Anders Fannemel

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Anders Fannemel
Anders Fannemel in Hinzenbach 2015

Anders Fannemel in Hinzenbach 2015

Nation Norwegen Norwegen
Geburtstag 13. Mai 1991 (33 Jahre)
Geburtsort HornindalNorwegen
Größe 169 cm
Karriere
Verein Hornindal IL
Trainer Thomas Lobben
Alexander Stöckl
Pers. Bestweite 251,5 m (Vikersund 2015)
Status zurückgetreten
Karriereende 2023
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 2015 Falun Mannschaft
Silber 2017 Lahti Mannschaft
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Gold 2016 Bad Mitterndorf Mannschaft
 Skisprung-Junioren-WM
Bronze 2011 Otepää Mannschaft
 Norwegische Meisterschaften
Bronze 2012 Trondheim Großschanze
Silber 2012 Voss Normalschanze
Gold 2012 Oslo Normalschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 5. Dezember 2009
 Weltcupsiege (Einzel) 04  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 09  (Details)
 Gesamtweltcup 04. (2014/15)
 Skiflug-Weltcup 06. (2014/15)
 Vierschanzentournee 03. (2017/18)
 Raw Air 31. (2018)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 4 4 2
 Skifliegen 0 2 0
 Teamspringen 9 2 7
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 26. August 2011
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 01  (Details)
 Grand-Prix-Siege (Team) 01  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix 07. (2016)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 2 2
 Teamspringen 1 1 2
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 13. September 2008
 COC-Siege (Einzel) 05  (Details)
 Gesamtwertung COC 04. (2022/23)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 5 3 3
 

Anders Fannemel (* 13. Mai 1991 in Hornindal) ist ein ehemaliger norwegischer Skispringer. Mit einer Weite von 251,5 Metern auf dem Vikersundbakken hielt er von 2015 bis 2017 den Skiflugweltrekord.

Als Kind widmete sich Fannemel hauptsächlich dem Biathlonsport. Seit 2004 konzentrierte er sich jedoch auf das Skisprungtraining bei seinem Heimatverein in Hornindal. Seinen ersten Skisprungwettbewerb im FIS Cup bestritt Fannemel am 8. September 2007 in Falun. Danach folgten weitere Springen im FIS Cup und im Continental Cup. Seinen ersten Sieg konnte er am 12. Oktober 2008 im FIS Cup erreichen. Auf der Schanze im schweizerischen Einsiedeln siegte er dabei vor Klemens Murańka und Pascal Bodmer. Der erste Sieg im Continental Cup gelang ihm am 23. August 2009 auf dem Lysgårdsbakken in Lillehammer vor Erik Simon.[1] Auf der gleichen Schanze absolvierte er am 4. und 5. Dezember 2009 seine ersten beiden Weltcupeinsätze. Das erste Springen beendete Fannemel auf dem 37. Platz. Beim darauf folgenden Wettbewerb gelang ihm mit 135,5 Metern der zweitweiteste Sprung im zweiten Durchgang. Mit dem so errungenen 10. Platz sammelte er seine ersten Weltcuppunkte.[2]

Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2011 im estnischen Otepää belegte er im Einzel den vierten und mit der Mannschaft den dritten Platz.[3] Bei den norwegischen Meisterschaften von der Großschanze im Februar 2012 in Trondheim gelang ihm mit Platz drei erstmals der Sprung auf das Siegerpodest.[4] Am 11. Februar 2012 gewann er mit der norwegischen Mannschaft das Auftaktspringen der FIS-Team-Tour auf der Mühlenkopfschanze in Willingen und errang damit seinen ersten Weltcupsieg.[5] Bei den norwegischen Sommermeisterschaften 2012 in Oslo konnte er seinen ersten nationalen Titel erringen.[6] Am 25. November 2012 erreichte er in Lillehammer – wo er bereits drei Jahre zuvor seine ersten Weltcuppunkte errungen hatte – mit Platz zwei seine erste Podestplatzierung bei einem Weltcupspringen.[7]

Im Februar 2014 nahm Fannemel in Sotschi zum ersten Mal an den Olympischen Winterspielen teil. Er belegte im Einzel auf der Normalschanze den 15. Platz und im Einzel auf der Großschanze den fünften Platz. Mit der norwegischen Mannschaft wurde er Sechster. Seinen ersten Sieg im Weltcup erzielte er am 13. Dezember 2014 in Nischni Tagil und ging dank zwei weiterer Podestplätze als Gesamtführender in die Vierschanzentournee. Der zweite Weltcupsieg folgte am 8. Februar 2015 in Titisee-Neustadt. Am 15. Februar 2015 verbesserte Fannemel den Skiflug-Weltrekord von Peter Prevc um 1,5 Meter und war bis zum 18. März 2017, als Robert Johansson ihn ablöste, mit 251,5 Metern Skiflug-Weltrekordhalter.[8] Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun belegte er in den Einzelwettbewerben den neunten Platz auf der Normalschanze und den siebten Platz auf der Großschanze. Im Mannschaftswettbewerb holte er zusammen mit Anders Bardal, Anders Jacobsen und Rune Velta den Weltmeistertitel vor den Teams aus Österreich und Polen. In der Saison 2014/15 holte er insgesamt sieben Einzel-Podestplatzierungen im Weltcup und 1161 Punkte und landete damit als Vierter erstmals in den Top Ten im Gesamtweltcup.

Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2016 am Kulm belegte er im Einzelwettbewerb den siebten Rang und im Mannschaftswettbewerb holte er zusammen mit Johann André Forfang, Daniel-André Tande und Kenneth Gangnes die Goldmedaille. Am 31. Januar 2016 erreichte er in Sapporo seinen dritten Einzel-Weltcupsieg. Im Sommer 2016 sprang er sehr erfolgreich im Grand Prix. Am 22. Juli gewann er mit der norwegischen Mannschaft seinen ersten Grand-Prix-Wettbewerb. Am 27. August folgte in Hakuba der erste Sieg in einem Einzelwettbewerb. Insgesamt sprang er drei Mal auf das Podest bei Einzelspringen und landete mit 260 Punkten auf dem siebten Rang in der Gesamtwertung. Dies war bis dahin seine beste Platzierung. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti belegte er im Einzelwettbewerb auf der Großschanze den fünften Rang, nachdem er auf der Normalschanze nicht zum Einsatz kam. Im Mannschaftswettbewerb holte er zusammen mit Johann André Forfang, Daniel-André Tande, und Andreas Stjernen die Silbermedaille hinter Polen.

Am 16. Dezember 2017 gelang ihm beim Springen in Engelberg sein vierter Einzel-Weltcupsieg. Mit Sprüngen von 133,0 Metern im ersten, der ihm einen Vorsprung von acht Punkten auf den zu dem Zeitpunkt zweitplatzierten Kobayashi verschaffte, und 127,5 Metern im zweiten Durchgang bezwang er am Ende den zweitplatzierten Deutschen Richard Freitag mit 253,6 zu 253,5 Punkten um etwa 5 Zentimeter und damit dem kleinstmöglichen Vorsprung. Bei der Vierschanzentournee 2017/18 konnte er mit zwei Podestplätzen als Dritter in Garmisch-Partenkirchen und Zweiter in Bischofshofen überzeugen. Außerdem wurde er Siebter in Oberstdorf und 16. in Innsbruck. Dadurch landete er zum ersten Mal auf dem Podium in der Tournee-Gesamtwertung. Er wurde Dritter hinter Kamil Stoch und Andreas Wellinger. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gehörte er zum fünfköpfigen norwegischen Aufgebot. Er wurde jedoch in keinem der drei Wettbewerbe eingesetzt.

Am 18. Juli 2019 verletzte sich Fannemel bei einem Trainingssprung in Wisła schwer, als er seinen Sprung auf 140 Metern von der Adam-Małysz-Schanze, die ihren Hillsize bei 134 Metern hat, nicht stehen konnte. In Norwegen wurde eine Kreuzband- und Meniskusverletzung festgestellt, die ihm eine Teilnahme an der Saison 2019/20 verwehrte.[9] Aufgrund anhaltender starker Knieschmerzen kehrte Fannemel auch im Sommer 2020 nicht auf die Schanze zurück, weshalb er ein vorzeitiges Karriereende nicht mehr ausschloss.[10] Während der Verletzungspause unterzog er sich vier Operationen.[11] Anfang Februar 2021 kehrte der Norweger schließlich wieder auf die Schanze zurück und absolvierte seine ersten Trainingssprünge seit Sommer 2019.[12] Eine geplante Teilnahme an der Raw Air 2021 scheiterte an deren Absage infolge der COVID-19-Pandemie.[13]

Beim Saisonauftakt 2021/22 feierte Fannemel seine Rückkehr in den Weltcup, startete aber ab Beginn des Kalenderjahres 2022 wieder ausschließlich im Continental Cup. Zur Vierschanzentournee 2022/23 kehrte er in den Weltcup zurück und konnte in Bischofshofen punkten. Am 17. März 2023 gab Fannemel bekannt, seine Karriere zu beenden.[14] Bei seinem letzten Wettkampf zwei Tage später belegte er beim Skifliegen in Vikersund den 32. Platz.

Fannemel hat drei Geschwister. Sein Zwillingsbruder Einar und seine ältere Schwester Eline sind beide Biathleten, der zwei Jahre ältere Rasmus ist nicht im Sport aktiv. Fannemel hat darüber hinaus zwei Cousins, die ebenfalls Skispringer sind, Lorentz und Brede.[15]

Weltcupsiege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 13. Dezember 2014 Russland Nischni Tagil Großschanze
2. 8. Februar 2015 Deutschland Titisee-Neustadt Großschanze
3. 31. Januar 2016 Japan Sapporo Großschanze
4. 16. Dezember 2017 Schweiz Engelberg Großschanze

Weltcupsiege im Team

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Nr. Datum Ort Typ
1. 11. Februar 2012 Deutschland Willingen Großschanze
2. 7. März 2015 Finnland Lahti Großschanze
3. 23. Januar 2016 Polen Zakopane Großschanze
4. 22. Februar 2016 Finnland Kuopio Großschanze
5. 19. März 2016 Slowenien Planica Flugschanze
6. 25. März 2017 Slowenien Planica Flugschanze
7. 18. November 2017 Polen Wisła Großschanze
8. 25. November 2017 Finnland Kuusamo Großschanze
9. 9. Dezember 2017 Deutschland Titisee-Neustadt Großschanze

Grand-Prix-Siege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 27. August 2016 Japan Hakuba Großschanze

Grand-Prix-Siege im Team

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Nr. Datum Ort Typ
1. 22. Juli 2016 Polen Wisła Großschanze

Continental-Cup-Siege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 23. August 2009 Norwegen Lillehammer Großschanze
2. 2. Oktober 2010 Polen Wisła Großschanze
3. 3. Oktober 2010 Polen Wisła Großschanze
4. 4. Februar 2012 Deutschland Brotterode-Trusetal Großschanze
5. 17. Dezember 2022 Finnland Kuusamo Großschanze

Weltcup-Platzierungen

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Saison Platz Punkte
2009/10 60. 0026
2011/12 25. 0185
2012/13 26. 0289
2013/14 23. 0328
2014/15 04. 1161
2015/16 10. 0670
2016/17 26. 0213
2017/18 12. 0500
2018/19 36. 0103
2021/22 71. 0006

Grand-Prix-Platzierungen

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Saison Platz Punkte
2011 20. 146
2012 11. 152
2013 60. 029
2014 34. 069
2015 27. 111
2016 07. 260
2017 27. 077
2018 61. 017
2022 37. 040

Schanzenrekorde

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Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
Vikersund Norwegen Norwegen 251,5 m
(HS: 225 m)
15. Februar 2015 18. März 2017
Sapporo Japan Japan 143,5 m
(HS: 134 m)
31. Januar 2016 12. Februar 2017
Commons: Anders Fannemel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Norwegische Siege bei COC in Lillehammer. www.live-wintersport.com, 23. August 2009, archiviert vom Original am 11. März 2012; abgerufen am 19. Dezember 2009.
  2. Mit Spitzensprung zurück an die Spitze - Gregor Schlierenzauer siegt beim Skisprung-Weltcup in Lillehammer. live-wintersport.de, 5. Dezember 2009, archiviert vom Original am 14. Januar 2016; abgerufen am 26. August 2013.
  3. Ergebnisübersicht bei www.fis-ski.com.
  4. Ergebnis bei www.berkutschi.com, abgerufen am 10. Februar 2012.
  5. Bericht bei www.berkutschi.com, abgerufen am 11. Februar 2012.
  6. Zwei Siege für Anders Fannemel. berkutschi.com, 16. September 2012, abgerufen am 4. Juli 2018.
  7. „Gregor Schlierenzauer gewinnt von der Großschanze“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 25. November 2012.
  8. Severin Freund so weit wie noch nie, auf sportschau.de, am 15. Februar 2015, abgerufen am 15. Februar 2015.
  9. Update: Anders Fannemel erleidet Knieverletzung auf berkutschi.com, vom 19. Juli 2019. Abgerufen am 19. Juli 2019.
  10. Konstanze Schneider: Anders Fannemel: Karriereende nicht mehr ausgeschlossen. In: skispringen-news.de. 30. Oktober 2020, abgerufen am 28. November 2020.
  11. Rücktritt? Skisprung-Ass spricht über seine Zukunft auf sport.de vom 4. Mai 2022, abgerufen am 21. Mai 2022.
  12. Anders Fannemel zurück auf der Schanze. In: berkutschi.com. 3. Februar 2021, abgerufen am 3. Februar 2021.
  13. Konstanze Schneider: Anders Fannemel plant Comeback im kommenden Olympia-Winter. Auf skispringen-news.de vom 16. April 2021, abgerufen am 13. September 2021
  14. Anders Fannemel verkündet Karriereende. In: skispringen.com. 17. März 2023, abgerufen am 19. März 2023.
  15. Bericht auf aftenposten.no (Memento vom 26. März 2012 im Internet Archive) (norwegisch) vom 23. März 2012, abgerufen am 26. März 2012.