Arnold Callmann

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Markt 21 Weimar

Arnold Isidor Callmann (* 6. April 1850 in Weimar[1], † ?) war ein jüdischer Bankier in Weimar.

Er war Sohn des Weimarer Bankiers August Callmann. Arnold war zunächst Prokurist bei seinem Vater in A. Callmann am Markt 21. Nach dessen Tod 1869 führte er die Bank zusammen mit seiner Mutter; spätestens ab 1875 war sein Bruder Georg Callmann als Bankier dabei. 1877 eröffnete Arnold ein eigenes Bankgeschäft A. Callmann & Co.[2][3] In die Leitung der elterlichen Bank traten in den nächsten Jahren seine Geschwister Otto als Prokurist und Laura als Miteigentümerin ein.[4]

Arnold verwickelte sich im Sommer 1888 mit A. Callmann & Co. in unlösbare Probleme;[5] die Bank erlosch, und Arnold wurde zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt.[6] Er war später als Gärtner in Brasilien tätig.[7] Seine Schwester Laura verließ Weimar. Callmann wohnte im Haus Bauhausstraße 12 (Weimar). Der Weimarer Hofbäcker Hermann Türk erwarb es aus der Callmannschen Konkursmasse und baute es aus.[8]

  • Juden in Rudolstadt. Projektleiter: Karl-Heinz Swirszczuk. Selbstverlag Staatliches Gymnasium »Fridericianum«, Rudolstadt 1997. (2. Aufl. 1999) (S. 40‒44: Genealogie Callmann.)

Einzelnachweise

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  1. Geburtsanzeige in Weimarische Zeitung vom 10. April 1850, S. 226.
  2. Vgl. Adreß-Buch für die Großherzogliche Haupt- und Residenz-Stadt Weimar. 1879, S. 12.
  3. Arnold verehelichte sich am 25. November 1879 mit der geschiedenen evangelischen Ottilie Knittel (Müller und Stein 1998, S. 23).
  4. Vgl. Adressbuch 1888, S. 14.
  5. Vgl. Leipziger Tageblatt vom 16. August 1888, Vierte Beilage, S. 3469, 2. Spalte (Weimar).
  6. Ausführliche Darstellung in Jenaische Zeitung vom 16. Januar 1889, Landgerichtsverhandlungen.
  7. Laut der Genealogie in: Juden in Rudolstadt. Projektleiter: Karl-Heinz Swirszczuk. Selbstverlag Staatliches Gymnasium »Fridericianum«, Rudolstadt 1997. (2. Aufl. 1999), S. 40‒44.
  8. |Christiane Weber: Villen in Weimar, Bd. 2, RhinoVerlag Arnstadt und Weimar 1997, S. 183 ff.