Anta do Pai Anes
Lage der Anta do Pai Anes in Portugal. |
Die Anta do Pai Anes ist eine Megalithanlage etwa 1,7 km nordwestlich Póvoa e Meadas, in der Gemeinde (portugiesisch Freguesia) Nossa Senhora da Graça de Póvoa e Meadas im Kreis (portugiesisch Concelho) Castelo de Vide, Distrikt Portalegre im nordöstlichen Alentejo[1]. Die Fundstelle liegt in leichter Hanglage etwa 100 m westlich der namengebenden Ribeira de Pai Anes.
Anta, Mámoa, Dolmen, Orca und Lapa sind die in Portugal geläufigen Bezeichnungen für die ungefähr 5000 Megalithanlagen, die während des Neolithikums im Westen der Iberischen Halbinsel von den Nachfolgern der Cardial- oder Impressokultur errichtet wurden.
Denkmalpflege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1959 wurde die Anlage erstmals von Georg und Vera Leisner beschrieben[2] und 1997 als Imóvel de Interesse Público eingetragen und geschützt[3]. 1982 wurde das Megalithgrab von der archäologischen Sektion der Gemeinde in einer inoffiziellen Grabung untersucht[1].
Die Fundstelle, die auf Privatbesitz liegt, ist heute stark gestört. Mit den Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen des Jahres 2003 wird versucht, dem weiteren Verfall der Anlage entgegenzuwirken[1][4][5].
Befund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die langgestreckt polygonale Grabkammer wurde durch ehemals sieben bis zu 50 cm dicke Tragsteine (Orthostaten) aus Granit gebildet. Sechs der Tragsteine sind noch erhalten, fünf davon in situ, wenn auch aus ihrer ursprünglichen Position leicht verschoben. Der Deckstein der Grabkammer ist nicht erhalten.
Der erste Tragstein ist im unteren Bereich mit einer länglichen Einkerbung über die gesamte Breite und zwei konzentrischen Grübchen nahe der Spitze verziert.
Bisher ergaben sich weder Hinweise auf einen Korridor noch auf eine Überhügelung (Mámoa) des Grabes[1][5][4].
Funde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Funde der Untersuchungen beschränken sich bisher auf eine Schieferaxt[4].
Die Datierung der Anlage kann nur allgemein in den Zeitraum vom 4. bis 3. Jahrtausend v. Chr. erfolgen[1][4][5].
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Rosário Gordalina und Domingos Bucho: Anta do Pai Anes. Direção–Geral do Património Cultural – Sistema de Informação para o Património Arquitectónico, 1997, abgerufen am 21. Juli 2018 (portugiesisch).
- ↑ Georg Leisner und Vera Leisner: Die Megalithgräber der Iberischen Halbinsel. Der Westen. In: Madrider Forschungen. Band 1, Nr. 2. Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin 1959.
- ↑ Decreto n.º 67/97 (= Ministério da Cultura [Hrsg.]: Diário da República, Série-B. Band I, n.º 301). 31. Dezember 1997, S. 6896 (portugiesisch, dre.pt [PDF; abgerufen am 21. Juli 2018]).
- ↑ a b c d Anta do Pai Anes. Direção–Geral do Património Cultural – Portal do Arqueólogo, abgerufen am 21. Juli 2018 (portugiesisch).
- ↑ a b c A. Martins: Anta do Pai Anes. Direção–Geral do Património Cultural, abgerufen am 21. Juli 2018 (portugiesisch).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Martins: Anta do Pai Anes. Direção-Geral do Património Cultural, abgerufen am 21. Juli 2018 (portugiesisch, mit ausführlicher Literatur s. v. Bibliografia).
Koordinaten: 39° 31′ 5,4″ N, 7° 32′ 15,9″ W