Lenne (Schmallenberg)
Lenne Stadt Schmallenberg
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Koordinaten: | 51° 8′ N, 8° 13′ O | |
Höhe: | 350 m ü. NN | |
Fläche: | 8,95 km² | |
Einwohner: | 376 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner/km² | |
Postleitzahl: | 57392 | |
Lage von Lenne in Schmallenberg | ||
Ortsmitte
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Lenne ist ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt rund drei Kilometer westlich von Fleckenberg und etwa einen Kilometer südlich von Harbecke. Durch den Ort führt die Bundesstraße 236. Im Dorf fließt der Bach Uentrop aus dem Uentroptal kommend in die Lenne. Um Lenne liegt das Landschaftsschutzgebiet Ortsrandlage und Restgrünland um Lenne.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Angrenzende Orte sind Fleckenberg, Wulwesort, Hundesossen, Milchenbach und Harbecke.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1072 wird der Name „Leno“ zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Grafschaft erwähnt. Rund 150 Jahre später, 1221, wird die Lenner Dorfkapelle St. Vincentius erstmals genannt. Aus einem Protokoll von 1614 des Pfarrarchivs Lenne geht hervor, dass der Hof Wechter in Werpe mit seinen „Zubehorungen“ ein Erbgut der Kirche in Lenne ist.[2] Dieses Gut „hat einer gt. Henricus Plebanus in Grafschafft & Lenna, der Capellen zu Lenna gegeben nach ausweisung eines Documenti anno 1221 datirt. Hiervon gibt der Colonus jaerl. zu Pacht 3 Pfd. wachs“. Noch bis zum Jahr 1870 bezog die Pfarrkirche in Lenne von diesem Hof in Werpe den Wachszins von drei Pfund Wachs. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts hat sich die Trennung von Grafschaft und Lenne vollzogen, denn Lenne ist ab hier schon eine selbstständige Pfarrei.
Im Jahr 1645 wurde Lenne auf der Karte Westphalia Ducatus kartografisch erfasst. 1817 leben in der 16,7 km² großen Gemeinde Lenne (bestehend aus den Orten Lenne, Milchenbach und Hundesossen) 390 Einwohner. Von 1834 bis 1836 wird die Brücke über die Lenne gebaut. 1843 wird Lenne in das neue Amt Kirchhundem eingegliedert. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wird die Gemeinde Lenne am 1. Januar 1975 aufgeteilt. Lenne und Hundesossen werden der Stadt Schmallenberg zugeordnet. Milchenbach wird in die Stadt Lennestadt eingegliedert.[3] Im selben Jahr wird die Lenner Grundschule geschlossen. 1998 gewinnt Lenne in dem Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Bundessilber.[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1817 | 390 |
1871 | 422 |
1895 | 503 |
1910 | 470 |
1925 | 570 |
1961 | 688 |
1970 | 690 |
1974 | 692 |
Einwohnerstatistik des nach Schmallenberg umgegliederten Teils der Gemeinde Lenne (Lenne und Hundesossen) 1961–1974 mit der Vergleichsangabe für 2012:
Jahr | Einwohner |
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1961 | 477 |
1970 | 474 |
1974 | 478 |
2012 | 396 |
Der Ortsteil Lenne hatte zum Ende des Jahres 2023 376 Einwohner mit Hauptwohnsitz und 12 Einwohner mit Nebenwohnsitz.[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige Pfarrkirche St. Vincentius, ein kleiner einschiffiger Bau mit eingezogenem Chor und daran anschließender Apsis und einem Westturm, bestand ursprünglich nur aus zwei Jochen, welche im 14. Jahrhundert um die Apsis erweitert worden ist. Der Westturm und das Emporenjoch sind erst im Zeitalter des Barock im Jahre 1756 angefügt worden, wofür der mittelalterliche Vorgängerturm weichen musste. Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren von 1961 bis 1963 wurden große Teile der Ausmalung und Reste jüngerer Malereien wieder sichtbar gemacht. Die Gewölbe sind mit symbolischen Lebensbäumen mit einzelnen Sternen verziert. Die Kanzel und die beiden Seitenaltäre zeigen eindeutig die Handschrift des Bildschnitzers Johann Sasse aus Attendorn.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Schmallenberger Stadtgebiet gibt es 185 Baudenkmale. In Lenne sind neben der denkmalgeschützten Pfarrkirche St. Vincentius auch zwei Fachwerkhäuser in der Uentropstraße denkmalgeschützt.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In dem Ortsteil gibt es mehrere Vereine. Der MGV Unitas Lenne wurde 1898 gegründet. Er war 2005 und 2010 Meisterchor des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen. Zudem sind der Heimat- und Verkehrsverein Lenne e. V., der Jugendförderverein e. V., der Schießsportverein Lenne e. V., der Schützenverein 1889 Lenne e. V., der Theaterverein Einigkeit Lenne, die Löschgruppe Lenne der Freiwilligen Feuerwehr und der Jagdhornbläsercorps Rothaargebirge-Lenne sowie die Katholische Frauengemeinschaft St. Vincentius im Ort ansässig. Der 1920 gegründete Tambourcorps Lenne stellte im Jahr 2017 seinen Spielbetrieb ein und gab 2018 seine Auflösung bekannt.[5]
Anfang 2024 wurde die St. Vincentius Begegnungsstätte, im Pfarrheim direkt neben der Kirche, nach umfangreichen Umbaumaßnahmen in Betrieb genommen. Aufgrund der Schließung der letzten Gastwirtschaft Heimes-Willmes, im Jahre 2021, besteht diese Räumlichkeit nun, um von den Dorfvereinen bzw. Dorfbewohnern, für verschiedene Veranstaltungen genutzt zu werden.[6] Die Kirche St.Vincentius ist seit dem Jahr 2023 eine Radwegekirche. Da diese am Sauerländer Radring liegt, besteht hier die Möglichkeit hinter der Begegnungsstätte sein E-Bike aufzuladen oder auch die sanitären Anlagen zu nutzen.[7]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Lenne (Kr Olpe) lag an der Bahnstrecke Altenhundem–Wenholthausen. Der Personenverkehr wurde 1964 eingestellt. Inzwischen ist die Strecke stillgelegt und wird zum Radweg umgebaut.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard J. Voß (* 1949), deutscher Historiker und Autor.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard J. Voß: Geschichte der Gemeinde Lenne (Kr. Olpe) im Sauerland – von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg. Historische Festschrift anlässlich des 900jährigen Jubiläums der ersten geschichtlichen Erwähnung im Jahre 1072. Lenne o. J. (1972).
- Lenne und Hundesossen im Spiegel von Jahrzehnten. Hrsg. vom Heimat- und Verkehrsverein Schmallenberg-Lenne e.V. Fredeburg o. J. (1997).
- Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe, Folge 11
- Kirchenführer: Die Pfarrkirche in Lenne
- Josef Lauber: Stammreihen Sauerländischer Familien, Band IV, Kirchspiel Berghausen – Fleckenberg – Lenne, Richard Schwarzbild Dissertationsdruck Witterschlick bei Bonn, 1977
- Martin Vormberg: Kirchenmusik in der St. Vincentius Pfarrkirche Lenne. In: SüdWestfalen Archiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg. 8. Jg. 2008. Sn. 211–237.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage von Lenne
- Geschichte von Lenne und Hundesossen
- Regional bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich K 21.25 Raum Hundesossen - Lenne bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Einwohnerzahlen Stadt Schmallenberg zum 31. Dezember 2023, abgerufen am 9. August 2023
- ↑ Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe, Folge 11, Seite 721ff.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 335 f. (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Information auf der Homepage des Ortes
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg: Ausgabe Nummer 15 vom 14. April 2018 (S. 133), abgerufen am 4. November 2024.
- ↑ Pfarrnachrichten für den Pastoralen Bereich Schmallenberger Land (22. Januar – 18. Februar 2024, S. 8): Einweihung St. Vincentius Begegnungsstätte, abgerufen am 4. November 2024.
- ↑ Sauerlandkurier (Bericht vom 20. März 2022): St.-Vincentius-Pfarrkirche Lenne ist die erste katholische Wander- und Radwegekirche im HSK, abgerufen am 4. November 2024.