Suffren-Klasse (2020)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Suffren-Klasse
Schema der Klasse
Schema der Klasse
Schiffsdaten
Land Frankreich Frankreich
Schiffsart Jagd-U-Boot
Bauzeitraum Seit 2007
Stapellauf des Typschiffes 12. Juli 2019
Gebaute Einheiten 2
Dienstzeit seit 2020
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 99,5 m (Lüa)
Breite 8,8 m
Seitenhöhe 8,4 m
Tiefgang (max.) 7,3 m
Verdrängung über Wasser: 4.650 t
unter Wasser: 5.300 t
 
Besatzung 60 Mann (8 Offiziere, 52 Unteroffiziere und Mannschaften) + 10 Kampfschwimmer
Maschinenanlage
Maschine 1 × K15-Druckwasserreaktor
Maschinen­leistung 26.000 PS (19.123 kW)
Höchst­geschwindigkeit 25 kn (46 km/h)
Energie­versorgung Turbogenerator
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 20.000 kW (27.192 PS)
Propeller 1
Einsatzdaten U-Boot
Tauchtiefe, max. 300 m
Bewaffnung

4 × Torpedorohre ⌀ 553 mm

Die Suffren-Klasse, auch als Barracuda-Klasse bezeichnet, ist eine Klasse von im Zulauf befindlichen nukleargetriebenen Jagd-U-Booten der französischen Marine.

Barracuda-Programm

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1998 setzte das französische Verteidigungsministerium eine Kommission mit Mitgliedern des Direction générale de l’armement, von der Direction des Constructions Navales, des Commissariat à l’énergie atomique und Technicatome ein, die eine neue Jagd-U-Boot-Klasse entwerfen sollte. 2002 wurde die Machbarkeitsstudie fertiggestellt und mit dem Entwurf begonnen.

Ende 2006 wurde ein Vertrag mit der DCN abgeschlossen, der sich auf 1 bis 1,4 Mrd. Euro beläuft, durch das Ziehen aller Optionen für sechs Boote aber auf 7,9 Mrd. Euro ansteigen kann. Nach knapp 14 Jahren und Abschluss des Testprogramms des Herstellers wurde die Suffren im November 2020 an den Auftraggeber übergeben.[1]

Ab 2021 sollen die Boote in Dienst gehen und bis 2029/30 die Jagd-U-Boote der Rubis-Klasse ersetzen.

Größenvergleich der französischen Angriffs-U-Boote der Suffren-Klasse (unten) und Rubis (oben)

Die Boote der Suffren-Klasse sind 99,5 Meter lang und verdrängen knapp 5000 Tonnen; damit sind sie doppelt so groß wie ihre Vorgänger der Rubis-Klasse. Die Tauchtiefe soll mehr als 300 Meter betragen.

Die Boote haben einen Druckwasserreaktor K15 mit einer Leistung von 150 MW, der zwei Turbosätze mit je 10 MW antreibt, die zwei Elektromotoren speisen. Als Notaggregate sind zwei MAN-Dieselgeneratoren mit je 480 kW (653 PS) Leistung verbaut. Für eine größere Höchstgeschwindigkeit kann unter Inkaufnahme einer höheren Geräuschentwicklung der Propeller direkt von einer Turbine angetrieben werden.[2]

Das Boot hat einen Düsenringpropeller, mit dem es eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 25 Knoten erreichen soll.

Jedes Boot wird vier 533-mm-Torpedorohre haben. Die Bewaffnung wird aus einer Mischung von rund 20 Torpedos, Seezielflugkörpern und MdCN-Marschflugkörpern bestehen. Jede Suffren kann bis zu zehn Kampfschwimmer mitführen, die vor feindlichen Küsten für Spezialoperationen ausgesetzt werden können.

Die ersten vier Boote sowie Boot 6 wurden nach französischer Admirälen bzw. Marineoffizieren des Ancien Régime benannt, während Boot 5 den Namen der vorhergehenden Rubis-Klasse übernahmen.

Kennung Name Kiellegung Stapellauf Indienststellung
S635 Suffren 19. Dezember 2007[3] 12. Juli 2019[4] 5. November 2020[5]
S636 Duguay-Trouin 26. Juni 2009 26. November 2021 4. April 2024[6]
S637 Tourville 28. Juni 2011 12. Juli 2024[7] 2025 (geplant)
S638 De Grasse 2015 2025 (geplant)
S639 Rubis 2019 2030 (geplant)
S640 Casabianca 2020 2030 (geplant)

Für Australien sollte eine dieselelektrische Version des U-Boots unter dem Projektnamen Short Fin Barracuda entwickelt werden. Australien entschied sich jedoch 2021 für eine künftige Eigenentwicklung in Kooperation mit den USA und Großbritannien und kündigte den Vertrag.[8][9]

Erfolgreich war das modifizierte Design Blacksword Barracuda beim Ersatz der niederländischen Walrus-Klasse, vier Boote der Orka-Klasse (Orka, Zwaardvis, Barrakuda, Tijgerhaai) sollen zwischen 2033 und 2037 ausgeliefert werden.[10] Der Vertrag wurde 2024 unterschrieben.[11]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Französische Marine: Ende der Testkampagne des ersten Barracuda-U-Jagd-U-Bootes. ESUT.de, 19. November 2020
  2. SSN Barracuda Nuclear Powered Attack Submarine. www.naval-technology.com, abgerufen am 23. August 2022 (englisch).
  3. Conrad Waters: Navies in the 21st Century. Seaforth, 2016, ISBN 978-1-4738-4994-5, S. 194 (google.de [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  4. Emmanuel Huberdeau: France launches first Barracuda SSN. www.janes.com, 12. Juli 2019, abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch).
  5. New Suffren Barracuda-class nuclear-powered attack submarine officially commissioned by French Navy. In: navyrecognition.com. 6. November 2020, abgerufen am 12. November 2020 (englisch).
  6. New submarine for the French Navy. In: itamilradar.com. 5. April 2024, abgerufen am 9. April 2024 (englisch).
  7. Le SNA Tourville débute ses essais en mer | Mer et Marine. 12. Juli 2024, abgerufen am 13. Juli 2024 (französisch).
  8. U-Boot-Krise: Frankreich ruft Botschafter aus USA und Australien zurück. In: zeit.de. 18. September 2021, abgerufen am 12. Januar 2022.
  9. „Ein Schlag in den Rücken“: Australische U-Boot-Deals ärgern Frankreich. In: n-tv.de. 16. September 2021, abgerufen am 16. September 2021.
  10. La Blacksword Barracuda de Naval Group s’impose aux Pays-Bas. In: meta-defense.fr. 15. März 2024, abgerufen am 21. März 2024.
  11. Niederlande: Vertrag für neue U-Boote unterschrieben. In: hartpunkt.de. 30. September 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.