Affalterbach (Igensdorf)

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Affalterbach
Markt Igensdorf
Koordinaten: 49° 36′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 49° 36′ 25″ N, 11° 12′ 44″ O
Höhe: 357 m ü. NHN
Einwohner: 35 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09126
Der Igensdorfer Gemeindeteil Affalterbach
Der Igensdorfer Gemeindeteil Affalterbach

Affalterbach ist ein fränkisches Dorf im Erlanger Albvorland, das zum Markt Igensdorf gehört.

Die Ortschaft befindet sich etwa zwei Kilometer südwestlich von Igensdorf auf einer Höhe von 357 m ü. NHN.[2] Affalterbach ist ein Gemeindeteil des im südwestlichen Teil Oberfrankens gelegenen Marktes Igensdorf.[3]

Die erste urkundliche Erwähnung von Affalterbach fand im Jahr 1062 statt.[4] Das Bestimmungswort für den Ortsnamen ist eine Ableitung von affoltra, das im Althochdeutschen die Bezeichnung für einen Apfelbaum ist.[5]

Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Während des Spätmittelalters gelangte Affalterbach in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und gehörte damit zur sogenannten Alten Landschaft des nürnbergischen Landgebietes.[6][7] Es unterstand dabei der Hochgerichtsbarkeit des Pflegamtes Hiltpoltstein, während die Steuerverwaltungshoheit das Pflegamt Gräfenberg innehatte.[8] Die Grundherrschaft über die vier Anwesen des Ortes hatten das nürnbergische Spitalamt Heilig-Geist und die Nürnberger Eigenherren, die Patrizierfamilie Holzschuher von Harrlach. Beide besaßen zwei Anwesen im Ort, über die sie auch die Vogtei ausübten. Eine Dorf- und Gemeindeherrschaft gab es in Affalterbach nicht.[8] Eine tiefgreifende Veränderung für Affalterbach ergab sich im Jahr 1806, als die Reichsstadt Nürnberg mit ihrem verbliebenen Landgebiet unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert wurde.[9][10] Zusammen mit dem Restgebiet des Pflegamtes Hiltpoltstein wurde auch Affalterbach bayerisch.

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde der damalige Weiler Affalterbach mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 Bestandteil der Ruralgemeinde Pettensiedel.[11] Mit der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Affalterbach am 1. Januar 1972 nach Igensdorf eingemeindet.[12]

Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird durch mehrere Gemeindeverbindungsstraßen hergestellt, die den Ort mit Stöckach im Nordosten, Frohnhof im Südosten, Pettensiedel im Westsüdwesten und Etlaswind im Westnordwesten verbinden.

Sehenswürdigkeiten

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Ein ehemaliges Bauernhaus in Affalterbach

Am nordwestlichen Ortsrand von Affalterbach steht ein denkmalgeschütztes ehemaliges Bauernhaus.

Commons: Affalterbach (Igensdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 302 (Digitalisat). Abgerufen am 18. Juni 2019
  2. Geografische Lage von Affalterbach im BayernAtlas, abgerufen am 18. Juni 2019
  3. Affalterbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. Juni 2019.
  4. Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales  – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 153.
  5. Herbert Maas: Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. S. 22.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  7. Walter Bauernfeind: Alte Landschaft. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 62 f. (online).
  8. a b Ingomar Bog: Forchheim. S. 45.
  9. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
  10. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  11. Ingomar Bog: Forchheim. S. 122.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 682 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).