Arminisaurus
Arminisaurus | ||||||||||
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Die Skelettelemente des Holotypus NAMU ES/jl 36052 und hypothetischer Umriss im Naturkunde-Museum Bielefeld | ||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||
Unterjura (Pliensbachium) | ||||||||||
190,8 bis 182,7 Mio. Jahre | ||||||||||
Fundorte | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Arminisaurus | ||||||||||
Sachs & Kear, 2017 | ||||||||||
Art | ||||||||||
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Arminisaurus ist eine Gattung der Plesiosaurier aus der Familie Pliosauridae, die zur Zeit des Unterjura im heutigen Deutschland lebte. Die einzige Art ist Arminisaurus schuberti. Die Gattung ist, nach Westphaliasaurus und Cryonectes, erst der dritte Plesiosaurier, der aus der Stufe des Pliensbachium (190,8–182,7 mya) benannt wurde.[1] Der Holotypus und das bisher einzige bekannte Exemplar von Arminisaurus schuberti ist ein unvollständiges Skelett (etwa 40 % sind erhalten), das einen Teil des Unterkiefers, Zähne, Wirbel, sowie Knochen aus dem Brustgürtel und den Extremitäten umfasst. Die Körperlänge wurde auf 3 bis 4 Meter geschätzt.[2]
Entdeckung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Holotypus wurde in den frühen 1980er Jahren von dem Hannoveraner Fossiliensammler Lothar Schulz in der jetzt stillgelegten Tongrube Beukenhorst II im Bielefelder Stadtteil Jöllenbeck entdeckt. Die Fundschicht gehört zur Amaltheenton-Formation des Oberen Pliensbachiums (Amaltheus margaritatus-Ammonitenzone). Das Exemplar kam später in den Besitz des Steinhagener Amateurpaläontologen Siegfried Schubert, der den Fund 2015 dem Naturkunde-Museum Bielefeld übergab. Hier ist der Holotypus unter der Exemplarnummer NAMU ES/jl 36052 inventarisiert.[1]
Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arminisaurus schuberti wurde 2017 von Sven Sachs und Benjamin Kear beschrieben. Der Gattungsname Arminisaurus bezieht sich auf den Cheruskerfürsten Arminius und ist eine Hommage an die Region, in der das Fossil gefunden wurde. Der Artname schuberti ehrt Siegfried Schubert, der durch seine Publikationen (darunter diverse wissenschaftliche Arbeiten[3][4]) das Wissen um die geologischen Verhältnisse in der Region Bielefeld erweitert hat.[1]
Anatomische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arminisaurus schuberti besitzt eine Kombination von anatomischen Merkmalen, die innerhalb der Plesiosaurier einmalig ist. Unter anderem ist eine markante Kerbe am Hinterende der Gelenkpfanne des Unterkiefers ausgebildet und der seitliche Bereich des Unterkiefers ist vor der Gelenkpfanne nicht eingebeult wie dies für andere Plesiosaurier dieser Gruppe üblich ist. Die Halswirbel besitzen kleine dornenartigen Vorsprünge, sogenannte parazygapophyseale Fortsätze, sowie stark konkave Gelenkflächen. Das Schulterblatt ist nicht stabförmig und mittig verdickt, wie bei anderen Plesiosauriern des Unterjura, sondern verhältnismäßig dünn. Außerdem besitzt das Schulterblatt einen markanten Kiel an der unteren Außenseite.[1]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer phylogenetischen Analyse wurde Arminisaurus schuberti als Mitglied der Familie Pliosauridae erkannt, einer global verbreiteten Klade innerhalb der Plesiosaurier, die vom Unterjura bis in die frühe Oberkreide belegt ist. Arminisaurus war ein basaler Vertreter der Gruppe, zeigt aber anatomische Merkmale (darunter die Kerbe im Unterkiefer und den seitlichen Kiel am Schulterblatt), die bisher erst bei einer 50 Millionen Jahre später in Erscheinung tretenden Plesiosauriergruppe, den Leptocleidia, bekannt waren.[1]
Das folgende Kladogramm aus Sachs & Kear (2017)[1] zeigt die Verwandtschaft zu anderen Pliosauriern:
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f S. Sachs, B. Kear: A rare new Pliensbachian plesiosaurian from the Amaltheenton Formation of Bielefeld in northwestern Germany. In: Alcheringa. 2017, doi:10.1080/03115518.2017.1367419 (tandfonline.com).
- ↑ Ancestor of sea reptile super predators found in Germany. University of Uppsala, abgerufen am 27. Oktober 2017.
- ↑ S. Schubert: Das Pliensbachium im Grenzbereich Unter- / Ober-Pliensbachium (Carixium / Domerium) von Pödinghausen in der Herforder Liasmulde. In: Berichte des naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgebung. 44. Jahrgang, 2004, S. 7–39.
- ↑ S. Schubert: Das Ober-Pliensbachium (Domerium) der Herforder Liasmulde—Teil 1—Die Aufschlüsse. In: Geologie und Paläontologie in Westfalen. 68. Jahrgang, 2007, S. 1–90.