Translok
TransLok GmbH (i.L.) | |
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Rechtsform | GmbH (i.L.) |
Auflösung | 29. Oktober 2020 |
Sitz | Geldern, Deutschland |
Leitung | Ursula Blochwitz[1] |
Branche | Schienenfahrzeugbau |
Website | [https://Internetseite des Unternehmens ( vom 2. Februar 2019 im Internet Archive) Internetseite des Unternehmens ( vom 2. Februar 2019 im Internet Archive)] |
Translok war ein deutscher Hersteller von Zweiwegefahrzeugen und Rangierlokomotiven mit Sitz in Geldern im Kreis Kleve.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen allrad Rangiertechnik GmbH in Heiligenhaus im Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen fertigte von 1976 bis 1999 gut 60 kleine Rangiertraktoren für Industrie und den Werksverschub von Nahverkehrsunternehmen, die unter dem Namen minilok durch die Firma Zwiehoff in Rosenheim vertrieben wurden.[2] Die Firma in einem Gewerbegebiet im Osten der Stadt hatte keinen Gleisanschluss. Nach dem Tod des Geschäftsführers im Juni 1999 wurden Ersatzteilbeschaffung und Kundenservice zunächst von der Firma Translok in Geldern übernommen. Diese hat im Jahre 2002 die Produktion neuer Lokomotiven auf der Basis des von allrad angebotenen Sortiments wieder aufgenommen und fortentwickelt. Hierbei wurde die Zählung der Seriennummer der gefertigten Rangierfahrzeuge von allrad fortgeführt. Translok war und ist auch ein Spezialist für Kupplungssysteme, Funkfernsteuerungen und hydrostatische Kraftübertragung für Aggregate aller Art. Zum Portfolio gehörte auch der Kundendienst für Rangierlokomotiven.
Nach dem Tod des Geschäftsführers wurde die Firma am Standort in Geldern im Jahre 2020 aufgelöst und im Jahre 2021 gelöscht. Zunächst wurden Wartung, Reparatur und Service der Rangiergeräte von der im Jahre 1999 gegründeten ihp-Service in Wülfrath übernommen. Inzwischen bietet die Firma im Bereich Zweiwegefahrzeuge und Rangierlokomotiven auch wieder Neubaulokomotiven nach dem bewährten Konzept an.[3][4]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Alternative zu den herkömmlichen schienengebundenen Rangierlokomotiven entwickelte die allrad Rangiertechnik Lokomotiven, die sowohl auf der Straße als auch auf Gleisen fahren können. So kann das Rangierfahrzeug umgesetzt werden. Die Rangierlokomotiven mit hydrostatischer Kraftübertragung und Einzelradantrieb im unteren Leistungssegment haben keine starren Achsen. Eine hydrostatische Pumpe überträgt die Leistung des Dieselmotors auf jedes einzelne Rad. Verbaut wurden von Anfang an auch zahlreiche Teile aus der Lkw-Serienfertigung, um Anschaffungskosten und Unterhalt günstig zu gestalten. Das Leistungsspektrum reicht von etwa 100 kW bis 500 kW und erreicht damit die vergleichbare Leistung einer mittleren Rangierlokomotive. Hergestellt werden sowohl Zweiwegefahrzeuge als auch schienengebundene Rangierlokomotiven. Alle Fahrzeuge können mit Waggonbremsanlage, Funkfernsteuerung, automatischen Rangierkupplungen, in verschiedensten Spurweiten, mit Klimaanlage, Partikelfilter (Stufe IIIB / Tier 4) oder Doppeltraktionssteuerung (in Verbindung mit einer Funkfernsteuerung) bestückt werden.
Baureihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historische Baureihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Produktpalette der miniloks umfasste zwei- und vierachsige Lokomotiven mit Spurführungseinrichtungen.[5] Im Programm waren auch 6-achsige Versionen Typ DH 300 und 340, die aber nicht gebaut wurde. Auch bot man die minilok mit Akkus und Gasantrieb an. Während der Verbleib der Versuchslokomotive vom Typ E 20 mit Fabriknummer 001 nicht bekannt ist, wird die Lok aus der dreiteiligen Vorausserie mit der Fabriknummer 002 vom Typ VH 40 beim Rheinischen Industriebahnmuseum RIM in Köln erhalten.[6] Die Serienlieferung begann Ende der 1970er Jahre mit den Typen DH 40 und DH 60. Erstere wurde nur bis Mitte der 1980er Jahre gefertigt und wird heute nicht mehr angeboten.
Aktuelle Baureihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]DH 60 ist eine der ersten Typen, die seit den 1970er Jahren in Serien von allrad Rangiertechnik gefertigt wurden und bis heute von der Translok GmbH angeboten wird. Mitte der 1990er Jahre entwickelte allrad in Eigenregie und auf eigene Rechnung die sogenannte cargolok vom Typ DH 440, welche auch von der Deutschen Bundesbahn als Baureihe 350 getestet wurde. Sie fährt heute bei einem Kraftwerksbetreiber im Karlsruher Hafen. Mit dieser Rangierlokomotiven hoffte die Firma in das Geschäft größerer Triebfahrzeuge einsteigen zu können. Bis jetzt wurden allerdings nur drei Maschinen dieses Typs in Dienst gestellt. Heute reicht das Angebot an Rangierlokomotiven von den zweiachsigen DH 60, DH 90 bis zu den vierachsigen DH 100, DH 140 und der fast 700 PS starken DH 440, welche ebenfalls immer noch angeboten wird.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetseite des Unternehmens ( vom 2. Februar 2019 im Internet Archive) abberufen 22. Oktober 2020
- Geschichte der allrad und Translok bei lokfabriken.de
- Geschichte der allrad Rangiertechnik bei rangierdiesel.de
- niederländische Beschreibung von allrad bzw. Translok Fahrzeugen bei industriespoor.nl
- Fahrzeuge von allrad Rangiertechnik GmbH, Heiligenhaus bei rangierdiesel.de
- Fahrzeuge von Translok, Geldern bei rangierdiesel.de
- Geschichte der Allrad-Rangiertechnik-GmbH bzw. der Translok GmbH bei werkbahn.de
- Fotos von Translok Fahrzeugen bei werkbahn.de
- Informationen, Bildersammlung und Forum zu Zweiwegefahrzeugen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anschrift · Geschäftsführer: Ursula Blochwitz · Nicht mehr Geschäftsführer: Holger Blochwitz abgerufen am 22. Oktober 2020
- ↑ Herstellerliste bei werkbahn.de
- ↑ Homepage der Industriedienstleistungen Hydraulik Pneumatik IHP-Service
- ↑ allrad. In: Arbeitsgemeinschaft DREHSCHEIBE eV c/o Michael Ulbricht (Hrsg.): DREHSCHEIBE. Nr. 319. Bonner Universitätsdruckerei, Bonn, 2022, ISSN 0934-2230.
- ↑ Loktypen von allrad Rangiertechnik für Schiene (Spurweite 900-1676 mm) und Straße
- ↑ Lebenslauf der Lokomotive mit der Seriennummer 002 bei rangierdiesel.de