Département Bas-Rhin

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Bas-Rhin
Lage des Departements Bas-Rhin in FrankreichFinistèreCôtes-d’ArmorIlle-et-VilaineMorbihanLoire-AtlantiqueVendéeMancheMayenneOrneCalvadosMaine-et-LoireSartheIndre-et-LoireVienneDeux-SèvresIndreLoir-et-CherEureEure-et-LoirSeine-MaritimeOiseAisneSommePas-de-CalaisNordArdennesMarneMeuseMeurthe-et-MoselleHaute-MarneVosgesMoselleEuropäische Gebietskörperschaft ElsassEuropäische Gebietskörperschaft ElsassTerritoire de BelfortCherLoiretYonneAubeCôte-d’OrNièvreHaute-SaôneEssonneYvelinesSeine-et-MarneVal-d’OiseHauts-de-SeineVal-de-MarneSeine-Saint-DenisParisDoubsJuraSaône-et-LoireAllierCreuseHaute-VienneCharenteCharente-MaritimeCorrèzeDordogneGirondePuy-de-DômeLoireRhôneAinHaute-SavoieCantalLotSavoieHaute-LoireIsèreArdècheLandesLot-et-GaronneHautes-AlpesDrômeAlpes-MaritimesVarAlpes-de-Haute-ProvenceVaucluseBouches-du-RhôneGardHéraultLozèreAveyronTarnTarn-et-GaronneGersPyrènèes-AtlantiquesHautes-PyrénéesAudePyrénées-OrientalesHaute-GaronneAriègeKorsikaKorsikaVereinigtes KönigreichAndorraGuernseyJerseyNiederlandeBelgienLuxemburgDeutschlandLiechtensteinMonacoÖsterreichSchweizItalienSpanien
Lage des Departements Bas-Rhin in Frankreich
Region Grand Est
Präfektur Strasbourg
Unterpräfektur(en) Haguenau
Molsheim
Saverne
Sélestat
Straßburg
Einwohner 1.152.662 (1. Jan. 2021)
Bevölkerungsdichte 242 Einw. pro km²
Fläche 4.755,03 km²
Arrondissements 5
Gemeindeverbände 25
Kantone 23
Gemeinden 514
Präsident des
Départementrats
kein Départementrat
ISO-3166-2-Code FR-67

Lage des Départements Bas-Rhin in der
Region Grand Est

Das Département du Bas-Rhin [bɑʀɛ̃] (wörtlich Nieder-Rhein, in üblicher Bezeichnung Unter-Rhein, deutsch Unterelsass) ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 67. Es liegt im Nordosten des Landes in der Region Grand Est. Gemeinsam mit dem Département du Haut-Rhin bildet es die Europäische Gebietskörperschaft Elsass. Seit deren Gründung Anfang 2021 dient das Département nur noch als Verwaltungsbezirk des französischen Staats, ist aber keine Gebietskörperschaft mit eigenen Rechten und Organen mehr. Die Namen beider elsässischen Départements ergeben sich aus dem Lauf des Rheins in Frankreich, der dessen Staatsgrenze zu Deutschland bildet.

Laut einer Umfrage im Jahr 2013 beherrschten 46 % der Einwohner noch einen alemannischen bzw. fränkischen Dialekt, mehr als in den Nachbardépartements Haut-Rhin und Moselle.[1][2]

Das Département grenzt im Norden an das Bundesland Rheinland-Pfalz, im Osten an das Bundesland Baden-Württemberg, im Süden an das Département Haut-Rhin, im Südwesten an die Départements Vosges und Meurthe-et-Moselle sowie im Westen an das Département Moselle.

Das Département liegt im Norden des Elsass. Die östliche Grenze des Départements bildet der Rhein, im Westen ziehen sich die nördlichen Ausläufer der Vogesen durch das Departement. Im Norden grenzt es an den Pfälzerwald sowie an die Lauter.

Gründung und ältere Geschichte

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Das Département wurde während der französischen Revolution am 4. März 1790 aus dem nördlichen Teil der bis dahin bestehenden Provinz Alsace gebildet. Es untergliederte sich in die vier Distrikte (französisch districts) Haguenau, Benfeld, Strasbourg und Wissembourg, den Vorläufern der Arrondissements. Das Département und die Distrikte untergliederten sich in 32 Kantone und hatten etwa 400.000 Einwohner. Hauptstadt war bereits damals Straßburg.

Nach der Annexion der Grafschaft Saarwerden durch Frankreich 1794 (heute Alsace bossue/Krummes Elsass) wurde als fünfter Distrikt Sarre-Union gegründet. Aus dem Distrikt Benfeld wurde der Distrikt Schlettstadt.

Die Arrondissements (dt. Gemeindebezirke) Barr (anstelle von Schlettstadt), Saverne (anstelle von Sarre-Union), Strasbourg und Wissembourg wurden am 17. Februar 1800 eingerichtet. Am 10. Februar 1806 wurde Barr wieder durch Schlettstadt ersetzt.

1809[3] folgten 63[3] bzw. 66 Familien,[4][5] die überwiegend aus der durch die Napoleonischen Kriege verheerten Südpfalz stammten, der Einladung von Zar Alexander I.[6] und wanderten nach Russland aus, wo sie die Mutterkolonie Landau gründeten. Die meisten Familien der Elsässer kamen aus dem Kanton Weißenburg, die Pfälzer aus den Kreisen Germersheim, Bergzabern, Landau und Pirmasens.

1797 wurden linksrheinische Gebiete zu französischen Départements, die Südpfalz bis Landau in der Pfalz wurde dem Bas-Rhin zugeteilt, die anderen Gebiete bildeten neue Départements. Durch den Wiener Kongress 1815 wurden diese Gebiete wieder deutsch, das Département Bas-Rhin verlor seinen nördlichen Teil.

Bezirk Unterelsaß im Deutschen Kaiserreich

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Bezirk Unterelsaß 1890

Vom 10. Mai 1871 (Friede von Frankfurt) bis zum 28. Juni 1919 (Friedensvertrag von Versailles) war das Département Teil des Deutschen Kaiserreiches. Als Bezirk Unterelsaß gehörte es zum Reichsland Elsaß-Lothringen. Der Bezirk untergliederte sich in die acht Kreise Erstein, Hagenau, Molsheim, Schlettstadt, Straßburg (Stadt), Straßburg (Land), Weißenburg (wie gehabt) und Zabern (wie gehabt). Der Bezirk umfasste 4.778 km² und hatte 1885 612.077 Einwohner.

An der Spitze des Bezirks stand ein Bezirkspräsident. Bezirkspräsidenten waren:[7]

Präsident Amtszeit
Friedrich von Luxburg 1870–1871 (komm.)
Adolf Ernst von Ernsthausen 1871–1875
Karl Ledderhose 1875–1880
Otto Back 1880–1886
Joseph Philipp von Stichaner 1886–1889
Julius von Freyberg-Eisenberg 1889–1898
Alexander Halm 1898–1907
Otto Pöhlmann 1907–1918

Die Volksvertretung im Bezirk war der Bezirkstag. Dieser wählte 10 Mitglieder (ab 1879: 13) in den Landesausschuss des Reichslandes Elsaß-Lothringen, bis 1911 mit der Verfassung der Landtag des Reichslandes Elsaß-Lothringen eingerichtet wurde.

Seit Ende des Ersten Weltkriegs

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Karte von Bas-Rhin mit Arrondissements (1974–2014)

Nachdem das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verloren hatte, wurde der Bezirk Unterelsaß wieder französisch. Von der französischen Republik wurde die Untergliederung in Kreise (= Arrondissements) komplett übernommen. Der Kreis Zabern wurde zum Arrondissement Saverne, Straßburg (Stadt) zu Strasbourg-Ville, Straßburg (Land) zu Strasbourg-Campagne und Schlettstadt zu Sélestat.

Die Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin waren im Frühjahr 2020 die am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffenen Départements in Frankreich.[8]

Gliederung 1974 bis 2014

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Am 24. Mai 1974 wurden die Arrondissements Erstein und Sélestat zu Sélestat-Erstein mit dem Verwaltungssitz Sélestat zusammengelegt. Das Département Bas-Rhin gliederte sich seitdem bis zum 31. Dezember 2014 in 7 Arrondissements, 44 Kantone und 527 Gemeinden.

Zum 1. Januar 2015 wurden die Arrondissements Haguenau und Wissembourg zu Haguenau-Wissembourg mit dem Verwaltungssitz Haguenau zusammengelegt. Strasbourg-Ville und Strasbourg-Campagne wurden zum Arrondissement Strasbourg vereinigt. Die Arrondissements wurden neu zugeschnitten, nur Sélestat-Erstein blieb unverändert.

Arrondissement
(1974–2014)
Einwohner
(2021)
Fläche
(km²)
Bev.-Dichte
(Einw./km²)
Kantone Gemeinden
Haguenau 244.304 666 366,8 3 56
Molsheim 104.391 745 140,1 5 69
Saverne 129.666 1.003 129,3 6 128
Sélestat-Erstein 159.650 981 162,7 7 101
Strasbourg-Campagne 684 8 104
Strasbourg-Ville 514.651 78 6.598,1 10 1
Wissembourg 598 5 68

Von 1960 bis 2015 bildete das Elsass eine eigene Region, seither gehört das Département zur Region Grand Est.

Die bevölkerungsreichsten Gemeinden des Départements sind:

Stadt Einwohner
(2021)
Arrondissement
Strasbourg (Straßburg) 291.313 Strasbourg
Haguenau (Hagenau) 35.715 Haguenau-Wissembourg
Schiltigheim 34.129 Strasbourg
Illkirch-Graffenstaden (Illkirch-Grafenstaden) 27.118
Sélestat (Schlettstadt) 19.300 Sélestat-Erstein
Lingolsheim 20.266 Strasbourg
Bischheim 17.939
Ostwald 13.310
Bischwiller (Bischweiler) 12.435 Haguenau-Wissembourg
Hœnheim (Hönheim) 11.469 Strasbourg

Verwaltungsgliederung

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Gemeinden und Arrondissemente im Département Bas-Rhin

Das Département Bas-Rhin gliedert sich in 5 Arrondissements[9], 23 Kantone und 514 Gemeinden:

Arrondissement Kantone Gemeinden Einwohner
1. Januar 2021
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Code
INSEE
Haguenau-Wissembourg 5 141 244.304 1.424,63 171 672
Molsheim 3 77 104.391 771,24 135 673
Saverne 3 162 129.666 1.241,02 104 674
Sélestat-Erstein 5 101 159.650 980,53 163 675
Strasbourg 11 33 514.651 337,61 1.524 678
Département Bas-Rhin 23 514 1.152.662 4.755,03 242 67

Siehe auch:

Persönlichkeiten

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Senatoren des Départementes Bas-Rhin

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Senatoren des Départementes Bas-Rhin waren bzw. sind:

Wahldauer Name Partei
1920–1928 Lazare Weiller
1920–1936 Michel Diebolt-Weber
1920–1936 Frédéric Eccard Parti démocratique républicain du Bas-Rhin
1920–1927 Nicolas Delsor
1920–1927 Émile Taufflieb
1927–1940 Jean de Leusse
1927–1940 Eugène Müller
1928–1940 Hubert Franz Maria von Andlau-Homburg Union républicaine
1935–1940 Jean-Jacques Urban Union républicaine
1936–1940 Joseph Sigrist
1940–1945 Während der Besatzungszeit gab es keine Senatoren
1946–1947 Alfred Oberkirch
1946–1952 Alfred Westphal
1947–1950 Albert Ehm MRP
1948–1958 René Radius
1948–1959 Robert Hoeffel
1950–1952 Alfred Wehrung
1952–1958 Ernest Koessler
1958 Jean-Philippe Bapst
1959–1995 Louis Jung
1959–1977 Michel Kauffmann
1959–1976 Michel Kistler
1959–1968 Paul Wach
1968–1977 Alfred Kieffer
1976–1977 Armand Kientzi
1977–1991 Paul Kauss
1977–1992 Marcel Rudloff
1978–1981 Jean-Paul Hammann
1992 André Traband
1992–2004 Philippe Richert
1993–1995 Jean-Paul Hammann
1995–2004 Daniel Hoeffel
1996–2004 Joseph Ostermann
2004–2014 Roland Ries PS
2004–2014 Esther Sittler UMP
2005–2010 Philippe Richert
2005–2014 Francis Grignon UMP
2005–2019 Fabienne Keller UMP
2014–2020 Jacques Bigot PS
2014–2020 Guy-Dominique Kennel UMP
2019–2020 Esther Sittler LR
2010–heute André Reichardt LR
2014–heute Claude Kern UDI
2020–heute Jacques Fernique EELV
2020-heute Elsa Schalck LR
2020-heute Laurence Muller-Bronn LR

Blasonierung: In Rot ein weißer Schrägrechtsbalken mit einem Lilienmäander beidseitig.

Commons: Département Bas-Rhin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bas-Rhin – Reiseführer
  1. Etude sur le dialecte alsacien. Aufgerufen am 4. Februar 2014
  2. Comité consultatif pour la promotion des langues régionales et de la pluralité linguistique interne: Redéfinir une politique publique en faveur des langues régionales et de la pluralité linguistique interne. Juli 2013, S. 94 (französisch, Rapport Langues de France – comité consultatif [abgerufen am 16. April 2017]).
  3. a b Karl Stumpp: Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland in den Jahren 1763–1862. Hrsg.: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. 9. Auflage. 2009, S. 90.
  4. Beresan District Odessa Newsletter. (PDF; 471 kB) Juni 1996, S. 4 f., archiviert vom Original am 13. November 2013; abgerufen am 30. Dezember 2013 (englisch, Ausgabe 1.1).
  5. Alfred Eisfeld: 200 Jahre Ansiedlung der Deutschen im Schwarzmeergebiet. (PDF; 2,0 MB) Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, S. 5, 17, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2013; abgerufen am 30. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lmdr.de
  6. Das Ansiedlungsmanifest von Alexander I. migrationsmuseum.it, 20. Februar 1804, archiviert vom Original am 27. Dezember 2013; abgerufen am 30. Dezember 2013.
  7. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 21. Oktober 2023.
  8. FAZ.net vom 18. März 2020: Es gibt keine Covid-19-Betten mehr
  9. Bis auf Sélestat-Erstein wurden alle Arrondissements neu zugeschnitten.

Koordinaten: 48° 35′ N, 7° 42′ O