Ambroise Vollard

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Ambroise Vollard vor einem Gemälde Picassos, vor 1910

Ambroise Vollard (* 3. Juli 1865 in Saint-Denis auf der Insel Réunion; † 22. Juli 1939 in Versailles) war ein französischer Kunsthändler, Galerist und Verleger. Er zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts.

Vollard eröffnete im November 1895 Paul Cézannes erste Einzelausstellung. Er zeigte in seiner Galerie eine Auswahl von 50 aus etwa 150 Werken, die ihm Cézanne als Paket zugeschickt hatte. 1901 fand bei ihm die erste Ausstellung von Werken Pablo Picassos statt, 1904 die erste Matisse-Ausstellung. Er bot Werke von zu dieser Zeit noch sehr umstrittenen Künstlern wie Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Maurice de Vlaminck an. Seine Ausstellungsräume waren Anlaufpunkte für zahlreiche Künstler. Bei ihm verkehrten beispielsweise Pierre-Auguste Renoir und Émile Zola. Paula Modersohn-Becker sah gemeinsam mit Clara Westhoff in seiner Kunsthandlung das erste Mal Werke von Cézanne und Paul Gauguin, die ihre Kunstentwicklung maßgeblich beeinflussten.

Maurice Denis: Hommage à Cézanne, 1900. Die Szene zeigt Vollards Galerie.

Zu seinen Kunden gehörte der russische Kunstsammler Sergei Iwanowitsch Schtschukin.[1]

Ambroise Vollard war außerdem als Autor und Verleger tätig. Aufgrund seiner vielfältigen Beziehungen zur Avantgarde der französischen Kunst gelang es ihm, die besten Maler seiner Zeit als Buchillustratoren zu gewinnen. Die bei ihm verlegten Werke gehören zu den bedeutendsten Leistungen auf dem Gebiet der bibliophilen Buchgestaltung.

Ambroise Vollard starb im Jahr 1939 im Alter von 74 Jahren in der Clinique des Franciscains in Versailles an den Folgen eines Autounfalls, der sich am Vortag ereignet hatte. Die Begräbnisfeier fand am 28. Juli des Jahres in der Pariser Kirche Sainte Clothilde statt. Der Kunsthändler ruht auf dem Friedhof in Bagneux bei Paris.

Im Jahr 2010 fand in London und Paris eine Versteigerung desjenigen Teils seiner Sammlung statt, der seit 1939 in einem Tresor einer Pariser Bank aufbewahrt worden war. Dieser Teil des Vermächtnisses konnte von den Erben Vollards erst durch jahrelange Rechtsstreitigkeiten gegen den jungen Freund Vollards, Erich Slomovic, und dessen Erben als ihr Erbe gesichert werden.

Darstellungen (Auswahl)

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Paul Cézanne: Porträt des Ambroise Vollard, 1899
Pierre Bonnard; Porträt des Ambroise Vollard, 1904
Pierre-Auguste Renoir: Porträt des Ambroise Vollard, 1908

Nennenswert ist die große Anzahl der den Kunsthändler darstellenden Porträts, deren Vergleich Rückschlüsse darauf zulässt, in welchem Verhältnis der jeweilige Künstler zu dem Händler stand und in welchem Licht er ihn sah oder erscheinen lassen wollte. Darunter ist das Werk von Cézanne aus dem Jahr 1899 nachweislich eine Auftragsarbeit. Unter welchen Umständen die anderen Porträts entstanden, ist bisher nicht geklärt.

  • Paul Cézanne. Galerie Vollard, 6, Rue Laffitte, Paris 1914
  • Tableaux, Pastels et Dessins de Pierre-Auguste Renoir. Chez Ambroise Vollard, 28, Rue de Gramont, Paris 1918
  • La Vie et L'Œuvre de Pierre-Auguste Renoir. Chez Ambroise Vollard, 28, Rue de Gramont, Paris 1919
  • Le Pére Ubu a la Guerre. Ambroise Vollard, Éditeur, 28, Rue de Martignac, Paris 1923
  • Degas / Ambroise Vollard. B. Cassirer, Berlin 1925
  • La Vie de Sainte Monique. Ambroise Vollard, Éditeur, 28, Rue de Martignac, Paris 1930
  • Le Réincarnation de Pére Ubu. Ambroise Vollard, Éditeur, 28, Rue de Martignac, Paris 1932
  • Souvenirs d'un marchand de tableaux. Albin Michel, Paris 1937; dt.: Erinnerungen eines Kunsthändlers, Ullstein, Frankfurt a. M. 1957 und Diogenes Verlag, Zürich 1957; erw. Neuausgabe: Diogenes Verlag, Zürich (5. Aufl.) 1989, ISBN 978-3-257-21749-0
  • Rudolf Koella/Rudolf Velhagen (Hrsg.): Renoir Cézanne Picasso und ihr Galerist Ambroise Vollard, Edition Braus im Wachter Verlag, Heidelberg 2006, ISBN 3-89904-203-4
  • Jean-Paul Morel: C'était Ambroise Vollard, Fayard, Paris 2007, ISBN 978-2-213-62472-3
Commons: Ambroise Vollard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Arte (Memento vom 23. Dezember 2016 im Internet Archive) Sergei Schtschukin - Kunstsammler aus Leidenschaft, 30. Oktober 2016, 17:30 Uhr, 53 min, abgerufen am 13. April 2024.