Angst vor der Dunkelheit
Film | |
Titel | Angst vor der Dunkelheit |
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Originaltitel | Afraid of the Dark |
Produktionsland | Frankreich, Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1991 |
Länge | 91 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Mark Peploe |
Drehbuch | Mark Peploe, Frederick Seidel |
Produktion | Simon Bosanquet |
Musik | Richard Hartley, Jason Osborn |
Kamera | Bruno de Keyzer |
Schnitt | Scott Thomas |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Angst vor der Dunkelheit (Originaltitel: Afraid of the Dark) ist ein französisch-britischer Thriller von Mark Peploe aus dem Jahr 1991.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der elfjährige Lucas fürchtet um das Leben seiner blinden Mutter Miriam, als in London ein brutaler Serienkiller sein Unwesen treibt und es dabei auf blinde Opfer abgesehen hat. Sein Vater Frank, ein Polizist, wird mit dem Fall betraut, kann jedoch den Täter nicht fassen, weshalb Lucas selbst Nachforschungen anstellt. Zunächst verdächtigt er einen Fensterputzer, dann einen Schlosser. Als Lucas Zeuge wird, wie ein Fotograf die blinde Freundin von Miriam in seinem Atelier mit einem Rasiermesser bedroht, ist der Junge überzeugt, dass er den Mörder gefunden hat. Lucas nimmt all seinen Mut zusammen und sticht dem vermeintlichen Gewalttäter eine Stricknadel ins rechte Auge.
Mehr und mehr jedoch verliert der Junge, der selbst stark sehbehindert ist, den Bezug zur Realität, und er kann nicht länger Albtraum von Wirklichkeit unterscheiden. In Panik ersticht er den Nachbarshund, ebenfalls mit einer Stricknadel, und läuft später mit seiner neugeborenen Schwester auf einen Friedhof, wohin ihn seine Familie folgt. Wie sich herausstellt, wollten seine Eltern bei ihm eine komplizierte Augenoperation durchführen lassen, um ihn vor einer drohenden Erblindung zu bewahren. Aus Angst vor dem risikoreichen Eingriff flüchtete sich Lucas in eine Fantasiewelt, in der seine Mutter und seine ältere Schwester Rose an seiner statt das Augenlicht verlieren und die Angst vor dem Serienkiller seine Furcht vor der Operation widerspiegelt.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Budget des Films lag bei 43,3 Millionen Franc.[2] Die Dreharbeiten fanden ab September 1990 in London statt. Angst vor der Dunkelheit wurde im Oktober 1991 beim Tokyo International Film Festival in Japan uraufgeführt. In Deutschland wurde der Film erstmals am 27. Februar 1992 in den Kinos gezeigt.
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für das Lexikon des internationalen Films war Angst vor der Dunkelheit ein „subtil ausgeklügelter Psychothriller um die Themenkreise Augenlust und -angst, der freilich zu viele Szenen dramaturgisch verschenkt“.[1] Der Time Out Film Guide sprach von einem „genialen Psychothriller“ und lobte Ben Keyworths „berührendes Spiel“. Das Drehbuch, dem eigentlich ein „sehr simpler Plot“ zugrunde liege, sei „voller Freudscher Symbole, filmischer Bezüge und erzählerischer Wendungen“.[3]
Variety beschrieb den Film als „trickreichen Mix aus Schlitzer-Film und Psychodrama, der die Nerven kitzelt, aber letztlich in der Umsetzung schwach bleibt“.[4] Janet Maslin von der New York Times fand den Film „schaurig“ und „sorgfältig gemacht“. Auf „präzise“ und „verspielt makabre“ Weise erkunde der Film die unterdrückten Ängste und Verstimmungen des Jungen.[5]
Craig Butler vom All Movie Guide befand, dass der Thriller „anfänglich sehr vertraut und eiskalt effektiv“ wirke, in der Mitte aber plötzlich „zu einer psychologischen Studie ganz anderer Machart“ mutiere. Wer mit diesem Umbruch umgehen könne, werde Angst vor der Dunkelheit „faszinierend“ finden und „wahrscheinlich auch den Grad an Künstlichkeit in Bezug auf die Darstellungen zu schätzen wissen“. Der Film sei „rätselhaft und verstörend“ und damit „nicht für jedermann geeignet“, werde aber „enthusiastisch“ von denjenigen aufgenommen werden, bei denen er Resonanz finde.[6]
Deutsche Fassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Legard Synchron in Berlin unter der Dialogregie von Matthias Müntefering.[7]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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Frank | James Fox | Jürgen Thormann |
Miriam | Fanny Ardant | Gisela Fritsch |
Fotograf / Tony Dalton | Paul McGann | Joachim Tennstedt |
Rose | Clare Holman | Katja Nottke |
Dan Burns | Robert Stephens | Harry Wüstenhagen |
Lucy Trent | Susan Wooldridge | Heike Schroetter |
Schlosser / Tom Miller | David Thewlis | Thomas Danneberg |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Angst vor der Dunkelheit. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 19. Oktober 2020.
- ↑ Vgl. bfi.org.uk ( vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive) (British Film Institute)
- ↑ “[A]n ingenious psychological thriller […]. To some extent, it succeeds, thanks partly to genuinely touching playing from Keyworth, partly to a script that contrives to endow what is essentially a very simple plot with a wealth of Freudian symbols, cinematic references and narrative twists.” Vgl. Afraid of the Dark auf timeout.com
- ↑ “Afraid of the Dark is a tricky mix of slasher movie and psychodrama that's strong on tease but weak on final delivery.” Vgl. Afraid of the Dark. In: Variety, 1992.
- ↑ “Mark Peploe’s chilling, meticulous Afraid of the Dark […]. Afraid of the Dark is in fact a precise, playfully macabre exploration of this young boy’s unexpressed terrors and resentments.” Janet Maslin: Child’s-Eye Perspective On Terror. In: The New York Times, 24. Juli 1992.
- ↑ “Starting out as one kind of very familiar (and chillingly effective) thriller, it abruptly switches gears entirely in the middle and becomes a psychological study of a very different sort. Those who can deal with this change will find Dark a fascinating study […]. These same people will also probably appreciate a degree of artificiality in portions of the performances […]. Enigmatic and disturbing, Dark is not for everyone, but will be embraced enthusiastically by those with whom it does resonate.” Craig Butler: Afraid of the Dark bei AllMovie (englisch)
- ↑ Angst vor der Dunkelheit. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 19. Oktober 2020.