Bellanger Frères
Société des Automobiles Bellanger Frères
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Rechtsform | Société |
Gründung | 1912 |
Auflösung | 1928 |
Auflösungsgrund | Übernahme durch Peugeot und Automobiles L. Rosengart |
Sitz | Neuilly-sur-Seine, Frankreich |
Leitung | Robert Bellanger |
Branche | Automobilindustrie |
Die Société des Automobiles Bellanger Frères war ein französischer Hersteller von Verbrennungsmotoren und Automobilen.[1][2][3]
Unternehmensgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Robert Bellanger (1884–1966) gründete 1912 das Unternehmen in Neuilly-sur-Seine, heute im 17. Pariser Arrondissement zur Produktion von Flugzeugmotoren[4] und Automobilen. Der Markenname lautete Bellanger. Der Automobilbau erfolgte in kleinen Stückzahlen. Bellanger-Automobile galten als repräsentative, solide Fahrzeuge. Interessanterweise verwendete Bellanger lieber Einbaumotoren verschiedener Zulieferer als einen eigenen Antrieb für seine Personenwagen zu entwickeln.
Das Unternehmen geriet nach dem Ersten Weltkrieg zunehmend in Schwierigkeiten und wurde 1925 von Peugeot übernommen. Damit endete offenbar die eigene Fahrzeugproduktion.
1927 zog sich der Mitbewerber De Dion-Bouton wegen massiver Absatzprobleme aus dem Automobilbau zurück. Bellanger erwarb einen Teil der noch vorhandenen Fahrzeuge, insbesondere Kleinwagen De Dion-Bouton Type JP. Diese erhielten die markentypische Bellanger-Front und wurden in dieser Form als Bellanger B1 verkauft.
Bei Peugeot bestand kein Interesse an einer Fortsetzung der Marke Bellanger. Die Produktionsanlagen wurden offenbar nach dem Abverkauf des Lagerbestands noch 1928 an Automobiles L. Rosengart veräußert.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fahrzeuge vor dem Ersten Weltkrieg besaßen ventillose Einbaumotoren von Daimler mit 2000 cm³, 2600 cm³, 3000 cm³ und 6300 cm³ Hubraum. Die drei kleinen Modelle wurden oft als Taxis in Paris eingesetzt. Nach 1918 wurden Motoren von der Briscoe Motor Corporation verwendet, die als Vierzylindermodell über 3181 cm³ mit 90 mm Bohrung und 125 mm Hub und 4253 cm³ Hubraum mit 95 mm Bohrung und 150 mm Hub verfügten, und als V8 über 6362 cm³ Hubraum mit 90 mm Bohrung und 125 mm Hub.[5][6][7]
Ein Fahrzeug dieser Marke ist in der La collection de voitures anciennes in Monaco zu besichtigen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
- George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung ( vom 29. November 2016 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
- ↑ George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1 (englisch).
- ↑ George Nicholas Georgano: Autos. Encyclopédie complète. 1885 à nos jours. Courtille, Paris 1975 (französisch).
- ↑ Jacques Rousseau: Guide de l'Automobile française. Éditions Solar, Paris 1988, ISBN 2-263-01105-6 (französisch).
- ↑ Omnia: Bellanger Frères. 1. Juni 1921, S. 287, abgerufen am 25. Januar 2023 (französisch).
- ↑ Omnia: Bellanger Frères La huit Cylindres. 1. Juni 1921, S. 350, abgerufen am 25. Januar 2023 (französisch).
- ↑ La Pratique automobile vulgarisée: Bellanger Frères. 15. April 1919, S. 6160, abgerufen am 8. April 2023 (französisch).