Bedanda

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Bedanda
Bedanda (Guinea-Bissau)
Bedanda (Guinea-Bissau)
Bedanda
Koordinaten 11° 21′ N, 15° 7′ WKoordinaten: 11° 21′ N, 15° 7′ W
Basisdaten
Staat Guinea-Bissau
Provinz Sul
Region Tombali
Fläche 1.142,6 km²
Einwohner 24.293 (2009)
Dichte 21,3 Ew./km²
Lage des Sektors Bedanda in der Verwaltungsregion Tombali
Lage des Sektors Bedanda in der Verwaltungsregion Tombali
Lage des Sektors Bedanda in der Verwaltungsregion Tombali

Bedanda ist eine Kleinstadt im Südwesten Guinea-Bissaus mit 665 Einwohnern (Stand 2009).[1]

Der Ort ist Sitz des gleichnamigen Sektors mit einer Fläche von 1142 km²[2] und 24.293 Einwohnern (Stand 2009),[1] vornehmlich Balanta mit bedeutenden Minderheiten von Fulbe und Mandinka.

Im Sektor Bedanda liegt die Halbinsel Cubucaré, die einen wesentlichen Teil des Parque Nacional de Cantanhez ausmacht. Der Cantanhez-Nationalpark gilt als letzter weitgehend intakter Urwald in Guinea-Bissau.

Im Portugiesischen Kolonialkrieg, der in Guinea-Bissau von 1963 bis 1974 dauerte und dort besonders intensiv geführt wurde, war das Gebiet des heutigen Sektors Bedanda mehrmals Schauplatz wechselseitiger Kommandounternehmen und Belagerungen. Besonders bekannt wurde die Ortschaft Guiledje bzw. Guileje, wo ein umkämpfter Stützpunkt der Portugiesischen Streitkräfte bestand und der von der Unabhängigkeitsbewegung PAIGC im Mai 1973 eingenommen werden konnte.

Im März 1974 griff die Unabhängigkeitsbewegung PAIGC auch das stark befestigte portugiesische Militärlager von Bedanda an, zunächst mit einem 24 Stunden andauernden Bombardement von 122-mm-Raketen, anschließend erstmals auch mit schweren Geschützen, die auf Fahrzeugen montiert waren. Die portugiesische Einheit konnte ihre Stellung halten, wenn auch unter Mühen. Dies war das vorletzte Gefecht der portugiesischen Streitkräfte in Portugiesisch-Guinea. Nach der Nelkenrevolution am 25. April 1974 in Portugal beendete die neue Regierung die Kolonialkriege und erkannte die Unabhängigkeit Guinea-Bissaus am 10. September 1974 an.[3]

Das Museum von Guiledje

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Im damaligen Militärlager von Guiledje ist heute das Museu da Independência da Guiné-Bissau eingerichtet, das sich mit dieser Episode beschäftigt und Waffen, Munition, Fotos, Karten und Dokumente zeigt. Ein ehemaliger Widerstandskämpfer führt Besucher durch die Ausstellung, die heute dem Frieden gewidmet ist.[4]

Die Kleinstadt Bedanda ist Hauptort des gleichnamigen Sektor, der insgesamt 40 Ortschaften auf dem Festland und drei Ortschaften auf der Insel Melo umfasst, überwiegend ländliche Dörfer (Tabancas). Zu den wichtigsten Ortschaften zählen:[1]

  • Amdalai (518 Einwohner)
  • Bedanda (665 Einwohner)
  • Cabedú (Quartel) (857 Einwohner)
  • Caboxanque (2168 Einwohner in drei Ortsteilen)
  • Cadique Iala (718 Einwohner)
  • Cadique Nalú (322 Einwohner) (beide zusammen als Cadique bekannt)
  • Cafal Balanta (492 Einwohner)
  • Cafine (903 Einwohner)
  • Catesse (536 Einwohner)
  • Cura (443 Einwohner)
  • Darssalame I (701 Einwohner)
  • Iemberem (992 Einwohner)
  • Incalá (601 Einwohner)
  • Sintchã Botche (Guiledje Cruzamento) (730 Einwohner)
  • Insel Melo (488 Einwohner in drei Dörfern)
Commons: Bedanda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Einwohner per Region, Sektor und Ortschaft nach Geschlecht, Volkszählung 2009 (Memento des Originals vom 31. März 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat-guinebissau.com (S. 5ff), PDF-Abruf beim Nationalen Statistikamt INE vom 15. Dezember 2017
  2. Statistischer Jahresbericht Guinea-Bissau 2015 (Memento des Originals vom 22. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat-guinebissau.com (S. 10), PDF-Abruf beim Nationalen Statistikamt INE vom 13. Dezember 2017
  3. Francisco Henriques da Silva, Mário Beja Santos: Da Guiné Portuguesa à Guiné-Bissau. Fronteira do Caos Editores, Porto 2014, ISBN 978-989-8647-18-4, S. 135
  4. Joana Benzinho, Marta Rosa: À Descoberta da Guiné-Bissau., Afectos com Letras/EU, Pombal 2015, ISBN 978-989-20-6252-5, S. 96