Alexius Molitor
Alexius Molitor, geboren als Johannes Adamus Müller (* 19. November 1730 in Hilders-Simmershausen, Rhön; † 16. Juni 1773 in Mainz) war ein deutscher Augustiner-Pater und Komponist von Kirchenmusik im Übergang vom Spätbarock zur Vorklassik. Er gilt als der bedeutendste Augustiner-Musiker in Mainz.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alexius Molitor war der älteste Sohn des Johann Adam Müller und der Susanna Fleck im Rhön-Dorf Simmershausen (heute ein Ortsteil von Hilders); das Ehepaar hatte sechs Kinder. Im Alter von 13 Jahren (1743) kam Alexius an das von den Augustinern geführte Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium in Münnerstadt, wo seinerzeit die Kirchenmusik einen sehr hohen Stellenwert hatte, und war dort Schüler von Georg Joachim Johann Hahn. Hier studierte er bis 1748 und begann noch im selben Jahr sein Noviziat im Augustinerkonvent von Oberndorf am Neckar, wo er den Ordensnamen Alexius annahm und seinen Nachnamen endgültig latinisierte. Ab 1749 studierte er zwei Jahre lang Philosophie in Konstanz oder in Freiburg im Breisgau. Danach ging er nach Mainz und studierte an der Mainzer Universität Theologie und Kanonistik.[2]
Recht bald zeigte sich Alexius’ musikalische und schauspielerische Begabung. Schon als Novize in Oberndorf wird er als Komponist bezeichnet, später in Mainz als Komponist und ab 1761 auch als Chorleiter an der Augustinerkirche (Rector Chori Musici Mainz). Obwohl er von 1752/1755 bis zu seinem Tod (1773) ausschließlich in Mainz lebte und wirkte, war sein Name weit bekannt und seine Kompositionen breit gestreut. Seine Manuskripte finden sich heute verteilt in Fulda, Ebrach, Weyarn über Konstanz und Ottobeuren bis Einsiedeln.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Vielzahl seiner Kompositionen sind bis heute nur noch 18 Messen, zwei Requiem, zwei Oratorien, ein Offertorium, ein Alma Mater, eine Motette und ein Te Deum erhalten geblieben. Ein Requiem wurde Jahre nach seinem eigenen Ableben anlässlich des Todes von Kaiser Josef II. (1790) im Frankfurter Dom aufgeführt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Gauly: Die Brüder Johann aus Steinach. Verlag Sendner & Neubauer, Bad Neustadt (Saale) 2010, S. 18.
- Adam Gottron: Der Komponist P. Alexius Molitor, O. Er. S. Aug., ein Student der Mainzer Universität. In: Jahrbuch der Vereinigung „Freunde der Universitat Mainz“. Band 9 (1959), S. 48–52.
- Wilhelm Huber: Das Mainz-Lexikon. Verlag Schmidt, Mainz 2002, ISBN 3-87439-600-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Alexius Molitor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alexius Molitor im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Kurzbiografie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adam Gottron: Mainzer Musikgeschichte von 1500 bis 1800, Seite 120, in: Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, Band 18, 1959 (Auszug)
- ↑ Walther Killy, Rudolf Vierhaus: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band 7, Seite 188, Verlag Saur, ISBN 3-598-23186-5 (Auszug)
Personendaten | |
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NAME | Molitor, Alexius |
ALTERNATIVNAMEN | Müller, Johannes Adamus (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Augustiner-Pater und Komponist von Kirchenmusik |
GEBURTSDATUM | 19. November 1730 |
GEBURTSORT | Hilders-Simmershausen, Rhön |
STERBEDATUM | 16. Juni 1773 |
STERBEORT | Mainz |