Heideblick

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Wappen Deutschlandkarte
Heideblick
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heideblick hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 48′ N, 13° 39′ OKoordinaten: 51° 48′ N, 13° 39′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Höhe: 64 m ü. NHN
Fläche: 166,57 km2
Einwohner: 3508 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 21 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15926
Vorwahlen: 035454 (Falkenberg, Langengrassau, Pitschen-Pickel, Wüstermarke), 035455 (Bornsdorf, Gehren, Riedebeck, Schwarzenburg, Waltersdorf, Wehnsdorf, Weißack, Walddrehna), 03544 (Goßmar, Beesdau)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: LDS, KW, LC, LN
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 219
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Luckauer Str. 61
15926 Heideblick
Website: www.heideblick.de
Bürgermeister: Frank Deutschmann
Lage der Gemeinde Heideblick im Landkreis Dahme-Spreewald
KarteAlt Zauche-WußwerkBerstelandBestenseeByhleguhre-ByhlenDrahnsdorfEichwaldeGolßenGroß KörisHalbeHeideblickHeideseeJamlitzKasel-GolzigKönigs WusterhausenKrausnick-Groß WasserburgLieberoseLübbenLuckauMärkisch BuchholzMärkische HeideMittenwaldeMünchehofeNeu ZaucheRietzneuendorf-StaakowSchlepzigSchönefeldSchönwaldSchulzendorfSchwerinSchwielochseeSpreewaldheideSteinreichStraupitz (Spreewald)TeupitzUnterspreewaldWildauZeuthenBrandenburg
Karte

Heideblick ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg).

Die Gemeinde Heideblick liegt am Übergang zwischen dem nordwestlich anschließenden Niederen Fläming und dem östlich gelegenen Niederlausitzer Grenzwall, etwa 50 Kilometer westnordwestlich von Cottbus und direkt südwestlich von Luckau.

Gemeindegliederung

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In der Gemeinde Heideblick sind laut Hauptsatzung[2] 14 Ortsteile ausgewiesen:

Dazu kommen die Wohnplätze: Alte Ziegelei, Andreasmühle, Bergschänke, Drauschemühle, Kleine Mühle, Konstantinshorst, Möbiusmühle, Obermühle, Poltermühle, Rungemühle, Schäferei Karlshof, Teiselsmühle, Untermühle und Villa Waldhaus.[4]

Die Geschichte der Gemeinde Heideblick ist bis 1997 die Geschichte der Einzelgemeinden. Viele der Einzelgemeinden haben sich aus Rittergütern entwickelt, die zwischen 1200 und 1400 als Kernpunkte der Besiedlung dienten. Der Ortsteil Falkenberg gehört sogar zu den ältesten bekannten Siedlungen in der Mark Brandenburg (erste urkundliche Erwähnung 1207).

Die heutigen Ortsteile der Gemeinde gehörten seit 1817 zum Kreis Luckau in der preußischen Provinz Brandenburg (Langengrassau, Schwarzenburg und Wüstermarke zum Kreis Schweinitz in der Provinz Sachsen). Im Jahr 1952 wurden die Orte in den Kreis Luckau im DDR-Bezirk Cottbus eingegliedert. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald.

Im Rahmen der Ämterbildung 1992 im Land Brandenburg schlossen sich zehn Gemeinden im damaligen Kreis Luckau zum Amt Heideblick zusammen. Per Erlass wurde auch die Gemeinde Weißack zugeordnet.[6] Der Minister des Innern des Landes Brandenburg erteilte am 19. August 1992 seine Zustimmung zur Bildung des Amtes Heideblick.[6] Als Zeitpunkt des Zustandekommens des Amtes wurde der 28. August 1992 festgelegt. Das Amt hatte seinen Sitz in der Gemeinde Langengrassau:

  1. Bornsdorf
  2. Falkenberg
  3. Gehren
  4. Goßmar
  5. Langengrassau
  6. Pitschen-Pickel
  7. Walddrehna
  8. Waltersdorf
  9. Wüstermarke
  10. Beesdau
  11. Riedebeck

Am 31. Dezember 1997 schlossen sich die Gemeinden Bornsdorf und Weißack zur neuen Gemeinde Berstequell zusammen.[7] Zum 31. Dezember 1997 folgte der Zusammenschluss der Gemeinden Gehren, Langengrassau, Waltersdorf und Wüstermarke zur neuen Gemeinde Heideblick.[8]

Zum 31. Dezember 2001 schlossen sich die Gemeinden Beesdau, Berstequell, Falkenberg, Goßmar, Heideblick und Pitschen-Pickel zur neuen Gemeinde Heideblick zusammen.[9] Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Brandenburg wurde die Gemeinde Walddrehna zum 26. Oktober 2003 per Gesetz in die Gemeinde Heideblick eingegliedert. Das Amt Heideblick wurde aufgelöst, die Gemeinde Heideblick wurde amtsfrei.[10]

Im November 2011 wurde in einer Bürgerbefragung ein Beitritt der Gemeinde Heideblick zur Stadt Luckau abgelehnt.[11]

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Beesdau 31. Dezember 2001
Berstequell 31. Dezember 2001
Bornsdorf 31. Dezember 1997 Zusammenschluss mit Weißack zu Berstequell
Falkenberg 31. Dezember 2001
Gehren 31. Dezember 1997
Goßmar 31. Dezember 2001
Langengrassau 31. Dezember 1997
Neusorgefeld 1. Januar 1961 Eingemeindung nach Walddrehna
Pickel 14. April 1966 Zusammenschluss mit Pitschen zu Pitschen-Pickel
Pitschen 14. April 1966 Zusammenschluss mit Pickel zu Pitschen-Pickel
Pitschen-Pickel 31. Dezember 2001
Riedebeck 1. Januar 1974 Eingemeindung nach Goßmar
Schwarzenburg 1. Januar 1974 Eingemeindung nach Walddrehna
Walddrehna 26. Oktober 2003
Waltersdorf 31. Dezember 1997
Wehnsdorf 1. Januar 1974 Eingemeindung nach Walddrehna
Weißack 31. Dezember 1997 Zusammenschluss mit Bornsdorf zu Berstequell
Wüstermarke 31. Dezember 1997

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1997 1 746
2000 1 750
2005 4 320
2010 3 974
2015 3 666
Jahr Einwohner
2016 3 603
2017 3 563
2018 3 572
2019 3 558
2020 3 543
Jahr Einwohner
2021 3 514
2022 3 575
2023 3 508

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[12][13][14], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss mehrerer Gemeinden im Jahr 2001 und eine Eingemeindung 2003 zurückzuführen.

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Heideblick besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 72,3 % zu folgendem Ergebnis:[15]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Allgemeine Wählergemeinschaft Heideblick 40,9 % 7
Wählergemeinschaft Süd 14,5 % 2
Pro Heideblick 11,1 % 2
Einzelbewerber Thomas Seide 08,1 % 1
Wählergemeinschaft Waltersdorf 07,5 % 1
Falkenberger Wählergemeinschaft 06,9 % 1
Wählergemeinschaft Wehnsdorf 05,7 % 1
Bündnis 90/Die Grünen 05,3 % 1
  • 2003–2012: Bodo Lott[16]
  • seit 2012: Frank Deutschmann[17]

Deutschmann wurde in der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019 mit 77,7 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[18] gewählt.[19]

Das Wappen wurde am 2. Dezember 2003 genehmigt.

Blasonierung: „Innerhalb eines mit 11 grünen Lindenblättern belegten goldenen Schildbordes in Grün drei zur Garbe gebundene goldene Kornähren.“[20]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.

Sehenswürdigkeiten

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Schloss Beesdau um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Dorfkirche Pitschen-Pickel

In der Liste der Baudenkmale in Heideblick und in der Liste der Bodendenkmale in Heideblick stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Bodendenkmale.

  • Kirche im Ortsteil Walddrehna aus dem 13. Jahrhundert, der eine nach drei Seiten hin offene Vorhalle als Glockenträger mit massivem Kegelhelm aus Backstein angefügt wurde. Die hohen Spitzbogenarkaden ruhen auf zwei aus Feldstein gemauerten Rundpfeilern, die von einigen Historikern als Überreste einer vorchristlichen Weihestätte angesehen werden. Diese Meinung ist allerdings sehr umstritten. Der Turm, die Apsis und die im gotischen Stil erweiterten Fenster- und Türöffnungen stammen aus der Zeit der Hussitenkriege.
  • Dorfkirche Pitschen, Feldsteinkirche aus dem 15. Jahrhundert mit einer Patronatsloge aus dem Jahr 1675. Im Innern befindet sich ein Kanzelaltar mit einem Aufsatz aus dem Jahr 1684 sowie ein Kanzelkorb aus 1725/1726.
  • Dorfkirche Wehnsdorf, Feldsteinkirche aus dem 15. Jahrhundert. Um 1675 vergrößerte die Kirchengemeinde die Fenster und errichtete an der Südseite zwei Anbauten. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus der Zeit um 1720/1730.
  • Schloss Beesdau, Dreiflügelanlage aus dem 14. bis 16. Jahrhundert, die 1841 von Johann Gottlieb Koppe umgebaut wurde
  • Bockwindmühle aus dem Jahr 1853 in Falkenberg.
Steinkreuz in Waltersdorf
  • Sühnekreuz aus Sandstein im Ortsteil Waltersdorf am südlichen Ortsrand an der Weggabelung Gehren-Bahnhof[21]

Nördlich von Wüstermarke befindet sich das Freilichtmuseum Höllberghof. Das Museum zeigt einen typischen Bauernhof um 1800. Im Freigelände finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Besucher erwartet eine rustikale Küche im hofeigenen Restaurant. Im Ortsteil Schwarzenburg befindet sich ein Schulmuseum, welches nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden kann.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Heideblick lebt heutzutage in erster Linie von Landwirtschaft und Tourismus. Ein ehemaliger Braunkohleabbau ist nicht mehr in Betrieb. Die örtliche Wirtschaft bedient in erster Linie lokale Bedürfnisse.

Verkehr

Heideblick liegt an der Bundesstraße 87 zwischen Herzberg und Luckau sowie an der Bundesstraße 96 zwischen Luckau und Finsterwalde.

Der Bahnhof Walddrehna an der Bahnstrecke Berlin–Dresden wird von der Regional-Express-Linie RE 8 Berlin HbfElsterwerda / Finsterwalde im Zwei-Stunden-Takt bedient. Der Haltepunkt Gehren wurde 1993 geschlossen.

Persönlichkeiten

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Commons: Heideblick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Heideblick vom 15. Dezember 2008 (PDF; 679 KB)
  3. sorbische Namen gemäß niedersorbischer Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski.de
  4. a b c d e Gemeinde Heideblick Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  5. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 250
  6. a b Bildung der Ämter Lieberose, Wahrenbrück, Britz-Chorin, Barnim-Nord, Falkenberg-Höhe, Wusterwitz und Heideblick. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 19. August 1992. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 69, 16. September 1992, S. 1278–80.
  7. Neubildung der Gemeinde Berstequell aus den bisherigen Gemeinden Bornsdorf und Weißack (Amt Heideblick). Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 30. Oktober 1997. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 8. Jahrgang, Nummer 46, 19. November 1997, S. 942.
  8. Zusammenschluss der Gemeinden Gehren, Langengrassau, Waltersdorf und Wüstermarke (Amt Heideblick) zu der neuen Gemeinde Heideblick. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 5. Dezember 1997. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 8. Jahrgang, Nummer 52, 30. Dezember 1997, S. 1012/3.
  9. Bildung einer neuen Gemeinde Heideblick. (PDF; 828 KB) Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 13. Dezember 2001. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 52, Potsdam, 27. Dezember 2001, S. 898
  10. Sechstes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße (6.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 05, S. 93
  11. Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Gebietsänderungsvertrag zwischen der Stadt Luckau und der Gemeinde Heideblick. In: Amtsblatt der Gemeinde Heideblick, 14. Dezember 2011, S. 7 (PDF; 5,36 MB)
  12. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Dahme-Spreewald, S. 18–21
  13. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  14. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  15. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  16. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 23
  17. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 26. Februar 2012
  18. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  19. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019
  20. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  21. Dietrich Neuber, Günter Wetzel: Steinkreuze Kreuzsteine Inventar Bezirk Cottbus. Cottbus 1982.