Aiterhofen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 51′ N, 12° 37′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Aiterhofen | |
Höhe: | 339 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,09 km2 | |
Einwohner: | 3532 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94330 | |
Vorwahl: | 09421 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 113 | |
LOCODE: | DE AIQ | |
Gemeindegliederung: | 16 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Straubinger Str. 4 94330 Aiterhofen | |
Website: | www.aiterhofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Adalbert Hösl[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Aiterhofen im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Aiterhofen ist eine Gemeinde, eine Gemarkung und ein Pfarrdorf im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Aiterhofen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aiterhofen liegt im Gäuboden und wird von der Aiterach durchflossen.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde hat 16 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Ainbrach (Kirchdorf)
- Aiterhofen (Pfarrdorf)
- Amselfing (Kirchdorf)
- Asham (Dorf)
- Burgstall (Einöde)
- Espermühle (Einöde)
- Fruhstorf (Weiler)
- Geltolfing (Kirchdorf)
- Hermannsdorf (Dorf)
- Hunderdorf (Dorf)
- Lindhof (Einöde)
- Moosdorf
- Niederharthausen (Kirchdorf)
- Ödmühle (Weiler)
- Rohrhof (Weiler)
- Sand (Dorf)
Es gibt die Gemarkungen Aiterhofen, Amselfing (Gemarkungsteil 0), Geltolfing und Niederharthausen.[5]
Gemarkung | Gemarkungs- schlüssel |
Fläche in Hektar[6] |
---|---|---|
Aiterhofen | 5640 | 1325,08[7] |
Amselfing (nur Gemarkungsteil 0) | 5627 | 1887,85[8] |
Geltolfing | 5639 | 587,68[9] |
Niederharthausen | 5645 | 508,79[10] |
Gemeinde Aiterhofen | 4309,40 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aiterhofen ist schon seit der Jungsteinzeit besiedelt, wie der Fund des größten linearbandkeramischen Gräberfeldes in Deutschland mit etwa 260 Gräbern im Gemeindeteil Ödmühle zeigt.
Im Jahre 773 n. Chr. wurde Aiterhofen als Villa Eitraha zum ersten Mal als agilolfingischer Herzogshof urkundlich erwähnt. Etwa aus dem Jahr 973 stammt eine weitere Erwähnung als Eitarahoue, also Hof an der Eiterach. Ein Chronist des 11. Jahrhunderts interpretierte den Namen fälschlich als Hof des Giftes (= Eiter). Doch die tatsächliche Bedeutung leitet sich aus dem indogermanischen oid für anschwellen und den althochdeutschen Begriffen aha für Wasser sowie hof für Anwesen ab. Der Ortsname bedeutet also so viel wie „Anwesen am anschwellenden Wasserlauf“, womit der Bezug zum Fluss Aiterach hergestellt ist.
Vermutlich im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts wurde die romanische Pfarrkirche St. Margaretha erbaut. In ihr befindet sich die älteste Glocke Niederbayerns (1325). Von den ursprünglich zwei geplanten Türmen wurde nur der Nordturm ausgeführt. Die Rokokoeinrichtung aus dem 18. Jahrhundert wurde 1883 beseitigt. Die benachbarte Friedhofskapelle stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert.
1846 gründete Angela Fraundorfer das Kloster der Franziskanerinnen von Aiterhofen, das heute einen Kindergarten und eine Realschule sowie andere Einrichtungen betreibt.
Aiterhofen gehörte zum Rentamt und Landgericht Straubing des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Geltolfing und Niederharthausen sowie der Großteil der aufgelösten Gemeinde Amselfing (Amselfing, Ainbrach, Asham, Fruhstorf, Hermannsdorf, Hunderdorf, Moosdorf und Sand) eingegliedert.[11] Von der kreisfreien Stadt Straubing wechselte der Gemeindeteil Rohrhof 1978 in den Landkreis Straubing-Bogen zur Gemeinde Aiterhofen.[12][13]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2815 auf 3339 um 524 Einwohner bzw. um 18,6 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 2296 | 2424 | 2749 | 2896 | 3082 | 3178 | 3466 | 3386 | 3312 | 3426 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist Adalbert Hösl (CSU).[14][2] Er ist seit 1. Mai 2020 im Amt.[15]
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rat der Gemeinde Aiterhofen besteht aus 16 Mitgliedern, die sich seit der Kommunalwahl 2020 wie folgt zusammensetzten:
Partei / Liste | % | Sitze |
---|---|---|
CSU | 61,1 | 10 |
Wählergruppe | 38,9 | 6 |
Wahlbeteiligung | 63,2 |
Partnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aiterhofen unterhält Partnerschaften mit der Osttiroler Gemeinde Iselsberg-Stronach sowie mit der italienischen Gemeinde Montefino in den Abruzzen.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot über gesenktem silbernem Wellenbalken zwischen zwei goldenen Ähren drei, zwei zu eins gestellte, goldene heraldische Rosen mit roten Butzen.“[16] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Margareta in Aiterhofen wurde vermutlich im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts erbaut. Der Innenraum der romanischen Kirche wurde im 18. Jahrhundert barockisiert und im 19. Jahrhundert im Jugendstil gestaltet.
- St. Peter und Paul in Geltolfing. Der jetzige Bau wurde im Jahre 1715 von Jakob Ruesch begonnen. Schon 1126 wurde eine Kirche in Geltolfing urkundlich erwähnt.
- St. Johannes in Niederharthausen wurde in der frühen Gotik errichtet. Allerdings ist heute von der ursprünglichen Substanz nur noch der Chor mit Rippengewölbe erhalten.
- Schloss Geltolfing
- Klosterkirche Aiterhofen des Klosters St. Josef
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab im Jahr 2020 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 57, im produzierenden Gewerbe 189 und im Bereich Handel und Verkehr 121 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 207 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1445. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 70 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3564 ha. Davon waren 3480 ha Ackerfläche und 84 ha Dauergrünfläche.
Etwa in zwei Kilometer Entfernung vom Ort, beim Ortsteil Niederharthausen an der Kreisstraße SR9, liegt eine Betriebsstätte der Firma Bayern-Ei.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergarten „Maria Schutz“ der Franziskanerinnen Aiterhofen mit vier Gruppen und angeschlossener Kinderkrippe[17]
- Herzog-Tassilo-Grundschule Aiterhofen: 107 Schüler und sechs hauptamtliche Lehrkräfte (Stand: 2018/2019)[18]
- Angela-Fraundorfer-Realschule der Franziskanerinnen Aiterhofen: 314 Schüler und 24 hauptamtliche Lehrkräfte mit Schülerinnenheim für Mädchen (Stand: 2018/2019)[19]
- Berufsfachschule für Altenpflege[20] und Berufsfachschule für Altenpflegehilfe[21] der Franziskanerinnen Aiterhofen: 69 Schüler und sieben hauptamtliche Lehrkräfte (gesamt, Stand: 2018/2019)
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph Zach (1829–1898), katholischer Geistlicher, Mitglied des Deutschen Reichstags
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Norbert Niszery: Linearbandkeramische Gräberfelder in Bayern (Aiterhofen-Ödmühle, Senkhofen, Mangolding und Dillingen-Steinheim). Leidorf Verlag, Espelkamp 1995.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Aiterhofen
- Eintrag zum Wappen von Aiterhofen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Aiterhofen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Gemeinde Aiterhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. August 2021.
- Pfarrdorf Aiterhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. August 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
- ↑ Gemeinde Aiterhofen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Gemeinde Aiterhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ geolytics.de
- ↑ Gemarkung Aiterhofen auf geolytics.de, abgerufen am 18. November 2021
- ↑ näherungsweise berechnet aus der Differenz der Gemarkungsfläche Amselfing (2325,22) minus der (Differenz zwischen der Gemeindefläche Irlbach (1583,66) und der Gemarkungsfläche Irlbach (1146,29))
- ↑ Gemarkung Geltolfing auf geolytics.de, abgerufen am 18. November 2021
- ↑ Gemarkung Niederharthausen auf geolytics.de, abgerufen am 18. November 2021
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 632 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 70, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 2).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 58, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 3).
- ↑ Unser Gemeinderat − Legislaturperiode 01. Mai 2020 bis 30. April 2026. Gemeinde Aiterhofen, abgerufen am 25. Dezember 2020.
- ↑ Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 30.11.2021). 30. November 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Aiterhofen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Kindergarten Maria Schutz Aiterhofen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2016; abgerufen am 30. April 2015.
- ↑ Herzog-Tassilo-Grundschule Aiterhofen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.
- ↑ Angela-Fraundorfer-Realschule der Franziskanerinnen Aiterhofen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.
- ↑ Berufsfachschule für Altenpflege in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.
- ↑ Berufsfachschule für Altenpflegehilfe in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.