Bahnhof Bischofswerda

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Bischofswerda
Das Bahnhofsgebäude nach dem Rückbau in den äußerlichen Ursprungs-Zustand von 1845; dieser war baugleich mit dem Bahnhof Radeberg von 1845.
Das Bahnhofsgebäude nach dem Rückbau in den äußerlichen Ursprungs-Zustand von 1845; dieser war baugleich mit dem Bahnhof Radeberg von 1845.
Das Bahnhofsgebäude nach dem Rückbau in den äußerlichen Ursprungs-Zustand von 1845; dieser war baugleich mit dem Bahnhof Radeberg von 1845.
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung DBW
IBNR 8010049
Preisklasse 5
Eröffnung 22. Dezember 1845
Lage
Stadt/Gemeinde Bischofswerda
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 7′ 31″ N, 14° 11′ 8″ OKoordinaten: 51° 7′ 31″ N, 14° 11′ 8″ O
Höhe (SO) 288,97 m ü. NN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bischofswerda
Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen
i11i16

Der Bahnhof Bischofswerda ist ein Anschlussbahnhof an der Bahnstrecke Görlitz–Dresden und der hier abzweigenden Strecke nach Neukirch (Lausitz) West. Damit dient er als Abzweig der von Dresden ausgehenden Nahverkehrslinien nach Görlitz und Zittau. Am Bahnhof besteht auch die Möglichkeit des Übergangs zum Busverkehr.

Die Bahnstrecke Görlitz–Dresden verläuft südlich der Innenstadt. Im Südosten des Stadtkerns befindet sich der Bahnhof, der über die Bahnhofstraße direkt mit dem zentralen Altmarkt verbunden ist. An der südwestlichen Ausfahrt des Bahnhofs in Richtung Dresden führen zuerst die Neustädter Straße und dann die Süßmilchstraße unter den Gleisen hindurch in die südlichen Stadtteile. Weiter westlich überquert die Bundesstraße 98 die Strecke. Direkt an der östlichen Bahnhofsausfahrt trennen sich die Strecken in Richtung Görlitz und Zittau.

Im Jahr 1843 schlossen Preußen und Sachsen einen Staatsvertrag zum Bau der Eisenbahnstrecke von Dresden nach Görlitz ab.[1] Die Bauarbeiten begannen auf sächsischer Seite am 18. Juni 1844 vom Schlesischen Bahnhof Dresden aus. Am 17. November 1845 erreichte der erste Zug die Nachbarstadt Radeberg. Schon am 21. Dezember 1845 wurde die Strecke bis Bischofswerda und ab 23. Juni 1846 bis Bautzen durchgängig mit drei Zügen täglich betrieben.[2] Der Bahnhof Bischofswerda wurde am 22. Dezember 1845 eröffnet.[3] Am 23. Dezember 1846 erfolgte die Freigabe bis Löbau, am 1. Juli 1847 bis zur Landesgrenze Sachsen/Preußen bei Reichenbach/O.L. und letztlich am 1. September 1847 bis nach Görlitz. Dort erfolgte der Anschluss in Richtung Schlesien.[4]

Die Stationsgebäude sowie die Maschinenhäuser einschl. Wasserstationen der Bahnhöfe von Bischofswerda und Radeberg wurden 1845 im Zuge des raschen Gesamtstreckenbaues baugleich errichtet.[5]

Empfangsgebäude (2006)

Der Bahnhof Bischofswerda wurde mehrmals umgebaut. In den Jahren 1883/84 kam der dreistöckige östliche Anbau mit mehreren Wartesälen und dem Bahnhofsrestaurant hinzu.

Nach der politischen Wende und dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staatsbahnen 1994 verlor der Bischofswerdaer Bahnhof sukzessive an Bedeutung und somit nach und nach mehrere Funktionen. Seit der Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerkes (ESTW) 2001 werden die Weichen und Signale von der Betriebszentrale in Leipzig aus gesteuert und man kam ohne eigenen Fahrdienstleiter vor Ort aus.

Im Jahr 2006 wurde der Bahnhof von 2500 Reisenden täglich frequentiert.[6]

Für die Deutsche Bahn wurde das Empfangsgebäude entbehrlich. Die Stadt Bischofswerda erwarb das Gebäude. Im Juni 2007 begannen die Abrissarbeiten des östlichen Teils des Empfangsgebäudes mit Empfangshalle und ehemaliger Bahnhofsgaststätte, da für diesen Gebäudeteil auch perspektivisch keine Nutzung absehbar war. Nur das zweistöckige Gebäude aus dem Jahr 1845 blieb erhalten und wurde saniert.[7] In ihm befinden sich heute Büroräume, ein Kiosk mit Fahrkartenverkauf, eine Wartehalle, eine Meldestelle des Trilex und Wohnräume.

Im Jahr 2009 konnte der Rückbau beendet werden. Dem vorausgegangen war die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Neben dem Hausbahnsteig entstanden ein Busbahnhof sowie Parkplätze. In die Gestaltung der Übergangsstelle zwischen Bus, Bahn und Individualverkehr (P+R) flossen 3,6 Millionen Euro (davon 75 Prozent Fördermittel vom Freistaat Sachsen und 25 Prozent vom ZVON).[8]

Personenzug auf der Fahrt von Dresden nach Görlitz hält am Mittelbahnsteig (vor 1990). Gezogen von der Diesellokomotive V 180 116. Fabr.-Nr. 275 102 (1970 Umzeichnung in „118 116-3“).[9] Der Bahnhof verfügt über einen Hausbahnsteig und einen Mittelbahnsteig.
Gleis Nutzbare Länge [m][10] Bahnsteighöhe [cm][10] Nutzung
1 246 34 von Görlitz und Zittau/nach Dresden
2 210 34 von Dresden/nach Görlitz und Zittau
3 210 34 von/nach Görlitz

Personenverkehr

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Bischofswerda verbinden etwa im Stundentakt sowohl Regional-Express- als auch Regionalbahn-Züge mit Dresden. In Richtung Osten fährt je ein Regional-Express und eine Regionalbahn nach Görlitz und Zittau; teilweise von Zittau weiter nach Liberec, in der Regel zweistündlich, Regionalbahn nach Görlitz montags bis freitags stündlich.

Einige Zugpaare verkehren als RE1 und RE2 vereint von Dresden nach Bischofswerda und werden dort getrennt, ebenso auf umgekehrtem Weg.

Linie Linienverlauf Takt (min) EVU Marke bzw. Teilnetz
RE1 (Dresden Hbf –) Bischofswerda – Bautzen – Löbau (Sachs) – GörlitzZgorzelec (120) 60 Die Länderbahn Trilex
RE2 Dresden Hbf – Bischofswerda – Ebersbach (Sachs) – Zittau (– Liberec) 120 Die Länderbahn Trilex
RB60 Dresden Hbf – Bischofswerda – Bautzen – Löbau (Sachs) – Görlitz 120 Die Länderbahn Trilex
RB60 Bischofswerda – Bautzen – Löbau (Sachs) – Görlitz (Mo–Fr) 120 Die Länderbahn Trilex
RB61 Dresden Hbf – Bischofswerda – Ebersbach (Sachs) – Zittau 120 Die Länderbahn Trilex
Stand: 12. Dezember 2021
  • Wilfried Rettig: Eisenbahnknoten Görlitz. 1. Auflage. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1994, ISBN 3-922138-53-5.
  • Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Ostsachsen (D)/Niederschlesien (PL)/Nordböhmen (CZ). Teil 1: Geschichte der Hauptstrecken, Betriebsstellen, Elektrifizierung und Fahrtbeschreibungen. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2010, ISBN 978-3-88255-732-9.
Commons: Bahnhof Bischofswerda – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 7.
  2. Wochenblatt für die Stadt Radeberg und deren Umgegend Nr. 26/1846 v. 27.6.1845
  3. Informationen zum Bahnhof Bischofswerda auf www.sachsenschiene.de. Abgerufen am 1. Juni 2015.
  4. Rettig, Wilfried: Eisenbahnknoten Görlitz. 1994, S. 62.
  5. Klaus Schönfuß: 175 Jahre Eröffnung der Eisenbahnstrecke Dresden-Radeberg und Einweihung des Bahnhofs - ein erster Typenbau zu Beginn der Industrialisierung? In: die Radeberger Nr. 46/2020 vom 20. November 2020. Online-Ressource.
  6. Bahnhofsentwicklungsprogramm Sachsen. Aktueller Stand und Konzeption 2006. (PDF; 5,18 MB) November 2006, S. 17, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. November 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschebahn.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. sz-online.de: Chronologie einer Baustelle. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juli 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.sz-online.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Uwe Menschner: Großer Bahnhof für einen kleinen Bahnhof. In: alles-lausitz.de. Lokalnachrichten Verlagsgesellschaft mbH, 18. Dezember 2009, archiviert vom Original am 12. Februar 2010; abgerufen am 30. August 2021.
  9. Die V 180 der Deutschen Reichsbahn. Abgerufen am 30. August 2021.
  10. a b deutschebahn.com: Bahnsteiginformationen – Station Bischofswerda. Archiviert vom Original am 14. Juli 2014; abgerufen am 30. August 2021.