Bahnstrecke Grünewalde–Kraftwerk 67

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Grünewalde–Kraftwerk 67
Strecke der Bahnstrecke Grünewalde–Kraftwerk 67
Ziel der Bahnstrecke-Lauchhammer-Ost
Streckenlänge:7 km
Spurweite:900 mm (Schmalspur)
Stromsystem:1200 V =
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Kleinleipisch–Klettwitz Nord
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Tröbitz–Kleinleipisch
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,0 Bbf Grünewalde (Stw5)[1]
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
0,8 nach Kleinleipisch
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
1,5 Bk Stw 4
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
2,5 Werkbahn Normalspur
Strecke (außer Betrieb)
2,8 km Dreischienengleis 900/1435 mm[2]
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
5,2 Kostebrauer Straße
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
5,3 Werkbahn Normalspur
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
5,6 Bk Stw 34
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
6,1 vom Stw 33
Kreuzung (Strecken außer Betrieb)
6,5 Werkbahn Normalspur
6,8 Gleisende hinter KW 67

Die Bahnstrecke Grünewalde–Kraftwerk 67 war eine schmalspurige elektrische Förderbahn der Lausitzer Grubenbahn mit 900 mm Spurweite.

Die Strecke berührte die heutigen Ortsbereiche von Grünewalde und Lauchhammer-Ost. Sie endete dort bei dem Kraftwerk und der Brikettfabrik 67. Gebaut wurde die Strecke, um diese beiden Werke aus den Tagebauen im Umfeld zu versorgen. Sie bestand schon von 1921 an, ab dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie in der z Form bis Grünewald verlängert. Auch ein Anschluss aus Senftenberg wurde eingerichtet. In dieser Form wurde die Bahnlinie bis 1994 betrieben. Danach wurde sie vollständig abgebaut. Ein Teil der Strecke ist heute als Radweg nördlich von Lauchhammer benützt.

Ihren Anfang hatte diese Zweigstrecke der Lausitzer Grubenbahn schon im Jahr 1921, als mit einer Kohlebahn die geförderte Kohle vom südöstlich von Kostebrau gelegenen Tagebau Friedländer nach Lauchhammer-Ost zur damaligen Brikettfabrik und Kraftwerk Lauchhammer transportiert wurde.[3] Diese Werke konnten auch durch die Verbindungsbahn aus Richtung Schwarzheide versorgt werden[4] und waren zum Ende des Zweiten Weltkrieges die modernsten ihrer Art im Raum Lauchhammer.

Erweiterung nach dem Zweiten Weltkrieg

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Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Tagebau Friedländer ausgekohlt und wurde geschlossen.[3] Die Anlagen der Brikettfabriken wurden demontiert und als Reparationen in die Sowjetunion gebracht. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Anlagen wieder aufgebaut und danach als Bfk 67 weiterbetrieben. Wann der Grubenbahnanschluss von Grünewalde hergestellt wurde, ist nicht genau dokumentiert. Er bestand 1990 auf einer Länge von 3 Kilometern als Dreischienengleis mit dem Abzweig verschiedener privater Betreiber. Außerdem wurde ein schmalspuriges Anschlussgleis Richtung Senftenberg und die weitere Anbindung Richtung Grünewalde gebaut. Das unbesetzte Stellwerk 4 war eine einfache Kreuzungsmöglich mit der Abzweigmöglichkeit des Normalspuranschlusses, auch das Stellwerk 34 war trotz seiner beiden Abzweige nicht besetzt. Hier bestand kein Ausweichgleis, sodass die von Grünewalde beförderten Züge geschoben werden mussten, um den Kohlebunker der Brikettfabrik bedienen zu können.[5] Diese Form der Betriebsführung war mit verminderter Geschwindigkeit und bestimmter Signalgebung optisch und akustisch an der Zugspitze (sogenannte Klingelzüge) bei den Braunkohlebahnen nicht unüblich.[6] In dieser Form bestand die Strecke bis zu ihrem Betriebsende.

Die Oberleitungsspannung war während der Zeit der DDR auf 1200 V Gleichspannung standardisiert, die Züge mit Lokomotiven der Bauart LEW EL 3 bespannt. Diese beförderten Kipper-Kohlewagen der Gothaer Waggonfabrik mit einem Fassungsvermögen von 56 Kubikmetern.[7]

Abgestellte Gleisrückmaschine In Lauchhammer Nord, Lichtefelder/Lauchhammerstraße

Bis 1992 wurden noch Zuführfahrten zum Kraftwerk in Lauchhammer-Ost von Grünewalde aus zugeführt.[2] Außerdem diente die Trasse in der Zeit zeitweise auch als Transit-Route für Kohle aus dem Tagebau Klettwitz-Nord über Senftenberg und die Bahnstrecke Kortitzmühle–Meuro bis zur Brikettfabrik Laubusch.[8] Mit dem Ende der Förderung aus dem Tagebau Klettwitz-Nord war die einzige Förderichtung über Schmalspur von dem Tagebau Meuro bis zu dem Kraftwerk 67 in Lauchhammer-Ost.[8] Wie lange das Kraftwerk 67 bedient wurde, ist nicht belegt, es wurde 1992 stillgelegt. Über die Bahnstrecke wurde bis 1994 Kohlezüge bis zum Kraftwerk 64 gefahren.[9] Danach wurden die Strecken noch einige Zeit für Materialtransporte verwendet und später vollständig abgebaut.

Heute wird ein kleiner Teil der Trasse von der Kostebrauer Straße in Lauchhammer-Ost bis zum Ortsende von Lauchhammer als Fahrradweg verwendet. Etwas nördlich der Strecke ist an der Wegkreuzung Lauchhammerstraße/Lichtenfelder Straße/Weinbergstraße eine Gleisrückmaschine ausgestellt. Hier befand sich zu Betriebszeiten ein Normalspuranschluss zum Dreischienengleis der Strecke.

  • Holger Neumann: Lausitzer Braunkohle. In: Ralph Lüderitz (Hrsg.): Werk- und Industriebahnen in Ostdeutschland, EK-Verlag Freiburg, ISBN 3-88255-580-7, Seite 44–57
  • Andreas Schild: Die Geschichte der Eisenbahn im Braunkohlenrevier der Lausitz, Selbstverlag Andreas Schild, Cottbus, 2010
  • Holger Neumann, Matthias Fiedler: Der Tagebau Meuro und die Kohlebahnen um Senftenberg, Herdam Verlag, Quedlinburg-Gernrode, ISBN 978-3-933178-49-7

Einzelnachweise

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  1. Betriebsbild der ehemaligen Bahnstation Grünewalde von 1992, auf bimmelbahn-forum.de
  2. a b Betriebsbild der ehemaligen Ausfädelung Normalspur von 1992, auf bimmelbahn-forum.de
  3. a b Internetseite auf www.kuladig.de über den Tagebau Friedländer
  4. Internetseite auf www.kuladig über den Gleisanschluss von der Brikettfabrik und dem Kraftwerk 67
  5. Andreas Schild: Die Geschichte der Eisenbahn im Braunkohlenrevier der Lausitz, Selbstverlag Andreas Schild, Cottbus, 2010, Seite 94
  6. Filmaufnahme von einer Bedienfahrt auf der Strecke
  7. Reiner Kiesel: Der kleine Kohlering der Deutschen Reichsbahn im Lausitzer Kohlerevier, Spitzkunnersdorf 201, S. 70
  8. a b Holger Neumann, Matthias Fiedler: Der Tagebau Meuro und die Kohlebahnen um Senftenberg, Herdam Verlag, Quedlinburg-Gernrode, ISBN 978-3-933178-49-7, Seite 85
  9. Holger Neumann, Matthias Fiedler: Der Tagebau Meuro und die Kohlebahnen um Senftenberg, Herdam Verlag, Quedlinburg-Gernrode, ISBN 978-3-933178-49-7, Seite 89