Amt Rheurdt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Amt Rheurdt
Deutschlandkarte, Position des Amtes Rheurdt hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1969)
Koordinaten: 51° 28′ N, 6° 28′ OKoordinaten: 51° 28′ N, 6° 28′ O
Bestandszeitraum: 1953–1969
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Moers
Fläche: 29,9 km2
Einwohner: 4239 (1961)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 142 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 2 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen

Das Amt Rheurdt war bis 1969 ein Amt im Kreis Moers in Nordrhein-Westfalen. Es ging aus der Bürgermeisterei Rheurdt und der Bürgermeisterei Schaephuysen hervor. Sein Gebiet liegt heute im nordrhein-westfälischen Kreis Wesel.

Bürgermeistereien Rheurdt und Schaephuysen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheurdt und Schaephuysen gehörten bis 1713 zum Herzogtum Geldern und kamen dann zu Preußen. Von 1798 bis 1814 stand der gesamte linke Niederrhein unter französischer Herrschaft. Während dieser Zeit wurden in Rheurdt und in Schaephuysen nach französischem Vorbild zwei Mairien eingerichtet, die zum Kanton Moers im Arrondissement Krefeld des Rur-Departements gehörten.[1] Nachdem 1814/1815 der gesamte Niederrhein auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeschlagen worden war, kam die Gegend 1816 zum neuen Kreis Rheinberg in der Provinz Jülich-Kleve-Berg, der späteren Rheinprovinz. Aus den Mairien der Franzosenzeit wurde die preußischen Bürgermeistereien Rheurdt und Schaephuysen.[2]

Rathaus Rheurdt

Die Bürgermeisterei Rheurdt umfasste die drei Landgemeinden Rayen, Rheurdt und Vluynbusch, während zur Bürgermeisterei Schaephuysen nur die Gemeinde Schaephuysen gehörte.[3]

Der Kreis Rheinberg wurde 1823 in den Kreis Geldern eingegliedert und 1857 als Kreis Moers neu eingerichtet.

Ämter Rheurdt und Schaephuysen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ende des Jahres 1927 wurde die Bezeichnung aller rheinischen Landbürgermeistereien in „Amt“ geändert.[4] Die Bürgermeistereien hießen seitdem Amt Rheurdt und Amt Schaephuysen.

Wie alle preußischen Einzelgemeindeämter wurde das Amt Schaephuysen am 1. November 1934 aufgehoben.[5] Schaephuysen wurde dadurch zunächst eine amtsfreie Gemeinde. Am 1. Februar 1935 wurde das Gebiet neu geordnet. Das Amt Rheurdt wurde aufgelöst. Seine Gemeinden Rayen und Vlynbusch wurden in die Gemeinde Neukirchen-Vluyn eingegliedert. Die Gemeinde Schaephuysen verlor ihre Eigenständigkeit und wurde in die Gemeinde Rheurdt eingegliedert. Die so vergrößerten Gemeinden Neukirchen-Vluyn und Rheurdt wurden zu einem neuen Amt Vluyn zusammengefasst.[6] Am 1. April 1950 wurde das Amt Vluyn wieder aufgelöst.[7]

Rheurdt und Schaephuysen wurden am 1. April 1953 wieder in eigenständige Gemeinden getrennt und bildeten seitdem ein neues Amt Rheurdt.[8]

Am 1. Juli 1969 wurde das Amt Rheurdt durch das Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Moers aufgelöst. Rheurdt und Schaephuysen wurden zur neuen Gemeinde Rheurdt zusammengeschlossen, die seit 1975 zum Kreis Kleve gehört.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Bm.
Rheurdt
Bm.
Schaephuysen
Quelle
1828 2037 1102 [9]
1871 2385 1249 [10]
1885 2434 1233 [11]
1895 2391 1221 [12]
1905 2240 1319 [13]
1910 2348 1408 [14]
1925 2578 1317 [15]
Amt Rheurdt
1961 4239 [16]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. GenWiki: Kanton Moers
  2. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 106 f., abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
  3. Otto v. Mülmann: Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf , 1867, S. 1004 f.
  4. Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927: „Die Landbürgermeisterei in der Rheinprovinz führt hinfort die Bezeichnung Amt.“
  5. Preußische Amtsordnung von 1934
  6. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1935, S. 70
  7. Amtsblatt der Bezirksregierung Düsseldorf 1950, S. 95
  8. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1952, S. 341
  9. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1829, S. 149
  10. Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871
  11. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1885
  12. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1898
  13. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1908
  14. www.gemeindeverzeichnis.de
  15. Gemeindelexikon Rheinprovinz 1933
  16. Volkszählung 1961