Arenstorff

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Wappen derer von Arenstorff

Arenstorff, auch Arnstorff, ist der Name eines märkischen Uradelsgeschlechts aus der Uckermark.

Die Familie erscheint erstmals urkundlich am 29. September 1306 mit Ludolf de Arndesdorp.[1] mit dem auch die Stammreihe beginnt. Ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis 1668 gehörte der Familie das uckermärkische Gut Altkünkendorf.

Das Geschlecht erhält die dänische Adelsnaturalisation am 24. April 1670 für Friedrich von Arenstorff, den nachmaligen königlich-dänischen kommandierenden General, Geheimrat und Gouverneur von Schleswig und Holstein. Im 19. Jahrhundert gehörte dieser Linie auch das sächsische Schloss Drebkau. Der dänische Zweig starb am 30. April 1997 aus. Eine kognatische Linie führt den Namen weiter.

Die niedersächsischen Güter Oyle und Lohe kamen am 30. September 1790 durch Heirat der Charlotte Johanne von Püchler mit Georg Ernst Adam von Arenstorff in Familienbesitz und werden bis heute von der Familie bewirtschaftet.[2]

Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich 13 Eintragungen von Töchtern der Familie von A(h)renstorff von 1723 bis 1910 aus Krümmel (Lärz), Sadelkow und Oyle in der Grafschaft Hoja zur Aufnahme in das adelige Damenstift im Kloster Dobbertin.

Das mecklenburgische Allodgut Zahren war lange im Besitztum der Familie.[3] Letzte Eigentümer dort waren der Landrat und Rechtsritter[4] des Johanniterordens Altwig von Arenstorff-Zahren (1862–1922), dann dessen Vetter, der Rittmeister d. R. Hans Henning von Arenstorff-Oyle, sowie wiederum dessen jüngste Tochter Barbara. Zahren hatte mit Friederikenshof Anfang der 1920er Jahre einen Umfang von gesamt 728 ha Land.[5] Die Größenordnung wurde nach dem letztmals veröffentlichten Landwirtschaftlichen Adressbuch für Mecklenburg konstant gehalten.[6]

Auch nahe der ursprünglichen Heimat, in der nordbrandenburgischen Westprignitz, konnte mit dem 533 ha großen Gut Bochin für drei Generationen ein Besitz gehalten werden. Es war der konvertierte Familienzweig der von Arenstorff-Krümmel, der hier aktiv wurde.[7]

In Blau 3 (2,1) silberne Lilien, begleitet von 3 aus dem oberen beziehungsweise unteren Schildrand herauswachsenden silbernen Fallgattern. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein aus einem fünfteiligen Fallgatter wachsender gold-gekrönter natürlicher Bär mit Halsband.

Bedeutende Vertreter

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  • Carl von Arensdorff (1625–1676), Kommandierender General in den Armeen von Dänemark, Schweden und den Niederlanden
  • Friedrich von Arensdorff (1626–1689), der Bruder des vorhergehenden, Kommandierender General in den Armeen von Dänemark und Schweden und auch der Gouverneur von Schleswig and Holstein
  • Margarethe von Arenstorf (1860–1944), Diakonisse, Priorin des Klosters Ebstorf[8]
  • Hans Adolf von Arenstorff (1895–1952), Generalmajor und Rittergutsbesitzer
  • Burghard-Ludwig von Arenstorff, Oberst der Bundeswehr
  • Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS)
    • LHAS 3.2-3/1 Landeskloster/Klosteramt Dobbertin.
    • LHAS 3.2-3/2 Landeskloster/Klosteramt Malchow.
  • Landeskirchenarchiv Schwerin (LKAS)
    • LKAS, OKR Schwerin, Specialia, Abt. 4, Saldekow.
  • Stadtarchiv Rostock
    • Personenstandswesen.
    • Gewett: Hafen und Schifffahrt.

Einzelnachweise

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  1. Adolph Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis. Hauptteil I, Band XXI, G. Reimer, Berlin 1861, S. 107
  2. Website Rittergut Oyle
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser / A. 1940. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel) Teil A, Adelige Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels. In: Standardwerk der Genealogie. 41. Auflage. Justus Perthes, Gotha November 1941, S. 1–5 (d-nb.info [abgerufen am 20. September 2021]).
  4. Mecklenburgische Genossenschaft der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Mecklenburgische Genossenschaft des Johanniterordens 1861–2011. Druck-und Verlagsgesellschaft Rudolf Otto, Berlin 2011, S. 192 (d-nb.info [abgerufen am 20. September 2021]).
  5. Vollrath von Lützow, Joachim Becker-Rostock: Niekammer’s Güter-Adreßbücher, Band IV. Güter-Adressbuch von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. 1921. Verzeichnis sämtlicher größerer und mittlerer landwirtschaftlicher Güter beider Länder mit Angabe der Guts-Eigenschaft. In: Nach amtlichen Quellen und aufgrund unmittelbarer Angaben bearbeitet (Hrsg.): Landwirtschaftliches Adressbuch. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1921, S. 118 f. (g-h-h.de [abgerufen am 20. September 2021]).
  6. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer’s Güter-Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 214 (g-h-h.de [abgerufen am 20. September 2021]).
  7. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 268–269, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 20. September 2021]).
  8. Walter v. Hueck, Friedrich Wilhelm v. Lyncker u. Ehrenkrook, Ernst Otto v. Dewitz, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel / vor 1400 nobilitiert) 1971. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band XI, Nr. 49. C. A. Starke, 1971, ISSN 0435-2408, S. 4 (d-nb.info [abgerufen am 20. September 2021]).