Attack-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flagge
Attack-Klasse
Schema der Klasse
Schema der Klasse
Übersicht
Typ konventionelles Jagd-U-Boot
Technische Daten
Verdrängung

4500 t aufgetaucht[1]

Länge

97 m[1]

Breite

8,8 m[1]

Besatzung

60[1]

Antrieb

diesel-elektrisch mit Blei-Säure-Akkus

Geschwindigkeit

>20 kn[1]

Reichweite

33000 km[1]

Bewaffnung

8 × 533-mm-Torpedorohre
28 Torpedos[2]

Sensoren

AN/BYG-1[2]

Als Attack-Klasse wird eine ehemals geplante U-Boot-Klasse der Royal Australian Navy bezeichnet. Das erste von 12 Booten sollte Anfang der 2030er Jahre in Dienst gestellt werden. Ein Großteil des Auftragsvolumens sollte durch die ASC Pty Ltd in Adelaide, South Australia abgearbeitet werden.

Das Beschaffungsvorhaben „Sea 1000“ ist das teuerste Rüstungsbeschaffungsvorhaben Australiens. Erste Budgets wurden im Mai 2012 freigegeben. In den ersten Jahren ging es um die Definition der technischen Anforderungen, die zu einer Ausschreibung führte, an der sich vier Hersteller/Nationen beteiligten. Neben der siegreichen französischen Naval Group (seinerzeit DCNS) bewarben sich auch Schweden und Japan, letztere mit U-Booten der Sōryū-Klasse, der vierte Wettbewerber war Deutschland mit der U-Boot-Klasse 214. Am 26. Mai 2016 wurde die Auswahl der auch Shortfin Barracuda genannten französischen U-Boote durch den australischen Premierminister Malcolm Turnbull bekanntgegeben. Die deutsche wehrtechnische Industrie war zumindest als Unterauftragnehmer an Bord, da die bremische Atlas Elektronik 2021 den Entwicklungsauftrag für die Bugsonar-Basis erhielt.[3] Die Australier bestanden auf dem Verzicht eines atomaren Antriebes.[4]

Der Auftrag für die erste Entwicklungsphase wurde am 5. März 2019 unterzeichnet.[5]

Im September 2021 wurde bekannt, dass Großbritannien und die USA Australien den Zugang zu Nukleartechnologie gewähren wollen, um einer angeblichen chinesischen Bedrohung entgegenzuwirken. Dazu soll die australische Marine nun doch mit Atom-U-Booten anstelle nicht-nuklear angetriebener Boote ausgestattet werden. Australien kündigte daraufhin den 56-Milliarden-Euro-Vertrag mit Frankreich, worauf die französische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron erbost kurzfristig ihre Botschafter aus den Vereinigten Staaten und Australien nach Frankreich zurückrief. Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian nannte das Verhalten der beiden Staaten einen "Stich in den Rücken".[6][7][8]

Die Boote wären eine konventionell angetriebene Variante der französischen Suffren-Klasse, die sogenannte Shortfin-Barracuda-Klasse der Naval Group, gewesen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Australian Government, Department of Defence: Submarines. S. 3 (englisch, gov.au [PDF]).
  2. a b Australian Government, Department of Defence: 2016 Defence White Paper. ISBN 978-0-9941680-5-4, S. 91 ff. (englisch, gov.au [PDF]).
  3. Australien: Atlas Elektronik erhält Auftrag zur Entwicklung einer Komponente für die U-Boote der Attack-Klasse. In: esut.de. ES&T/Mittler Verlag, 1. März 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  4. French Design Wins Australia’s Next Generation Sub Contest. In: USNI News. 26. April 2016, abgerufen am 23. September 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. Australia, Naval Group sign design contract for Attack-class submarines. In: janes.com. Jane’s, 5. März 2019, archiviert vom Original am 5. März 2019; abgerufen am 28. April 2020 (englisch).
  6. „Ein Schlag in den Rücken“: Australische U-Boot-Deals ärgern Frankreich. In: n-tv.de. 16. September 2021, abgerufen am 16. September 2021.
  7. Atom-U-Boote für Australien: Biden warnt vor Bedrohungen. In: faz.net. 16. September 2021, abgerufen am 16. September 2021.
  8. Frankreich ruft Botschafter aus USA und Australien zurück. Abgerufen am 12. Juli 2024.