Bahnstrecke Darmstadt–Worms
Darmstadt–Worms | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 3541 (Darmstadt–Goddelau) 4010 (Goddelau–Biblis) 3570 (Biblis–Worms) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 655 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 316a (1946) 316 (Goddelau-Erfelden – Biblis 1946) 316c (Hofheim (Ried) – Worms 1946) 316b (Worms Brücke – Worms 1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 43,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | Goddelau–Worms und Darmstadt Hbf – Bergschneise: 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | Goddelau–Worms | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Darmstadt–Worms ist eine ehemals durchgehende, normalspurige Eisenbahnstrecke in Südhessen durch das Hessische Ried und wurde daher auch als Riedbahn bezeichnet.
Der Abschnitt zwischen Darmstadt und Riedstadt-Goddelau ist heute weitestgehend stillgelegt, der Abschnitt bis Biblis ist heute als Teil der Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt (heutige Riedbahn) von großer Bedeutung für den Schienenpersonenfernverkehr und Schienengüterverkehr, während der letzte Abschnitt nach Worms Schienenpersonennahverkehr und Schienengüterverkehr aufweist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Riedbahn wurde von der Hessischen Ludwigsbahn von Darmstadt zu dem Worms am Rhein gegenüber liegenden Bahnhof Rosengarten gebaut, um die Stadt von dort über das Trajekt Worms–Rosengarten mit der Landeshauptstadt des Großherzogtums Hessen zu verbinden.
Elektrifiziert wurde die Strecke zwischen Riedstadt-Goddelau (damals: Goddelau-Erfelden) und Worms 1964.[3]
In die „Generalsanierung“ der Riedbahn im 2. Halbjahr 2024 war auch der Bahnhof Hofheim einbezogen. Bisherige H/V-Signale wurden durch Ks-Signale ersetzt. Dabei wurde ein Gleiswechselbetrieb sowohl aus und in Richtung Biblis als auch Worms eingerichtet. Der Abschnitt zwischen Biblis und Hofheim sollte 2024[4] mit ETCS ausgerüstet und somit dichtere Zugfolgen ermöglicht werden. Dies ist inzwischen für das 2. Halbjahr 2025 geplant.
Bedienung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darmstadt – Riedstadt-Goddelau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem größtenteils stillgelegten Teilstück zwischen Darmstadt Hbf und Riedstadt-Goddelau liegt noch bis ins Industriegebiet von Weiterstadt-Riedbahn ein Gleisanschluss, welcher sporadisch vom Güterverkehr genutzt wird.
Riedstadt-Goddelau – Biblis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem mittleren Abschnitt zwischen Riedstadt-Goddelau und Biblis verkehren im Schienenpersonenfernverkehr fast alle Intercity-Express- und Intercity-Züge zwischen dem Eisenbahnknoten Frankfurt am Main im Norden (mit den Bahnhöfen Frankfurt (Main) Hbf, Frankfurt (Main) Süd und Frankfurt am Main Flughafen) und dem Eisenbahnknoten Mannheim Hbf im Süden.
Daneben verkehren nur zwei Linien des Schienenpersonennahverkehrs, der Regional-Express RE 70 von Frankfurt (Main) Hbf über Groß Gerau-Dornberg, Riedstadt-Goddelau, Biblis und Lampertheim nach Mannheim Hbf und die S-Bahn S 9 von Groß-Rohrheim über Biblis, Lampertheim und Mannheim nach Karlsruhe.
Biblis – Worms
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der südliche Abschnitt wird ausschließlich im Schienenpersonennahverkehr bedient. Die gesamte Strecke wird von der Regionalbahn-Linie RB 62 von Biblis–Worms Hbf bedient. Obwohl die Strecke vollständig elektrifiziert ist, kommen überwiegend Dieseltriebwagen zum Einsatz. Der Abschnitt Hofheim (Ried)–Worms Hbf wird zudem von der über die Nibelungenbahn von Bensheim kommende Linie RB 63 befahren.
Auf der Strecke fahren täglich etwa fünf Güterzüge, 13 Regionalbahnen mit Elektrotriebwagen, 56 mit Dieseltriebwagen und zwei Regionalexpresse.[5]
Außerdem wird dieser südliche Abschnitt als Umleitung bei Betriebsstörungen zwischen Biblis und Mannheim genutzt.
Betriebsstellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Worms Hauptbahnhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wormser Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der Nibelungenbahn. Als wichtigste Zwischenstation der Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen sowie Ausgangspunkt der Strecken nach Alzey/Bingen, Biblis und Bensheim ist der Bahnhof ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Früher war der Hauptbahnhof außerdem Ausgangspunkt der Strecken nach Viernheim/Weinheim, Grünstadt und Gundheim.
Worms Brücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Worms Brücke ging mit der Eröffnung der Rheinbrücke am 30. November 1900 in Betrieb, damals unter der Bezeichnung Worms-Rhein.[6] In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens war er auch mit Personal besetzt.[7] 1902 wurde er zum Bahnhof 3. Klasse heraufgestuft.[8] Zum 1. Dezember 1926 wurde der Haltepunkt für den Gepäck- und Expressgutverkehr geöffnet.[9]
Nach der Sprengung der Rheinbrücke Worms am 20. März 1945 wurde der Haltepunkt nicht mehr bedient und erst nach Eröffnung des Brückenneubaus 1948 als „nicht selbständiger Haltepunkt“ 1949 wieder in Betrieb genommen.[10]
Er war neben dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Pfeddersheim eine von zuletzt drei Bahnstationen in Worms. Ursprünglich war er wegen des Pendlerverkehrs zum Hafen Worms und dem ihn umgebenden Gewerbegebiet angelegt worden. Die Bedienung des Haltepunkts wurde zum 14. Dezember 2014 wegen zu geringer Reisendenzahlen eingestellt. Zuletzt sei er nur noch von vier Fahrgästen pro Tag genutzt worden.[11] Die Bahnsteige und Zugänge sind baulich noch erhalten (Stand: 2020).
Rosengarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Rosengarten war von 1869 bis 1900 der Endpunkt der Ried- und Nibelungenbahn am Trajekt Worms–Rosengarten, da die Rheinbrücke noch nicht fertiggestellt war.
Hofheim (Ried)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Hofheim (Ried) ist der Bahnhof des Lampertheimer Ortsteils Hofheim. Im Bahnhof verzweigen sich die Strecken nach Biblis (Riedbahn) und Bensheim (Nibelungenbahn).
Biblis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bahnhof Biblis trifft die Strecke auf die Riedbahn aus Mannheim. Es gibt dort eine Anschlussbahn zum Kernkraftwerk Biblis.
Griesheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof in Griesheim wurde 1934 von „Griesheim b Darmst“ in „Griesheim (b Darmst)“ umbezeichnet.[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Kuhl: Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 351 ff. (Strecke 020).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ DB Netze - Infrastrukturregister
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2009/2010. 7. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2009, ISBN 978-3-89494-139-0.
- ↑ Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 4. September 1964, Nr. 41. Bekanntmachung Nr. 438, S. 210.
- ↑ Julian Fassing, Marcel Helwig, Peter Müller, Toni Keil, Martin Rosenbohm, Fabian Walf, Philipp Welsch: Generalsanierung der Riedbahn: eine Zwischenbilanz. In: Der Eisenbahningenieur. Band 75, Nr. 7, Juli 2023, ISSN 0013-2810, S. 46–51 (online [PDF]).
- ↑ Tobias Vogel: Lärmsanierungsprogramm an Schienenwegen des Bundes: Strecke 4010 / Strecke 3570 – Abschnitt Biblis km 26,300 bis km 29,600, Schalltechnische Untersuchung. (PDF; 8,5 MB) Modus Consult im Auftrag der DB Netz AG, 3. September 2019, archiviert vom am 24. Oktober 2020 .
- ↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 1. Dezember 1900. 4. Jahrgang, Nr. 55. Bekanntmachung Nr. 529, S. 410.
- ↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 15. April 1911, Nr. 19. Bekanntmachung Nr. 267, S. 124.
- ↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 22. März 1902. 6. Jahrgang, Nr. 14, Bekanntmachung Nr. 128, S. 89.
- ↑ Reichsbahndirektion in Mainz (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 4. Dezember 1926, Nr. 54. Bekanntmachung Nr. 916, S. 433.
- ↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz vom 1. Juli 1949, Nr. 32. Bekanntmachung Nr. 329, S. 166.
- ↑ Hier hält kein Zug mehr - BAHN Haltepunkt "Worms Brücke" wird nur noch von vier Fahrgästen am Tag genutzt. Wormser Zeitung, 3. Dezember 2014, abgerufen am 8. Januar 2021 (nur Überschrift).
- ↑ Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 20. Januar 1934, Nr. 5. Bekanntmachung Nr. 39, S. 17; in: Eisenbahnatlas Deutschland. 10. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2017, ISBN 978-3-89494-146-8. dagegen nur „Griesheim“.