Aich (Fluss)
Aich | ||
Die Aich bei Aichtal | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23818 | |
Lage | Schönbuch und Glemswald
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in Holzgerlingen 48° 38′ 24″ N, 9° 1′ 17″ O | |
Quellhöhe | ca. 432 m ü. NHN[3] | |
Mündung | bei Nürtingen in den NeckarKoordinaten: 48° 38′ 19″ N, 9° 20′ 5″ O 48° 38′ 19″ N, 9° 20′ 5″ O | |
Mündungshöhe | ca. 268 m ü. NHN[3] | |
Höhenunterschied | ca. 164 m | |
Sohlgefälle | ca. 5,4 ‰ | |
Länge | 30,5 km[3] | |
Einzugsgebiet | 179,201 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Oberensingen[4] AEo: 178 km² Lage: 800 m oberhalb der Mündung |
NNQ (28.07.1947) MNQ 1946/2009 MQ 1946/2009 Mq 1946/2009 MHQ 1946/2009 HHQ (24.05.1978) |
61 l/s 350 l/s 1,24 m³/s 7 l/(s km²) 31,4 m³/s 141 m³/s |
Abfluss[5] an der Mündung AEo: 179 km² |
MQ Mq |
1,33 m³/s 7,4 l/(s km²) |
Rechte Nebenflüsse | Schaich | |
Die Aich mündet in den Neckar |
Die Aich ist ein etwas über 30 km langer linker und westlicher Zufluss des Neckars in den Landkreisen Böblingen und Esslingen in Baden-Württemberg.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Nennung der Aich war 1403 als an der Ehe. Der Name leitet sich vom ahd. ēwaha ab. Die Endung -aha bedeutet 'Fließgewässer'. Das Bestimmungswort könnte von ahd. ēwe 'Gesetz, Gemeinderecht' herrühren und damit die Bedeutung 'Gemeindegewässer' haben. Alternativ stammt der erste Namensbestandteil vom ahd. Wort ēwa 'Eibe' ab.[6]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Aich entspringt in der Siedlungskontur von Holzgerlingen im Landkreis Böblingen. Sie läuft auf ihrem Weg zum oberen Neckar durchgehend ungefähr nach Osten. Dabei fließt sie etwas nördlich vorbei an Neuweiler, dann südlich an Schönaich und nach einer Strecke durch den Wald durch Waldenbuch.
Anschließend läuft die Aich am Nordrand des Naturparks Schönbuch entlang, passiert dabei den Betzenberg und nimmt kurz nach dem östlich dieses Bergs gelegenen Neuenhaus, nun im Landkreis Esslingen, das Wasser der Schaich auf.
Hiernach fließt sie unter der Aichtalbrücke der B 27 hindurch und verlässt die waldreiche Gegend um ihren Ober- und Mittellauf. In der nach ihr benannten Kleinstadt Aichtal läuft sie durch die Stadtteile Aich und Grötzingen. Nachdem sie noch dessen Stadtteil Oberensingen durchflossen hat, mündet die Aich gegenüber dem zentralen Nürtingen in den Neckar.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Einzugsgebiet der Aich ist fast 180 km² groß und umfasst naturräumlich gesehen im breiteren westlichen Teil im Schönbuch und Glemswald einen Streifen der Holzgerlinger Platte, den Großteil des Nördlichen und einen Teil des Südlichen Schönbuchs sowie den Südrand des Inneren Glemswalds. Östlich der Störungslinie, die den benachbarten Naturraum der Filder-Platte an deren Südwestseite begrenzt, verengt es sich auf einen vergleichsweise schmalen Streifen um den Flusslauf erst in der Grötzinger Platte des Unterraums Schönbuchfilder, zuletzt im Unterraum Nürtinger-Esslinger Neckartal.[1][2]
Die mit 584 m ü. NHN[3] größte Höhe im Einzugsgebiet wird an der südwestlichen Wasserscheide über der Schaich-Quelle erreicht.
Das Gebiet grenzt reihum an die Einzugsgebiete der folgenden Nachbargewässer:
- Ganz im Westen liegt das Quellgebiet der Würm, die über die Nagold und die Enz viel weiter abwärts in den Neckar entwässert;
- im Nordwesten konkurriert der große Würm-Zufluss Schwippe;
- im Nordosten zieht die obere Körsch ostwärts zum Neckar sowie deren großer Unterlauf-Zufluss Sulzbach im Ostnordosten;
- im Südosten fließt der Neckar oberhalb der Aich-Zumündung zunächst so nahe, dass er von der Wasserscheide her nur unbedeutende Zuflüsse aufnimmt;
- im Süden nimmt dieser bei Pliezhausen den Reichenbach auf;
- im Südwesten entwässert der Goldersbach den größten Teil des südlichen Schönbuchs über die Ammer zum Neckar.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eschelbach (rechts), 2,2 km und 1,8 km²
- Aischbach (rechts), 3,1 km und 2,8 km²
- Keckbach (rechts), 1,6 km und 1,9 km²
- Krähenbach (links), 4,8 km und 8,1 km²
- Kohlklingenbach (rechts), 0,4 km
- Seebach (links), 2,1 km und 1,9 km²
- (Bach aus der Losklinge) (links), 1,6 km
- Sulzbach (links), 6,9 km und 14,8 km²
- Laubbach (rechts), 1,6 km
- Faulbach (rechts), 3,0 km
- (Bach aus dem Erdbeerbühl) (links), 1,4 km
- Groppbach (links), 1,7 km
- Seitenbach (rechts), 9,4 km
- Brunnenbach (rechts), 1,7 km
- (Bach aus der Diebsklinge) (rechts), 1,6 km
- (Abfluss des Stellenbrunnens) (rechts), 1,0 km
- Reichenbach (links), 13,3 km und 26,5 km²
- Schaich (rechts), 23,6 km
- Baumbach (links), 7,5 km
- Baiersbach (rechts), 2,1 km
- Finsterbach (links), 2,3 km
- Weiherbach (links), 4,4 km
- Föllbach (links), 3,5 km
- (Bach aus der Teufelsklinge) (links), 0,7 km
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Aich beheimatet u. a. Regenbogenforellen, Bachforellen, Bachsaiblinge, Barben, Äschen, Hasel, Rapfen (vereinzelt), Karpfen (vereinzelt), Döbel und viele andere Weißfischarten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Friedrich Huttenlocher, Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1949, überarbeitet 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
- ↑ a b Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- ↑ a b c d e Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil I 2009 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, S. 113, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch).
- ↑ Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg: Ausbaupotenzial der Wasserkraft bis 1.000 KW im Einzugsgebiet des Neckars unter Berücksichtigung ökologischer Bewirtschaftungsziele. ( vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) Mai 2011, S. 9, abgerufen am 29. Juni 2013 (PDF; 1,87 MB)
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Aich“, Seite 27/28.