Amtsgericht Volkach

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Das Amtsgericht Volkach war ein von 1879 bis 1966 bestehendes bayerisches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz im unterfränkischen Volkach.

Mit Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurde in Volkach ein Amtsgericht errichtet, dessen Sprengel aus dem vorherigen Landgerichtsbezirk Volkach gebildet und folglich die Orte Astheim, Dimbach, Düllstadt, Eichfeld, Escherndorf mit Vogelsburg, Fahr mit Elgersheim, Gaibach mit Hallburg und Öttershausen, Gernach, Järkendorf, Köhler, Kolitzheim mit Wadenbrunn, Krautheim mit Wenzelsmühle, Laub, Lindach, Nordheim am Main, Obereisenheim mit Schiffmühle, Obervolkach mit Stettenmühle, Reupelsdorf mit Fuchsenmühle und Wasenmeisterei, Rimbach mit Strehlhof, Sommerach, Stadelschwarzach, Stammheim, Untereisenheim mit Kaltenhausen, Volkach mit Schaubmühle, Kirchberg und Herrnmühle, sowie Zeilitzheim mit Herleshof und Lohmühle umfasste und seinen Sitz im ehemaligen fürstbischöflichem Amtshaus hatte.[1][2] Übergeordnete Instanzen waren das Landgericht Schweinfurt und das Oberlandesgericht Bamberg.

Das Volkacher Amtsgericht hatte auch nach 1918 das Recht des ersten Zugriffs bei Vergehen und Verbrechen sowie die Polizeistrafgerichtsbarkeit inne. Bei Prozessen um geringen Streitwert wurde auch zivilrechtlich hier verhandelt. Im Jahr 1921, im Zuge des Entlastungsgesetzes, erweiterte man die Kompetenzen des Amtsrichters, 1924 wurden die Amtsrichter Einzelrichter.

Während der NS-Diktatur gingen Prozesse, die den land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz betrafen, an das sogenannte Anerbengericht. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Amtsgericht Volkach zum Zweigstellengericht des Amtsgerichts Gerolzhofen herabgestuft. Zum 1. Januar 1957 wurde das Zweigstellengericht Volkach in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Gerolzhofen umgewandelt[3] und Ende 1966 dann endgültig aufgelöst.[4][5]

  • Ute Feuerbach: Gericht und Amt Volkach. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Volkach. 906–2006. Volkach 2006, ISBN 3-00-017943-7.

Einzelnachweise

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  1. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 376)
  2. Landgericht Volkach In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 1299–1302, abgerufen am 25. September 2014.
  3. Verordnung über die Errichtung amtsgerichtlicher Zweigstellen vom 30. November 1956 (GVBl. Nr. 27/1956, S. 294)
  4. Zweite Verordnung zur Änderung der Verordnung über die amtsgerichtlichen Zweigstellen vom 9. November 1966 (GVBl. Nr. 20/1966, S.468)
  5. Feuerbach, Ute: Gericht und Amt Volkach. S. 53–56.

Koordinaten: 49° 52′ 0,6″ N, 10° 13′ 33,5″ O