Bahnhof Bad Orb
Bad Orb | |
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Schmalspurlok Emma im Bahnhof Bad Orb
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Daten | |
Bauform | Kopfbahnhof |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | FOR |
Eröffnung | 23. Mai 1901 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Bad Orb |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 13′ 43″ N, 9° 20′ 55″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Hessen |
Der Bahnhof Bad Orb war der Endbahnhof der Bad Orber Kleinbahn und dient heute in derselben Funktion einer touristischen Schmalspurbahn.
Bahnhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof war von 1901 bis 1911 und von 1921 bis 1995 Endbahnhof (Kopfbahnhof) der normalspurigen Kleinbahn von Wächtersbach nach Bad Orb. In den dazwischen liegenden Jahren, in denen die Strecke bis zum Truppenübungsplatz „Wegscheide“ führte, war er Durchgangsbahnhof.
Nachdem der Betrieb auf der Strecke 1995 eingestellt worden war, wurde sie nach einigen Jahren auf 600-mm-Schmalspur umgespurt und 2001 zusammen mit dem Bahnhof wieder in Betrieb genommen.
Bahnanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Empfangsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Bad Orb wurde 1925/1926 aus dem örtlichen roten Buntsandstein des Spessarts nach einem Entwurf des Frankfurter Architekten Franz Thyriot[1][2] und wahrscheinlich unter Bauleitung durch Kreisbaumeister Eduard Goepfert erbaut. Es deutet eine Dreiflügelanlage auf H-förmigem Grundriss an. Stilistisch ist es eine Mischung aus expressionistischen und dem Heimatstil verpflichteten Elementen. Dominiert wird das Gebäude von einem zentralen Uhrturm. Das Innere der Bahnhofshalle (des heutigen Festsaals des Restaurants) stattete der Maler Hans Brasch mit Wandgemälden aus. Die großflächig, auf allen vier Seiten des Saales angelegten Gemälde, stellen die Jahreszeiten, die Orber Heilquellen und die typischen Berufe der Orber Bürger symbolisch dar. Über einen Arkadengang ist das Empfangsgebäude mit den benachbarten Wohnhäusern für Bahnbedienstete verbunden.
Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Es wird heute als Restaurant genutzt. Vor dem Gebäude erstreckt sich eine kleine Parkanlage.
Lokomotivschuppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der zweiständige Lokomotivschuppen wird heute von der Museumsbahn genutzt. Hier werden die Dampflokomotive „Emma“ sowie ein Salonwagen untergestellt.
Güterbahnhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Güterbahnhof Bad Orb ist eine Kuriosität: Da mit der Umspurung der Gesamtstrecke nicht alle Gleise im Bahnhof Bad Orb erneuert wurden, gibt es heute ein Gemisch aus Normal- und Schmalspurgleisen im einst umfangreichen Gleisfeld des Bad Orber Bahnhofs.
Gleise und Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bahnhof Bad Orb steht für den Museumsverkehr nur noch der Hausbahnsteig an Gleis 1 zur Verfügung. In den Sommermonaten zwischen Ostern und Ende Oktober jeden Jahres verkehrt die Schmalspurbahn „Emma“ sonn- und feiertags zweimal zwischen Bad Orb und dem Bahnhof Wächtersbach durch das Autal.
Anbindung an den städtischen Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Bad Orber Busbahnhof fahren die Buslinien 84/85, MKK-80, MKK-81, MKK-82 und MKK-83, welche Verbindungen nach Bad Soden-Salmünster, Flörsbachtal, Jossgrund und Wächtersbach herstellen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.), Volker Rödel, Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen.) Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Band 2.2, S. 847.
- Hans Brasch. 1. Vorsitzender von 1948–1949. In: Verband Bildender Künstler Württemberg. 70 Jahre VBKW. Die Vorsitzenden seit 1914. 14 Künstlerporträts. VBKW, Stuttgart 1993, ISBN 3-929419-02-5, S. 32–37
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dampfkleinbahn Bad Orb. Abgerufen am 2. Februar 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thyriot, Franz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 33: Theodotos–Urlaub. E. A. Seemann, Leipzig 1939, S. 124 (biblos.pk.edu.pl).
- ↑ Peter Georg Bremer: Orb-Chronik. 2001, S. 64.