Andrea Volkamer
Andrea Volkamer (geboren 1982) ist eine deutsche Bioinformatikerin und Professorin für „Data Driven Drug Design“ an der Universität des Saarlandes sowie assoziierte Wissenschaftlerin am Helmholtz Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf datengetriebenem Wirkstoffdesign mit Fokus auf Methodenentwicklung und -anwendung.[1]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Andrea Volkamer studierte von 2001 bis 2007 Bioinformatik an der Universität des Saarlandes und schloss das Studium mit einem Master of Science ab. Von 2007 bis 2008 war sie Gastwissenschaftlerin an der Purdue University in Indiana (USA). Im Anschluss promovierte sie an der Universität Hamburg am Zentrum für Bioinformatik (ZBH), wo sie 2013 den Titel Dr. rer nat. am Fachbereich Informatik erhielt.[2] Im Jahr 2013 erhielt Andrea Volkamer ein Pro Exzellenzia PostDoc-Stipendium, ein Programm der Universität Hamburg, das Frauen für Führungspositionen qualifiziert. Im selben Jahr nahm sie eine Stelle als Postdoktorandin beim BioMedX Institute in Heidelberg an, wo sie bis 2016 tätig war und – in Zusammenarbeit mit Merck KGaA – an Methoden zur Entwicklung selektiver Kinase-Inhibitoren forschte.[3]
Es folgte eine Berufung als Juniorprofessorin an die Charité in Berlin, wo Andrea Volkamer von 2016 bis 2022 eine Arbeitsgruppe für strukturelle Bioinformatik und in silico Toxikologie leitete. Als Teil der durch das BMBF geförderten Berlin-Brandenburger Forschungsplattform (BB3R), befasste sich die Arbeitsgruppe unter anderem mit der Entwicklung von Computermethoden zur Risikobewertung neuer Chemikalien, um so den Einsatz von Tierversuchen in der Forschung zu verringern.[4][5] Des Weiteren arbeitet sie an Struktur-basierten Methoden zur Identifizierung neuer Kinase Inhibitoren. In diesem Zusammenhang konnte sie auch Professor John Chodera als Einstein Visiting Fellow gewinnen.[6]
2022 kehrte Andrea Volkamer an die Universität des Saarlandes zurück und hat seitdem die Professur für „Data Driven Drug Design“ an der Fakultät für Mathematik und Informatik inne und ist assoziierte Wissenschaftlerin am Helmholtz Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS).[1][3]
Andrea Volkamer ist eine Verfechterin von Open Science und Open Source Entwicklungen.[7][8] Sie hat unter anderem die Entwicklung von TeachOpenCADD, einer offenen Lehrplattform für computergestütztes Wirkstoffdesign (CADD) vorangetrieben[9] und ist beteiligt an dem kostenlosen Lernangebot „Dr. med. KI“ des KI-Campus[10].
Ihr h-Index beträgt 20 (Juli 2023).[11]
Ehrungen und ehrenamtliche Tätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vorstandsmitglied Computer in der Chemie (CIC) in der Gesellschaft Deutscher Chemiker[12] (2021–2024)
- Corwin Hansch Award (QSAR, Chemoinformatics and Modeling Society (QCMS))[13] (2022)
- Fachzeitschriften:
- Journal of Chemical Information and Modeling (Redaktioneller Beirat)[14]
- Living Journal of Computational Molecular Science (Redaktionsrat)[15]
- Artificial Intelligence in the Life Sciences (Redaktionsrat)[16]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Volkamer Lab
- Webseite von TeachOpenCADD
- ORCiD
- KI in der Medikamentenentwicklung
- Computer statt Reagenzglas
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Prof. Dr. Andrea Volkamer | HIPS. Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Andrea Volkamer: Andrea Volkamer. In: LinkedIn. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ a b Universität des Saarlandes: Neue Professorin für Data Driven Drug Development. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ AG Volkamer - in silico Toxikologie und strukturelle Bioinformatik. Charité, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Computer-basierte Methoden: Simulation komplexer biologischer Anpassungsprozesse. In: Berlin-Brandenburger Forschungsplattform BB3R. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ John Chodera: The Chodera lab teams up with Andrea Volkamer to explore the interface of machine learning and free energy calculations. 20. Oktober 2018, abgerufen am 27. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Volkamer Lab. In: GitHub. Abgerufen am 27. Juli 2023 (englisch).
- ↑ openkinome. In: GitHub. Abgerufen am 27. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Dominique Sydow, Jaime Rodríguez-Guerra, Talia B Kimber, David Schaller, Corey J Taylor, Yonghui Chen, Mareike Leja, Sakshi Misra, Michele Wichmann, Armin Ariamajd, Andrea Volkamer: TeachOpenCADD 2022: open source and FAIR Python pipelines to assist in structural bioinformatics and cheminformatics research. In: Nucleic Acids Research. Band 50, W1, 7. Mai 2022, ISSN 0305-1048, S. W753–W760, doi:10.1093/nar/gkac267, PMID 35524571, PMC 9252772 (freier Volltext).
- ↑ Dr. med. KI - Basics. In: AI Campus. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Andrea Volkamer. In: Google Scholar. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Vorstand Computer in der Chemie (CIC). Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Forschung für neue Medikamente: integrativ und datenintensiv. Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS), 21. September 2022, abgerufen am 27. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ Editors & Editorial Board. In: Journal of Chemical Information and Modeling. Abgerufen am 27. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Editorial Team. In: Living Journal of Computational Molecular Science. Abgerufen am 27. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Editorial board. In: Artificial Intelligence in the Life Sciences. ScienceDirect.com by Elsevier, abgerufen am 27. Juli 2023 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Volkamer, Andrea |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bioinformatikerin |
GEBURTSDATUM | 1982 |