Barbara Salesch
Barbara Ludovika Phyllis Salesch[1][2] (* 5. Mai 1950 in Karlsruhe) ist eine deutsche Juristin und ehemalige Richterin. Bekanntheit erlangte sie als Hauptdarstellerin der pseudo-dokumentarischen Gerichtsshow Richterin Barbara Salesch bei Sat.1.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tätigkeit als Juristin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Barbara Salesch wurde als Tochter des Bauunternehmers Kurt Willy Siegfried Salesch und seiner Frau Johanna Julie, geb. Müller, in Karlsruhe geboren.[3][4] Ihr Vater stammte aus Lyck in Ostpreußen (heute Ełk, Polen); ihre Mutter war die Tochter eines Stuckateurs aus Ettlingen.[4] Salesch wuchs mit einer vier Jahre jüngeren Schwester in Ettlingen auf.[4]
Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften und ihrem nach vier Semestern abgebrochenen Sportstudium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie der Universität Hamburg und Christian-Albrechts-Universität zu Kiel arbeitete Barbara Salesch ab 1979 als Staatsanwältin in Hamburg. Im Jahr 1982 wurde sie an die Justizbehörde Hamburg abgeordnet. Ab 1985 war Salesch als Richterin am Landgericht Hamburg für Rauschgiftkriminalität zuständig, später auch für Großverfahren. Nebenbei studierte sie Kriminologie.[5][6]
Ab 1983 war sie Mitglied im Prüferkollegium für juristische Staatsexamina und unterrichtete Strafprozessrecht für Rechtsreferendare. Im Jahr 1991 wurde Barbara Salesch zur Vorsitzenden Richterin und Abteilungsleiterin in der Justizbehörde Hamburg ernannt. Von 1996 bis 1999 war sie Vorsitzende Richterin einer Kleinen Strafkammer (Berufungskammer) am Landgericht Hamburg.
Tätigkeit beim Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1999 war Barbara Salesch für die Arbeit beim Fernsehen beurlaubt, wo sie zunächst das Format des amerikanischen Vorbilds Judge Judy mit noch echten zivilrechtlichen Streitfällen übernahm. 1999 gewann sie zudem Stefan Raabs Fernsehpreis: den „Raab der Woche“ in der Sendung TV total. Vom Oktober 2000 bis April 2012 spielte Salesch in der Fernsehsendung Richterin Barbara Salesch die Richterin in gestellten Gerichtsverhandlungen. Großteils besetzt mit Laiendarstellern, wurden im Format einer Gerichtsshow fiktive Fälle aus dem Bereich des Strafrechts präsentiert. Hier kamen überwiegend Straftaten wie Körperverletzung, Diebstahl, sexueller Missbrauch und Mord zur Verhandlung. Am 13. April 2012 wurde die letzte und 2147. Folge ihrer Gerichtssendung ausgestrahlt.[7]
In der 2007 ausgestrahlten Folge Das Wunder von München der Sat.1-Fernsehserie Pastewka verurteilte sie in einer Traumsequenz Bastian Pastewka.
Anfang Juni 2022 kündigte RTL an, eine weitere Gerichtsshow mit Salesch zu produzieren,[8] ohne vorerst einen Titel oder einen Ausstrahlungstermin zu nennen.[9] Das neue Format wird seit dem 5. September 2022 werktäglich unter dem Titel Barbara Salesch – Das Strafgericht ausgestrahlt.[10]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Barbara Salesch lebt in der ostwestfälischen Stadt Petershagen, ist ledig und hat keine Kinder. Während der zehnjährigen Pause von ihrer Rolle als Fernsehrichterin betätigte sie sich als Malerin und Bildhauerin, außerdem begann sie ein Kunststudium an der Kunstakademie Bad Reichenhall.[11][12] Die künstlerische Tätigkeit betrachtet sie als ihren neuen Beruf.[13] In dem ab 2022 veröffentlichten Format sind einige ihrer Werke im Richterzimmer zu sehen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Natalie John: Richterin Barbara Salesch – Meine spannendsten Fälle. Panini Books, 2002, ISBN 3-89748-608-3.
- Barbara Salesch: Ich liebe die Anfänge! – Von der Lust auf Veränderung. 1. Auflage. Fischer Krüger, 2014, ISBN 978-3-8105-1947-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barbara Salesch bei IMDb
- Galerie Barbara Salesch
- Hendrik Ternieden: Salesch zersägt Richtertisch: Leider geil. In: Spiegel Online. 12. April 2012 (Interview zur letzten Sendung).
- Anna Schmid: Richterin Barbara Salesch im Interview: „Die Gesetze haben sich nicht geändert, aber die Menschen“. In: Focus Online. 30. August 2023 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Joern Spreen-Ledebur: Lesung trotz Erkältung. In: Neue Westfälische. 26. Januar 2015, abgerufen am 24. März 2023.
- ↑ Hans-Juergen Fink: Barbara Salesch: Farben statt Fernsehen. In: Hamburger Abendblatt. 16. Januar 2012, abgerufen am 24. März 2023 (deutsch).
- ↑ Vita. In: Galerie Barbara Salesch. Abgerufen am 5. November 2013.
- ↑ a b c Vgl. Salesch, Anfänge.
- ↑ Barbara Salesch. Biographische Angaben. In: sat1.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. April 2006; abgerufen am 26. Januar 2023.
- ↑ Barbara Saleschs Diät: Bei 98 Kilo habe ich die Notbremse gezogen. In: bild.de. 7. März 2010, abgerufen am 1. Februar 2023.
- ↑ Hier zersägt Barbara Salesch ihren Richtertisch. In: merkur.de. 13. April 2012, abgerufen am 17. Februar 2023.
- ↑ Comeback von Barbara Salesch und Ulrich Wetzel: So sehr freut sich die Kult-Richterin auf ihre Rückkehr. In: rtl.de. 12. August 2022, abgerufen am 5. März 2023.
- ↑ DWDL de GmbH: RTL holt Richterin Barbara Salesch zurück ins Fernsehen. Abgerufen am 8. Juni 2022 (englisch).
- ↑ Glenn Riedmeier: Barbara Salesch: Termin für Comeback ihrer Gerichtsshow verkündet. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ TV-Richterin Barbara Salesch hört nach mehr als 2000 Folgen auf. In: abendblatt.de. 2. Juli 2011, abgerufen am 27. März 2023.
- ↑ Hendrik Busch: Kein Scherz: RTL bringt nach 10 Jahren Barbara Salesch zurück. In: Moviepilot. 8. Juni 2022, abgerufen am 8. Juni 2022.
- ↑ TV-Richterin – Was macht Barbara Salesch heute? In: mopo.de. 27. Februar 2014, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2014; abgerufen am 22. Februar 2023.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Salesch, Barbara |
ALTERNATIVNAMEN | Salesch, Barbara Ludovika (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Juristin |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1950 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |