Studentenverbindungen in Czernowitz

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Lage von Czernowitz in der heutigen Ukraine. Die nächsten Studentenverbindungen waren in Brünn (923 km), Wien (1003 km) und Prag (1125 km).

Die Studentenverbindungen in Czernowitz spiegelten die Völker- und Religionsvielfalt in Czernowitz. Nach 1875 gab es über 40 Studentenverbindungen in der fünfsprachigen Hauptstadt der Bukowina. Mit der Besetzung durch die Sowjetunion 1940, den Zweiten Weltkrieg und die Angliederung an die Ukrainische SSR 1944 endete das Verbindungsleben in Czernowitz.

Franz-Josephs-Universität

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Hauptgebäude der Universität in der Zwischenkriegszeit

Als die Bukowina mit der Hauptstadt Czernowitz hundert Jahre – seit 1849 als Kronland – zu Österreich-Ungarn gehörte, gründete Franz Joseph I. am 4. Oktober 1875 die nach ihm benannte Universität Czernowitz. Triest, Olmütz, Brünn, Laibach und Salzburg hatten damit das Nachsehen. Zu der Entscheidung hatte nicht unwesentlich beigetragen, dass die Universität Lemberg 1867 polonisiert worden war.[1] Nach dem verlorenen Deutschen Krieg, dem Ende des Deutschen Bundes und der Kleindeutschen Lösung mit der Deutschen Reichsgründung wollte Habsburg seine Macht im Osten zeigen und mit Czernowitz ein Gegengewicht zur Kaiser-Wilhelms-Universität im westlichen Straßburg schaffen.[1]

Dass die Franz-Josephs-Universität zwischen Rumänen und Ukrainern Deutsch als internationale Lehrsprache annahm, war dem Gründungsrektor Constantin Tomaszczuk zu verdanken. Als Sohn einer rumänischen Mutter und eines ukrainischen Vaters saß er für die Deutschliberale Partei im Reichsrat (Österreich). Dank seiner Klugheit hatte die östlichste deutschsprachige Universität (1000 km „hinter“ Wien) nicht nur Fakultäten für Griechisch-orthodoxe Theologie, Rechtswissenschaft und Philosophie, sondern auch die erste Lehrkanzel für Ukrainische Sprache und Ukrainische Literatur sowie den ersten Lehrstuhl für Kirchenslawisch.[1]

Die Universität wurde am 4. und 5. Oktober 1875 eröffnet. Die Feierlichkeiten waren von der Wiener Landsmannschaft Bukowina ausgerichtet worden.[2] Die Chargierten zogen von der Siebenbürgerstraße zum Universitätsgebäude. Richard Strele von Bärwangen leitete den Kommers im Circus. Die Festrede hielt Eduard Reiss, der jüdische Bürgermeister von Czernowitz.[3] Erstmals erklang Joseph Victor von Scheffels neues Lied Verwundert hebt der Pruth im Schilf sein Haupt.[4] Die „hohe Fremde“ in der 1. Strophe war die Alma Mater Czernowiciensis; denn „viel Gefolg“ – fast alle Professoren – musste von österreichischen und deutschen Universitäten in die Bukowina delegiert werden.[5]

Wiener Landsmannschaft Bukowina

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Hausschild der Wiener Landsmannschaft Bukowina. Das Blau ist zu Grün oxydiert.

Nach der Polonisierung der Universität Lemberg sammelten sich die buchenländischen Studenten fast ausschließlich an der Universität Wien. So wurde im Herbst 1868 der Bukowiner Studentenverein gegründet, der sich später zur „progressistischen deutsch-akademischen Landsmannschaft“ wandelte. Als Couleur wählte man blau–rot–gold, die Farben Siebenbürgens. Auf den hellblauen Mützen verlief die Perkussion in umgekehrter Reihenfolge. Die Fuchsbänder waren blau–rot. Mit der Farbenwahl geriet die junge Verbindung in einen siebenjährigen Konflikt mit dem Corps Saxonia Wien, das die gleichen Farben zu dunkelblauen Mützen trug. 1881 legte die Saxonia für sich dunkelblau–scharlachrot fest, während die Bukowina am hellblau–karminrot festhielt.[1]

Für die Mitglieder der Bukowina bewirkte die Gründung der Czernowitzer Universität zunächst eine gewaltige Motivation. Die Gründungsfeierlichkeiten wurden im Wesentlichen von ihr vorbereitet. Die Einladungen anderer Universitäten und Korporationen führte 350 auswärtige Ehrengäste in Österreichs äußersten Osten. Scheffel wurde gebeten, das offizielle Festlied zu schreiben. Als Komponisten wählte man Rudolf Weinwurm. Der Text des Bundesliedes ist von Josef Wiedmann, ein deutschnationaler Politiker aus der Bukowina. Eusebius Mandyczewski schrieb die Melodie wohl während des 1875 in Wien begonnenen Studiums.[1]

Während in „Klein Wien“ das Korporationsleben rasch aufblühte und in den ersten Jahren von den Corps dominiert war, kam die Landsmannschaft Bukowina in Nöte – sie „verwienerte“.[1] Nachwuchsmangel und Identitätszweifel äußerten sich in mehreren Namensänderungen. 1876 wurde der Bund Mitglied des Wiener Landsmannschafter Conventes und wie die anderen Wiener Landsmannschaften Mitglied des Lesevereins deutscher Studenten. Indem die Bukowina schon drei Monate später zum Deutsch-österreichischen Leseverein wechselte, geriet sie in offenen Konflikt mit den Burschenschaften, die Österreichs deutschnationale Bewegung vorantrieben.

Die Beziehungen nach Czernowitz bestanden vor allem in engen Kontakten zur dortigen Akademischen Lesehalle und zum Klub deutscher Studenten. Als der 1879 zur Landsmannschaft Arminia wurde, schlossen die beiden Bünde ein Kartell. Es zerbrach aber schon 1880, als die Arminia Burschenschaft wurde. Zwar hatte die Landsmannschaft Bukowina im Wintersemester 1878/79 noch 26 Aktive, jedoch war das Ende absehbar. Der burschenschaftliche Gedanke setzte sich durch und wurde selbst für den spärlichen Nachwuchs aus der Bukowina attraktiver. Der aktive Betrieb konnte nicht mehr aufrechterhalten werden. Hatte sie mit der Gründung der Franz-Josephs-Universität schon ihre angestammte Nachwuchsquelle verloren, scheiterte sie als „deutsch-österreichische“ Verbindung schließlich an der zunehmenden Dominanz der Burschenschaften. Der Convent zog am 8. Dezember 1882 die Konsequenz und beschloss die Vertagung.[1] Sie wurde niemals mehr aufgehoben.[6][7][8] Eine Mitgliederliste ist nicht erhalten, jedoch ist bekannt, dass der Gründungsrektor der Franz-Josephs-Universität Constantin Tomaszczuk (1840–1889) und der Bürgermeister von Czernowitz Eduard Reiss (1850–1907) Mitglieder waren.

Verbindungen in Czernowitz

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„Czernowitz, die einstige Hauptstadt des jüngsten österreichischen Kronlandes Bukowina, war dem europäischen Bewusstsein jahrzehntelang entzogen. Nachdem sie zwischen den Weltkriegen Teil des großrumänischen Reiches gewesen war, verschwand sie als sowjetische Provinz weit hinter dem Eisernen Vorgang. Von Joseph II. für die österreichische Krone gewonnen, erlebte die Stadt, die auf einem Hügel oberhalb des Karpatenstromes Pruth liegt, in franzisko-josephinischer Zeit ihre Blüte. Planmäßiger Ausbau ließ eine Metropole entstehen, die zwar gut 800 Kilometer östlich der Reichshauptstadt lag, aber mehr und den Vergleich herausforderte: Czernowitz – das kleine Wien. Der geschichtliche Verlauf von der spätmittelalterlichen moldavischen Zollstation zur habsburgischen Vorhut zwischen Galizien und Siebenbürgen ließ hier eine Fülle von Völkern zusammenströmen und seßhaft werden, die bei gleichzeitiger Betonung ihrer nationalen Eigenheiten einen Zustand friedlicher Koexistenz schufen. Während in den späten Jahren der Donaumonarchie ihre Völkervielfalt zum bedrohlichen Spannungsherd wurde, erwies sich Czernowitz als kreative Antithese. Höhepunkt der Stadtgeschichte war zweifellos die Errichtung einer Universität im Herbst 1875. Mit dem Einzug von Forschung und Lehre entwickelte sich hier auch eine studentische Subkultur, die sich nach westlicher Tradition in vielfältigen Gemeinschaftsbildungen äußerte: Korporationen, Verbindungen, Vereine, Lesehallen, Corps, Burschenschaften, Kosakenschaften oder wie immer die selbstgewählte Typisierung lauten mochte. Sie entstanden innerhalb der stärksten Ethnien, also der deutschen Volksgruppe, der Rumänen, der Polen, der Ruthenen und der Juden, in unterschiedlichen ideologischen Ausprägungen und nach österreichischem Vorbild in akademischen und pennalen Varianten. Und obwohl ihrer Entfaltung gerade einmal 65 Jahre Zeit blieben, sind innerhalb dieser Epoche mehr als 60 dieser vielgestaltigen Bünde nachzuweisen. So wurde die bukowinische Kapitale um ein weiteres Prädikat reicher: Czernowitz – das Heidelberg des Ostens.“

WJK-Verlag: Studentenverbindungen in Czernowitz

Zwölf Tage nach der Universitätseröffnung stiftete Strele das Corps Austria.[9] Er begründete damit den unvergleichlichen Verbindungsreichtum von „Klein-Wien“.[1] Sein Lied Im Buchwald fängt’s zu rauschen an gehörte zu den Morgengaben der Alma Mater. In seiner kulturellen, ethnischen und religiösen Vielfalt übertraf das „Heidelberg des Ostens“ wohl alle anderen Universitäten.

Nach ihrer Ausrichtung ließen sich unterscheiden: fünf „österreichische“, national indifferente (drei Corps und zwei Vereine), zwei deutschnationale (Burschenschaften), eine/zwei katholische (römisch, griechisch, armenisch), sechs rumänische (fünf schlagende), fünf ukrainische (drei schlagende), zwei polnische (ein katholischer Verein, eine Burschenschaft), neun jüdische (drei schlagende) und acht sonstige Korporationen.

Nach Anciennität bestanden:

Wappen der Czernowitzer Corps
  • Austria (1875–1914), schwarz-gold-schwarz, weißer Bummler[10][A 1]
  • Gothia (1876–1926), grün-weiß-gold, grüner Bummler[5]
  • Alemannia (1877–1937), schwarz-blau-gold, blauer Bummler[10]

Zu den Gründern der drei Corps gehörten der Athese Richard Strele von Bärwangen, die Prager Austrianer Goldenberg und Sauerquell sowie Viktor von Kaspar und Hartmüller.[5][11] Alemannia hatte auch nach dem Zweiten Weltkrieg viele gemeinsame Corpsbrüder mit Alemannia Wien und Frankonia Brünn, darunter Jonél Kalinczuk und Thaddäus von Dobrowolski.[12]

Ukrainische Verbindungen

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  • Sojuz (1875–1940), blau-gold-blau[9]
  • Zaporoshe (1910–1940), 1990 als einzige Verbindung in Czernowitz reaktiviert und im Jahre 2010 abermals suspendiert, rot-weiß-gold
  • Czornomore (1913–1940), blau-gold-blau
  • A.V. Bukowina zu Czernowitz (seit 1997), dunkelblau-rot-grün

Rumänische Verbindungen

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Couleurkarte der Junimea zum 50. Stiftungsfest

Alle blau-gold-rot

  • Arboroasa (1875–1940)
  • Junimea (1878–1940)[10][A 2]
  • Bucovina (1880–1940)[10]
  • Academia ortodoxa (1884–1940)
  • Dacia (1903–1940)
  • Moldova (Burschenschaft, 1910–1940)

Burschenschaften

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Arminia
  • Arminia (1880–1940), schwarz–rot–gold[13][A 3]
  • Teutonia (1903–1940)[14]

Polnische Verbindungen

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  • Oginsko (1884–1940), amaranthrot-silber-amaranthrot
  • Lechia (Burschenschaft, 1910–1940), weiß-blau-rot

Lechia hatte Satisfaktion nur auf Säbel gegeben. 1920 führte sie die Bestimmungsmensur ein.

Jüdische Verbindungen

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Hasmonaea
Zephira Czernowitz, Gruppenaufnahme 1938
  • J.A.N.V. Hasmonea (1891–1936), gegründet von Mayer Ebner, rot-violett-grün[9]
  • Zephira (1897–1936), gold-weiß-blau
  • Hebronia (1900–1936), grün-rot-gold[15]
  • Humanitas (1900–1903), rot-gold-grün → Hebronia und Emunah
  • Emunah (1903–1936), gold-violett-gold
  • Jüdisch-akademischer Verein jüdischer Kultur (1910–1924), Pflege der jiddischen Sprache, hellblau-weiß-rot (farbenführend)
  • Hatikwah (1914), violett-grün-gold
  • Heatid (1918–1936), grün-silber-schwarz

Die Altherrenvereine von Hasmonea, Zephira, Hebronia und Heatid rekonstituierten sich 1950 in Israel.

Katholische Verbindungen

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Frankonia im Cartellverband
  • Unitas (1891–1906), weiß-schwarz-gold
→ Franconia (1906–1939), weiß-schwarz-gold
→ Germania (1913–?), rosa-moosgrün-gold
→ Frankonia (seit 1891), heute in Erlangen, weiß-schwarz-gold

Mittelschülerverbindungen

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Die Vielfalt der Hochschulkorporationen spiegelte sich mit Ausnahme rumänischer Vereinigungen auch auf Ebene der Mittelschulen, an denen ebenfalls Verbindungen entstanden. Da diese bis 1918 von den österreichischen Schulbehörden untersagt waren, entwickelten sie sich unter besonderer Patronanz der akademischen Bünde, denen sie vorgebildete Mitglieder zuführen sollten ("Profuxias").

CORPS

  • Aria (1920–1937), Vorverbindung des Corps Alemannia, schwarz-weiß-hellblau

UKRAINISCHE VERBINDUNGEN

  • Pohore (1912–?), Vorverbindung der Zaporoshe, himbeerrot-grün-gold
  • Kubany (1914–?), Vorverbindung der Czornomore, blau-gold-rosa

BURSCHENSCHAFTEN[16]

  • Germania (1908–?), schwarz-rot-gold, später schwarz-weiß-rot
  • Saxonia (seit 1906), schwarz-rot-gold, 1930 mit Libertas zu Saxo-Libertas fusioniert, 1992 in München reaktiviert
  • Suevia (1907–1940), Vorverbindung der Burschenschaft Teutonia, schwarz-rot-gold
  • Libertas (1910–1930), Vorverbindung der Burschenschaft Arminia, 1930 mit Saxonia zu Saxo-Libertas verschmolzen, schwarz-weinrot-gold
  • Saxo-Germania (1920–1940), Vorverbindung der Burschenschaft Teutonia, schwarz-weiß-rot
  • Saxo-Libertas (1930–1940), Fusion aus Saxonia und Libertas, die Farben der bisherigen Bünde wurden jeweils beibehalten
Burschenband und Zirkel der pennalen Burschenschaft Saxonia Czernowitz

POLNISCHE VERBINDUNGEN

  • Jagiellonia (?–?), Vorverbindung der Lechia

JÜDISCHE VERBINDUNGEN[17]

Zirkel und Bandabschnitt der jüdischen Mittelschülerverbindung Libanonia Czernowitz
  • Chemdat Zion (nach 1897–?), Vorverbindung der Zephira
  • Herzlia (nach 1897–?), Vorverbindung der Zephira
  • Davidia (1905–?), Vorverbindung der Hasmonäa, grün-violett-gold
  • Bar Kochba (?–1936), Vorverbindung der Zephira, vermutlich schwarz-grün-gold
  • Libanonia (?–?), Vorverbindung der Hebronia, hellblau-lichtgrün-gold
  • Zukunft (1916–1918), umgewandelt in Hochschulverbindung Heatid, grün-schwarz-gold
  • Hasmonäa (?–?), hellblau-weiß-gold
  • Kadimah (1927–?), autonome Gründung
  • Hatikwah (?–?), technische Verbindung an der Staatsgewerbeschule, nahm 1935 die technische Verbindung Hajarden auf
  • Moriah (1919–?), Verbindung zionistischer Handelsschüler[18]
Zirkel der ukrainischen akademischen Kosakenschaft Zaporoze Czernowitz (links) und der jüdischen Mittelschülerverbindung Zukunft, existent 1916–1918 und umgewandelt in die akademische Verbindung Heatid (mit Bandabschnitt grün-schwarz-gold)

KATHOLISCHE VERBINDUNGEN

  • Buchengau (seit 1922), Vorverbindung von Frankonia, besteht als Altherrenverband, weiß-orange-hellblau
  • Borussia (seit 1927), Technikerverbindung an der Staatsgewerbeschule, Altherrenverband in Linz, rot-weiß-grün

Nach Ende der Sowjetunion

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Schon mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam der Vorlesungsbetrieb und das akademische Leben zum Ende. Einige Verbindungen bestanden jedoch weiter, darunter die damals schlagende ukrainische Verbindung Zaporoshe. 1940, mit der Besetzung durch die Sowjetunion, wurde auch diese aufgelöst. 1990 wurde die UAV Zaporoshe als einzige Verbindung in Czernowitz reaktiviert, allerdings nichtschlagend[19]. Zurzeit ist sie nicht mehr aktiv.

Das Deutsche Haus in Czernowitz, 1910 errichtet, um die Jahrtausendwende mit Unterstützung Deutschlands und Österreich saniert.[20]

1997 wurde die Akademische Verbindung „Bukowina“ zu Czernowitz (ukrainisch Академічне Товариство “Буковина” в Чернівцях, AV Bukowina zu Czernowitz) von Doktoranden der historischen Fakultät an der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz als farbentragende akademische Korporation gegründet. Zur Zeit der Gründung war sie die einzige Studentenverbindung in der Ukraine, welche der alten europäischen Studententradition nach dem Comment folgt.[21] Sitz der Verbindung ist das Deutsche Haus in der Olha-Kobyljanska-Straße. Die Verbindungsfarben werden mit Verstandskraft, Ehre und Edel (dunkelblau), Energie und Handlung (rot) sowie ewige Jugend des bukowinischen Geistes (grün) erklärt.

  • Gregor Gatscher-Riedl: Studentisches Leben in "Jerusalem am Pruth". Die jüdischen Hochschulverbindungen in Czernowitz. In: DAVID. Jüdische Kulturzeitschrift, 29. Jg., Nr. 114, Rosch Haschanah 5778 (Wien, September 2017), 72–76.
  • Gregor Gatscher-Riedl: Czernowitz – Klein-Wien am Ostrand der Monarchie. Kral-Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-99024-690-0.
  • Raimund Lang: Czernowitzer Pasticcio, Texte – Fakten – Anekdoten. Czernowitzer Kleine Schriften, Schriftenreihe des Traditionsverbandes „Kath. Czernowitzer Pennäler“, Heft 15, Innsbruck 2004, ISBN 3-902368-07-1.
  • Raimund Lang: Couleur in Czernowitz. WJK-Verlag, Hilden 2013, ISBN 978-3-940891-41-9.
  • Harald Lönnecker: „… harmonische und tolerante Zusammenarbeit“? Das Czernowitzer Studentenvereinswesen 1875–1914. In: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. 21 (2013), S. 269–317.
  • N.N.: Das Corpsleben auf der Universität Czernowitz im Buchenland. Erinnerungen eines Czernowitzer Corpsstudenten (aktiv 1920–1923). Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 8 (1963), S. 151–157.
  • Hans Prelitsch: Student in Czernowitz – die Korporationen an der Czernowitzer Universität. Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen, München 1961, S. 64 ff.
  • Fritz Ranzi: Die SC-Verbände der vorkösener Zeit in Österreich. Einst und Jetzt, Bd. 1 (1956), S. 61–76.
  • Fritz Roubicek: Von Basel bis Czernowitz − die jüdisch-akademischen Studentenverbindungen in Europa. Wien 1986.
  • Harald Seewann: „Für Volkes Ehr´ und Wohl!“ Die jüdisch-nationale akademische Verbindung Hasmonaea Czernowitz (1891–1940) und der Kampf um die Anerkennung der jüdischen Nationalität. Einst und Jetzt, Bd. 52 (2007) S. 163–198, ISSN 0420-8870.
  • Harald Seewann: Erloschenes Burschentum in der Bukowina. Streiflichter auf das Leben und Wirken der jüdisch-nationalen akademischen Verbindung Hebronia Czernowitz (1900–1936). Historia Academica Judaica, Bd. 8 (Graz 2016).
  • Harald Seewann: Korporatives Leben der Czernowitzer jüd.-akad. Verbindungen Hasmonaea, Hebronia und Zephira in den Jahren 1897–1914 im Spiegel der Presse. Historia Academia Judaica, Bd. 9 (Graz 2016).
  • Rudolf Wagner: Die corpsstudentische Wurzel des Czernowitzer Korporationslebens, in: Deutsches Pennälertum in Czernowitz. Regensburg 1991.
  1. Als Vorbild dienten die Farben des Corps Stauffia; denn vermittelt wurde Austrias Stiftung durch einen Professor, der in den 1870er Jahren bei Stauffia verkehrte (Carl Heydt: Chronik des Corps Stauffia zu Stuttgart, 1960, S. 41).
  2. siehe Petru Carp
  3. Arminia war aus dem 1877 gegründeten Klub Deutscher Studenten hervorgegangen. Sie vertrat die deutschnationale Idee und nahm nur Deutsche auf, was ihr 1883 die behördliche Auflösung eintrug. Bald folgte die Neugründung.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h R. Lang, in: Burschenschaftliche Blätter Internet-Addendum 2004/05
  2. Wiener Landsmannschaft Bukowina (Regiowiki Altösterreich)
  3. R. Lang: Die Wiener Landsmannschaft Bukowina. Einst und Jetzt, Bd. 56 (2011), S. 249–256.
  4. Verwundert hebt der Pruth im Schilf
  5. a b c N.N., Einst und Jetzt, Bd. 8 (1963), S. 151–159.
  6. Robert Spulak von Bahnwehr: Geschichte der Wiener Couleurs. Wien 1914.
  7. Festschrift der Frankonia Czernowitz zum 110. Stiftungsfest. Erlangen 2001.
  8. Raimund Lang: Die Wiener Landsmannschaft Bukowina – Wurzel des Czernowitzer Korporationslebens. Einst und Jetzt, Bd. 56 (2011), S. 249–256.
  9. a b c Emanuel Turczynski: Czernowitz, eine vom Bildungsbürgertum errungene Universität im Dienst staatlicher Bildungs- und Wissenschaftsförderung. In: Peter Wörster (Hg.): Universitäten im östlichen Mitteleuropa. Zwischen Kirche, Staat und Nation - Sozialgeschichtliche und politische Entwicklungen. München 2008, S. 215 ff.
  10. a b c d Deutscher Universitätskalender für das Wintersemester 1889/90, Berlin
  11. Ranzi, S. 67.
  12. Czernowitzer Corps (VfcG)
  13. Burschenschaft Arminia zu Linz
  14. R. Lang: Festrede zum 100. Gründungstag der Burschenschaft Teutonia Czernowitz (PDF; 188 kB)
  15. Josef Mosberg: Geschichte der J.N.A.V. „Hebronia“. In: Hugo Gold (Hg.): Geschichte der Juden in der Bukowina. Bd. 1. Tel Aviv 1958, S. 121–123.
  16. Berthold Heuchert, Raimund Lang: Deutsches Pennälertum in Czernowitz. Eichenau 1991
  17. Raimund Lang: Couleur in Czernowitz. Hilden 2013, S. 122f.
  18. Gregor Gatscher-Riedl: Von Habsburg zu Herzl. Jüdische Studentenkultur in Mitteleuropa 1848-1948. Berndorf 2021, S. 232.
  19. Raimund Lang: Couleur in Czernowitz. WJK-Verlag, Hilden 2013, S. 43.
  20. Gregor Gatscher-Riedl: Czernowitz - Klein-Wien am Ostrand der Monarchie. Kral-Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-99024-690-0, S. 204.
  21. A.V. Bukowina zu Czernowitz. Abgerufen am 26. Juli 2019.