Barraquito

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Der Barraquito (dt. „kleine Hütte“) oder Zaperoco (dt. „Krach“, „Radau“) ist ein süßes Kaffeegetränk, das auf den Kanarischen Inseln sehr beliebt ist.[1][2] Er wird in der Regel in Schichten serviert, was auf die unterschiedliche Dichte der Zutaten zurückzuführen ist, die von unten nach oben aus gezuckerter Kondensmilch, Likör (Licor 43, Tia Maria), Espresso und aufgeschäumter Milch bestehen. Er wird in einem mittelgroßen oder hohen Glas serviert und mit Zimtpulver und Zitronen- oder Limettenschalen garniert.[3]

Unter den Einwohnern von Santa Cruz de Tenerife heißt es, dass der Barraquito in der Mitte des 20. Jahrhunderts aufkam und sein Name sich auf einen Stammgast der Bar Imperial, Don Sebastián Rubio, Spitzname „Barraco“ oder „Barraquito“, bezieht, der immer einen Cortado mit gezuckerter Kondensmilch in einem langen Glas, einem kleinen Glas Licor 43, Zitronenschale und Zimt bestellte.[4] Diese Bar gibt es auch heute noch, sie befindet sich am Plaza de la Paz.[5]

Anderen Quellen zufolge geschah dies in der Bar Paragüitas, ebenfalls in Santa Cruz. Es heißt auch, dass der Barkeeper Don Manolo Grijalbo (nach anderen Quellen Kioskero)[6] in einem Lokal in der Nähe des Hafens der Stadt, das als Treffpunkt für Künstler, Geschäftsleute, Studenten usw. diente, den Barraco erfunden hat.

Im nördlichen Teil der Insel Teneriffa, in der Gegend zwischen Buenavista im Westen und Puerto de la Cruz im Osten, ist er überwiegend als Zaperoco bekannt. In der Gegend von Santa Cruz und La Laguna bezeichnet der Barraquito einen Kaffee mit Kondensmilch und Milchschaum,[7] der in anderen Gegenden Leche y Leche (dt. „Milch und Milch“) genannt wird.[8]

Barraquito ähnelt dem Cafe Asiático, der traditionell aus Cartagena (Spanien) stammt. Zwischen dem 1. und 15. Dezember 2021 warb der Verband der Baristas der Region Murcia daher in seinen Cafés für die Umbenennung des Asiático in Barraquito, wobei der Erlös zur Finanzierung der durch den Vulkanausbruch auf La Palma verursachten Schäden verwendet wurde, in Solidarität mit der Bevölkerung von La Palma, die darunter litt.[9][10][11]

Commons: Barraquito – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Elisabeth G. Iborra: Tragos de sobremesa: café y licores para las tardes estivales. In: ElDiario.es. 25. Juni 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (spanisch).
  2. Barraquito, el café procedente de Santa Cruz de Tenerife. In: Marca Canaria. 27. Dezember 2019, abgerufen am 25. Januar 2021 (spanisch).
  3. Barraquito / Café Canario. In: Café al Gusto. Archiviert vom Original am 13. Juli 2021; abgerufen am 25. Oktober 2023.
  4. Padilla González, J.: El barraquito… su historia. In: Gastronomía 7 Islas. 20. September 2016, archiviert vom Original am 22. Januar 2021; abgerufen am 26. Oktober 2023 (spanisch).
  5. Origen del barraquito. Abgerufen am 23. Oktober 2023 (spanisch).
  6. F. Belín: BARRAQUITO, en mayúsculas y sin ambages. In: Canarias3puntocero. 25. Februar 2018, abgerufen am 25. Januar 2021.
  7. Javier: Como preparar un Barraquito, la bebida estrella de Tenerife. In: Tenerife, una isla para disfrutar... 8. Dezember 2019, archiviert vom Original am 6. Juni 2023; abgerufen am 25. Oktober 2023 (spanisch).
  8. Qué es el café leche y leche. In: comprarmicafetera. 10. Oktober 2024, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  9. La Región sustituye el café asiático por el barraquito canario en apoyo a la hostelería de La Palma. In: La Verdad. 30. November 2021, abgerufen am 18. April 2022 (spanisch).
  10. Jorge García: "El barraquito" solidario. Un café para ayudar a La Palma. In: RTVE. 1. Dezember 2021, abgerufen am 18. April 2022 (spanisch).
  11. La hostelería de la Región se solidariza con sus compañeros de La Palma. In: Murciadiario. Abgerufen am 18. April 2022 (spanisch).