Anna Deparnay-Grunenberg
Anna Elisabeth Deparnay-Grunenberg (* 5. Juni 1976 in Berlin-Charlottenburg) ist eine deutsch-französisch-schweizerische Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Von 2019 bis 2024 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deparnay-Grunenberg wuchs als Tochter einer französischen Ärztin und eines Deutsch-Schweizers in verschiedenen Orten auf. Im Alter von vier Jahren verließ sie mit ihrer Mutter Berlin,[1] anschließend lebte sie in der Pfalz, in Zentralfrankreich, in den Pyrenäen, im Elsass und im französischen Alpenraum.[2] Dabei kehrte sie zum Studium 1995 nach Deutschland zurück, als sie sich in Freiburg niederließ.
An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie in Vancouver studierte sie Forst- und Umweltwissenschaften, im Jahr 2000 an der UBC in Vancouver „nature conservation“. 2001 zog Deparnay-Grunenberg in die Nähe von Stuttgart, um am dortigen Haus des Waldes ihre Abschlussarbeit zu schreiben.[1] Seit 2014 besitzt sie die deutsche Staatsbürgerschaft,[1] zudem hat sie einen Schweizer und einen französischen Pass.[3] Deparnay-Grunenberg ist verheiratet und hat drei Kinder.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2008 arbeitete Deparnay-Grunenberg kurz als Kreisgeschäftsführerin bei den Grünen in Stuttgart,[1] und trat der Partei bei. Von 2009 bis 2019 war sie Stadträtin im Gemeinderat der Stadt. 2014 wurde sie Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stuttgarter Stadtrat.
2017 war sie im 7. Wahlkreis der Franzosen im Ausland zur Wahl der französischen Nationalversammlung angetreten[4], erhielt im ersten Wahlgang als Drittplatzierte knapp unter zehn Prozent der abgegebenen Stimmen und verpasste somit den zweiten Wahlgang, in den sich Frédéric Petit von LREM durchsetzte.[5]
Europäisches Parlament
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im März 2018 kündigte sie ihre Kandidatur für die Europawahl 2019 an.[3] Kurz vor dem Nominierungsparteitag im November des Jahres kündigte sie an, aus diesem Grund nicht mehr bei der parallel stattfindenden Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019 zu kandidieren und sich auf den Europawahlkampf konzentrieren zu wollen.[6] Bei der Europawahl 2019 wurde sie auf Listenplatz 15 in das Europäische Parlament gewählt.[7]
Als Teil der Fraktion Die Grünen/EFA war sie Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus, der Delegation zum Mercosur sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.[8]
Des Weiteren war sie stellvertretende Vorsitzende der Delegation für die Zusammenarbeit im Norden und für die Beziehungen zur Schweiz und zu Norwegen[9], im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Island[10] und im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) sowie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI), Ausschuss für regionale Entwicklung (REGI), Delegation in der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika (DLAT)[11].
Bei der Europawahl 2024 verpasste Deparnay-Grunenberg den Wiedereinzug in das Europäische Parlament.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anna Deparnay-Grunenberg in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
- Website von Anna Deparnay-Grunenberg
- Website Bio.Vélo.Route.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Thomas Braun: Kommunalwahl 2014: Die Neue an der Spitze der Grünen-Ratsfraktion. In: Stuttgarter Zeitung. 31. Dezember 2014, abgerufen am 7. Juli 2019.
- ↑ Anna Deparnay-Grunenberg | GRÜNE Rathaus Stuttgart. GRÜNE Rathaus Stuttgart, ehemals im ; abgerufen am 7. Juli 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ a b Josef Schunder: Stuttgarter Stadträtin kandidiert: Deparnay-Grunenberg will nach Europa. In: Stuttgarter Zeitung. 23. März 2018, abgerufen am 7. Juli 2019.
- ↑ Législatives : Débat avec les candidats de la 7ème circonscription – Club de RFI Berlin e.V. Abgerufen am 31. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ FRANÇAIS ÉTABLIS HORS DE FRANCE - 7e circonscription : Liste des résultats - Elections législatives 2017 - Assemblée nationale. Abgerufen am 7. Juli 2019.
- ↑ Thomas Braun: Deparnay-Grunenberg will ins EU-Parlament: Fraktionschefin strebt nach Europa. In: Stuttgarter Nachrichten. 12. November 2018, abgerufen am 7. Juli 2019.
- ↑ Alphabetisches Verzeichnis aller Gewählten - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 27. Mai 2019.
- ↑ Home | Anna DEPARNAY-GRUNENBERG | Abgeordnete | Europäisches Parlament. Abgerufen am 7. Juli 2019.
- ↑ Delegation für die Zusammenarbeit im Norden und für die Beziehungen zur Schweiz und zu Norwegen, im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Island und im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) - EU Whoiswho - Publications Office of the EU. Abgerufen am 31. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Anna Deparnay-Grunenberg: Arktis auf Kollisionskurs mit dem Klima? In: Tagesspiegel Background. Tagesspiegel Background, Energie und Klima, Standpunkte, 23. September 2023, abgerufen am 31. Mai 2023.
- ↑ Home | Anna DEPARNAY-GRUNENBERG | Abgeordnete | Europäisches Parlament. 5. Juni 1976, abgerufen am 31. Mai 2023.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Deparnay-Grunenberg, Anna |
ALTERNATIVNAMEN | Deparnay-Grunenberg, Anna Elisabeth (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-französisch-schweizerische Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) |
GEBURTSDATUM | 5. Juni 1976 |
GEBURTSORT | Berlin-Charlottenburg |