Ansitz Langenmantel
Der Ansitz Langenmantel (auch Ansitz Langenmantl) ist ein frühneuzeitlicher Ansitz und seit 1977 geschütztes Baudenkmal der Gemeinde Tramin in Südtirol.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Traminer Ortsviertel Betlehem an der Schneckenthaler Straße 6–12 gelegen, wird der Gebäudekomplex auch als Grafenhäuser bezeichnet. Dieser Name ist auf die Grafen von Spaur zurückzuführen, die das Anwesen im 18. Jahrhundert samt dem Ansitz Unterspaur besaßen. Der Bau geht jedoch auf den tirolischen Zweig der Augsburger Patrizierfamilie Langenmantel zurück, die bereits 1419 mit Gorig Langmantel … gesessen zw Tramynn im Südtiroler Unterland sesshaft waren.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das im Kern spätmittelalterliche Anwesen besteht aus mehreren Bauteilen, die teilweise Sichtmauerwerk mit unregelmäßigen Steinlagen und Eckquadern und am Hauptgebäude einen hölzernen Söller mit Aussägebrüstung aufweisen. Die steingerahmten Rechteckfenster sind zum Teil vergittert, die marmorgerahmte Rechtecktür ist mit einer Oberlichte und dem Familienwappen der Langenmantel vom RR versehen. Neben einem Stadeleinbau springt ein turmartig erhöhter Trakt hervor, der im Dachgeschoss in der Trinkstube mit Wandmalereien von Bartlmä Dill Riemenschneider aus dem Jahr 1547 ausgestattet ist, die antike Figuren mit Beischriften über einem Teppichmuster zeigen.[2] Am Hoftorbogen des Ansitzes ist das Wappenschild der Langenmantel angebracht, quadrierter Verputz. Ein zweiter Hof des Ansitzes wird nach Osten von einem Schmalbau abgrenzt.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Garber: Die Fresken im Turm der Traminer Grafenhäuser. In: Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst 2, Bozen 1928, S. 11–32 online Digitalisat der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“
- Helmut Stampfer (Hrsg.): Wandmalereien des Mittelalters und der Renaissance in Tramin (= Veröffentlichungen des Südtiroler Kulturinstituts; Bd. 15). Athesia, Bozen 2024, ISBN 978-88-6839-817-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 59, Nr. 956.
- ↑ Hanns-Paul Ties: Bartlme Dill Riemenschneider – Transitregion und Kunsttransfer. Forschungsergebnisse und -perspektiven zur Kunst der Frühen Neuzeit in Tirol und im Trentino. In: Der Schlern 89 (2015), H. 12, S. 31–43, Bezug: S. 37.
- ↑ Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Teil 3: Überetsch, Unterland und Reggelberg. Wien: Hölzel 1929, S. 313–314.
Koordinaten: 46° 20′ 27,6″ N, 11° 14′ 17,8″ O