Austrocactus

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Austrocactus

Austrocactus spec.

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Notocacteae
Gattung: Austrocactus
Wissenschaftlicher Name
Austrocactus
Britton & Rose

Austrocactus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Der botanische Name leitet sich vom lateinischen Substantiv auster für Süden ab und verweist auf die südliche Herkunft der Pflanzen.

Die einzelnen oder am Grund verzweigten, weichfleischigen, kugelig bis kurzzylindrischen Pflanzenkörper erreichen Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern und Durchmesser bis 8 Zentimeter. Auf ihnen befinden sich 6 bis 12, teils gehöckerten, Rippen. Aus den Areolen entspringen die gehakten oder geraden Mitteldornen und die nadelartigen Randdornen.

Die trichterförmigen, mit Borstendornen besetzen Blüten erscheinen in der Nähe des Scheitels, werden 3 bis 6 Zentimeter lang und öffnen sich am Tag. Der breit verkehrt konische Blütenbecher und die kurze Blütenröhre sind mit reduzierten Schuppen und Büscheln wolliger Haare besetzt. Die Narben sind mehr oder weniger purpurrot oder blassgelb. Die Staubblätter sind in zwei Kreisen angeordnet.

Austrocactus spec. mit Früchten

Die kugeligen bis länglichen, grünlichen Früchte sind bewollt und mit Borsten besetzt. Sie besitzen einen ausdauernden Blütenrest, platzen ungleichmäßig oder am Grund auf und enthalten schwarze bis braune, runzlige, ovale Samen, die 2 bis 2,5 Millimeter lang sind.

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Austrocactus ist im westlichen und südlichen Teil von Argentinien in den Provinzen Neuquén, Rio Negro Chubut sowie Santa Cruz und in Mittel- und Südchile in den Anden in der Región del Maule und in der Región Metropolitana (Mina Las Arañas) beheimatet.

Die Typusart der Gattung ist Austrocactus bertinii.

Systematik nach N.Korotkova et al. (2021)

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Die Gattung umfasst folgenden Arten:[1]

Systematik nach E.F.Anderson/Eggli (2005)

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Zur Gattung Austrocactus zählen folgende Arten:[9]

Botanische Geschichte

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Die ersten Pflanzen wurden 1855 von E. Cels, einem Bruder von Jean-François Cels (1810–1888), an der Küste Argentiniens bei 45° 30' südlicher Breite entdeckt.[10] Die Pflanzen überstanden den Transport nach Europa jedoch nicht. Kapitän Pierre Bertin (1800–1891) sammelte 1861 am Standort neue Pflanzen. Diese blühten später bei Jean-François Cels, der 1863 auch die Erstbeschreibung als Cereus bertinii veröffentlichte.[11]

Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose stellten Cereus bertinii 1922 unter dem Namen Austrocactus bertinii als einzige Art in die von ihnen neu geschaffene Gattung Austrocactus, die vier Jahre monotypisch war.[12] Als zweite Art folgte 1926 die Umkombination von Cereus patagonicus als Austrocactus patagonicus, die Carl Curt Hosseus (1878–1950) vornahm.[13]

Einzelnachweise

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  1. Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn: Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In: Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 16 (doi:10.3372/wi.51.51208).
  2. Elisabeth Sarnes, Norbert Sarnes, Roberto Kiesling: Austrocactus ferrarii (Cactaceae) – der nördlichste Vertreter der Gattung Austrocactus. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 63, Nummer 12, 2012, S. 327–333.
  3. Friedrich Ritter: Austrocactus hibernus Ritter spec. nov. In: Sukkulentenkunde. Jahrbücher der Schweizerischen Kakteen-Gesellschaft. Band 7/8, Zürich 1963, S. 34 (online).
  4. Elisabeth Sarnes, Norbert Sarnes: Austrocactus hibernus: New Habitats in Patagonia and the description of a new subspecies. In: Cactus and Succulent Journal. Band 92, Nr. 3, 2020, S. 224–230 (doi:10.2985/015.092.0308).
  5. Elisabeth Sarnes, Norbert Sarnes: In: CactusWorld. Band 38, Nr. 3, 2020, S. 166.
  6. Elisabeth Sarnes, Norbert Sarnes: Entdeckung mit Hindernissen: Ein neuer winzig kleiner Austrocactus. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 67, Nr. 6, 2016, S. 154.
  7. Elisabeth Sarnes, Norbert Sarnes: Eine neue Art aus Mendoza (Argentinien): Erstbeschreibung von Austrocactus praecox. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 71, Nr. 8, 2020, S. 228.
  8. Elisabeth Sarnes, Norbert Sarnes: Kräftig gelbe Blüten Austrocactus subandinus – eine neue Art aus Mendoza (Argentinien). In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 66, Nr. 7, 2015, S. 174.
  9. Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 84–85.
  10. Curt Backeberg: Die Cactaceae: Handbuch der Kakteenkunde. 2. Auflage, Band III, 1984, S. 1558–1559.
  11. In: François Hérincq: Horticulteurs Francais; Journal des Amateurs et des Interets Horticoles. 2. Folge, Band 5, Paris 1863, S. 251 (online).
  12. N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band III. The Carnegie Institution of Washington, Washington 1922, S. 44–45 (online).
  13. Revista del Centro Estudiantes de Farmacia. Band 2, Nr. 6, Córdoba 1926, S. 24.
Commons: Austrocactus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien