Amtsgericht Pegau
Das Amtsgericht Pegau war von 1879 bis 1952 ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von 15 Amtsgerichten im Sprengel des Landgerichtes Leipzig mit Sitz in Pegau.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1856 bis 1879 bestand in Pegau das Gerichtsamt Pegau als erstinstanzliches Gericht. Mit den Reichsjustizgesetzen wurde das Gerichtsamt Pegau aufgelöst und das Amtsgericht Pegau als Nachfolger des Gerichtsamtes eingerichtet. Sein Sprengel bestand aus den Städten Pegau und Groitzsch und noch 56 Landgemeinden. Das Amtsgericht Pegau war eines von 15 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Leipzig. Der Amtsgerichtsbezirk umfasste anfangs 16.466 Einwohner. Das Gericht hatte damals zwei Richterstellen und war ein mittelgroßes Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[1] Der Amtsgerichtsbezirk umfasste Pegau, Altengroitzsch, Audigast, Auligk, Bennewitz, Berndorf, Brösen, Carsdorf, Cöllnitz, Costewitz, Droßkau, Elstertrebnitz, Eulau, Gatzen, Greitschütz, Groitzsch, Großpriesligk, Großstolpen, Großstorkwitz, Großwischstauden, Hemmendorf, Hohendorf, Käferhain, Kleinhermsdorf, Kleinoderwitz, Kleinprießligk, Kleinstolpen, Kleinwischstauden, Kobschütz, Langenhain, Leipen, Lippendorf, Löbnitz, Maltitz, Maschwitz, Medewitzsch, Methewitz, Michelwitz, Nehmitz, Röthnitz, Obertitz, Oderwitz (Groß-), Oellschütz, Pautzsch, Peres, Piegel, Pödelwitz, Pulgar, Saasdorf, Schnaudertrebnitz, Spahnsdorf, Stöntzsch, Tannewitz, Trautzschen, Weiderode, Wiederau, Zauschwitz und Zschagast.[2]
Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 2. Oktober 1952 wurden das Amtsgericht Pegau in der DDR aufgehoben und das Kreisgericht Borna an seiner Stelle eingerichtet. Gerichtssprengel war nun der Kreis Borna.[3]
Gerichtsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1910 wurde ein Amtsgerichtsgebäude (heutige Adresse: Schloßplatz 12) erbaut. Das Gerichtsgebäude hat drei Geschosse, mehrere Baukörper, aufwendige Portal- und Treppenanlagen, einen verschieferten Turmaufsatz, einen überbauten Stadtmauerturm mit Löwenfigur und die Einfriedung mit Torbogen und Überdachung. Es steht unter Denkmalschutz.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerichte in Sachsen 1879 bis 1945
- Liste der Gerichte des Freistaates Sachsen
- Liste der Kulturdenkmale in Pegau
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung. 1888, S. 423 ff. online
- ↑ Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt von 1879 S. 252–253, Digitalisat
- ↑ 20130 Amtsgericht Pegau
Koordinaten: 51° 9′ 56,6″ N, 12° 14′ 55,3″ O