Die Autoball-WM oder Autoball-EM ist ein von 2008 bis 2014 und seit 2022 durchgeführter Wettbewerb und handelt von einer sich um eine Ballsportart der Gattung Torspiel, bei der zwei oder mehrere Personen mit dem Ziel gegeneinander antreten, mit ihren PKWs mehr Tore als der Gegner zu erzielen und so das Spiel zu gewinnen. Der Autoball-Sport wird in der Regel nur im Rahmen der Sendung TV total praktiziert.
Der alle zwei Jahre ausgetragene Wettbewerb wird vom deutschen Privatsender ProSieben live ausgestrahlt, seit 2010 wird die Sendung als Dauerwerbesendung deklariert. Sie ist wie alle TV total-Sportveranstaltungen prinzipiell wie eine reguläre Sport-Übertragung aufgebaut, jedoch sind nahezu alle Teilnehmer Prominente aus den Bereichen Sport und Unterhaltung, zudem spielen humoristische sowie musikalische Elemente eine tragende Rolle.
An den bisherigen Meisterschaften nahmen jeweils acht Nationen teil. Teilnehmer sind jedoch nicht Motorsport-Leistungssportler, sondern für jedes Land tritt ein mehr oder weniger begabter prominenter Fahrer aus diesem Land an. Gespielt wird zunächst eine Vorrunde in zwei Vierergruppen, von denen sich die beiden besten Spieler für das Halbfinale qualifizieren. Die beiden Sieger der Halbfinale treten dann im Finale gegeneinander an.
Beim Autoball-Sport spielen jeweils zwei einzelne Fahrer eins gegen eins in prinzipiell normalen Autos (2008 mit einem VW Fox 2010–2014 mit einem VW Polo, 2022 mit einem Opel Corsa C), wie sie auch im normalen Straßenverkehr fahren, mit einem großen Ball gegeneinander. Die Spielzeit beträgt fünf Minuten, im Finale acht Minuten. Steht es danach in einem K.-o.-Spiel unentschieden, gibt es ein Sudden-Death-Elfmeterschießen, d. h. sobald einer der beiden Fahrer trifft und der andere nicht, ist das Spiel entschieden. Es gibt keine starre Anzahl von Elfmetern wie beim Fußball. Die Elfmeterregel musste bisher nur beim Finale der Autoball-WM 2010 und im Halbfinale der Autoball-WM 2022 zwischen Italien und Deutschland, angewendet werden. Seit der Autoball-EM 2012 gibt es nach der regulären Spielzeit zwei Minuten Verlängerung. Steht es danach immer noch unentschieden, so gibt es Sudden-Death-Overtime, solange bis einer ein Tor schießt. Die Zeit wird bei Spielunterbrechungen und Toren gestoppt. Fällt wenige Sekunden vor Ende einer Partie ein Tor oder spielen zwei Mannschaften gegeneinander, die keine Chance mehr auf das Halbfinale haben, wird die Uhr bei allen Unterbrechungen weiterlaufen gelassen.
Der Ball wiegt nach Angaben von ProSieben etwa 15 kg und hat einen Durchmesser von über zwei Metern. Da die Hülle des Balls sehr dünn ist, geht dieser auch häufig kaputt; daher wird immer eine ausreichend große Anzahl von Bällen bereitgestellt. Um das Platzen der Bälle zu vermeiden, wird die Spielfläche insbesondere nach Zusammenstößen mit verlorenen Fahrzeugteilen, sorgfältig gereinigt. Außerdem werden wegstehende, scharfe Teile und Kanten an den Autos abgeklebt, die nach Zusammenstößen entstehen.
Für spielwidriges und unsportlichem Verhalten werden auch Strafen verhängt: Bei absichtlichen Zusammenstößen gibt es meist einen Freistoß oder eine gelbe Karte. Bekommt der Fahrer eine weitere gelbe Karte, gibt es einen Strafstoß. Rote Karten mussten keine vergeben werden. Die Einhaltung der Regeln obliegt einem Schiedsrichter.
Die Fahrer besitzen jeweils zwei weitere Ersatzfahrzeuge, damit sie bei technischen Defekten oder zu großen Zerstörungen auf ein funktionierendes umwechseln können. Den Zeitpunkt kann jeder Fahrer selbst entscheiden. Meist zeigen dies die Fahrer durch Handzeichen oder das Winken eines weißen Tuches an. Daraufhin wird das Spiel unterbrochen und das Auto wird von den Technikern untersucht. Stellt sich die Meldung als Irrtum heraus, d. h. das Auto war dennoch fahrbar, gibt es für denjenigen die gelbe Karte und der Gegner einen Frei- oder Strafstoß. Bei der Autoball-WM 2014 bekam die Türkei aber lediglich eine gelbe Karte für diesen Verstoß.
Geht der Ball über die Bandenbegrenzung des Spielfeldes hinaus, wird der Ball an der gleichen Stelle wieder eingeworfen. Um die Autos aufs und vom Spielfeld zu fahren, wird eines der Tore zur Seite geschoben.
Am Freitag, 6. Juni 2008, einen Tag vor der Eröffnung der Fußball-Europameisterschaft 2008, veranstaltete Stefan Raab in der Lanxess Arena die TV total Autoball-Europameisterschaft 2008. Insgesamt ermittelten acht Länderteams mit prominenter Besetzung in der Lanxess Arena den ersten Autoball-Europameister.
Das zweite Autoball-Event, die TV total Autoball Weltmeisterschaft 2010, fand am 4. Juni 2010, eine Woche vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2010, statt. Austragungsort war wieder die Lanxess Arena in Köln.[2]
Das dritte Autoball-Event, die TV total Autoball-Europameisterschaft 2012, fand am 2. Juni 2012, rund eine Woche vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft 2012, in der Lanxess-Arena in Köln statt.
Das vierte Autoball-Event, die TV total Autoball-Weltmeisterschaft 2014, fand am 7. Juni 2014, rund eine Woche vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2014, in der Lanxess-Arena in Köln statt.
In dieser Europameisterschaft wurde vom Schiedsrichter Heinemann nicht eine einzige gelbe Karte gegen die Fahrer verhängt, obwohl einige Situationen diese gerechtfertigt hätten.
Da es in der Gruppenphase zu zahlreichen Unterbrechungen durch den italienischen Fahrer Cosimo Citiolo wegen mehrerer langer Diskussionen mit den Helfern, sowie die harte Spielweise des irischen Teilnehmers, Joey Kelly, kam, wurde die Spielzeit in der Finalrunde auf drei Minuten verkürzt. Kelly machte sich durch seine Spielweise bei Mitspielern und Publikum unbeliebt. Sein Finalsieg gegen Deutschland wurde von Buhrufen begleitet.