Absturz einer Boeing 720 der Lufthansa 1964

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Absturz der Bremen

eine baugleiche Boeing 720-030B, früher bei Lufthansa als D-ABOR

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Strukturelles Versagen
Ort 8 km nordöstlich von Ansbach, zwischen Petersdorf und Forst
Datum 15. Juli 1964
Todesopfer 3
Überlebende 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Boeing 720-030B
Betreiber Lufthansa
Kennzeichen D-ABOP
Name Bremen
Abflughafen Deutschland Flughafen Frankfurt Main
Zielflughafen Deutschland Flughafen Frankfurt Main
Besatzung 3
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Beim Absturz einer Boeing 720 der Lufthansa 1964 stürzte am 15. Juli 1964 eine Boeing 720 der Lufthansa bei einem Prüfungsflug über Deutschland nahe der mittelfränkischen Stadt Ansbach ab, wobei alle drei Besatzungsmitglieder starben.[1]

Die Boeing 720, eine Unterversion der Boeing 707, mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-ABOP wurde am 4. Januar 1962 von der Lufthansa erworben und bekam den Namen Bremen. Das Flugzeug war mit Pratt & Whitney-Triebwerken des Typs JT3D-1 ausgestattet.[2]

Die Boeing 720 Bremen startete um 9:33 Uhr vom Flughafen Frankfurt zu einem Prüfungsflug. Gegen 9:38 Uhr meldeten die Piloten das Erreichen von Flugfläche 130 und das Beenden des Instrumentenfluges. Sie wollten zwischen dem Navigationspunkt Kitzingen und dem Funkfeuer Röthenbach einige Prüfungsmanöver fliegen. Die Bremen flog eine vollständige Fassrolle, danach wollten die Piloten eine weitere Fassrolle fliegen. Während dieses Manövers verloren sie in der Rückenlage jedoch die Kontrolle. Die Bremen wurde überlastet und zerbrach in einer Höhe von 1200 Metern (ca. 4000 Fuß). Die Trümmer stürzten bei Petersdorf auf den Boden und verursachten einen Waldbrand, der schnell gelöscht werden konnte. Alle drei Insassen – darunter Werner Baake und Flugkapitän Hans Zimmermann – starben.

Der Grund für den Absturz war die Überlastung des Flugzeugs durch die Fassrollen;[2] die Piloten hatten die Fassrollen geflogen, obwohl die Richtlinien der Lufthansa solche Manöver mit der Boeing 707 verboten und das Flugzeug auch vom Hersteller Boeing nicht dafür zugelassen war.

Einzelnachweise

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  1. Erich H. Heimann: Die Flugzeuge der Deutschen Lufthansa. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-672-X, S. 268.
  2. a b Unfallbericht B-720 D-ABOP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 1. April 2020.

Koordinaten: 49° 21′ 5,9″ N, 10° 39′ 13,4″ O