Austronia
Austronia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Austroniidae | ||||||||||||
Kozlov, 1975 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Austronia | ||||||||||||
Riek, 1955 |
Austronia ist eine Gattung der Hautflügler und einzige Gattung der, damit monotypischen, Familie Austroniidae.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wespen sind ca. 5 Millimeter lang und überwiegend schwarz gefärbt mit stark sklerotisierter, überwiegend glatter Kutikula. Der Kopf trägt fadenförmige Antennen, die beim Männchen 15, beim Weibchen 14 Glieder aufweisen. Das Pronotum des Rumpfs weist einen scharfen Kiel auf. Die Vorderflügel besitzen ein großes Flügelmal (Pterostigma) und vier geschlossene Zellen. Die Krallen der Tarsen weisen an der Basis jeweils einen rechteckig geformten lappenartigen Auswuchs auf. Der freie Hinterleib (Metasoma oder Gaster) beginnt mit einem Stielglied (Petiolus), das beim Männchen deutlich länger ist als beim Weibchen. Der anschließende Teil ist in Seitenansicht spitzoval, in Aufsicht sehr schmal (messerförmig). Sein erstes Segment besitzt etwa dieselbe Länge wie das zweite. Der Ovipositor ist lang und in Ruhelage im Hinterleib verborgen, er ist nach oben gebogen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten leben in feuchten Wäldern. Sie sind, wie alle verwandten Arten und Gruppen, Parasitoide. Über ihre Lebensweise, Wirte etc. ist sonst nichts bekannt.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle drei bekannten Arten leben im Südosten Australiens und auf der Insel Tasmanien.[1]
Taxonomie und Phylogenie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weltweit sind nur drei Arten bekannt,[2] Austronia nitida, Austronia nigricula, Austronia rubrithorax, alle im Jahr 1955 durch Edgar F. Riek erstbeschrieben.[3]
Die Familie Austroniidae wird zu den Proctotrupoidea oder Zehrwespenartigen gerechnet. Bei der Ausgliederung zahlreicher Familien aus dieser früher viel umfangreicheren Überfamilie verblieb sie bei den Proctotrupoidea s. str.[4], wenn auch zumindest ein Forscher sie den Diaprioidea zuordnete.[5] Bei der morphologischen Analyse von Sharkey et al. 2012[6] gruppierten sie mit den Heloridae und den Vanhorniidae. Aufgrund ihrer Seltenheit wurden sie bisher in keine molekulare Analyse (aufgrund homologer DNA-Sequenzen) aufgenommen. Ihr tatsächliches Schwestergruppenverhältnis ist damit nicht endgültig geklärt.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ID Naumann, L Masner: Parasitic Wasps of the Proctotrupoid Complex: a New Family From Australia and a Key to World Families (Hymenoptera: Proctotrupoidea Sensu Lato). In: Australian Journal of Zoology. Band 33, Nr. 5, 1985, S. 761–783, doi:10.1071/ZO9850761.
- Lubomir Masner: Superfamily Proctotrupoidea. In: Henry Goulet, John T. Huber (Hrsg.): Hymenoptera of the world. an identification guide to families. Centre for Land and Biological Resources Research, Ottawa, Ontario 1993, ISBN 0-660-14933-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verbreitungskarte bei Atlas of living Australia
- ↑ Alexandre P. Aguiar et al. (): Order Hymenoptera. In: Z.-Q. Zhang (Hrsg.): Animal Biodiversity: An Outline of Higher-level Classification and Survey of Taxonomic Richness (Addenda 2013). In: Zootaxa 3703, 2013, S. 1–82.
- ↑ Norman F. Johnson (1992): Catalog of the world species of Proctotrupoidea, exclusive of Platygastridae (Hymenoptera). Memoirs of the American Entomological Institute No. 51.
- ↑ Michael J. Sharkey (2007): Phylogeny and Classification of Hymenoptera. Zootaxa 1668: 521–548.
- ↑ A.P. Rasnitsyn (1980) Origin and evolution of Hymenoptera. Trudy Paleontologicheskogo Instituta Akademiya Nauk SSSR 174, 1–192. (russ.), zitiert nach Michael J. Sharkey, James M. Carpenter, Lars Vilhelmsen, John Heraty, Johan Liljeblad, Ashley P.G. Dowling, Susanne Schulmeister, Debra Murray, Andrew R. Deans, Fredrik Ronquist, Lars Krogmann, Ward C. Wheeler (2012): Phylogenetic relationships among superfamilies of Hymenoptera. Cladistics 28: 80–112.
- ↑ Michael J. Sharkey, James M. Carpenter, Lars Vilhelmsen, John Heraty, Johan Liljeblad, Ashley P.G. Dowling, Susanne Schulmeister, Debra Murray, Andrew R. Deans, Fredrik Ronquist, Lars Krogmann, Ward C. Wheeler: Phylogenetic relationships among superfamilies of Hymenoptera. In: Cladistics. Band 28, Nr. 1, 1. Februar 2012, ISSN 1096-0031, S. 80–112, doi:10.1111/j.1096-0031.2011.00366.x.