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August Wellenkamp (Unternehmer)

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Brustbild von August Wellenkamp;
Ölgemälde von Nikolaus Peters, Museum Lüneburg

August Wellenkamp (geboren 1807; gestorben 1887) war ein deutscher Architekt, Montanindustrieller, Hotelier und Kunst- sowie Antikensammler in Lüneburg.[1]

August Wellenkamp wurde in der sogenannten „Franzosenzeit“ 1807 im Königreich Westphalen als Sohn eines in Osnabrück tätigen Kaufmannes geboren. Nach der Erhebung des vormaligen Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg zum Königreich Hannover durchlief er eine Ausbildung zum Architekten und wurde als solcher in Staatsdiensten zu Beginn der Industrialisierung in die Stadt Lüneburg gesandt.[1]

Als Wellenkamps Vetter Julius Meese 1843 in Lüneburg mit dem Aufbau des Lüneburger Eisenwerks begann, stieg Wellenkamp zunächst nur als Kompagnon in das Unternehmen ein, führte das Werk aber bald darauf alleine weiter und entwickelte die Fabrik, in der nach dem Anschluss Lüneburgs an das Eisenbahnnetz bald auch Dampf- und andere Maschinen hergestellt wurden, „zum ersten industriellen Großunternehmen Lüneburgs neben der Saline.“[1]

Hotel Wellenkamp mit Restaurant, Am Sande;
kolorierte Fotografie, um 1910

Wellenkamp, ähnlich wie der in Elze tätige Landbau-Inspektor Eduard Wellenkamp Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins Hannover,[2] zog sich 1860 aus der Betriebsführung seines Eisenwerks zurück und etablierte als Hotelier Am Sande das nach ihm benannte Hotel Wellenkamp, das dann „bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als das beste Haus am Platz“ galt.[1]

Im Zuge seines Rückzugs aus der Hotellerie ließ sich August Wellenkamp eine Villa mit großen Garten in der Haagestraße als Alterssitz errichten. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er dort als Privatier, umgeben von dem von ihm im Laufe von Jahrzehnten gesammelten Kunstgegenständen und Altertümern.[1]

Wellenkampsche Sammlung

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Nach dem Tode Wellenkamps wurden aus seiner Privatsammlung 1888 unter anderem zwei bronzene Fibeln versteigert, die - zusammen mit anderen Artefakten aus Norddeutschland - in das Helms-Museum, das Archäologische Museum Hamburg – Stadtmuseum Harburg gelangten.[3]

August-Wellenkamp-Straße

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Laut Beschluss des Rates der Stadt Lüneburg vom 29. August 1996 wurde die August-Wellenkamp-Straße nach dem „Salinenbaukondukteur und Mitbegründer des Lüneburger Eisenwerks“ benannt.[4]

Commons: August Wellenkamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Ulfert Tschirner: August Wellenkamp und der Beginn des Industriezeitalters in Lüneburg auf der Seite museumlueneburg.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 9. August 2024
  2. Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover, Band 4, Heft 1–4, Hannover: Carl Rümpler, Sp. 9; Google-Books
  3. Ralf Busch (Hrsg.), Rüdiger Articus et al.: Verborgene Schätze in den Sammlungen ( = Veröffentlichungen des Hamburger Museums für Archäologie und die Geschichte Harburgs, Helms-Museum, Nr. 79), Neumünster: Wachholtz, 1998, ISBN 978-3-529-02001-8 und ISBN 3-529-02001-X, S. 64; Vorschau über Google-Bücher
  4. Uta Reinhardt, Wilhelm Reinecke, Gustav Luntowski: Die Straßennamen Lüneburgs, 5. Auflage, Göttingen: Edition Ruprecht, 2017, ISBN 978-3-8469-0044-4, S. 77f.