Anodynum

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Anodynum (von griechisch α(ν)- „nicht, un-“ und οδυνη „Schmerz, Qual“[1]; auch Anodynon) ist eine – heute veraltete und nicht mehr gebräuchliche – Bezeichnung für ein schmerzstillendes Mittel[2][3] oder auch Narkosemittel.[4] In einer Zeit, als chemisch-synthetische Arzneistoffe noch nicht verbreitet waren, fielen darunter hauptsächlich Zubereitungen oder Stoffe aus pflanzlichen Drogen wie z. B. Opium und das aus daraus gewonnene Morphium und Codein, indischer Hanf, Gift-Lattich, Tollkirsche, Kalabarbohne, Stechapfel, Bilsenkraut, Schierling, Bittersüß, Sturmhut, Nieswurz, Mandelbaum, Herbst-Zeitlose.[5]

Bekannte Anodyna sind das Anodynum specificum des Paracelsus, eine Opium-haltige Mixtur,[6] und der Liquor anodynus mineralis (Hoffmannstropfen).[7] Unguentum anodynum bezeichnet eine schmerzstillende Salbe.

In „Parerga und Paralipomena“ bezeichnet Arthur Schopenhauer Kants Postulat der praktischen Vernunft als Surrogat der Beweise des Daseyns Gottes, wodurch der Königsberger Philosoph, um nach dem der spekulativen Theologie gegebenen Todesstoß den Eindruck zu mildern, ein Besänftigungsmittel, als Anodynon darauf habe legen müssen.[8]

Einzelnachweise

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  1. Anodynum auf www.duden.de
  2. Anodyna remedia. In: Otto Dornblüth: Klinisches Wörterbuch. 13./14. Auflage, 1927.
  3. Duden - Das Fremdwörterbuch. Band 5., 9. Auflage, Dudenverlag 2006.
  4. Carl Bachem: Narkotica (Anodyna). In: Walter Marle (Hrsg.): Lexikon der gesamten Therapie mit diagnostischen Hinweisen. 2 Bände, 4. Auflage. Berlin/Wien 1935, Band 2, S. 881 f.
  5. Betäubende Mittel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 2, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 822.
  6. John Redman Coxe: The American dispensatory, containing natural, chemical, pharmaceutical medical history different substances employed medicine. H. C. Carey & I. Lea 1827, (online)
  7. Ernst F. Anthon: Handwörterbuch der chemisch-pharmazeutischen und pharmakognostischen Nomenklaturen: oder Uebersicht aller lateinischen, deutschen und französischen Benennungen der chemisch-pharmazeutischen Präparate, so wie der im Handel vorkommenden rohen Arzneistoffe, für Aerzte, Apotheker und Droguisten. Verlag Schrag 1833, S. 332, (online)
  8. Parerga und Paralipomena, Bd. 1, Fragmente zur Geschichte der Philosophie, Noch einige Erläuterungen zur Kantischen Philosophie S. 139