Bjørn Einar Romøren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bjørn Einar Romøren
Bjørn Einar Romøren 2011

Bjørn Einar Romøren 2011

Nation Norwegen Norwegen
Geburtstag 1. April 1981
Geburtsort OsloNorwegen
Größe 182 cm
Gewicht 63 kg
Karriere
Verein Hosle IL
Trainer Alexander Stöckl
Pers. Bestweite 239 m (Planica 2005)
Status zurückgetreten
Karriereende 2014
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 15 × Goldmedaille 11 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 2006 Turin Mannschaft
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2003 Val di Fiemme Mannschaft
Bronze 2005 Oberstdorf Mannschaft
Großschanze
Silber 2011 Oslo Mannschaft
Normalschanze
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Gold 2004 Planica Mannschaft
Gold 2006 Bad Mitterndorf/Tauplitz Mannschaft
Bronze 2008 Oberstdorf Mannschaft
Silber 2010 Planica Mannschaft
 Norwegische Meisterschaften
Silber 1999 Raufoss Mannschaft
Gold 2001 Trondheim Großschanze
Silber 2001 Sprova Normalschanze
Silber 2002 Rælingen Normalschanze
Gold 2002 Trondheim Großschanze
Bronze 2002 Fluberg Großschanze
Gold 2002 Høydalsmo Mannschaft
Gold 2003 Rælingen Normalschanze
Gold 2003 Trondheim Großschanze
Silber 2004 Bardu Normalschanze
Silber 2004 Bardu Mannschaft
Silber 2004 Lillehammer Normalschanze
Gold 2005 Trondheim Großschanze
Gold 2005 Lillehammer Mannschaft
Gold 2006 Heddal Normalschanze
Gold 2006 Oslo Großschanze
Silber 2006 Heddal Mannschaft
Gold 2007 Molde Mannschaft
Silber 2008 Rælingen Normalschanze
Silber 2008 Lillehammer Großschanze
Bronze 2008 Trondheim Normalschanze
Gold 2008 Trondheim Mannschaft
Bronze 2009 Rælingen Normalschanze
Gold 2009 Raufoss Mannschaft
Gold 2010 Vikersund Normalschanze
Gold 2010 Vikersund Mannschaft
Silber 2010 Trondheim Großschanze
Gold 2010 Vikersund Mannschaft
Bronze 2011 Oslo Normalschanze
Silber 2012 Trondheim Großschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 3. März 2001
 Weltcupsiege (Einzel) 08  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 07  (Details)
 Gesamtweltcup 03. (2003/04)
 Skiflug-Weltcup 14. (2010/11)
 Vierschanzentournee 07. (2005/06)
 Nordic Tournament 02. (2004)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 6 6 6
 Skifliegen 2 0 2
 Teamspringen 7 8 2
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 12. August 2001
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 02  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix 09. (2009)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 2 0 1
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 COC-Siege (Einzel) 03  (Details)
 Gesamtwertung COC 37. (1998/99)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 3 2 0
 
Bjørn Einar Romøren

Bjørn Einar Romøren (* 1. April 1981 in Oslo) ist ein ehemaliger norwegischer Skispringer. Sein größter internationaler Erfolg sind die Weltmeistertitel im Mannschaftswettbewerb bei den Skiflug-Weltmeisterschaften 2004 und 2006. Bei Olympischen Winterspielen konnte er eine, bei Skisprung-Weltmeisterschaften zwei Bronzemedaillen im Mannschaftsspringen erringen. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in seiner Heimatstadt Oslo gewann er mit der norwegischen Equipe die Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb.

Im Alter von dreieinhalb Jahren begann Romøren mit dem Skispringen, nachdem er durch seinen älteren Bruder Jan-Erik, der damals ebenfalls Ski sprang, auf diese Sportart aufmerksam wurde. Während seiner Jugend betrieb er zunächst Nordische Kombination, Ski Alpin, Indoor Climbing, tauchte und spielte Tennis, jeweils auf Amateurebene. Mit 12 Jahren sprang er in Lillehammer mit gebrochenem Arm vom Lysgårdsbakken und erreichte dabei mit 115 m erstmals in seiner Karriere eine Weite über 100 m.

An einem Weltcup-Skispringen nahm Romøren, der für den Skiklub Hosle IL sprang, erstmals im Jahr 2001 auf der Flugschanze in Oberstdorf teil. Während der Vierschanzentournee errang er am 6. Januar 2003 in Bischofshofen seinen ersten Weltcupsieg, der zugleich der erste norwegische Sieg bei einem Vierschanzentournee-Springen seit 1994 war. Damit wurde er unter Trainer Mika Kojonkoski zum festen Bestandteil des norwegischen Weltcup-Kaders, mit dem er im selben Jahr bei der Nordischen Ski-WM 2003 im Val di Fiemme die Bronzemedaille im Teamspringen gewann. Die Saison 2002/03 schloss er als 14. der Weltcup-Gesamtwertung ab. Bei der Nordischen Ski-WM 2005 in Oberstdorf gewann Romøren im Mannschaftsspringen von der Großschanze erneut Bronze. 2004 und 2006 wurde er mit der norwegischen Mannschaft jeweils Team-Skiflug-Weltmeister. Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin errang er zusammen mit Lars Bystøl, Tommy Ingebrigtsen und Roar Ljøkelsøy die Bronzemedaille im Teamwettkampf von der Normalschanze. Zudem siegte er bei den norwegischen Meisterschaften Ende Februar 2006 im Einzelspringen und gewann mit dem Team Akershus Silber im Team-Wettbewerb. Am 12. Januar 2008 stürzte er beim Weltcupspringen in Predazzo aus sieben Metern Höhe mit dem Rücken auf den Boden, nachdem sich direkt nach dem Absprung der rechte Ski aus der Bindung gelöst hatte, blieb aber weitgehend unverletzt.

Im Lauf seiner Karriere gewann Romøren im Weltcup bislang acht Einzelspringen und sechs Teamwettbewerbe. Sein bestes Ergebnis in der Weltcup-Gesamtwertung war bislang der dritte Platz in der Saison 2003/04. Außerdem hielt er vom 20. März 2005 bis zum 11. Februar 2011 den Weltrekord im Skifliegen, aufgestellt in Planica mit 239 Metern.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erreichte er im Springen von der Normalschanze den 23. Platz.[1] Im Jahr 2010 konnte er die norwegische Meisterschaft auf der Normalschanze in Vikersund für sich entscheiden.[2]

Nachdem er im Sommer 2010 unter anderem in Oslo das Continental-Cup-Springen gewonnen und auch beim Skisprung-Grand-Prix in Liberec gute Platzierungen erreicht hatte, startete er in die Saison 2010/11 mit einem zweiten Platz im Teamspringen von Kuusamo. Auch im Einzel konnte er mit dem 15. Platz Weltcup-Punkte gewinnen. Außer in Lillehammer gelang ihm dies auch in den folgenden Weltcup-Springen. Bei der Vierschanzentournee 2010/11 überraschte er mit einem zweiten Platz bei der Qualifikation zum Springen in Innsbruck, konnte aber im Wettbewerb mit der Weltspitze nicht mithalten und landete am Ende auf dem 14. Rang. Die gleiche Platzierung erreichte er auch in Bischofshofen, woraufhin er am Ende auch den 14. Platz in der Gesamtwertung der Tournee erreichte.

Nach der Vierschanzentournee folgten in Harrachov und Zakopane vier Top-10-Platzierungen in fünf Springen. Beim Team-Weltcup in Willingen verpasste er mit der Mannschaft die Podestränge als Vierter nur knapp, konnte aber in gleicher Besetzung eine Woche später in Oberstdorf den zweiten Rang erreichen und musste sich dabei nur dem Team aus Österreich geschlagen geben. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2011 auf seiner Heimschanze in Oslo gewann er gemeinsam mit Anders Jacobsen, Anders Bardal und Tom Hilde im Teamspringen die Silbermedaille.

In den folgenden Weltcup-Springen gewann Romøren erneut wichtige Weltcup-Punkte. Beim Skifliegen in Planica zum Saisonabschluss erreichte er mit der Mannschaft noch einmal den zweiten Rang. Die Saison beendete er auf dem 17. Rang der Weltcup-Gesamtwertung. In die folgende Weltcup-Saison 2011/12 startete er nach wechselnden Ergebnissen im Sommer eher erfolglos ohne Punktgewinn in Lillehammer. Erst in Harrachov konnte er wieder punkten und stand mit der Mannschaft nach dem Teamspringen sogar auf dem ersten Platz. In den folgenden Wochen konnte der mittlerweile 30-Jährige an seine Leistungen nicht mehr anknüpfen. Erst im Februar sprang er in Predazzo wieder unter die besten zehn. Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2012 in Vikersund verpasste er im Teamfliegen mit der Mannschaft um einen Platz die Medaillenränge und wurde am Ende Vierter. Im Einzelfliegen lag er am Ende auf dem 29. Platz. Nachdem er eine Woche später in Planica die Qualifikation gewonnen hatte, erreichte er in den Einzelfliegen die Plätze zehn und neun und mit der Mannschaft im Teamwettbewerb Rang zwei.

Nachdem er im Sommer eher erfolglos an den Start gegangen war, bestritt er im August 2012 in Hakuba sein für längere Zeit letztes internationales Springen. Als Grund für seine Pause vom Skispringen galten Rückenprobleme, weshalb er sich im Oktober 2012 nach erfolglosen Versuchen einer Behandlung einer Operation unterzog.[3] Obwohl diese erfolgreich verlief, konnte Romøren während der Saison 2012/13 nicht zurückkehren und musste sein Comeback auf den Sommer 2013 verschieben.[4] Romørens Hauptziel waren die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, anschließend wollte er seine Karriere beenden.[5] Ende April 2013 wurde bekannt, dass Romøren vorläufig keinen Platz in der norwegischen Nationalmannschaft erhält, dennoch plante er eine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2014,[6] die sich jedoch nicht erfüllte. Erst im März 2014 wurde er wieder international eingesetzt. Nachdem er am 9. März 2014 das Continental-Cup-Springen in Zakopane gewonnen hatte, erreichte er bei der Skiflug-Weltmeisterschaft im tschechischen Harrachov Platz 18. Seinen letzten Einsatz hatte er beim Weltcup-Springen am 23. März 2014 in Planica, wo er Platz 16 belegte. Anschließend gab er das Ende seiner aktiven Karriere bekannt.[7]

Romøren studierte Wirtschaft an der BI Norwegian Business School und lebte bei seinen Eltern in Hosle in Bærum. Seit Anfang 2006 besaß er außerdem eine Wohnung im spanischen La Manga, wo er sich bevorzugt zum Golfspielen aufhielt. Seit dem 23. Juli 2006 ist er mit der norwegischen Skirennläuferin Martine Remsøy liiert, die er am 23. Juli 2011 in Schweden heiratete. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Oslo und war seit Oktober 2014 als Marketingmanager, vor allem für den Berich Skispringen, im Norwegischen Ski-Verband tätig.[8] Zuvor hatte er bei seinem Abschied vom Wettkampfsport erklärt, sich in Zukunft mit dem Handel von antikem Holz beschäftigen zu wollen.[9]

Sein Bruder Jan-Erik Romøren (Stagename Nag) ist der Frontman der norwegischen Black-Metal-Band Tsjuder.

Im Juli 2019 wurde bekannt, dass Bjørn Einar Romøren an einem Tumor im Rücken erkrankt ist.[10] Nach etlichen Chemotherapien und Strahlenbehandlungen galt er knapp ein Jahr später als geheilt.[11]

Weltcupsiege im Einzel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Typ
1. 6. Januar 2003 Osterreich Bischofshofen Großschanze
2. 7. März 2004 Finnland Lahti Großschanze
3. 10. März 2004 Finnland Kuopio Großschanze
4. 20. März 2005 Slowenien Planica Flugschanze
5. 21. Januar 2006 Japan Sapporo Großschanze
6. 18. März 2006 Slowenien Planica Flugschanze
7. 17. Februar 2008 Deutschland Willingen Großschanze
8. 28. November 2009 Finnland Kuusamo Normalschanze

Weltcupsiege im Team

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Typ
1. 15. Februar 2004 Deutschland Willingen Großschanze
2. 6. März 2004 Finnland Lahti Großschanze
3. 5. März 2005 Finnland Lahti Großschanze
4. 30. November 2007 Finnland Kuusamo Großschanze
5. 16. Februar 2008 Deutschland Willingen Großschanze
6. 15. März 2008 Slowenien Planica Flugschanze
7. 10. Dezember 2011 Tschechien Harrachov Großschanze

Grand-Prix-Siege im Einzel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Typ
1. 14. August 2007 Frankreich Courchevel Großschanze
2. 16. August 2009 Schweiz Einsiedeln Großschanze

Continental-Cup-Siege im Einzel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Typ
1. 27. August 2000 Deutschland Winterberg Normalschanze
2. 19. September 2010 Norwegen Oslo Normalschanze
3. 9. März 2014 Polen Zakopane Großschanze

Weltcup-Platzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Platz Punkte
2002/03 14. 523
2003/04 03. 825
2004/05 14. 467
2005/06 06. 757
2006/07 29. 174
2007/08 11. 690
2008/09 34. 113
2009/10 09. 517
2010/11 17. 364
2011/12 32. 151
2013/14 74. 015

Grand-Prix-Platzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Platz Punkte
2001 29. 053
2002 11. 111
2003 43. 013
2004 14. 121
2006 24. 099
2007 22. 104
2008 18. 102
2009 09. 232
2010 20. 100
2011 67. 015
2012 56. 020
# Schanze Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
101 Letalnica bratov Gorišek (HS215) Planica Slowenien Slowenien 234,5 m 20. März 2005   20. März 2005  
103 Letalnica bratov Gorišek (HS215) Planica Slowenien Slowenien 239,0 m 20. März 2005   11. Februar 2011  
Commons: Bjørn Einar Romøren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Resultat: Skispringen Olympische Spiele Vancouver (CAN) HS106 Herren. www.sports-reference.com, archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 10. März 2013.
  2. skispringen.com am 27. März 2010: Bjoern Einar Romoeren norwegischer Meister
  3. skispringen.com: Bjoern Einar Romoeren erfolgreich operiert, abgerufen am 19. März 2013
  4. skispringen.com: Erneuter Rückschlag für Romoeren, abgerufen am 19. März 2013
  5. skispringen.com: Romoeren hofft auf baldige Rückkehr, Karriereende nach Sotschi, abgerufen am 19. März 2013
  6. skispringen.com: Norwegen benennt Nationalmannschaft, abgerufen am 26. April 2013.
  7. Bjoern Einar Romoeren beendet Karriere. Artikel auf skispringen.com
  8. „Neue Aufgabe für Bjørn Einar Romøren“ auf berkutschi.com vom 5. Dezember 2014, abgerufen am 26. Februar 2022.
  9. „Stars verabschieden sich vom Leistungssport“ auf berkutschi.com vom 9. April 2014, abgerufen am 5. März 2022.
  10. Ex-Weltrekordler Romören an Krebs erkrankt. sport.orf.at, 16. Juli 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
  11. Norwegischer Ex-Skispringer Romören besiegt Krebs. sport.orf.at, 5. Mai 2020, abgerufen am 6. Mai 2020.