Ambohiby-Massiv

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Ambohiby

Das Massiv (unten rechts) aus der Sicht des Satelliten Landsat 7.
Das Massiv (unten rechts) aus der Sicht des Satelliten Landsat 7.

Das Massiv (unten rechts) aus der Sicht des Satelliten Landsat 7.

Lage Bongolava, Madagaskar
Ambohiby (Madagaskar)
Ambohiby (Madagaskar)
Koordinaten 18° 50′ S, 46° 12′ O
Alter des Gesteins 90 Mio. Jahre
Fläche 225 km²
Besonderheiten Einsturz der Caldera aufgrund der tektonischen Trennung von Indien und Madagaskar.
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p3
p5

Das Ambohiby-Massiv ist ein alkalischer Ringkomplex im Distrikt Tsiroanomandidy der Region Bongolava in Madagaskar, der etwa 225 km² umfasst.[1]

Die Siedlung Anosibe Ambohiby, in der etwa 300 Betsileo leben, liegt innerhalb des Ringkomplexes und ist fast vollständig vom Rest der Region isoliert. Die nächstgelegene Siedlung ist Antaniditra in 8 km Entfernung und die nächstgelegene Stadt, Tsiroanomandidy, in 18 km Entfernung.[2]

Das Ambihoby-Massiv (der dunkle Kreis in der Mitte) aus der Sicht des Satelliten Sentinel-3.

Das Massiv entstand in der Oberkreide, als sich die Madagaskarplatte und die Indische Platte vor etwa 90 Millionen Jahren trennten. Ursprünglich handelte es sich um einen Vulkan, bis mit der Trennung der Hotspot, der ihn versorgte, abgeschnitten wurde. Das führte dazu, dass der Vulkan abkühlte und zusammenbrach, da er keine Wärmequelle mehr hatte.[2]

Laut einem 1935 veröffentlichten Bericht des französischen Botanikers Jacques Désiré Leandri wurde der Krater von den Ureinwohnern der Gegend Andranomangatsiaka (übersetzt „am Ort des kalten Wassers“) genannt.[3] Leandri beschrieb das Massiv auch als von zwei Gipfeln dominiert, von denen einer Andapa hieß und als geodätischer Punkt diente. Er sagte auch, dass der westliche Teil der Waldregion Ampihirano hieß.[4]

Anosibe Ambohiby, eine Siedlung von Betsileo-Zitrusbauern und -Händlern, wurde 2008 im Massiv gegründet.[2]

Einzelnachweise

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  1. Ndivhuwo Cecilia Mukosi: Petrogenesis of the Ambohiby Complex, Madagascar and the Role of Marion Hotspot plume. Hrsg.: Stellenbosch University. Dezember 2012, doi:10.13140/RG.2.2.27096.80644 (englisch, sun.ac.za).
  2. a b c Christophe Haubursin: What's inside this crater in Madagascar? Vox, 5. Dezember 2023, abgerufen am 15. August 2024 (englisch).
  3. nicht zu verwechseln mit dem heutigen Namensvetter weiter südlich Andranomangatsiaka
  4. Jacques Désiré Leandri: Excursion au Mount Ambohiby (Madagascar). In: Bulletin de la Société Botanique de France. Band 82, Nr. 5, 13. Dezember 1935, S. 609–612, doi:10.1080/00378941.1935.10833020 (französisch, tandfonline.com).