Bahnstrecke Altenhundem–Wenholthausen

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Lennestadt-Altenhundem–Wenholthausen
Streckennummer (DB):2862
Kursbuchstrecke (DB):239a
Kursbuchstrecke:239a (1946)
Streckenlänge:41,1 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: ca. 15 
Strecke
von Siegen
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Birkelbach
Bahnhof
0,0 Lennestadt-Altenhundem (ehem. Altenhundem) 276 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Hagen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
2,8 Kickenbach
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,9 Langenei
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,1 Gleierbrück
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,4 Saalhausen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
12,3 Lenne (Kr Olpe)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
15,2 Fleckenberg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,3 Schmallenberg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,9 Gleidorf 410 m
Kulminations-/Scheitelpunkt (Strecke außer Betrieb)
23,1 Scheitelpunkt 450 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
23,7 Fredeburg 440 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29,0 Heiminghausen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
31,9 Dorlar (Kr Meschede)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
34,2 Frielinghausen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
36,3 Bremke
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
38,8 Wenne
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
von Finnentrop
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
41,1 Wenholthausen 286 m
Strecke (außer Betrieb)
nach Wennemen

Die Bahnstrecke Altenhundem–Wenholthausen war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke zwischen Altenhundem, heute Stadtteil von Lennestadt, und Wenholthausen, das heute zur Gemeinde Eslohe gehört.

Die Kursbuchstrecke 239a war als Verbindung zwischen Ruhr-Sieg-Strecke und der Oberen Ruhrtalbahn gedacht und sollte zunächst nur von Altenhundem nach Schmallenberg führen. Bereits 1872 wurde über die Errichtung einer Direktverbindung von Köln nach Kassel, für die die neue Verbindung notwendig war, nachgedacht. Als Vorteile der rund 45 Kilometer langen Strecke wurden vor allem ein erhoffter Aufschwung in der Schieferindustrie bei Fredeburg (siehe Schieferbergbau in Südwestfalen) und der Textilindustrie Schmallenbergs genannt. Die Straßenverbindung war überdurchschnittlich teuer in der Unterhaltung, weshalb eine Schienenstrecke auch unter diesem Gesichtspunkt bevorzugt wurde.

Darüber hinaus hätte die Relation Köln–Kassel auch eine militärisch große Bedeutung als Strategische Bahn gehabt. Die Bedingungen für den Streckenbau waren günstig, da man keine zu großen Steigungen bewältigen musste. Es war zudem nur der Bau eines Tunnels notwendig.

Bahnhof Schmallenberg, 1890
Verlauf der Strecke in Altenhundem
Bahnhof Schmallenberg, 1986

Ein im Juni 1881 gegründetes Bahnbaukomitee, dem circa 300 Personen angehörten, setzte sich für den Beginn des Streckenbaus ein.

Zu Anfang stellte die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft die Bedingungen, die Wirtschaftlichkeit der Strecke nachzuweisen, die bereits vorhandene Straße von Altenhundem nach Schmallenberg mitbenutzen zu dürfen und dass sich die Anrainergemeinden an der Finanzierung beteiligen.

Im April 1885 wurde mit dem Bau der Strecke begonnen. Am 3. Mai 1886 konnte der erste Teilabschnitt von Altenhundem nach Langenei eröffnet werden, der Abschnitt von Langenei nach Saalhausen folgte am 1. November und am 1. Mai 1887 wurde schließlich das letzte Streckenstück von Saalhausen nach Schmallenberg in Betrieb genommen.

Schon bald wurde eine Verlängerung nach Fredeburg gefordert. Im April 1888 wurde mit dem Bau begonnen und am 15. November 1889 wurde diese Verlängerung eröffnet. Im September 1911 wurde eine weitere Verlängerung der Strecke, und zwar nach Wenholthausen, eröffnet. Die Züge benötigten für die gesamte Strecke eine Fahrzeit von etwa 93 Minuten.

Der Bahnhof Altenhundem erlangte durch die Eröffnung und den Bau der Strecke nach Birkelbach eine große Bedeutung und Altenhundem avancierte zum Eisenbahndorf.

Die letzte Personenzugfahrt auf der Strecke fand am Samstag 30. Mai 1964 zum Wechsel auf den Sommerfahrplan statt. 1967/1968 wurde die Strecke zwischen Schmallenberg und Altenhundem abgerissen, die Reststrecke blieb bis 1994 im planmäßigen Güterverkehr. Der letzte Güterzug wurde von vielen Eisenbahnfans begleitet. Bemerkenswert war hier der Trompeter, der den Zug mit Muss i denn zum Städtele hinaus verabschiedete. Der erste Zug 1888 war gleich mit einer kompletten Musikkapelle begrüßt worden. Die Strecke wurde vorerst für Sonderfahrten erhalten.

Am 26. und 27. April 1997 fand auf dem verbleibenden Reststück eine Sonderfahrt (Bestwig – Meschede –) Wennemen – Wenholthausen – Dorlar – Bad Fredeburg – Schmallenberg mit dem Prototyp des Bombardier Talent statt.[1]

Der verbliebene Streckenabschnitt Wenholthausen – Schmallenberg wurde zum 30. Oktober 1998 stillgelegt.[2]

2004 begann die Demontage der Schienen ab Schmallenberg. Im Juli 2006 war dies bis Wenholthausen abgeschlossen. 2010 ist von der Strecke nichts mehr übrig, auch die Gleise zwischen Wennemen und Wenholthausen sind entfernt. Heute ist ein Großteil zu einem Bahntrassenradweg umgebaut, der als SauerlandRadring[3] in das landesweite Radverkehrsnetz NRW integriert ist.

  • Alfred Bruns: Die Nebenbahn Altenhundem–Schmallenberg. In: Alfred Bruns (Red.): Die Eisenbahn im Sauerland. Schieferbergbau- und Heimatmuseum, Schmallenberg-Holthausen 1989, ISBN 3-922659-63-2, S. 180 ff.
  • Wilfried Küfner: Premierenfahrt des „Nahverkehrs-ICE“ TALENT auf der Hochsauerlandbahn. 2. Auflage. Film über die Sonderfahrt des TALENT-Prototyps. Wilfried Küffner WK-Press, Mönchengladbach, 1997.
Commons: Bahnstrecke Altenhundem–Wenholthausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wilfried Küffner: Jubiläum 125 Jahre Obere Ruhrtalbahn. Premierenfahrt des „Nahverkehrs-ICE“ TALENT auf der Hochsauerlandbahn. Wilfried Küfner WK-Press, 1997, abgerufen am 5. Mai 2023.
  2. Eisenbahn-Bundesamt: Liste der seit 1994 stillgelegten bundeseigenen Strecken (Deutschland gesamt). Eisenbahn-Bundesamt, 21. November 2018, abgerufen am 5. Mai 2023.
  3. Kurzinformation zum SauerlandRadring – Radroutenplaner NRW (Memento vom 30. November 2016 im Internet Archive), Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 20. November 2015.