Arnhofen (Abensberg)
Arnhofen Stadt Abensberg
| ||
---|---|---|
Koordinaten: | 48° 50′ N, 11° 53′ O | |
Höhe: | 372 m ü. NHN | |
Einwohner: | 336 (25. Mai 1987)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 | |
Eingemeindet nach: | Abensberg | |
Lage von Arnhofen in Bayern
| ||
Filialkirche St. Stephanus
|
Das Dorf Arnhofen ist ein Ortsteil der Stadt Abensberg und eine Gemarkung im Landkreis Kelheim, Niederbayern. Bis 1971 bildete es eine selbstständige Gemeinde.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt in den südlichen Ausläufern des Jura, am westlichen Hang eines breiten Trockentals, welches einst von der nordwärts über das Hopfenbachtal in den Kelheimer Talkessel abfließenden eiszeitlichen Ur-Abens[2] geschaffen wurde. Regensburg ist in östlicher Richtung etwa 35 km, Ingolstadt in westlicher 40 km entfernt. München liegt ungefähr 95 km südlich des Ortes.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1980er Jahren wurde in der Nähe des Ortes ein jungsteinzeitliches Bergwerk entdeckt. Hier bauten zwischen 5000 und 4000 v. Christus jungsteinzeitliche Bergleute auf 10 ha und in mehr als 20.000 Schächten Feuerstein ab. Das Feuersteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen, eines der größten seiner Art in Mitteleuropa, stellt ein montanarchäologisches Bodendenkmal von internationaler Bedeutung dar.
Urkundlich trat Arnhofen bereits 867 als „Arnhelmahova“ (= Hof des Arnhelm) in Erscheinung.[3] Das am Ort ansässige Geschlecht der „Arinhofer“ ist urkundlich bis Ende des 14. Jahrhunderts nachweisbar. 1760 waren die Abensberger Karmeliter im Besitz eines großen Teiles von Arnhofen.[3]
Die Gemeinde Arnhofen im Landkreis Kelheim hatte 1964 eine Fläche von 623,21 Hektar und umfasste nur den Ort Arnhofen.[4] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde sie am 1. Januar 1972 in die Stadt Abensberg eingemeindet.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1840: 126[6]
- 1871: 134[6]
- 1900: 169[6]
- 1925: 201[6]
- 1950: 243[6]
- 1961: 240[4]
- 1970: 307[7]
- 1987: 336[1]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Arnhofen
- Die Filialkirche St. Stephanus wurde 1753 neu erbaut.[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In dem ungefähr 550 Einwohner zählenden Dorf, in dem mittlerweile auch Wohngebiete ausgewiesen wurden, wird noch umfangreich Landwirtschaft betrieben. Arnhofen liegt an der Bahnstrecke Regensburg–Ingolstadt und hatte bis 1980 einen eigenen Bahnhof. Am Ort war ein mittelständischer Ziegeleibetrieb ansässig. Arnhofen gehört zum Sprengel der Pfarrei Pullach.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Arnhofen
- Gartenbauverein Pullach-Arnhofen
- Kath. Landjugend Pullach-Arnhofen
- Krieger- und Kameradenverein Pullach-Arnhofen
- Schützenverein Jennerwein
- Jagdgenossenschaft Arnhofen
- SV 72 Arnhofen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Paula, Volker Liedke, Michael M. Rind: Landkreis Kelheim (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band II.30). Verlag Schnell & Steiner, München/Zürich 1992, ISBN 3-7954-0009-0, S. 54.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnhofen auf der Homepage der Stadt Abensberg (zuletzt abgerufen am 12. Oktober 2024)
- Arnhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 181 (Digitalisat).
- ↑ Geologische Institute der Universitäten Wien und Bern (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2024. Suche in Webarchiven) (zuletzt abgerufen am 29. Oktober 2012; PDF; 1,4 MB)
- ↑ a b c Georg Rieger, Kelheimer Heimatbuch für die Stadt und den Landkreis Kelheim, 1953, Seite 263–264.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 351 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 493.
- ↑ a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 58, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 77 (Digitalisat).