Benutzer:Albinfo/WikiGedanken
Aktualisiert: 1. Mai 2022
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Plagiate und kleine Freuden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ja, das Kadare-Foto ist von mir
Neulich habe ich mal wieder einen Albanien-Reiseführer gekauft, der noch in meiner Sammlung fehlte. Beim Durchblättern kamen mir einige Bilder recht bekannt vor. Ein Blick ins Bildverzeichnis zeigte einen ordentlichen Nachweis: Quelle «Wikimedia» mit URL, Nennung des Fotografen, nur anstatt der Lizenz stand ein Copyright-Zeichen. Soweit, so gut. Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob der Autor des Reiseführers – in der Wikipedia auch als Fotograf bezeichnet – wirklich auch an all den Orten war, von denen er kein Bild selber gemacht hatte. In einem anderen Reiseführer aus einem bekannten Wiener Verlag hatte es auch diverse Fotos von mir. In diesem Fall zwar mit Verweis auf «Wikipedia» und die Lizenz, aber ohne Hinweis auf den Autor. Ich hatte damals WMAT gebeten, denen etwas Nachhilfe in Lizenzrecht zu geben. Gerade in Albanien gehört es leider zur Normalität, dass das mit den Quellenangaben überhaupt nicht klappt. Findet sich ein Hinweis auf Wikipedia, bin ich schon happy. Aber meist reicht es nicht einmal dafür – auch nicht bei Publikationen von Karten oder Fotos von mir in wissenschaftlichen Texten und schon gar nicht bei der Verwendung auf Websites staatlicher Organisationen. Es ist ja ganz nett, wenn man sieht, dass die hochgeladenen Fotos und Karten, die ganze Arbeit, die man in die Texte steckt, Anerkennung finden. An einer Konferenz in Tirana fragte mich mal ein Zuhörer nach einer Präsentation: «Das Foto von Kadare, das du gezeigt hast, stammt das wirklich von dir?» «Ja, das habe ich vor langer Zeit bei einer Lesung in Zürich gemacht», antwortete ich. «Danke! Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele tausende von Schüler und Studenten das für ihre Arbeiten verwendet haben.» Was will man mehr? Jetzt hat es aber eine andere Dimension erreicht. Beim Schreibatelier bei Swisstopo am letzten Samstag war ich auf der Suche nach Inspiration für eine Schreibaufgabe. Ich stiess dabei auf Heft 61 von Cartographica Helvetica, das dem Kartographen Maurice Borel gewidmet ist (DOI 10.5169/seals-905770). Ein Kapitel darin widmete sich dem Geographischen Lexikon der Schweiz. Der Wikipedia-Artikel zu diesem Werk stammt grösstenteils von mir, und weil sich dazu nur wenig Literatur findet, war meine Neugier geweckt. Schon bald wurde ich aber etwas stutzig: «Da stehen ja die gleichen Sätze in der Wikipedia wie in diesem Artikel!» Eine genauerer Vergleich zeigte, dass abgesehen von der Einleitung, ein paar Korrekturen, kleinen Anpassungen, Kürzungen sowie der Struktur praktisch der ganze Artikel identisch war mit dem Wikipedia-Artikel. «Wie kann das sein?», fragte ich mich, befürchtend, dass bei uns was schief gelaufen ist. Aber der Wikipedia-Text ist sieben Jahre älter. Einen Quellennachweis fehlt. Jetzt könnte man sich aufregen über das Plagiat. Oder man freut sich einfach darüber, dass unsere Recherche und die Wikipedia-Texte gut genug sind für eine Fachzeitschrift. Mein Text hat es in eine renommierte wissenschaftliche Publikation geschafft! Ist doch ein Grund zur Freude?! 75
Weltmeisterschaften again[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wieder Weltmeisterschaften vor der Haustür. Also wieder auf: akkreditieren lassen, Objektiv mieten, tagelang durch die Gegend ziehen, fotografieren, Bilder auswählen, hochladen, beschriften, kategorisieren, in Wikipedia ergänzen, Wikidata-Einträge anlegen etc. Die ganze Geschichte gibt es hier zu lesen: Wiki-Sportfotograf berichtet: Positives Feedback ist der schönste Lohn Die Fotos sind hier gelandet: Commons: 2024 UCI Road World Championships – Sammlung von Bildern
Commons: 2024 UCI Para-cycling Road World Championships – Sammlung von Bildern
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Wikimania-Rückschau #2: WikiCycling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Toni während des Vortrags an der Wikimania Fotostopp bei der Fahrradtour – Naturschutzgebiet im Kanton ZürichWanderung entlang von Trockengebieten – Naturschutzgebiet «La Petite Afrique» im Kanton Genf
Mit dem Fahrrad zur Wikimania reisen, weit mehr als 1000 Kilometer in sechs Tagen. Für Toni Ristovski aus Nordmazedonien eine Herausforderung, aber machbar. Der Vortragssaal an der Wikimania war gut gefüllt. Viele waren gekommen, um von seiner Reise durch sechs Länder zu hören, und wurden enttäuscht. Denn Toni wollte, obwohl der Titel des Vortrags anderes erwarten liess, in erster Linie nicht von seiner letzten Fahrradreise durch halb Europa berichten, sondern von den vielen anderen davor. Und diese Botschaft war ganz in meinem Sinne. Toni hat mit dem Fahrradfahren begonnen, um seine Fitness zu verbessern. Und bald merkte er, dass er die Fahrradtouren auch für die Wikipedia nutzen konnte: mit dem Fahrrad losfahren und mit ein paar Fotos für die Wikipedia zurückkehren. Wikipedia solle sich nicht nur auf die Zeit hinterm Computer beschränken. Sogar Sport kann man mit der Wikipedia verbinden. Viele von uns sind oft unterwegs, um für die Wikipedia irgendwo Fotos zu schiessen. Manchmal ist der Aufwand dafür beträchtlich. Aber nur wenige nutzen wohl ihr regelmässiges Sport-Training, um es mit gezielten Wikipedia-Fototouren zu kombinieren. Dieses Frühjahr war ich auch einige Male mit dem Velo – wie wir hier in der Schweiz das Fahrrad nennen – unterwegs, um Fotos für die Wikipedia zu schiessen. (Danach war dann das Wetter oft zu feucht oder die Hitze zu gross oder ich fand sonst eine Ausrede, um dieses Projekt zu unterbrechen.) Wie üblich habe ich in die Fahrradklamotten gewechselt, wie üblich mir eine Route geplant oder mich für eine der üblichen Touren entschieden. Aber im Gegensatz zu sonst habe ich am Computer noch nachgeschaut, welche Naturschutzgebiete bis anhin unbebildert sind und entlang der Route liegen – oder diese entsprechend angepasst. Das Smartphone ist ja so oder so dabei und macht heutzutage auch ordentliche Bilder (nicht so wie die Handyfotos, die ich vor 17 Jahren hochgeladen habe). Auch schon früher war ich gelegentlich mit dem Velo unterwegs, um ein Bild für die Wikipedia zu machen – auch im Auftrag anderer Wikipedianer, die ein Foto eines alten Dampfpflugs oder eines Brunnens in der Region wünschten. Aber neu war, dass ich es zur Regel gemacht und fest eingeplant habe. Solche «Velo-Expeditionen» bringen natürlich auch Arbeit mit sich – das Hochladen und Einbinden von Bildern benötigt Zeit. Und die Fotostopps unterbrechen auch den Trainingsrhythmus. Andererseits kommt man so an Orte, wo man sonst nie hingefahren wäre. Man durchbricht somit schnell auch seine gewohnten Kreise. Und vielleicht findet man etwas Zusatzmotivaiton für ein paar zusätzliche Kilometer oder Höhenmeter. Ich kann mich also nur Tonis Botschaft anschliessen: Nutzt euer Sporttraining und kombiniert es mit euren anderen Hobbys! Denn rund um euer Zuhause hat es sicherlich noch viele Naturschutzgebiete, Kulturdenkmäler, Ortschaften oder andere spannende geographische Objekte, die sich über ein Foto freuen würden. In den Worten von Toni heisst das dann: «If you are an outdoor person, combine Wikipedia with your hobby.»
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Wikimania 2024[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eröffnung Spodek (Arena)
Von Dinosauriern war immer wieder die Rede an der Wikimania. Mir ging es hier aber um den wichtigen Beitrag, den die Wikipedia zum Erhalt und der Vielfalt kleinerer Sprachen liefert und um die Darstellung des Motivationsschubs, den eine Wikimania für das eigene ehrenamtliche Engagement in der Wikipedia bringt.
Immer unterwegs – an der Wikimania 2024
Eine Wikimania in Europa wollte ich mir nicht entgehen lassen! Also, auf nach Polen. Das Land überraschte auch dieses Mal nur positiv – sogar die Industriestadt Katowice, von der man vorab nicht allzu viel Gutes gehört hatte. Es gibt sicherlich schönere Städte in Polen. Aber von mir aus können wir die Wikimania in Zukunft immer in Katowice abhalten: In einer gemütlichen Stadt, wo alles gehläufig ist, die Menschen freundlich sind, in der Fans von kommunistischer Architektur auf ihre Kosten kommen und wo eine hervorragende Infrastruktur für eine solche Konferenz existiert. Vielleicht hätte man beim nächsten Mal noch etwas mehr Zeit, um die wirklichen Reize der Stadt zu entdecken. Eine Wikimania ist natürlich in erster Linie ein Netzwerktreffen. Überrascht war ich, wie viele Menschen ich an meiner dritten Wikimania schon kannte: Natürlich waren da viele Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und ein paar aus der Schweiz und Österreich, die man von WikiCons kennt. Aber gerade das Wiedersehen mit osteuropäischen Wikimedianern ist immer eine Freude! Und dann noch ein paar bekannte Gesichter aus Griechenland, Italien, Luxemburg, Frankreich – Letztere zwar wohl nur vom Fernsehen. Dazu kamen natürlich viele neue und vertiefte Bekanntschaften. In Erinnerung neben vielen Gesprächen bleiben vor allem die Begegnungen mit Ukrainerinnen, weltoffenen Amerikanern und ein paar Polen, die wissen wollten, was uns Ausländer in ihre Stadt gebracht habe. Gerade das Socializing spät abends ausserhalb des offiziellen Programs brachte Menschen zusammen, aber auch die gute polnische Küche während der Konferenz. Zum Programm gibt es doch noch einige Punkte zu erwähnen. Zwar war ich eher der Ansicht, dass bei anderen Konferenzen die Präsentationen schon inspirierender gewesen sind. Aber am Schluss ist es ja immer etwas Glücksache, was sich hinter einem Programmpunkt verbirgt – vielleicht hatte ich mich einfach zu oft für den falschen Raum entschieden. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich doch noch sehr viele Aufzeichnungen anschauen möchte und doch mehr Aspekte sehr interessant fand, als dass ich alle jetzt nachverfolgen könnte. Und oft sind es nur kleine Randbemekrungen Einzelner, die einen länger zum Nachdenken anregen:
– Abhas Tripathi, WMF Und so werde ich hier in den nächsten Wochen einzelne besondere Punkte separat präsentieren, um einen überlangen Beitrag zu vermeiden. Um den Raum neben den Bildern doch noch etwas zu füllen, ein paar der kleineren Highlights. Dazu gehört das Signal, dass die Wikipedia doch auch technisch weiterentwickelt wird. Mit Charts kommt vielleicht noch dieses Jahr ein Nachfolger fr Graphs. Vereinfachungen beim Setzen von Referenzen sind auch angekündigt: Wie im Kurier schon erwähnt, kann die Subreferenzierung schon im Beta-Wiki getestet werden. Und im Fireside Chat mit der WMF-Geschäftsleitung wurde erläutert, dass mehr Entwickler angestellt seien als auch schon und dass diese daran arbeiten, die Wikipedia „multi-generational“ zu machen: Damit die ganze Arbeit auch noch künftigen Generationen zur Verfügung steht, muss auch die Software entsprechend aufgebaut sein. Eine interessante Entwicklung sind auch Verbesserungen in der Benutzerführung: So kriegt man in Zukunft vor dem Speichern von Änderungen einen Hinweis, wenn die Richtlinien nicht eingehalten werden: „Du hast bei deiner Bearbeitung keine Quelle angegeben! Weshalb nicht? Bitte begründen!“ Auch die Auszeichnung der Coolest Tool Award hat ein paar richtig nützliche Preisträger, die vielleicht noch nicht allen bekannt sind. Und natürlich waren auch beim Hackathon ein paar interessante Neu- und Weiterentwicklungen dabei wie zum Beispiel das wiederbelebte WikiSpeed. Weniger erfreulich war, dass bei Commons noch immer kaum was passiert. Das Meet-up zeigte erneut: Das Projekt wird am Laufen gehalten, es gibt aber seitens WMF keine Visionen. Hier wird die Community viel zu fest alleine gelassen. Da bringt auch all das Jammern jedes Jahr an Wikimanias und WikiCons nichts. A propos Jammern: Zum Aspekt AI und Wikipedia werde ich später noch schreiben. Im Fireside Talk haben aber alle Geschäftsleitungsmitglieder erwähnt, dass die Welt um uns herum sich verändern wird. Maryana Iskander betonte, dass diese Veränderungen uns in der Zukunft beschäftigen werden. „We have to adapt“ (Lisa Seitz Gruwell) und „How do we get people to our platforms?“ (Selena Deckelmann) gaben die Richtung vor. Das Verhalten, wie jüngere Generationen Informationen konsumieren, wird neben technischen Veränderungen eine grosse Herausforderung: „Kids trust YouTubers more because they want to know who is the person that gives them that information. They want to look into their eyes.“ (Lisa Seitz-Gruwell) In Zeiten, wo immer weniger Menschen je ein gedrucktes Lexikon in der Hand hatten, werden leicht konsumierbare Videos immer mehr zur primären Informationsquelle. Wie können wir die Wikipedia in Zukunft näher an diese User-Erwartungen heranführen? Andererseits gilt es, das Vertrauen, das uns heute entgegengebracht wird, zu bewahren. Die WMF spüre viel Vertrauen für unser Angebot: Viele führende Persönlichkeiten würden sich sorgen um künftige Entwicklungen. Sie wollten, dass wir dieses Projekt fortführen und fragten, wie sie helfen könnten, berichtete Lisa Seitz-Gruwell. „We have an obligation to the world to keep going what was created.“ (Selena Deckelmann) Wohl der Wunsch aller Teilnehmer an der Wikimania.
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20 Jahre Wikipedia [nicht zu lange][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heute vor 20 Jahren hat der Benutzer Albinfo seinen ersten Edit in der Wikipedia gemacht. Die Log-Files verzeichnen rund 67'000 Bearbeitungen und 500 neue Artikel in der deutschen Wikipedia. Auf Commons kommen rund 100'000 Bearbeitungen und rund 6000 File-Uploads dazu, auf Wikidata über 12'000 Bearbeitungen, in der albanischen Wikipedia bin ich mit fast 500 Edits auch unter den 200 fleissigsten Editoren, in der englischen mit einer nur leicht höheren Zahl wohl nicht ganz. Wikipedia ist natürlich Herzensangelegenheit geworden. Freundschaften entstanden. Viele interessante Menschen kennengelernt, viel erfahren und mit fast jedem Edit auch was dazugelernt. Danke an alle, die auch zu diesem Projekt beitragen und es so zu einem so wertvollen Ort machen. 71
10 Jahre – 2 Jahre – viel zu lange[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesplatz #standwithukriane 10 Jahre Krieg und Terror
Solidaritätsbekundungen Gestern in Bern. Immer diese Ohmacht, nicht mehr machen zu können. Wenigstens jetzt ein paar aktive ukrainische Wikipedianer hier in der Schweiz kennengelernt. Vielleicht mal ein Wikipedia-Workshop zum Thema Ukraine? 70
Aus den Untiefen von Commons[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenn man einen Artikel endlich bebildern kann, ist das immer wieder eine Freude, vergleiche #66 und #68 unten. Aber wenn man auf Commons ein Motiv findet, das bisher nicht einmal ausserhalb der Wikipedia bebildert war, erreicht die Freude eine neue Stufe. Vor etwa acht Jahren bin ich auf die Geschichte einer Seilbahn gestossen, die die Österreicher im Ersten Weltkrieg in Nordalbanien gebaut haben. Mangels Strassen in der sumpfigen Küstenebene war die 42 Kilometer lange Seilbahn der einfachste Weg, schnell die Versorgung der Truppen an der Front weiter im Süden sicherzustellen. Parallel wurde dann eine Strasse gebaut, später die Seilbahn zurückgebaut und jegliche Spuren von dieser speziellen Infrastruktur verschwanden. Auch an Quellen war kaum was zu finden. Die von mir gesammelten Informationen wurden in den Artikel Seilbahn Lezha–Vora ausgelagert. Aber ohne anständiges Bild fehlte dem Artikel natürlich das gewisse Etwas. Über Umwege kam ich mal wieder dazu, auf Commons in Kategorien der Österreichischen Nationalbibliothek mit Fotos zum Ersten Weltkrieg zu wühlen. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem anderen Motiv – und trotzdem ist es wohl nicht ganz zufällig, dass ich dabei endlich auf ein Bild dieser speziellen Seilbahn in Nordalbanien stiess. Grosse Freude! Das Bild war zwar in einer passenden Kategorie – aber ohne Bezug zu Albanien. Und da in der Bildbeschreibung Albanien auch nirgends auftauchte, hätte auch eine Suche nicht geholfen. Und so bin ich doch recht glücklich, wenn auch vielleicht nicht ganz zufällig, auf der Suche nach anderen Seilbahnen auf dieses Foto gestossen. Damit hat dieses unscheinbare Foto aus den Tiefen des Fundus der Österreichischen Nationalbibliothek und den Tiefen der Commons-Kategorien endlich doch zu einer – seiner – Geschichte gefunden. Und endlich haben wir einen Bildbeleg zu dieser Seilbahn, und ich konnte den Artikel illustrieren.
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2023: Rückblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sport-Fotografie begleitete mich durch das ganze Jahr
Das Aquädukt von Nikopolis hatte mich beeindruckt und erhielt einen Artikel Auch ein paar American-Football-Fotos kamen hinzu Eher ruhig war es gewesen im letzten Jahr auf dieser Seite, was aber nicht allgemmein für mein Wiki-Jahr gesagt werden kann. Anstelle vieler kurzer Beiträge ein etwas längerer Rückblick. Neben ein paar grösseren Projekten kamen immer wieder Anfragen und neue Ideen dazu: Bitten um Fotos von Dampfpflügen, Brunnen und Kopfkonsolen zeigten mir neue Facetten meiner Heimatstadt. Eine Bitte um eine neue Vorlage für Kunst im öffentlichen Raum in der Schweiz entwickelte eine dynamische Zusammenarbeit. Und der Hinweis auf die fehlenden Artikel zu Schweizer Kantonsregierungen war zwar keine Bitte, aber für mich doch eine Aufforderung, den Red Link Regierungsrat (Zürich) zu verwandeln. Zum Jahresprogramm gehörte natürlich auch die Teilnahme am CEE Spring. Getrieben von Ereignissen draussen in der realen Welt entstanden Artikel wie Gjadër (Lezha) und Arena Egnatia oder wurden Update-Projekte lanciert wie die Aktualisierung der albanischen Nationalparks (neue Grenzziehungen, Zusammenlegungen und Auflösungen). Auf Trab hielten Sportanlässe: die 2000+ Bilder von der Unihockey-WM 2022 waren immer Sommer endlich hochgeladen und einsortiert (siehe unten #68), während die nächste WM bereits wieder anstand – zumindest dieses Mal nicht alleine aktiv in dieser Sportart. 2024 kommt die Rad-WM nach Zürich. Für die Rad-WM und den Aquädukt von Nikopolis habe ich Karten gezeichnet. Der antike Aquädukt hatte mich fasziniert und erhielt in der Folge einen Artikel – wohl der längste Artikel des Jahres und mal wieder ein neues Themenfeld angegangen, das viel Nachholbedarf hat. Aus dem Unihockey-Projekt, meine erste Tätigkeit als akkreditierter Fotograf, und der Anmeldung für die WikiCon entstand die Idee, mehr Hilfe zu Sportfotografie für Wikipedianer zu bieten. In WP:Fototipps gab es dazu kaum etwas zu finden. Ende Jahr publizierte ich Wikipedia:Fototipps/Anlass-Fotografie, wo ich das gesammelte Wissen aus einem WikiCon-Workshop zusammengetragen habe. Die WikiCon war einer von vielen Anlässen im letzten Jahr: CH-Wikipedia-Ateliers in Winterthur, Basel und Wabern, OSCAL in Tirana, Zürich-Stammtische … Die Treffen werden jedes Mal mehr zu Wiedersehen mit alten Bekannten. Der Austausch wird immer mehr zu einem prägenden Faktor der Wikipedia-Aktivität. Gerade die dreitägige WikiCon ist jedes Mal ein besonderes Ereignis: besonders intensiv, besonders motivierend, ein besonders Erlebnis. Die diesjährige WikiCon war sehr gut organisiert: interessante Vorträge, eine spezielle Location, tolles Rahmenprogramm, schönes Zusammenkommen. Im Nachhinein war wenig darüber zu lesen (abgesehen von ein paar Bahnunterbrüchen und den wiederkehrenden Diskussionen über Vor- und Nachteile von möglichen Locations fürs nächste Jahr). Ich erachte dies als gutes Zeichen: zurückgewonnene Normalität nach den Corona-Jahren, reibungslose Abläufe und Fehlen von Problemen, ein Event ohne besondere Höhepunkte, aber mit andauerndem hohen Niveau. Die Erinnerungen an Linz sind durchaus positiv. Besonders eingeprägt haben sich natürlich mein Sport-Fotografie-Workshop am Anfang der Konferenz und das Redaktionstreffen Kleine Länder am Schluss. Das Wiki-Jahr hat sich nicht auf diese Themen oder Wikipedia beschränkt: Es war noch vieles anderes dabei wie KI, weitere Baustellen und Artikel, bereits wieder vergessene Aktivitäten, noch mehr Austausch mit anderen Wikipedianern, endloses Bilder-Kategorisieren – am Schluss rund 20'000 Edits auf Commons in einem Jahr. Einige Baustellen konnten abgeschlossen werden, neue kamen hinzu. Viel gelernt! Es bleibt spannend … 68
2222[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Letzten Herbst versuchte ich mich zum ersten Mal als «Sportfotograf»: Die Unihochkey-Weltmeisterschaften (gewisse nennen das «Floorball») fanden vor meiner Haustür statt. Eine Gelegenheit, die ich nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte – auch wenn es mir an Erfahrung in diesem Bereich fehlte. Es begann schon mit der Akkreditierung: Mit etwas Unterstützung von WMCH schickte ich das Formular ab in der Hoffnung, akzeptiert zu werden auch ohne Presseausweis oder Nachweis professioneller Fotografentätigkeit. Schnell kam eine positive Bestätigung zurück. Also eine Woche Urlaub genommen, neues Objektiv gekauft, und das Abenteuer konnte beginnen. Reichlich nervös war ich, als ich am ersten Turniertag unterwegs war zur Halle. Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf … Aber auch wenn ich derjenige mit der günstigsten Kamera war, mit dem wenigsten Gepäck und der wenigsten Erfahrung, wurde ich von niemandem belächelt. Alle waren freundlich und gingen in Ruhe ihrer Arbeit nach. Nach ein paar Tagen – man lernte sich langsam kennen – fragte einer, ob es stimme, dass ich für Wikipedia fotografiere. Das sei doch eine gute Sache, meinte er. Keine Missgunst gegen die frei lizenzierten Inhalte! Als Fotograf hat man bei Sportanlässen die besten Plätze – zumindest fast. Mein Minimalziel war gewesen, zumindest jeden Artikel der teilnehmenden Nationalmannschaften bebildern zu können. Gerade dies erwies sich aber als gar nicht so einfach, weil die Spieler während der Nationalhymne immer dorthin schauten, wo wir Fotografen nicht stehen durften. Aber sonst hatten wir eigentlich überall Zugang in den Hallen: zur Pressetribüne ganz oben, zu den Zuschauerrängen und ganz nah an den Spielfeldrand hinter den Werbebannern. So hatte man nicht nur freies Blickfeld, sondern war wirklich nah dran am Geschehen, den Spielern und den Ereignissen. Für jemanden, der selber Unihockey spielt, ist es natürlich spannend, so nahe an den weltbesten Spielern zu sein. Auch der Blick hinter die Kulissen eines solchen Grossanlasses war sehr interessant. Bei einem Turnier über zehn Tage mit drei Spielen pro Tag ist man recht auf Trab. Auch wenn man eine Sitzgelegenheit ergattert hat (Profis bringen ihre Campingstühle mit), sitzt man während des Spiels selten ruhig: Den richtigen Moment im Spielgeschehen für ein gutes Foto antizipieren, immer wieder den Standort wechseln für noch bessere Fotos, zum Beispiel vor einem Penalty. In den Drittelspausen schnell zurück an den Computer, Fotos überspielen, Speicherkarte leeren, Batterien laden, Fotos sichten und zurück in die Halle. Nach dem Spiel vielleicht schon erste Fotos hochladen und sich vielleicht kurz verpflegen, bevor das nächste Spiel losgeht. Am anstrengendsten waren die Tage unter der Woche, als die Hallen mit Schulklassen gefüllt wurde. Die Kinder jubelten als ob es um den Weltmeistertitel ging, dabei standen nur ein paar Exoten-Teams auf dem Platz. Die Begeisterungsfähigkeit der Kinder war erfreulich, der Lärmpegel aber eher unerträglich. Da waren die Finalspiele mit ausverkaufter Halle deutlich ruhiger, was unter anderem auch an der durchzogenen Leistung der Schweizer Spieler lag. Die Stimmung mit 12.000 Zuschauern war elektrisierend. Bei einer Pokalübergabe nur wenige Meter zu entfernt zu sein, war ein einmaliges Erlebnis. Motivierend war auch, dass es nur wenige Stunden dauerte, bis die ersten auf Commons hochgeladenen Bilder von anderen Wikipedianern wahrgenommen wurden. Tschechische Kollegen halfen fleissig beim Kategorisieren ihrer Spieler. Andere Wikipedianer legten neue Wikidate-Einträge an, um Fotos von Spielern «unterzubringen». Das trug zum Gefühl, etwas Nützliches beigetragen zu haben, bei. Die geschätzten 2222 Fotos, die ich auf Commons hochgeladen habe, haben mich reichlich beschäftigt – über Monate. Sichten, hochladen, Kategorien und strukturierte Daten anfügen, Beschreibungen in mehreren Sprachen verfassen. Oft benötigte es langer Detektivarbeit, um einer Person auf dem Bild auch einen Namen zuweisen zu können. Bei einem Dutzend Personen auf gewissen Fotos … Dann galt es ja noch, die Fotos in Artikel einzubinden. So kam ich auch zu meinen ersten Edits in der malayischen, der estnischen, der lettischen, der finnischen und der norwegischen (bokmål) Wikipedia. Daneben habe ich noch ein paar Kategorien angelegt und für alle Spieler der Top-Nationen und Deutschlands, die bisher über keinen Wikidata-Eintrag verfügten, dies nachgeholt. Ich musste aber auch erfahren, dass meine fotografische Erfahrung und meine Ausrüstung der Aufgabe nicht ganz gewachsen waren. Es ist nicht einfach, in einem Raum ohne Tageslicht Menschen zu fotografieren, die in der Regel kaum eine Sekunde still stehen. Meine Anerkennung für gute Sportfotos ist seither deutlich gestiegen. Vielleicht wären ein paar mehr gute Fotos dabei gewesen, wenn ich wie die Kollegen ein paar Tausend Aufnahmen mehr gemacht hätte – pro Spiel! Aber dann wäre der Aufwand auch nochmals viel grösser geworden. Vielleicht hätte ich noch einen Scheinwerfer und ein Schild mitnehmen sollen, auf dem «Smile for Wikipedia» steht, um in der Mixed Zone freundliche Porträtfotos machen zu können. Wie auch immer, es ist nicht jedes Foto perfekt geworden. Aber wir haben jetzt auf Commons einen reichen Fundus, der praktisch jede Spielsituation illustriert, und alle teilnehmenden Spieler, einige ehemalige Spieler und heutige Trainer, ehemalige Spielerinnen und Schiedsrichterinnen und alle teilnehmenden Nationalmannschaften haben jetzt Bilder in ihren Artikeln – in welcher Sprache auch immer. Viele andere Artikel konnten angereichert werden. Eine Auswahl von ordentlichen Bildern findet sich unter c:User:Albinfo/WFC2022. Es war viel Arbeit, aber am Schluss bin ich um viele Erfahrungen, einige Kontakte und um viel Wissen reicher – wie immer, wenn man was für Wikipedia macht. Ich kann nur jedem empfehlen, der gerne fotografiert, das auch mal zu probieren. Für Fussball-WM, Formel 1 oder NFL dürfte es als Hobby-Fotograf schwierig werden. Aber gerade in Sportarten, wo nicht das grosse Geld verdient wird, sind oft Hobby-Fotografen unterwegs und die Medienverantwortlichen in den Verbänden durchaus offen für Ehrenamtliche – zumindest war das meine Erfahrung. Die Wikipedia kann viele Türen öffnen, man muss nur anklopfen. Ein Dankeschön insofern auch nochmals an Swiss Unihockey und die vielen freiwilligen Medienbetreuer, die mich aufgenommen haben wie alle professionellen Medienvertreter. Und ein ganz grosses Danke (siehe unten #66) an alle, die die Wikipedia mit ihren Fotos von Sportanlässen bereichern – ihr seid in meiner Achtung nochmals stark gestiegen.
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WikiCon und Meer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die WikiCon 2022 war eine WikiCon mit Charakter, eine WikiCon zum Verlieben. Der Gang durch schmucke Altstadtgassen ist schon fast Tradition, die Reise bis ans Meer war eher zäh und lang, aber durchaus eine willkommene Abwechslung. Die dreigeteilte Location – historisches Rathaus, gotische Kirche und Ozeaneum – war ganz nach meinem Geschmack. Man konnte so die Stadt gut kennenlernen und erleben. Das Lernen von Neuem beschränkte sich so nicht nur auf den Austausch und die Vorträge. Zudem fühlte man sich als Wikipedianer sehr willkommen in Stralsund. Auch wenn sich die WikiCon Nachhaltigkeit zum Thema gesetzt hat. Für mich war es mehr eine Kultur-WikiCon. Dank der Räumlichkeiten, des Orts, dank einiger Gesprächspartner und dank vieler Vorträge und Workshops, die Kultur zum Thema hatten. So habe ich zum Beispiel von den neuen Wikipedia-Kulturbotschaftern erfahren. Natürlich haben historische Räume ihre Nachteile (von ungeheizten Kirchenräumen zu eher undichten Verbindungstüren zwischen den Vortragssälen), aber insgesamt waren es passende Räumlichkeiten für Wikipedianer: um Neugierde zu befriedigen, um sich auszutauschen, um das Wiedersehen zu feiern. Viele schon lange bekannte Gesichter waren gekommen, schon fast eine Art Klassentreffen. Das Programm war wieder mal eng gepackt. So sind die Video-Übertragungen nicht nur für die Zuhausegebliebenen und die Anreisenden, sondern auch als Aufzeichnungen – hoffentlich demnächst mal – für die Teilnehmer vor Ort nützlich. Themen aus dem Programm, die mir besonders in Erinnerung bleiben, waren die immerwiederkehrende Diskussion um den bemittleidenswerten Zustand von Commons und die ernüchternde Diksussion um das Nichtwissen vieler Wikipedianer über die «Wichtigen Dinge»: Beim Programmpunknt «Hab ich gar nicht mitbekommen — war da was?» wurde offensichtlich, dass viele gar nicht wissen, was in der Wikipedia so an Diskussionen und Abstimmungen ansteht, welche Wahlrechte sie haben. Hier gibt es Handlungsbedarf. Die kleinen Länder kamen auf dieser WikiCon etwas zu kurz. Einzig der Krieg in der Ukraine, ein Ausflug nach Polen und ein Eintauchen in die Schweizer Kategorien waren Regionalthemen. Nicht einmal eine Regio-Eule wurde verteilt. Der Dank geht an die Organisatoren. Jede WikiCon ist anders – und genau so ist es gut! 66
Irgendwann kommt der Tag …[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oft schreibt man einen neuen Artikel, und nach einem kleinen «Anfangshype» herrscht schnell Flaute: Es werden nur noch eine Handvoll Aufrufe pro Tag registriert. Aber manchmal kommt er doch: der Moment, auf den man jahrelang hingearbeitet hat: Plötzlich hat der Artikel an einem Tag über 10'000 Aufrufe, mehr als 15'000 Aufrufe in drei Tagen. Dann sind die vielen Stunden, die man aufgewendet hat für Recherche, Schreiben und laufendes Aktualisieren doch nicht ganz umsonst gewesen. Irgendwann kommt der Tag, an dem das Orchideenthema etwas Aufmerksamkeit erhascht, an dem die portraitierte Person ihre «5 Minutes of Fame» erhält. Und auch der Wikipedia-Autor etwas Anerkennung für seine Arbeit – oder er kann sie sich zumindest einbilden. Mein Artikel über die albanische Leichtathletin Luiza Gega ist so ein Fall: vor sechs Jahren erstellt und über die Jahre laufend ausgearbeitet. Viel Leseschaft gab es wohl kaum je, auch wenn sie hin und wieder an einem grossen internationalen Anlass mitlief. Balkanmeisterschaften? Mittelmeer-Spiele? Das reisst im deutschsprachigen Raum kaum jemanden vom Hocker. Aber als Luiza Gega am Samstag in München Gold über 3000 Meter Hindernis holte, stand sie plötzlich im Scheinwerferlich – und entsprechend oft wurde auch der Wikipedia-Artikel gelesen. Ähnlich ging es wohl dem fotografierenden Kollegen DerHexer, der 2019 ein Bild beigesteuert hatte. Ob sie ihm zuvor ein Begriff gewesen war? Ob er sich fragte, ob es sich lohne, für diese Sportlerin eine neue Kategorie anzulegen und diese mit zahlreichen Fotos zu befüllen? Ich habe mich damals jedenfalls über seine Ergänzung gefreut. Wenn man eine Biographie über Jahre immer wieder aktualisiert, alle paar Monate sportliche Erfolge und auch die enttäuschenden Momente ergänzt, dann fühlt man sich mit dieser Person immer näher verbunden. Gegas Karriere glich durchaus einem Hürdenlauf. Aber am Schluss hat die kleine Dame aus dem kleinen Land – eine leichtathletische Wüste – doch reüssiert. Da freut sich der Wikipedia-Autor mit. Nicht für jeden neuen Artikel gibt es eine Garantie auf einen solchen Erfolg. Umso schöner ist es, gelegentlich frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt zu haben – ähnlich wie beim wikipedistischen Nobelpreis. 65
Ukraine-Gedanken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den letzten Wochen verbrachte ich viel Zeit auf Twitter. In meiner grossen Verzweiflung und dem Schmerz über den Krieg schaffe ich es nicht, mich so intensiv mit den Ereignissen auseinanderzusetzen, dass ich mich in der Wikipedia aktiv zu diesem Thema einbringen könnte. Da ist mir meine Twitter-Bubble lieber, in der erträgliche News über die weltweite Solidarität mit den Opfern, die Unfähigkeit der russischen Armee und die Aktivitäten von Hackern gegen Russland dominieren. Gelegentlich auch in der Wikipedia auf Zeichen zu stossen, dass es den Leuten nicht egal ist, was in der Ukraine passiert, ist natürlich sehr erfreulich. Die Verbundenheit mit anderen Wikipedianern weltweit war schon immer eine der schönsten Aspekte der Wikipedia-Arbeit, auch wenn die Möglichkeit zum Austausch viel zu gering sind. In diesem Zusammenhang wird auch The Signpost plötzlich spannender, in dem zuletzt das Thema Ukraine viel Raum einnahm: Das Kriegstagebuch von c:User:George Chernilevsky (Георгій Чернілєвський) aus Winnyzja (Вінниця), dessen Sohn wegen dieses Irrsinns sterben musste, oder die Arbeit von c:User:Kharkivian (Сергій Петров), der auf Commons die Zerstörung seiner Heimatstadt dokumentiert, oder die Portraits über weitere ukrainische Wikipedianer, die sich auf ihre Weise für ihr Land engagieren, sind alles eindrücklicke Zeugnisse, die mir sehr nahe gehen. Das Interview mit en:User:Viewsridge über seine täglich aktualisierte Karte ist ein Beispiel für das grosse Engagement nicht-ukrainischer Wikipedianer. Das Russland die Wikimedia Foundation mit einer Busse belegt hat, ist wohl eher eine der weniger schlimmen Absurditäten dieses Kriegs. Viel schlimmer ist es, dass Wikipedianer direkt vom Staatsterror in Russland und Weissrussland betroffen sind und ins Gefängnis gesteckt wurden oder ähnliches droht. Wikipedianer wie du und ich, die plötzlich unter einem Krieg leiden: Unfassbare, unglaubliche Wahrheit im Jahr 2022. Ich verspüre grosse Dankbarkeit für jeden Menschen, der auf seine Art und Weise den Opfern dieses Krieges seine Unterstützung zukommen lässt. 64
Wikimedianer des Monats Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Wikimedianer des Monats ausgezeichnet zu werden [1], ist eine große Ehre, über die ich mich sehr freue. Dass diese Auszeichnung nicht von der deutschsprachigen Wikipedia kommt, sondern von der Wikimedias of Albanian Language User Group – Represäntantin einer eher kleinen Sprache im Wikimedia-Universum – stört mich keineswegs. Denn sie drückt vieles aus, was mir bei meinem Engagement hier wichtig ist: So ist es Wertschätzung für die Arbeit an meinem Fokusthema Albanien aus der albanischen Community – unabhängige von der Sprache. Die Auszeichnung zeigt zudem auf, dass auch Zusammenarbeit über Sprachgrenzen hinweg gut möglich und sinnvoll ist – und dass der Austausch geschätzt wird. Weiter wird deutlich, dass ein Engagement auf Commons und Wikidata auch anderen – großen und kleineren – Sprach-Communities zugute kommt. Weniger von Bedeutung sind meine 400+ Edits in der albanischsprachigen Wikipedia. Aber auch wenn man in einer Fremdsprache keine perfekten Kenntnisse hat, kann man in andersprachigen Wikipedias einen Beitrag leisten: mal ein Foto oder Koordinaten ergänzen oder eine Infobox ausbauen, mal einen offensichtlichen Fehler korrigieren oder Vandalismus rückgängig machen, mal einen Admin auf ein strukturelles Problem hinweisen wie zwei Artikel zum gleichen Thema. Kleine Beiträge, auf die aber eine kleine Sprachversion – in den letzten 30 Tagen editierten weniger als 300 Editoren in SQ:WP – genauso angewiesen ist. Schade nur, dass aktuell das Feiern von solchen Anlässen schwierig ist. 63
WikiCon 2021 in Erfurt – Begegnungen & Digitalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachtschwärmer Kaisersaal-Garten
Für die Eulenverleihung dekorierter Kaisersaal Die Online-Schaltung zu Maryana Iskander in Südafrika lief nicht ganz reibungslosMit dieser Begegnung hätte ich nicht gerechnet: Mitten in der Nacht, mitten in der Altstadt von Erfurt wuselte da etwas am Boden entlang, als ich auf dem Rückweg zum Hotel war. Inmitten der alten Mauern und weit weg von jeglichem Grün war ein kleiner Igel unterwegs. Hoffentlich wusste er, wohin er wollte. Weniger überrascht war ich über die Information, dass auch im Garten des Kaisersaals ein Igel gesichtet worden sei. Ein lauschiges Plätzchen, das durchaus ein Refugium für Igel bot. Die WikiCon 2021 bot endlich mal wieder die seit langem vermisste Möglichkeit für Begegnungen aller Art: sich auszutauschen, sich wiederzusehen, neue Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Für uns Organisatoren war die Planung einer WikiCon in Corona-Zeiten ein Wagnis: eine Irrfahrt mit unsicherem Ziel, geleitet von unserer Zuversicht, dass schon alles klappen wird – irgendwie. Und trotz vieler Hürden und vieler neuer Aufgaben kam es am Ende doch gut. Man kann wohl sogar sagen: richtig gut. Eine WikiCon, wie sie sein sollte. Und das vor allem auch dank der grossartigen Unterstützung von den Kolleginnen und Kollegen von WMDE, die sich stark für die Realisierung dieser WikiCon eingesetzt haben, die für viele der neuen Probleme Lösungen fanden und auch beim Event an allen Ecken und Enden als Helfer sich zur Verfügung stellten. Denn eine hybride Veranstaltung ist aufwändig wie zwei Veranstaltungen. Wir haben diese WikiCon unter das Motto „Digital“ gestellt. Etwas frech vielleicht … denn man verbindet die Wikipedia ja eigentlich immer mit digitaler Technik. Aber die WikiCon 2021 sollte als Veranstaltung noch deutlich digitaler sein als die Präsenzveranstaltungen der Vergangenheit. In der Corona-Unsicherheit wollten wir nicht nur Teilnehmern, die nicht reisen wollten, eine Teilnahme ermöglichen mittels digitaler Anbindung. Und dann drohte immer noch die Möglichkeit, dass wir wegen steigender Fallzahlen zur reinen Online-Veranstaltung hätten wechseln müssen. Wir wären bereit gewesen – und es wäre wohl einiges einfacher gewesen. Die hybdride Wikicon verkomplizierte die Programmplanung deutlich. Einerseits konnte man nicht aus jedem Saal streamen – das wäre zu aufwändig und teuer gewesen. Andererseits gab es jede Mischform von der reinen Online-Veranstaltung bis zur reinen Offline-Veranstaltung ohne Übertragung. Nicht jede Rednerin, nicht jeder Redner wollte gestreamed werden – für viele andere war das ok, aber ohne Aufzeichnung. Letztere bietet auch die Möglichkeit, die WikiCon oder verpasste Präsentationen noch nachträglich anzuschauen. Mit dem Kaisersaal in Erfurt hatten wir eine zahlbare Location gefunden, die all diesen Bedürfnissen auch als Veranstaltungsort gerecht wurde: Grosse Räumlichkeiten, in denen das Einhalten von Abstand problemlos war. Und eine technische Infrakstruktur, die eine solche digitale Variante ermöglichte. Wo wir uns zur WikiCon treffe könnten, war gänzlich offen, als wir uns zu Beginn des Jahres als Organisationsteam zum ersten Mal austauschten. Klar war wohl nur, dass es nicht Görlitz werden würde: grosszügige Räumlichkeitne und gerade in Corona-Zeiten sollte die Verkehrsanbindung möglichst optimal sein – wobei nicht nur die Regionalzüge in den Osten Sachsens, sondern auch die ICE in die thüringische Metropole voll sein können, wie sich zeigen sollte. Sehr online geprägt war auch die Organisation: In Erfurt zum Aufbau trafen wir uns zum ersten Mal physisch. Zwar war die Vorbereitung von WikiCons auch schon in der Vergangenheit start von Online-Meetings geprägt, aber sich gar nie zuvor getroffen zu haben, war schon auch eine Herausforderung. Herausfordernd war auch die Diskussion um das Schutzkonzept. Die Vorstellungen liefen dabei weit auseinander: Wie viel Schutz ist nötig? Wie viel Schutz ist sinnvoll? Wie viel Schutz will ich über mich ergehen lassen? Heftig wurde diskutiert und gefordert. Auch hier ging die Planung von einem Worst-case-Szenario aus: Man wusste ja nicht, wie sich die Lage entwickeln. Und – wie am Schluss geschehen – ist es einfacher, auf Organisiertes zu verzichten als in letzter Sekunde noch mehr organisieren zu müssen. Für mich war von Anfang an klar, dass bei der Sicherheit nicht gespart werden sollte – unbedingt gilt es zu vermeiden, dass sich andere anstecken. Die WikiCon 2021 war etwas kleiner als in den letzten Jahren. Eine übersichtliche Runde vieler bekannter Gesichter ist in vielerlei Hinsichten symphatischer als „Grossveranstaltungen“. Eine kleinere Teilnehmerzahl bringt aber auch andere Probleme mit sich: Wir hatten mehr Helferjobs zu vergeben als Teilnehmer vor Ort. Der reibungslose Ablauf des Streamings benötigte auch Helfer – „Online-Engel“ – für die digitalen Räume. Dazu kam die Herausforderung Technik, die doch sehr komplex war. Diese Situation war für die Orga eine Herausforderung – aber am Schluss lief doch alles recht glatt über die Bühne(n). Ob das mit dem Streaming auch klappt, war im Voraus etwas ungewiss. Gerade die Interaktion mit und die Einbindung der Teilnehmer im virtuellen Raum war mit manchem Fragezeichen verbunden. Vermutlich haben alle gelernt – auch die Referentinnen und Referenten. Manches hat ordentlich geklappt, anderes wurde kaum genutzt. Co-Working-Tools wie Etherpad haben sich bewährt, virtuelle Austauschplattformen wie Wonder waren eher verwaist. Die Mehrheit wünscht sich auch für die Zukunft eine Online-Übertragung der WikiCon – möglichst im grossen Stil. Eine möglichst weite Verbeitung von Wissen ist natürlich wünschenswert. Und nicht jeder kann oder will verreisen. Die Online-Übertragung ist eine zeit- und kostensparende Alternative für die Teilnehmer. Der Technikaufwand bringt aber auch hohe Kosten mit sich: Kameras, Lautsprecher, Mikrofon, bedienendes Personal und ein grosser Aufwand in der Vorbereitung. Vielleicht lässt sich in Zukunft mit der gewonnen Erfahrung noch etwas mehr Kapital aus dieser Investition schlagen.
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Aktualisieren! Aktualisieren! Aktualisieren! Auch bei Fotos …[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Himara im Jahr 2001 Es war wohl das vierte Bild, das ich in die Wikipedia hochgeladen habe – ja, in die Wikipedia, denn Commons wurde erst Monate später im Herbst 2004 lanciert. Nebenstehendes Foto ist abgesehen von den Lichtverhältnissen grottenschlecht. Damals hatte ich noch die geizige Eigenart, Bilder in niedriger Auflösung einzufügen. Das einzige erwähnenswerte an diesem Bild sind wohl die abendlichen Lichtverhältnisse. Dennoch hat das Bild – eine Aufnahme von 2001, wohl mit einem schlechten Scanner digitalisiert – sich unglaublich verbreitet. Es war bis heute in über 30 Wikimedia-Seiten eingebunden inklusive Wikidata. Somit erschien es auch bei Google prominent. Nicht zuletzt in meinem Gehirn hat es sich über die Jahre ebenfalls eingebrannt und fest mit dem Stichwort Himara verbunden. Und so ist das Bild vor meinem inneren Auge aufgetaucht, als ich vorletzte Woche erneut in Himara war. Und als ich am Aufnahmeort von damals vorbeikam, dachte ich zuerst, dass es wohl hübsch wäre, einen Vorher-Nachher-Fotovergleich zu haben. Und dann dachte ich, dass es wohl dringend an der Zeit wäre, das alte Foto von 2001 durch ein aktuelles zu ersetzen. Denn die albanische Küste hat sich in den letzten 20 Jahren brutal verändert. Diese Veränderung führt dazu, dass wir in der Wikipedia eine veraltete, verklärte Wirklichkeit zeigten. Die Veränderung hat aber auch zur Folge, dass das Foto so nicht mehr aufgenommen werden kann: Üppig gewachsenes Grünzeug und neu errichtete Bauten drängen sich in den Vordergrund – die neue Wirklichkeit. Heute habe ich das neue Bild hochgeladen: Nicht ein Wunderwerk, aber allemal besser als das qualitativ miserable Foto von 2001 respektive 2004. Und dann habe ich es an zahlreichen Orten ersetzt, mich hierfür mit kyrillischen, arabischen und chinesischen Schriften auseinandergesetzt und meinen Schandfleck aus Anfangszeiten mit einem aktuellen, qualitativeren Beitrag ersetzt. Wir sehen: Auch Bildmaterial kann sich in wenigen Jahren verändern. Noch die Texte der vielen Artikel in zahlreichen Sprachen zu überarbeiten und zu aktualisieren ist mir leider nicht möglich … 61
Der Wikipedianer als Werbemodel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da sitze ich friedlich vor dem Fernseher und warte auf das Ende des Werbeblocks, als mich plötzlich das Wort »Wikipedia» hochschrecken lässt. Wikipedia und Werbung? Da stimmt doch was nicht? Zurückspulen … Play: Mit besonders «individuellen Kunden» möchte Die Schweizerische Post in ihrer aktuellen Kampagne darstellen, dass sie überall in der Schweiz auch jedes spezielle Bedürfnisse zu erfüllen mag. Zum Beispiel diejenigen eines nicht so alten, aber doch etwas verstaubten Professors mit wildem Haar, der gerne über Halbleitertechnik referiert, der jeden Morgen seine Bartagame füttert, jeden Mittwoch Squash spielt, jeden Samstag sein Auto wäscht, aber doch mit dem Velo sein Paket abholt, jeden Sonntag Poker spielt und seine verbliebene Freizeit mit Schreiben von Wikipedia-Artikeln füllt. Ein imaginärer Wikipedianer als Werbemodel also. Obwohl vermutlich nicht allzu viele Professoren für die Wikipedia schreiben, erinnern mich die Aspekte dieser Werbefigur doch an den einen oder anderen Wikipedianer. Komplett überzeichnet oder wahrheitsfremd scheint mir das Bild nicht. Denn irgendwie sind die meisten Wikipedianer doch «besonders individuelle Menschen» – und andererseits eben auch ganz «normale Menschen». Einen Wikipedia-Autoren in einer Werbung zu sehen, ist irgendwie amüsant, erstaunlich, bestätigend, erfreulich. Irgendwie fühle ich mich mehr angesprochen als von den meisten anderen Werbungen. Was diesen Werbefritzen bei ihren kreativen Brainstormings da wohl alles durch den Kopf ging? Wie stellen die sich wohl «den Wikipedianer« so vor? Den Werbefilm gibt es auf YouTube zu sehen: [2] Die Werbekampagne wird von der Agentur natürlich im Detai erläuteret: [3] Den markenrechtlichen Diskurs möchte ich jetzt nicht aufwerfen. Der Clip zeigt insofern: Wikipedia ist zum Allgemeingut geworden. Dass dargestellt wird, dass Menschen in ihrer Freizeit dieses Lexikon mit Inhalten füllen, finde ich eigentlich gut. 60
Kleine Freuden: Real Life Meets Wikipedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während die Wikipedia Geburtstag feiert, sitzen die Wikipedianer zu Hause. Aber auch in Corona-Zeiten gibt es erfreuliche Erlebnisse. Gerade wenn der virtuelle Austausch mal wieder in Kontakt gerät mit der reellen Welt, kommen „kleine Freuden“ auf. Reelles Leben und Wikipedia haben sich bei mir in letzter Zeit gleich drei Mal gekreuzt. Da war vor Kurzem eine feine Bündner Nusstorte in meinem Briefkasten – vollkommen überraschend. Im Päckchen war noch eine Grussbotschaft eines ehemaligen Mentees, der sich für die Unterstützung bei der Ausarbeitung seines Artikels bedankt hat. Und nein: bei dem Thema ist kein Paid Editing zu befürchten. Die Erwähnung von mir in der Kurier-Diskussion ist zwar noch im virtuellen Raum. Aber es ging um Offline-Treffen, die es vor 18 Jahren nicht gegeben habe. Tatsächlich kenne ich gewisse andere Wikipedianer von Offline-Treffen von Open-Content-Projekten seit fast 20 Jahren (Benutzer:Gestumblindi, Benutzer:Tkarcher), andere Wikipedianer gehören zur weiten Verwandtschaft, weitere sind alte Bekannte aus den 90er Jahren. Schön zu wissen, dass es auch im näheren Umfeld ähnlich Verrückte gibt. Auch das Kennenlernen von Wikipedianern in der Offline-Welt ist immer wieder eine Bereicherung. Das ist aktuell leider nicht so gut möglich. Aber Erstaunliches kann sich da trotzdem ergeben: Eine Wikipedianerin aus dem Norden Deutschlands meldet sich bei mir – dem Albanien-Experten ;-) . Schon nach ein paar Sätzen wird mir klar, dass sie einen Bekannten kennen muss. Meine Rückfrage regt sie an, sich bei ihm zu melden – nach 20, 30 oder sogar 40 Jahren! Wikipedia kann nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch den reellen Austausch zwischen Menschen fördern. 59
Watchlist Expiry: befristetes Beobachten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Geschichte fällt unter die Rubriken «Was lange währt» und «Kleine Freuden des Wikipedianer-Alltags», zeigt aber auch auf, wie die Zeit vergeht. Am 7. September 2016 wurde im Kurier ein Aufruf «um Einschätzung zum Wunsch im Bereich “Beobachtungsliste” und “Einträge entfernen”» publiziert. Es ging um einen technischen Wunsch von 2013. Ich war einer von wenigen, die reagiert hatten – aber von Anfang an recht begeistert von der Idee, dass Seiten nur für einen begrenzten Zeitraum auf die Beobachtungsliste aufgenommen werden könnten. Damals habe ich den Vorschlag unterstützt, in der Hoffnung, den Zuwachs an beobachteten Seiten vielleicht irgendwann ein mal bremsen zu können. Und ich habe damals die Seite auf meine Beobachtungsliste gesetzt. Etwas mehr als vier Jahre später ist der Wunsch Wirklichkeit geworden, wie ich heute beim Editieren festgestellt habe. Seit der Lancierung der Idee bei den Technischen Wünschen 2013 ist reichlich Zeit vergangen. Anscheinend hatte das Projekt weder besonders hohe Priorität, noch stand es unter einem besonders guten Stern (der Beobachten-Stern?). Es ist nachzulesen, dass bis 2015 beim Projekt Topwünsche/Einträge nach einer Zeitspanne automatisch von Beobachtungsliste löschen gar nichts passiert ist. Dann wurde die Arbeit bis 2017 wegen eines Datenbankupdates von der WMF verboten. Von einer Realisierung bis Mitte 2017 war damals die Rede. Irgendwann wurde dann mal die Entwicklung bei WMDE ganz gestoppt – kann die Begründung nicht mehr finden, aber anscheinend war man wohl der Ansicht, dass das in Kalifornien erledigt werden sollte, oder es ist sonstwie zurückgestellt worden. Das hatte vielleicht auch damit zu tun, das der gleiche Wunsch 2015 bei der Community Wishlist geäussert wurde. Die Idee schaffte es zum Glück in die Top 10 der Community Wishlist 2019. Damals (2018) hiess es von Seiten WMDE, dass man recht weit fortgeschritten sei … Jedenfalls kam danach langsam Fahrt auf, und vor etwas mehr als einem Jahr tauchte die Technische-Wünsche-Seite mal wieder in meiner Beobachtungsliste auf. Jemand hatte dort einen Hinweis auf m:Community Tech/Watchlist Expiry hinterlassen, wo um Feedback gebeten wurde. In der Folge wurde ich – nebst einigen anderen Wikipedianern, die sich dort zur Idee geäussert hatten – von den Entwicklern immer wieder mal um Feedback angefragt. Macht man ja gerne. Und so wurden uns alle ein, zwei Monate ein neuer Entwicklungsstand gezeigt, und wir gaben unsere Meinung ab und ergänzten mit Vorschlägen. Es war ganz spannend, so ein Projekt mal etwas näher zu begleiten. Ab und zu fragte man sich aber schon, wie gering die Ahnung zu sein scheint, die diese Entwickler von der Arbeit der Editoren haben. Aber zumindest konnten wir ja detailliert Feedback geben und hatten auch das Gefühl, dass wir Ernst genommen werden. Ab und zu hatte ich auch den Eindruck, dass da mein persönlicher Spezialwunsch umgesetzt würde. 2013 votierten elf Editoren für die Idee. 2015 waren es immerhin fünf Mal mehr. 2018 dann schon knapp über 100 – aber immer noch keine repräsentive Vertretung der weltweiten Community. In der Feeedback-Runde waren wir zudem nur noch rund neun Personen, die sich da regelmässig beteiligten. Eine doch sehr kleine Gruppe, die sich für etwas stark macht, das fast jeden User betrifft. Aber es zeigt auch: Manchmal kann man auch als Einzelner spürbar Einfluss nehmen. Ich bin glücklich, dass die Funktion jetzt da ist. Und hoffentlich ist mir niemand böse, dass ich mich über Jahre dafür stark gemacht habe. 58
These days[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stay home and edit Wikipedia!
--Lars (User:Albinfo) 14:40, 22. Mär. 2020 (CET)
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Kleine Werbeeinblendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Woche vor der Open Source Conference Albania wird vom 9. bis 11. Mai in Tirana der Wikimedia Hackathon 2020 stattfinden. Da Programmieren nicht gerade mein Spezialgebiet ist, werde ich mich hier vor allem organisatorisch einbringen – unter anderem als Mitglied des scholarship committee. Wird sicher lustig wie alle Wikipedia- und Open-Source-Events in Tirana bisher. Kann ich wärmstens empfehlen. 56
The Albanian House – kleine Freuden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altes, unbekanntes Haus in Tirana – kein Kulturdenkmal Türme des Derwisch Ali, Dukat Wenig bekanntes, denkmalgeschütztes Haus in Shkodra Ein halb verfallenes Haus in Vuno
Zu den Freuden der Wikipedia-Arbeit gehört die Projektarbeit mit anderen Autoren. Solche Zusammenarbeit darf durchaus auch mal über die engere Wikipedia-Community hinausgehen. Der über Jahre gepflegte Austausch mit der Open-Source-Gemeinschaft in Albanien hat sich mal wieder ausgezahlt. Jora hatte ich im Mai in Tirana bei der Open Source Conference Albania (OSCAL) kennengelernt, als sie ihr Projekt vorgestellt hat (siehe unten Beitrag 49). Richtig ins Rollen kam die Zusammenarbeit in den letzten zwei Monaten – wobei der Kontakt durch aktive albanische Kollegen nochmals vermittelt wurde. Mein Beitrag war nicht allzu gross – aber doch hatte ich grosse Freude zu sehen, was andere machen und sie dabei ein wenig zu unterstützen. Jora ist Architektin, die auch ein Herz für alte Häuser hat. Sie startete ihr eigenes Loves-Monuments-Projekt und fotografierte weit über 100 verschiedene historische Gebäude zuerst in Tirana, später in ganz Albanien. Die meisten dieser Gebäude sind zwar nationale Kulturdenkmäler, aber viele sind schlecht oder gar nicht unterhalten, zum Teil schon stark verfallen oder durch Abriss bedroht. Die meisten Häuser sind nur wenig bekannt und kaum dokumentiert. Etliche sind auch nicht einfach zu erreichen oder sind noch bewohnt, so dass der Zugang nicht für jedermann mmöglich ist. Tagelange Safaris führten Jora durch die verschiedenen Altstädte im Land und zu manch abgelegenem Dorf – meist weit abseits der Touristenströme, meist eben nicht zu den gut bekannten, schon tausend Mal fotografierten Sehenswürdigkeiten. Mit dem Auge der Architektin hat Jora Tausende von Fotos gemacht – jedes Gebäude aus möglichst vielen Perspektiven festgehalten und auch viele kleine bautechnische Details und kulturhistorischen Besonderheiten festgehalten. Auf ihren Websites https://thealbanian.house/ und https://preservingtirana.city/ werden die dokumentierten Objekte zugänglich gemacht. Zum Speichern der vielen Fotos hat Jora Commons genutzt: c:Category:The_Albanian_House Hier kam dann mein Wissen ins Spiel: Während Jora Fotos en masse hochgeladen hat, habe ich die Kategorien passend zugeordnet, mit Wikipedia und Wikidata verknüpft und versucht, weitere Informationen wie Koordinaten etc. zu ergänzen. Gemeinsam haben wir die genaue Lage von einzelnen Objekten geklärt, den offiziellen Namen eines Kulturdenkmals bestimmt oder andere Probleme gelöst. Das eine oder andere Foto konnte ich in Artikeln in der deutschsprachigen Wikipedia ergänzen. In der albanischsprachigen und in der englischsprachigen Wikipedia fand ich deutlich mehr Artikel, die ich frisch bebildern konnte. Die Fotos von Jora sind eine grosse Bereicherung für die Wikipedia. Gerade in Albanien, wo viele Kulturdenkmäler durch Bauwut, Informalität oder auch Erdbeben bedroht sind und noch vieles schlecht dokumentiert ist, kann jedes Bild zu einem wichtigen Zeuge werden.
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WikiCon 2019 in Wuppertal – der versprochene Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gruppenbild Eulen-Verleihung
Vor langer Zeit hatte ich hier noch ein paar Zeilen zur WikiCon in Wuppertal versprochen. Was ist zweieinhalb Monate später noch in Erinnerung? Natürlich ist es in erster Linie einfach mal schön, dass ich die WikiCon geniessen konnte. Eine ruhige Anfahrt quer durch Deutschland und dann einfach hinsezten und schauen, was kommt. Im Voraus hatte ich schon öfters gestaunt, wie frühzeitig vieles organisiert war. Und auch vor Ort lief alles reibungslos – zumindets hatten wir Teilnehmer diesen Eindruck. Und alles, was nicht ganz so gut gefallen hat, fällt unter Lehrstücke für kommende Anlässe. In einem Schulhaus muss man sich natürlich den lokalen Gegebenheiten anpassen. Aber das niegelnagelneue Gebäude mit seinen tierischen Mitbewohnern hatte schon eine besondere Note. Besonders gut gefallen hat mir natürlich das Wiedersehen mit vielen Kolleginnen und Kollegen – einige schon zum dritten Mal dieses Jahr, andere nach langer Zeit endlich wieder. Je länger man aktiv an diesen Anlässen dabei ist, je mehr wird die Gemeinschaft familiär. Und sie wächst: Jedes Mal lernt man neue Leute kennen oder andere endlich richtig. Gefallen hat mir auch die Eröffnugnsveranstaltung: Politische Gastredner, die auch auf das Thema Wikipedia eingehen und dann noch unterhaltsam sind, sind selten. Dazu eine engagierte Gastgeberin. Schön war auch, dass viele praktische Themen aus dem Editorenalltag, die an der Wikimania kaum zur Sprache kamen, an der WikiCon ausführlich diskutiert wurden. Es gab nicht nur Frontalvorträge, sondern auch lebhafte Diskussionen – immer wieder auch zum Thema Qualität. In einer kleineren Gruppe sind wir auch mal zusammengesessen und haben das Projekt WikiCon 2020 in Görlitz gestartet. Mit reichlich Zuversicht habe ich diese Besprechung verlassen. Richtig teilhaben konnte ich dieses Jahr auch an der Eulen-Verleihung. Vor drei Jahren war mir alles noch zu fremd (und es dauerte zu lange). Letztes Jahr hatte ich anderes zu tun. Aber dieses Jahr hatte ich Zeit, waren mir viele Namen vertraut, stand auch meine Lieblingseditorin mit auf der Bühne und präsentierte. Insgesamt war es mal wieder ein anstrengendes, ereignisreiches und doch sehr schönes Wochenende, von dem man viel mitnehmen konnte. Ein grosser Dank an alle, die mitgewirkt haben. Ich weiss ja jetzt zu gut, wie viel Arbeit hinter einem solchen Anlass steckt. Natürlich nicht fehlen durfte die Fahrt mit der Schwebebahn – reichlich verdient nach dem langen Abbau und Aufräumen am Sonntagnachmittag. Viel mehr habe ich vom verregneten Wuppertal nicht gesehen. Wer weiss – vielleicht kommen wir mal wieder. 54
WikiCon 2019 in Wuppertal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schön war's – Text kommt noch. 53
50'000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach 15 Jahren und 185 Tagen Mitarbeit in der Wikipedia habe ich es jetzt laut Benutzer:Beitragszahlen auf 50'017 Edits geschafft. Der Beitragszähler gibt mir zwölf Edits weniger. So oder so ein Grund zum Feiern. :-) Auch auf Commons nähere ich mich allmählich dieser Marke. Über alle Projekte sollen es über 100'000 Edits sein. 52
WikiCon vs. Wikimania[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Plakat an der Wikimania – wegweisend?Wegweiser an der WikiConWikimania-Trinkflasche
Als Organisator einer WikiCon kommt man natürlich nicht darum herum, einen Anlass wie die Wikimania mit der eigenen Veranstaltung zu vergleichen. Die WikiCon 2018 in St. Gallen fand in einer Schule statt, die Wikimania 2019 auf einem Universitätsgelände. Die Voraussetzungen sind also nicht allzu unterschiedlich, auch wenn an der Wikimania fast drei Mal so viele Teilnehmer waren und das Gelände in Stockholm deutlich weitläufiger war. Mit Teilnahmegebühren von $225 (resp. $175 für Frühbucher; ohne Pre-Conference) war die Wikimania deutlich teurer als die kostenlose WikiCon. Was hat man für all das Geld gekriegt? Das Programm ist natürlich schwer zu vergleichen. Mit seinem Motto Nachhaltigkeitsziele hatte Stockholm natürlich ein grossartiges Thema, das sich als roter Faden durch die ganze Veranstaltung zog. Das zeigte sich in der Eröffnungsveranstaltung, in mancher Rede, in vielen Präsentationen. Das zusammengewürfelte WikiCon-Programm hatte hingegen keine übergeordnete Hand, die Themenschwerpunkte zu setzten vermochte. An der Eröffnugnsveranstalter meinte einer der schwedischen Organisatoren, dass viele Teinehmer Angst gehabt hätten vor dem schwedischen Essen, dem schwedischen Wetter und dem angepassten Programmkonzept (zu Letzterem möchte ich mich hier nicht äussern). Das Wetter war tatsächlich durchzogen: Zwar kamen wir fast trocken durch und sahen auch immer wieder die Sonne – temperaturmässig war der Spätaugust in Stockholm aber frischer als der Oktober in St. Gallen. Aber dafür können die Organisatoren ja nicht viel. Auf das Essen hatten sie aber Einfluss: In St. Gallen gab es verschiedenen Schweizer Spezialitäten (Käsefondue!) und Apéros. In Stockholm gab es mitunter auch – streitbare – schwedische Spezialitäten (Surströmming, Fika) und Drinks, aber mehrheitlich war das Essen durchzogen: Sandwichs am Freitagmittag, Sandwichs am Samstagmittag, Sandwichs am Sonntagmittag – immer die gleichen. Nur die Salate wechselten ab, aber davon hatte es nicht für alle genügend. Während manch ein Besucher in den Sandwichs das Fleisch vermisste, gab es am Sonntag-Abend nur eine (kalte) Fischspeise ohne Alternative für Vegetarier – lecker war der Fisch jedenfalls. Die Vielfalt und Qualität des Essens war in der Schweiz deutlich grösser. Dabei hätte es an der Uni auch Kantinen gehabt als Alternative zu den Sandwiches. Sicherlich erwartet niemand Gourmetküche. Aber etwas Abwechslung darf schon sein … Und ansonsten haben wir in Schweden immer sehr gut gegessen. Zum Essen gehört aber auch etwas Gemütlichkeit. So was ist in Schulen und Universitäten meist nicht gross zu finden. In St. Gallen hatten wir den grossen Innenhof – ruhig und steinig, mit ein paar Bäumen. In Stockholm liegt die Uni in einem grossen Park: Der Blick ging über Wiesen. In St. Gallen hatten wir uns viel Mühe gegeben, die Schule in den Hintergrund zu drängen und für etwas Gemütlichkeit in den dunklen Gängen zu sorgen. Überall stellten wir gemütliche Sitzgelegenheiten hin, überdeckten den Schulkramsch und dekorierten. Und vor allem: Für jeden gab es einen Stuhl – niemand musste im Stehen essen. Der Norden ist ja bekannt für hyggelig – wir vermissten diesen Aspekt aber. In Stockholm war das Rumstehen beim Essen und auch sonst auf Dauer recht ungemütlich. Es hätte zwar wohl auch irgendwo Sitzgelegenheiten gehabt. Nur nicht dort, wo das Essen ausgegeben wurde und man sich traf. Auch die Austauschorte waren eben nicht dort, wo die Leute sich austauschten. Generell war es an der Wikimania etwas schwierig, irgendetwas zu finden. Der Orientierungsplan war mangelhaft, Ausschilderung fehlte komplett. So irrten noch am letzten Tag Wikipedianer durch die Gänge auf der Suche nach Vortragsräumen. In St. Gallen haben wir mit viel Aufwand alles mit Schildern versehen, damit auch ja niemand umherirren muss. Dazu diente auch das sorgfältig gestaltete WikiCon-Programmheft. Es sollte bei der Orientierung helfen. An der Wikimania 2019 gab es kein Programmheft – aus Umweltschutzgründen. Natürlich kann man das alles online studieren – aber das Ankreuzen von interessanten Veranstaltungen und so geht auf Papier eben doch einfacher. Viele hätten gerne ein Programm auf Papier gehabt, aber ausdrucken liess es sich auch nicht wirklich. Dafür gab es in Stockholm eine schöne, grosse Thermos-Trinkflasche. Die ist natürlich viel edler und langlebiger als unsere WikiCon-Plastikflasche. Aber unser Budget liess solche Exrtavaganzen nicht zu – auch keine T-Shirts (das ich wohl wegen des pinken Aufdrucks nicht allzu oft tragen werde). Extravagant waren auch die Abendveranstaltungen: Der Empfang am Freitag in der Stadthalle von Stockholm war schön, etwas kurz, es fehlten die Gastgeber. Die Party am Sonntag im Nordischen Museum war richtig toll – hätte noch viel länger dauern können. So eine richtige Party bräuchte es mal an einer WikiCon. Aber dafür die Teilnahmepreise erhöhen? Die Wahl der Räumlichkeiten hat mich in Stockholm nicht überzeugt. Neben der grossen Aula Magna ware die meisten anderen Räume überfüllt und eher schlecht betreut: Das grelle Licht liess sich nicht dimmen und damit die Folien kaum lesen. Jede Türe knarrte. Es fehlte Hilfe bei technischen Problemen. Noch am zweiten Tag wurden laufend Tische rausgetragen und Stühle gesucht. Auf die Wahl der Räume hat man an einer Veranstaltung nur bedingt Einfluss – auf den Betrieb schon. Schön war wohl das Hotel in Stockholm (wie auch die meisten Hotels in St. Gallen alles andere als einfach und günstig waren). Etwas weit weg vom Veranstaltungsort, aber dafür trafen sich dort am Abend alle Wikipedianer. Ein Hotel für alle ist vorteilhaft – und dort ging das Hacken, das Diskutieren, die Meet-ups, das Feiern weiter. Eine perfekte Konferenz zu organisieren ist nicht möglich. Muss auch nicht sein. Die Wikimania war schön, intensiv, toller Austausch – was wir hoffentlich den Teilnehmern in St. Gallen auch bieten konnten. Die Wikimania war teuer. Und ihrem Umweltanspruch wurde sie auch nicht immer gerecht: kein Programmheft, aber Getränke aus Alu-Dosen, massige Flaschen für Trinkwasser als Alternative zum Mineralwasser und T-Shirts für alle. Schwierig, immer abzuwägen. 51
Qualität an der Wikimania und in der Wikipedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weniger toll am Programm der Wikimania 2019 fand ich, dass das Thema Qualität recht kurz kam: Der Quality Space dauerte nur einen Tag. Dabei finde ich, sollte rund um Wikipedia eigentlich viel mehr von Qualität gesprochen werden – oft scheint hingegen Quantität im Vordergrund zu stehen. Um so mehr habe ich mich über den Vortrag How to measure a giant squid and other thoughts about Wikipedia’s quality von Frank Schulenburg gefreut, dessen Gedanken ich nochmals aufgreifen möchte: Frank sagt, dass die Qualität der Wikipedia Hauptgrund für den Erfolg des Projekts ist (#1 Content quality has been a key factor for Wikipedia's success). Damit hat er sicherlich recht: Es wird zwar in der Öffentlichkeit viel gemotzt über die mangelnde Qualität der Wikipedia und in der Community viel gestritten, aber ohne eine gewisse Qualität wäre die Wikipedia nicht dort, wo sie heute ist. Gute Qualität in der Wikipedia wird oft als selbstverständlich betrachtet, weshalb schon kleine Fehler schnell von Journalisten aufgegriffen werden. Frank wiederholt, dass wir wohl schon recht viel richtig machen (#2 Don't panic. Given Wikipedia's enormous popularity it seems like we're getting more things right than wrong about quality). Wenn sich jemand über Fehler in der Wikipedia aufregt, dann ist es wohl Ausdruk der oben erwähnten Selbstverständlichkeit und Erwartungshaltung, dass so etwas nicht passieren darf. Qualitätsmängel sind also nicht die Regel, und Konsuliteren des Lexikons gehört zur täglichen Routine vieler Menschen da draussen. Gemäss Frank dürfen wir deshalb nicht riskieren, das Vertrauen der Leser bezüglich Qualität zu verlieren. Ein weiterer Hinweis, dass wir uns bei unserer Arbeit vor allem auf Qualität konzentrieren sollten. Und für kleinere Wikipedia-Sprachen dürfte dies auch richtungsweisend sein bei der Arbeit: Nicht möglichst viele, sondern möglichst gute Artikel dürften langfristig zum Erfolg führen und eine Abwanderung der Leser zu grösseren Sprachen verhindern. Insofern ist es doch bedauernswert, dass WMF und die meisten Chapter bei der Beurteilung von Projekten meist quantitative Kriterien berücksichtigen. Noch scheint die Wikipedia zu funktionieren, die Qualität ist ok und die meisten Probleme werden behoben. Andererseits ist Frank der Ansicht, dass gerade auch die hohen Qualitätsansprüche viele Neulinge vom Mitwirken abhalten (in diese Richtung: #3 Exaggerated requirements prohibit top quality content from emerging & #4 A contentious working atmosphere and a culture of reverting rather than fixing deter us from achieving the quality growth that our readers deserve). Wir müssen also Wege finden, den Menschen da draussen verständlich zu machen, dass man in der Wikipedia mitwirken kann, ohne eine Experte für ein Thema zu sein, der gleich komplette Abhandlungen zu noch nicht beschriebenen Themen verfassen kann. Und wir müssen Neulingen, die mit gutem Willen etwas in der Wikipedia verbessern wollen, ohne direkt alle Regeln zu kennen, guten Willen entgegenbringen: Ihnen helfen, indem wir erkennen, was sie ändern wollten, und dies im Rahmen der Richtlinien umsetzen anstatt einfach immer alles rückgängig zu machen, das nicht gerade perfekt ist. Frank stellte angesichts der vielen Reverts die Frage in den Raum, ob WP:GVGAA überhaupt noch in der Wikipedia gelebt wird. Obwohl die Qualität der Wikipedia in den letzten Jahren eine erstaunliche Erfolgsgeschichte war, darf man Qualitätsverbesserungen nicht als selbstverständlich betrachten (#5 „Quality improves by itself“ is only half the trouth at best). Die Wikipedianer schreiben nur in denen Artikeln, die sie interessant finden, betont Frank. Ganz recht: Wohl niemand von uns würde jetzt wohl diesen Artikel ausbauen. Und viele Themen fristen ein Nischendasein, darunter zum Beispiel Unternehmensartikel. Insofern fordert Frank, dass es Anreize für Fachexperten braucht, damit sie in ihren Fachgebieten beitragen. Ähnliche Forderungen in diese Richtung habe ich in de Vergangenheit auch schon gestellt (siehe unten beim Beitrag 26). Immer nur zu versuchen, möglichst viele neue Editoren zu gewinnen, die möglichst viele neue Artikel schreiben, ist ein veralteter Ansatz. Frank hebt auch hervor, dass es ein Irrglaube ist, jede und jeden zum Verdfassen von Wikipedia-Artikeln gewinnen zu können. Er ist der Ansicht, dass wir Wikipedianer eine kleine Gemeinschaft von schrulligen Menschen sind [frei übersetzt von mir], während die Mehrheit der Menschen wohl nie ein Interesse zeigen wird, langfristig in der Wikipedia mitzuwirken. Deshalb ist es nicht nur wichtig, die richtigen Leute anzusprechen, sondern auch die bestehenden Editoren „bei Laune“ zu halten (#7 There is no better way of ensuring Wikipedia's quality in the long run than keeping the existing producers and curators of content engaged and happy). Qualität ist oft nicht einfach fassbar – der Umgang mit quantitativen Kriterien ist viel einfacher. Deshalb fordert Frank neue Methoden zur besseren Messung der Qualität (#6 We need better tools and methods to measure content quality, even if certain aspects of quality are hard to quantify). Zwischenzeitlich gibt es aber schon zahlreiche Ansätze, die in diese Richtung zielen: Neben den von Frank erwähnten (quantitativen) Erfassung von Quellen in einem Artikel, gibt es heute auch schon zahlreiche Methoden zur Beurteilung von Texten, die zum Beispiel automatisch deren Verständlichkeit, Komplexität und Benutzerfreundlichkeit untersuchen. Aber hierfür bräuchten wir Editoren die Unterstützung von WMF und der Chapters. Qualität hat viele Aspekte, wie Frank aufgezeigt hat. Und ich bin der Ansicht, dass Qualität bei vielen Überlegungen viel zu kurz kommt. Dringend sollten wir uns zusammen mit den Chaptern überlegen, wie wir die Qualität der Wikipedia verbessern können. Es gibt Tausende von Artikeln da drausen, die veraltet sind (Schätzungen variieren zwischen 25 und 33 %) – und täglich kommen neue hinzu. Wie können wir die Qualität langfristig sicherstellen? Wie können wir Mitarbeiter gewinnen, die deutlich zur Verbesserung der Qualität beitragen können? Wie können wir Qualität messen? Welche Tools braucht es, um die Wikipedianern beim Verbessern der Inhalte zu unterstützen? Und wie können wir die guten Mitwirkenden behalten? Viele Fragen – gerne kannst du auch deine Meinung äussern. 50
Wikimania-Blog[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]EröffnungOrganizational Gallery an der Wikimania 2019Wiedersehen mit albanischen Wikipedianern
Ein paar Eindrücke aus Stockholm: #1 Spielen mit Bildern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Wikipedia-Anlässen geht es ja vor allem darum, Neues kennenzulernen und zu lernen. Zwei Themen, die mir wichtig sind, sind unter anderem Wikidata und Commons – und Structured Data als Verknüpfung. Structured Data on Wikimedia Commons for GLAM-Wiki Mit einfachen Englisch-Kenntnissen kann hier Abhilfe geschaffen werden: einfach Structured Data und Beschreibungen ergänzen: People at Work across Africa Ein anderes neues Projekt wurde im Tutorial: «Discovering and Analyzing Wikimedia Images» vorgestellt. Wird uns künstliche Intelligenz bald helfen, Bilder zu kategorisieren, indem die Inhalte automatisch erkannt werden? Eine nette Vorstellung. #2 Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Vortrag über die jüngste Benutzerumfrage (anfangs Juli), vorgestellt in Research/Characterizing Reader Behavior on Wikipedia, zeigte einige klare Tendenzen: Unsere Leserschaft ist meistens sehr jung: rund die Hälfte ist unter 25 Jahre alt. In der deutschsprachigen Wikipedia haben wir zwar auch eine ältere Leserschaft, überdurchschnittlich viele Rentner, aber auch hier gibt es sehr viele sehr junge Leser. Wir schreiben Wikipedia also vor allem für Schüler und Studenten. Männer lesen vor allem Biografien von Männern. Frauen-Biografien werden vor allem von Frauen gelesen. #3 Schweiz inexistent oder: Wie erhalten wir Qualität in der Wikipedia?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An einer Leine hängen Plakate von den verschiedenen Chaptern und User Groups – Kurzpräsentationen. Über WMCH sind hier keine Informationen zu finden. Generell ist die Schweiz kaum vertreten in Stockholm. Eine Handvoll Wikipedianer ist auf eigene Kosten gereist, eine Chapter-Vertreterin ist vor Ort (im Vergleich zu angeblich 28 Vertretern von WMDE). Wie sinnvoll es ist, für eine solche Konferenz rund um die Welt zu reisen, kann durchaus diskutiert werden. Aber gerade wenn die Wikimania mal wieder in der Nähe stattfindet, ist es eine gute Chance, von dieser Gelegenheit zu profitieren. Es ist unbestritten, dass man viel von Wikipedia-Konferenzen mitbringen kann. Es geht dabei nicht nur um den direkten Austausch und die Erweiterung des Netzwerks. Es gibt vor allem auch viel zu lernen: Das Wikimedia-Universum ist riesig – hier erfährt man, was alles in den verschiedenen Ecken des Universums geschieht, was irgendwo unter der Decke vibriert, was andere beschäftigt oder was man einfach noch nicht auf dem Radar hatte. Drei, vier Tage taucht man in die Wikipedia-Welt ein und saugt auf, soviel man kann. Viele Teilnehmer berichteten, wie ihr Chapter früher von Unterstützung aus der Schweiz profitieren konnte. Viele drückten aber ihre Überraschung aus, dass sie schon länger niemanden mehr aus der Schweiz getroffen hätten. Auch für Chapter-Mitarbeiter wäre eine Wikimania auf dem gleichen Kontinent eine Gelegenheit, sich zu vernetzen und zu erfahren, wie andere mit den Themen umgehen, die einen ja auch beschäftigen: Bildung, Diversity und GLAM werden hier gross geschrieben. Aber vor allem ist die Wikimania auch eine Möglichkeit für aktive Wikipedianer, neue Ideen zurückzubringen und Wege kennenzulernen, wie die Qualität der eigenen Arbeit und wie andere Artikel verbessert werden können. Mitunter ist eine Wikipedia-Konferenzteilnahme aber auch eine Motivation: Der Spirit auf diesen Veranstaltungen steckt an. Möglichst viele Leute sollten von diesem Feuer erfasst werden – mehr dazu später. Leider wird das in der Schweiz nicht gross unterstützt. #4 Atlas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiki-Atlas: Rendering Wikipedia Content through Cartographic and Augmented Reality Mediums Ein neues Projekt, das in New York entwickelt wird: wiki-atlas.org, zeigt, wo es Wikipedia-Artikel gibt und wie häuffig sie gelsen werden. Ein nächster Schritt wäre. das ganz noch als AR in einem App zu präsentieren. Hübsche Idee – --Lars (User:Albinfo) 11:48, 18. Aug. 2019 (CEST) #5 Schluss mit Qualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie angekündigt, wollte ich ja noch mehr zum Thema Qualität schreiben. Leider fehlt für How to measure a giant squid and other thoughts about Wikipedia’s quality jegliche Dokumentation: Präsentaiton fehlt, Etherpad wurde nur mit ein paar Wörtern gefüllt und der Live-Stream zeigt auch nichts. Mehr dzau hoffentlich später mal, wenn noch was auftauchen sollte. Ein grosses Plus dieser Veranstaltung waren die Video-Übertragungen. Man kann ja nie alle Vorträge besuchen, und viele konnten ja überhaupt nicht teilnehmen. Es lohnt sich sicherlich, beim einen oder anderen nochmals reinzuschauen. --Lars (User:Albinfo) 00:06, 26. Aug. 2019 (CEST) 49
Wikipedia-Kategorien oder: Reisen im Frühling 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unterwegs in Albanien
Nach langer Jagd den Zug pitoresque eingfangen
Wiki-Wandern
Im Mai ging es wieder nach Albanien. Ich dachte, es sei mal an der Zeit, den albanische Kollegen etwas über Kategorien zu erzählen. Die Open Source Conference in Tirana (OSCAL) war der geeignete Anlass, nachdem die Einladung für das Wikipedia-Treffen im Winter etwas kurzfristig gekommen war. OSCAL ist immer ein guter Anlass, um etwas über den Tellerrand von Wikipedia hinauszuschauen: An die 50 Redner aus Albanien und der ganzen Welt und viel interessiertes Publikum kommen zusammen. Auch dieses Mal wurden mehrere Projekte, bei denen es um Freies Wissens ging, vorgestellt – mit den einen oder anderen bin ich immer noch im Austausch. Bei preservingtirana.city kam nicht nur mein Thema «Kategorien in Wikipedia und Commons» ganz konkret zur Sprache, wir haben auch bereits zusammen etwas weitergearbeitet und Informationen ausgetauscht; hoffentlich bleiben wir in Kontakt. Meine Präsentation, die ich bei OSCAL vorgetragen habe, ist unter File:OSCAL 2019 Wikipedia Categories – Presentation Albinfo.pdf abrufbar. Nicht nur beim Reisen und bei Artikelarbeit, auch beim Vorbereiten von Präsentationen gibt es Neues zu entdecken. Die frisch eingeführten «Strukturierten Daten» auf Commons wollten natürlich auch erwähnt werden. Also musste ich mich zuerst mal damit auseinandersetzen. Wie? Wann? Wo? Weshalb? Wohl kaum ein Wikipedianer hat hierfür schon Antworten – und die Dokumentationen sind noch recht knapp. Das kam mir vor wie Pionierarbeit. Zum Glück konnte ich es mir einrichten, auch noch etwas mehr von Albanien zu sehen als nur die Konferenzräumlichkeiten. Auf dem Rückweg habe ich zudem ein paar freie Tage in Kosova angehängt. So sind viele Bilder für Commons und Wikipedia-Artikel entstanden. Adriatik (Divjaka) erhielt zum Beispiel schönes Bildmaterial und nach einer längeren Jagd durch Mittelalbanien ist das nebenstehende Eisenbahnfoto entstanden. So konnten jetzt einige noch nicht oder unausreichend bebilderte Artikel verbessert werden – nicht nur in der deutschsprachigen Wikipedia. In Kosova habe ich weitere Open-Source-Aktivisten und Wikipedia-Freunde getroffen – mitunter ein kurzes, aber schönes Wiedersehen mit einem der WikiCon-Mitorganisatoren. An Pfingsten ging es ans WAF-Treffen in Liechtenstein. Zum Glück musste ich hier keine Präsentation vorbereiten – Erkundigungen standen im Vordergrund. Dafür gibt es reichlich Recherche- und Schreibarbeiten im Nachhinein … Solche GLAM- und WAF-Treffen sind eigentlich die Höhepunkte der Wikipedia-Arbeit: das Zusammentreffen und der Austausch mit anderen Wikipedianern, die Einblicke und Führungen durch Experten in verschiedenen Kulturinstitutionen – oder dieses Mal auch im Liechtensteiner Parlament – und das Auseinandersetzen mit und Entdecken von neuen Welten respektive Themen, all dies lässt mein Wikipedia-Herz immer wieder höher schlagen. Auf dieser Tour stand für mich nicht das Fotografieren im Vordergrund (viele andere haben das intensiver gemacht) – aber die Kategorien wurden auch in Liechtenstein schnell wieder Diskussionsthema. Eine Vertiefung in die Kategorien-Thematik scheint nicht nur albanischen Wikipedianern angeraten zu sein, sondern würde wohl auch dem einen oder anderen altgestandenen Autor der deutschsprachigen Wikipedia gut tun. So durfte ich im Anschluss an das Treffen nicht nur die passenden Kategorien für meine 70 Fotos finden, sondern auch für 860 Fotos, die ein anderer Teilnehmer hochgeladen hat. Sowohl in Albanien als auch in Liechtenstein sind dafür in den letzten Tagen viele neue Commons-Kategorien entstanden. Und die müssen ja alle auch in Wikidata ergänzt werden, so dass die Reise durch die Wikiwelt immer weitergeht … 48
Postkartenmotiv – oder auch nicht?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mein Foto, das für die Postkarte verwendet wurde
Neulich auf Ebay nach Albanien-Material gestöbert und auf eine Postkarte gestossen, die irgendwie meine Neugierde geweckt hat. Postkarten aus Kukës in Nordalbanien mit recht neuen Motiven sind nicht gerade häufig … Auch die Rückseite der Karte war dargestellt – und dort war als Autor ein befreundeter Wikipedia-Autor aus dem Kosovo vermerkt. Und ein kurzer Hinweis "CC-BY-SA 4.0". Schnell waren noch drei weitere Karten entdeckt. Eine dieser Karten zeigte nebenstehendes Foto, das ich 2011 in Kukës aufgenommen hatte. Mein Commons-Bild auf einer Postkarte? Als wäre das nicht genug Überraschung, folgt darauf gleich die Frage, weshalb gerade dieses Bild auf einer Postkarte landete? Unter einem Postkartenmotiv – huch, ein Rotlink – stellt man sich doch was ganz anderes vor! Der thüringische Produzent dieser Karten stellte Ansichtskarten von der halben Welt mit Fotos von Commons her. Er scheint auch ein Faible für Flughäfen zu haben. Und dieses nebenstehende, lausige Foto ist noch immer eines der besten Fotos dieses Flughafens, das es im Web unter freier Lizenz gibt. Wobei anzumerken ist, dass der Flughafen Kukës auch mehr als sieben Jahre später den regulären Flugbetrieb noch nicht aufgenommen hat. Trotzdem ist dies wieder ein Anschauungsbeispiel für Langweilige Postkarten: Man staunt immer wieder, welche Fotos als gut genug erachtet werden, um sie als Ansichtskarte zu drucken. Es gäbe doch so viele schönere Fotos auf Commons – sogar von mir. Aber eben: Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Und anscheinen muss auch nicht jede Ansichtskarte schön sein. Wie in einer Enzyklopädie reicht wohl des öfteren ein dokumentarischer Wert. Rätselhaft ist auch die Motivation dieses Postkartenproduzenten: Mit welcher Absicht produziert jemand eine Handvoll Postkarten von über die ganze Welt verstreuten Orten, um sie dann übers Internet zu verkaufen? 47
Wiki Loves Monuments der albanischen Wikipedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausstellung bei der Preisverleihung in Albanien
Siegerbild Albanien
Siegerbild Kosovo
Erneut wurde ich von Administratoren der albanischen Wikipedia gebeten, sie als Juror zu unterstützen. Es ging um die diesjährige Austragung von Wiki Loves Monuments. Diese Fotowettbewerbe sind für kleine Wikipedia-Communities immer wieder eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Zu den Chancen gehört, dass internationalen Events eine gute Gelegenheit bieten, Wikipedia in einem etwas grösseren Kreis zum Thema zu machen. Dieses Mal gab es in Albanien sogar eine Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium, das für die Preisveranstaltung seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Es stossen bei diesen Wettbewerben auch immer wieder neue Fotografen hinzu, die sich erstmals auf Commons beteiligen. Die Preise – auch wenn nicht wirklich hoch – sind für manchen in Albanien und Kosovo ein interessanter Anreiz. So beteiligenen sich Jahr für Jahr auch profesionelle Fotografen am Wettbewerb. Die Herausforderungen andererseits wurden beispielsweise deutlich, als die deutschen Kollegen schon ihre Resultate publiziert hatten, obwohl wir kaum mit dem Evaluieren begonnen hatten. Die Organisation war wiederum recht spontan und wurde durch das Abspringen einer anderen Jurorin noch erschwert. Im Gegensatz zu Deutschland mussten wir zum Glück nicht mit einer Flut von über 40'000 Bildern kämpfen. Die Zahl der Uploads für Albanien und Kosovo war knapp vierstellig. Das bringt aber andere Probleme mit sich. Lange hatte ich Angst, dass wir überhaupt genügend qualitativ gute Bilder finden. Und tatsächlich sind unter den zehn besten auch ein paar Fotos dabei, die teilweise überbelichtet sind oder eine sehr tiefe Auflösung haben. So ist es auch nicht überraschend, dass die Sieger nicht mit einer extrem teuren Kamera gemacht wurden, sondern mit fliegenden Drohnen. Die Siegerfotos sind von ordentlicher Qualität, bieten aber vor allem ungesehene, neue Perspektiven. Wie in anderen Ländern werden auch hier viele schon tausendfach gesehene Motive eingereicht. Aber es kamen auch Fotos von Objekten hinzu, die bis anhin nur mangelhaft bebildert waren – Drohne sei dank! Dieses Mal ist zum Glück kein Bild unter den Ausgezeichneten, hinter dem ich als Juror nicht stehen kann – obwohl das überbelichtete Bild und dasjenige mit Wasserzeichen von mir sicherlich nicht die höchste Punktzahl erhalten haben. Ein Treffen der Juroren, bei dem die Siegesbilder bestimmt werden, gab es im Gegensatz zu anderen Ländern leider nicht. Ausschlaggebend war einzig die vergegebene Punktzahl, und da kommt es halt schon mal zu Überraschungen. Und beim nächsten Mal schaffe ich es dann vielleicht auch an die Preisverleihung …
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WikiCon – meine kurze Rückschau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gruppenbild
Das WikiOK
Tagesschau-Interview
Anpackende Wikipedianer
Bevor alles komplett in Vergessenheit gerät und im Dunst der Zeit schöngemalt wird, sollte ich wohl doch noch kurz die WikiCon 2018 résumieren. Die Teilnehmer waren zufrieden, das Essen hat geschmeckt, das WLAN funktioniert – was möchte man als Veranstalter sonst noch? Vielleicht eine WikiCon, von der man selber auch was mitkriegt? Es soll ja auch Menschen geben, die sich mehr als eine WikiCon-Orga antun. Für mich eher unverständlich. Denn irgendwann kommt der Punkt, wo man sich nur noch darauf freut, dass es endlich vorbei sein wird – bei mir einige Tage vor dem Anlass. Der Stress im Vorfeld war gross: Programmheft, Give-Aways, Medienarbeit, Dekoration ohne Ende und viele Kleinigkeiten. Der Stress während der WikiCon war noch deutlich grösser. Das lag vor allem an zwei Punkten: Der Aufwand im Verpflegungsbereich war von allen – inklusive Catering – deutlich unterschätzt worden. Und die Medienarbeit war sehr zeitintensiv, siehe unten #45. Da war es gut, dass gewissen andere Baustellen wie das Forum des Freien Wissens, die Einstiegskurse und das Programm weniger Aufwand generierten als erwartet respektive weniger besucht wurden als erwartet respektive einfach am Schnürchen liefen. Da war es auch gut, dass gewisse Medienvertreter gar nicht erst erschienen sind oder kurzfristig abgesagt hatten. Zeit, um das Programm zu geniessen oder sich zumindest mal etwas intensiver mit ein paar anderen Wikipedianern auszutauschen, blieb jedenfalls nicht. Bei zwei, drei Vorträgen sass ich recht lange drin, bei ein paar anderen habe ich kurz reingeschaut. Die WikiCon scheint gut gelaufen zu sein. Wir haben viel Aufmerksamkeit für das Thema Wikipedia generiert – etliche Teilnehmer waren noch nie zuvor an einem Wikipedia-Anlass oder haben zuvor noch gar nicht editiert. Die Community konnte sich austauschen und lernen. Und wir haben doch dem einen oder anderen Mitwikipedianer zu seiner ersten Schweizreise verholfen. Vielleicht kommt später noch mehr von mir zum Theme. Die zahlreichen Bilder vermitteln wohl einen besseren Eindruck als meine Worte: Commons: WikiCon 2018 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Sicher ist, dass ich komisch sentimental wurde, als ich dann auf der Bühne stand und die Abschlussrede hielt. Die Tage in St. Gallen gingen ruckzuck vorbei – irgendwie wehmütig. Natürlich habe ich etwas wichtiges vergessen, obwohl ich es schon bei der Abschlussveranstaltung erwähnt hatte: Stark beeindruckt war ich auch vom Engagement der vielen Helfer. Wir hatten über 200 Helfereinsätze zu vergeben. Und am Schluss war fast jeder besetzt. Dass die Organisatoren viel zu tun haben, war mir klar. Dass sich aber auch sonst jeweils so viele aus der Community für die reibungslose Durchführung der WikiCon einsetzen, ist mir erst jetzt klar geworden. Es gab Leute, die waren praktisch das ganze Wochenende über irgendwo im Einsatz. Andere standen einen ganzen Abend lang in der Küche oder halfen tagelang beim Aufbau und Abbau mit. Und ganz viele haben sonst wo ausgeholfen, wobei auch diese Einsätze nicht sooo kurz waren. Ein grosses Dankeschön nochmals von Seiten der Organisatoren und: Hut ab – ich bin beeindruckt von dieser Community! 45
Die wikipediastische Medienflut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Blick zwischendruch auch das Mikrofon geführt
Fotoshooting mit meiner Lieblingseditorin
Die WikiCon 2018 hatte viele Beiträge in regionalen und nationalen (deutschsprachigen) Medien ausgelöst. Als Kommunikationsverantwortlicher innerhalb des Organisationskomitees darf ich darauf wohl auch etwas stolz sein. Die Medienflut – siehe die Übersicht auf Wikipedia:WikiCon 2018/Pressespiegel – wurde aber durch zahlreiche Faktoren begünstigt. Einerseits scheint Wikipedia in der Schweiz ein unbeackertes Feld gewesen zu sein. Hierzulande wurde in den letzten Jahren nur wenig berichtet. Der Zeitpunkt war also günstig, um mal wieder diese doch recht wichtige Website in den Fokus zu rücken. Weiter haben wir viel Aufwand reingesteckt: Die Medienverantwortlichen von Wikimedia CH haben mit grossem Aufwand eine lange Liste von Journalistinnen und Journalisten, die wir zusammengestellt hatten, persönlich angesprochen, das Feld also aufwändig beackert. Der Zeitpunkt schien auch sonst günstig gewesen zu sein. Wikimedia CH, das Verlagshaus Ringier und SRG veranstalten demnächst einen Wikipedia-Workshop für Frauen. Für diese Medienpartner hatte das Thema Wikipedia somit eine erhöhte Aufmerksamkeit, und so kamen auch der Blick, die Tagesschau und eine Crew vom SRG-Regionaljournal vorbei; Manuel war am Montag für eine einstündige Sendung auf SRF 1 im Radiostudio zu Besuch. Die enge Betreuung der vielen Medien im Vorfeld und während der Veranstaltung war aufwändig. Aber gute Beziehungspflege und das Möglichmachen von Wünschen ist in diesem Business wichtig. Tortzallem zeigte sich, dass Medienarbeit nur sehr beschränkt plan- und steuerbar ist. Man versucht zu steuern, dass die Berichterstattung die richtigen Schwerpunkte setzt, was meist nicht ganz klappt. Leider fehlte die Zeit, jeden Journalisten einzeln intensiv zu betreuen. Das wirkte sich zum Teil auch auf die Korrektheit der Beiträge aus. Aber zumindest haben wir viel Aufmerksamkeit für Wikipedia generieren können – die Details geraten sowieso schnell vergessen. Und das dient vielleicht auch als Basis für künftige Projekte. 44
Albinfo in der Zeitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlässlich der WikiCon nächste Woche in St. Gallen habe ich ein ausführliches Gespräch mit dem St. Galler Tagblatt geführt. Der Artikel wurde für die Onlinepublikation zweigeteilt: Der zweite Teil fokussiert auf die WikiCon, die Editierarbeit der Editoren und mich, der erste Teil legt den Schwerpunkt auf die Erhaltung der Qualität in der Wikipedia. Der Artikel erschien auch in der Luzerner Zeitung. 43
WikiCon 2018 Update[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mein grosses Wikipedia-Thema dieses Jahr ist ja die Organisation der WikiCon 2018. Daneben bleibt nur noch beschränkt Raum für andere Wikipedia-Aktivitäten – wir werden schon hübsch auf Trab gehalten … Regelmässige OK-Besprechungen, viel Austausch daneben, Überarbeiten von Listen, da ein grafisches Problem, dort etwas Werbung, hier ein kleines Konzept oder eine Pressemitteilung verfassen, Fotos organisieren, endloses Planen und Diskutieren, Anfragen von Benutzern möglichst zeitnah beantworten, Infoseiten erstellen und aktuell halten, mal irgendwo aushelfen, sich mit Bannern und Anträgen rumschlagen, dort beim Programm mitplanen, ab und zu nach St. Gallen oder sonstwo hin reisen, auf Facebook, Twitter und Instagram mal wieder was posten, Offerten einholen und externe Partner koordinieren und so weiter und so fort. Wir vom OK freuen uns alle riesig auf den Anlass und hoffen, dass alles problemlos und gut über die Bühne gehen wird. Eine rege Beteiligung wäre der schönste Lohn für die viele Arbeit. Insofern: meldet euch doch an: WP:WikiCon 2018/Anmeldung. 42
Alte Bekannte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da liest man online die aktuellsten Nachrichten und plötzlich taucht ein Bild auf, das einem «hallo» sagt. Kenne ich dich? Woher? Wie war das schon wieder? Man sieht ja täglich viele Fotos – auf Wikipedia und anderswo. Aber die eigenen Fotos stechen meist schon ins Auge. Wie eine Begegnung mit einem alten Bekannten. Und es freut einen natürlich, wenn das eigenen Bild – oder Kind? – «Karriere macht» und irgendwo prominent auftaucht. In diesem Fall waren die Gefühle aber auch etwas zwiespältig. Gerade dieser eher lieblose und qualitativ sicherlich nicht besondere Schnappschuss, der einfach gemacht wurde, um schnell einen Artikel über einen städtebaulichen Schandfleck zu bebildern. Gerade dieses Bild, nicht zugeschnitten, in einem eher anderen Kontext … Da hatte es ein Onlineredaktor wohl gerade sehr eilig. Schon im ersten Beitrag auf dieser Seite habe ich über eines meiner Fotos geschrieben, das mir plötzlich im Blick begegnet ist. Vielleicht sollte ich mich mal um Entschädigung beim Blick anfragen, wenn das öfters vorkommt. 41
Wiki Accademy Kosova & Standortförderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bild von der Wiki Accademy am Wochenende zuvor. Das bin zwar nicht ich, aber ich stand auch dort. Ja, ich warte immer noch auf Fotos vom zweiten Wochenende des Anlasses …
Zwei der Organisatoren
Prishtina im Februar
Da stand ich nun und wusste noch immer nicht genau, wie mir geschehen war. Es war ein Samstagmorgen in Prishtina, Kosovo. Mit nur wenig Verspätung war ich im Incubator angekommen, alle anderen schienen schon gekommen zu sein – und sie warteten auf mich … Also – ran an die Sache und es hinter mich bringen. Zwei Tage zuvor hatte ich erfahren, dass ich auch einen Vortrag halten solle, zwei Wochen zuvor war die Einladung gekommen. Ob ich nicht an der Wiki Accademy Kosova dieses oder nächstes Wochenende teilnehmen wolle. Wollen schon, aber so was will ja geplant und organisiert sein. Nicht unbedingt im albanischen Kulturraum, wo es ok ist, wenn das Flugticket erst zwei Tage vor Abflug eintrudelt, wo man nicht mit Informationen zum Anlass bedient wird und es üblicherweise auch ok ist, wenn man zehn Minuten zu spät an einen Anlass kommt. Aber heute hat das Publikum pünktlich auf mich gewartet – und: Anscheinend war ich der Hauptredner. Am Wochenende zuvor waren auch erfahrene Wikipedianer aus Albanien und Mazedonien zugegen gewesen. Dieses Mal war ich offensichtlich der einzige anwesende Ausländer und sollte den Jugendlichen im Raum die Wikipedia etwas näher bringen. Vielleicht nicht ganz das passende Publikum für meine Ausführungen zum Nutzen von WikiData – aber mangels genauen Informationen vorab war es mir nicht möglich gewesen, mich zielgruppengerecht vorzubereiten. So habe ich einfach umgesetzt, was gewünscht worden war. Ich konnte mich also kurz fassen. Die meisten waren sowieso vor allem erpicht darauf, die am Wochenende zuvor begonnene Schreibarbeit fortsetzen zu können. Selten habe ich so fleissige Jung-Ediotren gesehen wie an diesen Tagen, die auch das Recherchieren und Belegen erstaunlich ernst nahmen. Auch ich gab mir Mühe, meine Anwesenheit mit guter Artikelarbeit zu rechtfertigen und ein paar bedeutende Lücken zu kosovarischen Themen zu schliessen: Mitunter sind Tourismus im Kosovo und Liste der Schutzgebiete im Kosovo entstanden. Bin ich schon in Teufels Küche des Paid Editing gelandet, wenn ich an einem Wikipedia-Event teilnehme, der vom kosovarischen Aussenministerium organisiert wird, damit im Internet mehr Informationen zum Kosovo gefunden werden können? Muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben, weil ich auf Kosten eines der ärmsten Länder Europas reise? Damals war ich mir dessen nicht immer ganz sicher. Jetzt kann ich ohne schlechtes Gewissen auf meine Teilnahme zurückblicken, auch wenn der Vortrag wohl nicht viel Effekt gehabt hatte. Denn wie bei GLAM-Projekten und -Aktivitäten wurden ich und die anderen Editoren zwar an diesem Wochenende gefördert. Aber niemand hat Einfluss genommen auf die Inhalte, die da entstanden – alle waren frei und unabhängig in der Entscheidung, was und worüber sie schreiben. Dass eine Regierung Editoren fördert, um über ihr Land zu schreiben, ist legitim. Ich bin sogar erstaunt, dass nicht öfters von dieser Art Standortförderung Gebrauch gemacht wird. Und ein schlechtes Gewissen brauche ich wohl auch nicht zu haben: Mindestens ein Artikel dürfte einen kleinen Beitrag zur Entwicklung des Kosovos leisten, und im Austausch mit Vertretern des Aussenministeriums bis ganz nach oben (siehe Twitter) habe ich Wissen zu Onlinekommunikation vermittelt, wie sie es sonst nur für teures Geld von professionellen PR-Beratern erhalten hätten. Und so sind wieder einmal Informationen zwischen den Ländern geflossen. Wie jedes Wikipeia-Meeting hat auch dieses nicht nur neue Kontakte ermöglicht und bestehende vertieft, sondern insbesondere auch dazu gedient, dass jeder von den anderen etwas lernen kann. 40
WikiCon = oder ≠ WikiPause?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meine Editzahlen schrauben sich zur Zeit nicht sonderlich in die Höhe. Dafür mag es vielerlei Ursachen geben. Eine gewichtige ist sicherlich die WikiCon. Die Vorfreude steigt. Endlich konnten wir mitteilen, wann und wo wir uns treffen werden. Endlich können wir die nächsten Schritte angehen. Viel gearbeitet – aber es hat doch gedauert, bis man kommunizieren konnte. Und so blieb es auch in diesem «Blog» ungewöhnlich ruhig. Wie Artikelarbeit macht auch das Planen eines solchen Anlasses Freude. Beim Artikelschreiben ist man zwar oft etwas autonomer als in einem Organisationskomitee – aber dafür erfährt man auch etwas mehr Aufmerksamkeit als beim Verfassen von Artikeln zu albanischen Nischenthemen. Der CEE Spring geht dieses Jahr wohl ohne einen Beitrag von mir über die Bühne. Ich hätte aber gegen die aktiven Teilnehmer dieses Jahr auch keine Chance gehabt. Und im Mentorenprogramm bin ich aktuell auch sehr inaktiv … Da könnte man schon fast meinen, dass WikiCon auch WikiPause bedeutet. Aber eben nur fast: Die Auseinandersetzung mit der Wikipedia ist weiterhin intensiv, wenn auch auf anderen Ebenen. Der Kopf muss zwischendurch auch mal etwas abschalten – das liess sich dieses Mal gut mit dem Abarbeiten von Pendenzen erledigen. Schon 100 Bilder vom letzten Urlaub haben in den letzten Tagen den Weg nach Commons gefunden. Die Reise ist schon wieder ein Weilchen her. Gerade deshalb macht es Spass, sich nochmals von der Exotik verführen und Erinnerungen hochkommen zu lassen: Benutzer:Albinfo/Bilder/Diverses#Oman Ohne Wikipedia geht es eben doch nicht wirklich. Nicht gemacht für Pausen. 39
WikiCon 2018 Update[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wir sind fleissig am Arbeiten, am Umherreisen, am Austauschen, am Diskutieren, am Abklären, am Koordinieren. Der laufend aktuelle Ticker mit den letzten News von WP:WikiCon 2018/Aktuell: 10.12.18 – Evaluation
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Wikipedia Weekend Tirana 2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einem VortragZusammenarbeiten
Um das vergangene Jahr abzuschliessen, hier noch ein ausstehender Bericht: Dank grosszügiger Unterstützung von Wikimedia CH konnte ich auch dieses Jahr wieder ans Treffen der albanischen Wikipedianer anfangs Dezember in Tirana reisen. Das diesjährige – vierte – Wiki Weekend in Tirana war wiederum etwas anders. Kleiner und intimer als zuvor – Unstimmigkeiten und ein Generationenwechsel bei den albanischen Editoren haben dazu geführt, dass dieses Jahr etwas „kleinere Brötchen gebacken“ wurden. Zu Gast waren wir dieses Mal im Hackerspace, dem „Vereinslokal“ der Organisatoren von Open Labs. Es war eine etwas kleinere Gruppe als sonst – aber dafür viele aktive, tragende Leute. So gab es dieses Mal nicht nur viele Vorträge, sondern auch reichlich Edit-a-thons. Es fehlten die vielen Newbies, aber es kamen zahlreiche Editoren, die gewillt waren, ihr Wissen zu vertiefen. Aus dem Kosovo waren dieses Mal nicht nur wieder eine Gruppe Editoren im Windschatten eines Administrators gekommen. Auch Vertreter des Bildungsministeriums, die mit der Tessiner Organisation Fondazione Obrahim Kodra Projekte umsetzt, waren gekommen. Der intensive Austausch ermöglichte viel konstruktives Arbeiten und informativen Austausch – in der ganzen Gruppe oder in der direkten Einzelbetreuung. Neben dem gewünschten Vortrag über Kulturdenkmäler und Naturschutzgebiete auf WikiData habe ich auch über GLAM und GLAM-on-Tour referiert sowie den Einstieg und Support bei zwei Edit-a-thons gemacht. Der Anlass war wichtig für Kontinuität in der albanischen Wikipedia und den Aufbau der Community. Ganz nach dem Motto „klein, aber fein.“ 37
Ein Hoch auf „GLAM on tour“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Letztes Wochenende war ich „on Tour“ im Tessin. Wikimedia CH hatte einen „GLAM on tour“ auf dem Monte Verità organisiert. „GLAM on tour“ sind Besuche von Wikipedianern bei Museen oder Archiven. Wir haben uns drei Tage lang dem Monte Verità, seinem Museum, seiner Geschichte und seiner Umgebung angenommen. Und ich darf sagen, dass dieses „GLAM on tour“ zum Besten gehört, was ich je als Wikipedianer erlebt habe. Das gemeinsame Arbeiten an einem spannenden Thema. Dieses Wir-Gefühl und der tolle Einsatz jedes Einzelnen für das Gelingen der Arbeit. Der tagelange erfüllende Austausch mit anderen Wikipedianern. Die ganze positive Energie des Monte Verità. Die gute Organisation des Events mit spannenden Ausflügen und gutem Essen. Alles hat zu einem umfassend positiven Erlebnis beigetragen (siehe Kurier). Dabei hätte es durchaus noch Luft nach oben gehabt. Meine Vorbereitung war mangelhaft. Die Betreuung vor Ort durch Fachpersonen aufgrund personeller Umstände leider recht kurz, ebenso der Zugang zu den besuchten Museen. Etwas Literatur war vorhanden, aber ohne Schätze. Mein Beitrag an diesem „GLAM on tour“ war vor allem der Artikel Museo Casa Anatta. Daneben gab es aber noch viel in anderen Artikeln zu verbessern: Kleinigkeiten hier und da, Kontext erstellen, Fehlendes ergänzen, Schlechtes überarbeiten und Falsches entfernen. Nicht zu vergessen: Fotos hochladen und kategorisieren. Eine Teilnahme an einem „GLAM on tour“, das mehrtägige Editieren im Wohlbehüteten Schoss der Gemeinschaft kann ich jedem Wikipedianer empfehlen. 36
WikiCon 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die WikiCon 2018 kommt in die Schweiz: Wikipedia:WikiCon 2018/Aufruf#Entscheidung zur WikiCon 2018. Ich freue mich darauf, mitorganisieren zu dürfen. Der Ort und vieles anderes muss noch organisiert werden. Auf gute Zusammenarbeit im Team. 35
Stammtisch Zürich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um zu beweisen, dass ich nicht gänzlich inaktiv bin, anbei eine Impression vom letzten Wikipedia-Stammtisch in Zürich. Man könnte jetzt darüber diskutieren, ob mir Gelb gut steht, oder darauf deuten, dass mir das Getränk wichtiger war als das Buffet – im Gegensatz zu den Editoren im Hintergrund. Ich will aber nur MBurch (Foto) und M1712 für die Organisation dieses gelungenen Anlasses danken. Editorentreffen sind immer nett. Aber besonders spannend wird es, wenn der Stammtisch mit einem lehrreichen Ausflug verbunden wird wie letzten Samstag durch diesen Blick hinter die Kulissen des Flughafens ZRH. Auch nicht schlimm, wenn bei einem Editorentreffen für einmal das Thema Eisenbahn fast vollständig in den Hintergrund tritt. 34
Mein Wunsch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etwas Werbung für meinen technischen Wunsch (der auf merkwürdigen Widerstand stösst) – über Unterstützung wäre ich dankbar: --Lars (User.Albinfo) 15:44, 24. Jun. 2017 (CEST) 33
Wikimedia CEE Spring 2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieses Jahr ist der Wikimedia CEE Spring nicht ganz spurlos an mir vorbeigegangen. Irgendwann anfangs April bin ich mit meinem zuletzt erstellten Albanien-Artikel über das Frühlingsfest Dita e Verës in den Wettbewerb eingestiegen – hatte mich letztes Jahr geärgert, dass ich es verpasst hatte. Anfangs hatte ich wenig Hoffnung auf einen Gewinn, wollte einfach auch dabei sein. Schnell hat mich dann aber das Wettkampffieber gepackt. Entstanden sind diverse Artikel aus den offiziellen Artikel(wunsch)listen des Wettbewerbs (Gefängnis Spaç, Schienenverkehr in Albanien, Ksamil-Inseln, Drin-Schlucht, Konstantin und Doruntina, Ymer Pampuri, Lieder der Grenzkrieger) – nicht immer meine Lieblingsthemen, aber auch daraus liess sich was machen und man lernt ja immer dazu. Die Editierkampagne hat mich zudem motiviert, einige Artikel, die schon lange auf meiner To-Do-Liste standen, endlich zu erstellen (Hafen Durrës, Boga (Albanien), Kloster der vierzig Märtyrer, Festlegung der albanischen Grenze auf Wunsch von Edvini und Albanosphäre). Und in manchen Fällen hat mich einfach mal wieder die Schreibwut gepackt (Lapraka, Bahnstrecke Milot–Klos angeregt durch ein neues Foto auf Commons). Je länger, je mehr war die Schreibarbeit auch getrieben von der Hoffnung, meine Aussichten auf den Gewinn beim Wettbewerb zu steigern. So habe ich in den letzten Stunden noch zwei Artikel nachgeschoben, für ein Mal nicht vom Ehrgeiz nach möglichst qualitativer Arbeit, sondern vom Wunsch nach schnellen Punkten getrieben. Es war das erste Mal, dass ich mich an einem Schreibwettbewerb beteiligt habe. Leider war die Konkurrenz und die Zahl neuer Artikel nicht allzu gross – es hätte noch viel zu tun gegeben. In anderen Sprachen waren sie zum Teil viel fleissiger. Einige der besonders fleissigen Russen haben zu meiner grossen Freude oft nicht die kurzen englischen, sondern meine ausführlicheren deutschen Artikel übersetzt (obwohl natürlich der Versionsimport fehlt und ich zum Teil noch etwas nachbessern musste. Jetzt warten wir noch auf das Resultat des diesjährigen Wettbewerbs.
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40'000 Edits und ein gestorbenes Projekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor rund zwei Wochen konnte ich mein 13-jähriges Jubiläum in der Wikipedia feiern. Kurz davor habe ich auch die Marke von 40'000 Edits geknackt. So weit, so gut. Mit einem weinenden Auge blicke ich in diesen Tagen aber auf die Anfänge meiner Open-Content-Aktivitäten zurück: DMOZ, wo ich ab Februar 2000 aktiv war, wurde heute von AOL abgestellt. Man kann den Entscheid wohl nachvollziehen, da das manuelle Zusammentragen, Beschreiben und Kategorisieren von Weblinks sehr anachronistisch geworden ist. Vermutlich hat auch kaum mehr jemand DMOZ genutzt – mich eingeschlossen: Schon jahrelang war mein Account deaktiviert, und ich besuchte das Open Directory kaum je. Sentimentale Gefühle kommen aber trotzdem hoch. Innerhalb der Community hatten wir einen sehr guten Austausch – natürlich auch nicht immer konfliktfrei, aber meist persönlich in einem positiven Sinn. Die Editorentreffen in Hamburg, Köln, Ulm, Esslingen, Konstanz und Zürich boten eine erlebnisreiche Vertiefung des Kontakts in der Offline-Welt. Freundschaften und Familien entstanden dank DMOZ. Ein Gemeinsamkeitsgefühl, wie ich es in der dortigen Community erleben durfte, habe ich insbesondere in meinen Anfangsjahren in der Wikipedia stark vermisst, auch wenn viele Editoren von damals zwischenzeitlich den Weg in die Wikipedia gefunden haben. 31
Unbekannter Kathedrale zu etwas Aufmerksamkeit verholfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arbeit in der Wikipedia lässt einen immer wieder auf Trouvaillen stossen. So hat ein – mich um Rat ersuchender – anderer Autor in einer Diskussion beiläufig die Kathedrale von Durrës erwähnt. Eine historische Kathedrale ist ja ein bedeutendes Kirchengebäde, müsste man annehmen. Aber weder hatte ich zuvor je von dieser Kirche gehört, noch fanden sich in irgendeiner Wikipedia-Sprache weitere Informationen dazu. Auch die Reiseführer schwiegen sich aus, dabei ist Durrës schon seit Jahrzehnten ein Zentrum des Tourismus in Albanien. Und was sich ansonsten im Internet fand an Informationen, bestätigte kaum mehr als die Existenz des Baus. Diese Informationslücke und die Aufforderung des anderen Autoren, mich doch des Themas anzunehmen, stachelten meinen Ehrgeiz an – kann ja nicht sein, das ein historischer Kirchenbau in Albanien an solch prominenter Lage komplett ignoriert wird, komplett unbekannt ist. Stundenlanges Wühlen im Archiv und Besuche in der Bibliothek standen vor mir. Entstanden ist dann der Artikel Kathedrale Sankt Lucia – mit immerhin einem Dutzend verschiedenen Quellen. Aber leider war auch die Fachliteratur nicht besonders hilfreich: Mehr Widersprüche als Antworten. Dank meinen von Wikimedia CH geförderten Kontakten zur albanischen Wikipedia-Community konnten auch Bilder von der Kathedrale organisiert werden. Die zutage geförderten Informationen dienten auch noch dazu, ein paar graue Hirnzellen von mir zu füttern und ein paar weitere Artikel auszubauen. Dank zufälligen Anstössen wie diesem bin ich schon öfters auf neue Themen gestossen – das gerade macht das Editieren und Recherchieren ja so spannend. 30
Regionen abseits der Touristentrampelpfade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dumreja, Martanesh, Zadrima – drei Regionen in Mittel-, Ost- und Nordalbanien, mit denen ich mich in den letzten Wochen beschäftigt habe. Ländliche Gebiete oder sogar abgelegene Bergregionen, die selten im Mittelpunkt des Interesses stehen und deswegen auch nicht so gut dokumentiert sind. Immerhin haben sie jetzt auch in der deutschsprachigen Wikipedia ihre Artikel. Die Auseinandersetzung mit den kleinen Räumen bietet doch immer wieder spannende Entdeckungen: eine mittelalterliche Kathedrale auf einem Burghügel (Bild links), der Bau einer Minenstadt in den Bergen, die vielen kleinen Seen der Dumreja und ihr geologischer Untergrund … 29
Wikipedia Weekend Tirana 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tirana im DezemberWikipedia Weekend Tirana 2016 GruppenfotoErkälteter Albinfo am Referieren
Am diesjährigen Wikipedia-Treffen in Tirana habe ich zwei Präsentationen gehalten, über Wikidata und die Bebilderung von Artikel mit Karten – zwei Themen, wo die albanische Wikipedia noch viel Potential hat. Ein detaillierterer Bericht von der Convention kommt noch. Vorab ein paar Fotos. Die diesjährige Convention der albanischen Wikipedia fand in einem Schulhaus am Stadtrand statt. Die Infrastruktur war recht gut (WLAN, Computer für Edit-a-thon) und es kamen reichlich Schülerinnen und Schüler, obwohl ja Wochenende war. Auch albanische Editoren aus Kosovo und Mazedonien waren gekommen, während nebst den Veranstaltern nicht viele lokale Editoren den Weg ins SOS-Kinderdorf gefunden hatte. Das mehrheitlich junge Publikum war zu einem grossen Teil damit beschäftigt, Accounts anzulegen und die ersten Schritte in der Wikipedia zu machen. Mal schauen, wie viele wiederkommen werden. Eine Vielfalt an Themen, die Präsenz der Ministerin für Innovation, sehr aktive Edit-a-thons befriedigte hoffentlich alle Interessen. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler auch an technischen Aspekten und dem praktischen Editieren war gross. Puneet Kishor's Ausführungen zu Einplatinencomputer und experimentellen Technik-Unterricht in seiner Heimat Indien zeigte, wie weit eigene Neugierde führen kann. Die Veranstaltung und die mediale Berichterstattung (Radio Tirana, Jugendsender IN TV) konnte sicherlich Aufmerksamkeit für die albanische Wikipedia erwecken. Es wurde viel editiert und wichtige Themen wie Wikidata und Datenqualität fanden ihre dringend benötigte Beachtung. 28
Malenki – in memoriam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlich kennengelernt habe ich ihn nie, leider. Aber begegnet bin ich ihm immer wieder. Und im Stillen habe ich ihm immer höchsten Respekt gezollt: Für seinen Mut, in die Welt auszuziehen und diese auf unbekannten Pfaden zu erkunden, für sein umfangreiches Wissen über und seinen Einsatz für OpenStreetMap, für all die einmaligen Bilder, Informationen und Daten, die er zurückgebracht und auch der Wikipedia beigesteuert hat, für seinen endlosen Antrieb für freie Inhalte trotz grosser Widerstände. Gross war das Entsetzen, als ich dieses Wochenende vernehmen musste, dass Malenki auf einer seiner Touren verunglückt sei. Malenki war zwar nicht allzu gross in der Wikipedia aktiv, aber eine der treibenden Personen bei OpenStreetMap. Begegnet sind wir uns zuerst in meinem Albanien-Forum, beide von diesem Land fasziniert. Und dann haben sich unsere Wege hier wieder gekreuzt: Ausgetauscht über Artikel und Themen, Texte zu seinen tollen Bildern beigesteuert. Von ihm habe ich auch viel über freie Kartentools erfahren. Bewunderswert war seine unermüdliche Arbeit und seine unendliche Geduld, immer freundlich zu antworten, zu helfen. Mit Malenki habe ich einen Mitstreiter verloren, dem ich mich eng verbunden fühlte. Mein herzliches Beileid an seine Angehörigen und dir, Malenki, eine gute Reise … 27
3. Platz bei Wiki Loves Monuments 2016 in Albanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mein nebenstehendes Bild wurde beim Wettbewerb Wiki Loves Monuments Albanien 2016 auf den dritten Platz gewählt — → alle Gewinner. Zu sehen ist das antike Antigonea bei Gjirokastra. 26
Paid Editing – wie weiter?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bezahltes Schreiben ist für Wikipedianer ein schwieriges Thema: Nur wenige wollen sich mit kommerziellen Themen auseinandersetzen, für viele ist Paid Editing einfach ein rotes Tuch. Auch die Regeln rund um Interessenskonflikte sind nicht wirklich klar. Meines Erachtens ist es aber nicht erstrebenswert, einen beträchtlichen Teil der Gesellschaft aus der Wikipedia ausschliessen zu wollen. Und es wäre naiv zu glauben, dass sich ein bedeutender Teil der Gesellschaft ausschliessen liesse. Wie ein Zusammengehen von Wikipedia und PR aussehen könnte, habe ich in meiner Präsentation an der WikiCon16 dargelegt. Ein weitgehender Ansatz, aber vor allem eine Grundlage für künftige Diskussionen. 25
Open Source vereint[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein drittes Mal bin ich zu einem FOSS-Event nach Albanien gereist. Das FOSScamp im August war ein mehrtägiges Treffen an der Albanischen Riviera. Natürlich konnten wir uns den Reizen der traumhaften Küste und den Sirenenklängen des Meers nicht entziehen und verbrachten auch reichlich Zeit am Strand. Aber auch dort konnten wir uns austauschen und diskutieren, und daneben wurde doch viel Zeit für Editieren, Skizzieren von neuen Projekten, Wissensvermittlung und Exkursionen für neues Bildmaterial für Commons genutzt. Was ich aber besonders schätze an diesen Treffen, sei es in Albanien oder auch bei der Wikimania (siehe Text unten), ist das Zusammenkommen mit Leuten aus verschiedenen Ländern, die alle ein gleiches Interesse teilen: Freie Inhalte und Freie Software. Da gibt es keinen Nationalismus und keine blockierenden Grenzen, sondern nur den Respekt für das Engagements des Gegenübers. 24
Wiki Loves Earth[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fotowettbewerb Wiki Loves Earth, der Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler in den Fokus rückt, wurde dieses Jahr auch in Albanien und Kosovo durchgeführt. Ich wurde in die Jury eingeladen und durfte mithelfen, unter den mehr als 1300 eingereichten Fotos die Besten auszuwählen. Natürlich hätte ich lieber das eine oder andere Foto ganz oben auf dem Treppchen gesehen und vermisse den einen oder anderen Favoriten, aber ich denke, dass die Jury eine gute Auswahl getroffen hat: spannende Bilder, die einen schönen Eindruck der Vielfalt der Landschaften in den beiden Ländern vermitteln. 23
Wikimania 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blick aus einem Konferenzsaal auf Esino LarioAlbinfo at Wikimania 2016Albanische Editoren mit Jimmy Wales, als ich sie fotografierteAbschlusszeremonie
Meine erste Wikimania – ein spannender Event voller guter Erlebnisse im gemütlichen und gastfreundlichen Esino Lario: viel zu sehen, viel zu lernen, viel zu diskutieren, viele interessante Inputs, viele tolle Menschen kennengelernt, viele schöne Wiedersehen, viele anregende Diskussionen. Video-Replays gibt es auf YouTube, einige Präsentationen auf Commons
Fast der wichtigste Aspekt der Wikimania waren für mich die Begegnungen. Endlich hatte man mal wieder etwas mehr Zeit, um sich mit alten Bekannten auszutauschen. Und jeder weiss zwar, dass es Wikipedia in vielen, vielen Sprachen gibt. Aber wennn man dann beim Abendessen neben einem Vertreter der burjatischen Wikipedia sitzt, dem Vortrag von einem turkmenischen Wikipedia folgt oder neben einem Editor der baschkirischen Wikipedia ein Fussballspiel verfolgt, wird diese gewaltige Vielfalt real. Zum Glück waren ja die meisten Teilnehmer sehr offen und berichteten auch schnell über ihre Aktivitäten – da kam man auch schon mal auf einem Spaziergang durchs Dorf ins Gespräch mit jemandem, der in die gleiche Richtung lief. Einer, der während dem Gehen Aufnahmen mit seinem Smartphone machte, berichtete mir von Mapillary. Eine Begegnung, die mich angeregt hat, zahlreiche einmalige Bilder aus Mapillary nach Commons zu transferieren. Weitere spannende Treffen vermittelte der Esino Refugee Community Editathon: Einerseits war es spannend zu erleben, welche Freude diese nigerianischen Flüchtlingen hatten, als sie die Vielfalt der Informationen über ihr Land in der Wikipedia entdeckten. Andererseits war es recht herausfordernd, einer Person, die fast keine Computer-Erfahrung hat, geduldig an den Umgang mit solchen Websites heranzuführen. Ein weiteres Beispiel, wie ein solcher Event Brücken bilden kann (Forderung von Jimmy Wales bei der Eröffnung), war das gemeinsame Mittagessen mit einem mazedonischen Wikipedianer: Er erzählte mir, dass viele Artikel in der mazedonischen Wikipedia über Dörfer in Albanien mit mazedonischer Minderheit nicht mit anderen Sprachen verknüpft seien, weil er die albanischen Namen der Dörfer nicht kenne. Zwei Stunden später hatte ich das Problem behoben – der Schweizer hat zwischen Nachbarn auf dem Balkan vermittelt. Auch Kollegen von der albanischen Wikipedia habe ich wiedergetroffen – Gelegenheit, um sich in Ruhe über aktuelle Entwicklungen und Probleme auszutauschen und Projekte zu besprechen. Aktuell war gerade Wiki Loves Earth in Albanien und Kosovo, über Tausend neue Bilder für Commons, die zu einem Grossteil auch durch meine Hände gingen. Entsprechend wurde auch in die Jury für den Wettbewerb eingeladen – eine neue Herausforderung und Erfahrung. Die Albaner führten mir auch ins Content Translation Tool ein. Die Wikimania hat auch offenbart, dass die Wikipedia aus endlos vielen Unterprojekten besteht und endlos viele Nebenprojekte angeregt hat. Am Historical maps workshop hörte ich erstmals von Wikimaps, der Kollege von Wikitolearn tauchte immer wieder auf, Wikipedia Zero ist uns hier auch weniger vertraut, Kiwix ist unter Schweizer Editoren immer wieder ein Thema, es gibt Frauen-Projekte, GLAM-Projekte, Übersetzungsprojekte, Bilderprojekte, Wikidata-Projete, Schreib-Projekte wie 100wikiDays – die Liste liesse sich endlos fortsetzen. Ein jeder scheint sein eigenes Steckenpferd zu haben. Aber viele Projekte haben nur wenige Mitwirkende, es scheint oft der Fokus etwas verlorenzugehen. Von WikiProject Women in Red angeregt, habe ich jetzt auch den Artikel Luiza Gega erstellt – weitere folgen hoffentlich. Sehr lehrreich fand ich Vorträge über Probleme bei der Bebilderung der Wikipedia: Darf die Wikipedia Mohammend-Illustrationen zeigen? und ist eine objektive Bebilderung überhaupt möglich? sind sehr spannende Fragestellungen. Das Commons categorizer meetup zeigte vor allem, dass eine Commons-Konferenz vermutlich ganz nützlich sein könnte. Anderswo weiste sich, dass man dem VisualEditor durchaus mal wieder eine Chance geben darf. Leider war es nicht möglich, alle spannenden Vorträge, Meetups, Workshpos und Diskussionen zu besuchen. Zum Glück stehen viele Vorträge auf YouTube zur Verfügung. So bin ich seit Tagen am Filme-Schauen und lerne auch tolle Facebook-Gruppen wie Wikipedia Weekly kennen (eine von vielen). Nebenbei habe ich noch den Artikel über Esino Lario erweitert, nachdem die Kürze des Artikels trotz Wikimania ja vielfach kritisiert worden war. 22
OSCAL'16 – Open Source Conference Albania[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Albinfo am ReferierenMit albanischen Wikipedianern
Im Mai 2016 an der diesjährigen Open-Source-Konferenz in Tirana einen Vortrag gehalten, wie die Wikipedia die Entwicklung Albaniens unterstützen kann. Wir Referenten wurden herzlich von den Organisatoren vom Hackerspace Tirana empfangen, die einen gewaltigen Aufwand betrieben haben: 60 Referenten aus 20 Ländern sind zusammengekommen. Ein schönes Wiedersehen mit albanischen Editoren! 21
Großer Park[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einer der erholsamsten Orte in Tirana und mit über 200 Hektar auch recht groß: Jetzt hat der Große Park von Tirana auch seinen eigenen Artikel. Und irgendwann finde ich vielleicht auch noch bessere Informationen zu den Pflanzen im Park und zu seiner Entstehungsgeschichte. 20
Wikipedia Weekend Tirana 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Dezember 2015 bin ich mit verdankenswerter Unterstützung von Wikimedia CH ans Wikipedia Weekend in Tirana 2015 gereist und hatte die Gelegenheit, viele albanische Wikipedianer zu treffen, was in Zukunft hoffentlich zu spannender Zusammenarbeit führen wird. Mit meinem Vortrag versuchte ich neuen Wikipedianern aufzuzeugen, was sich durch Mitarbeit in der Wikipedia erreichen lässt. Der Bürgermeister von Tirana, Erion Veliaj, hielt ebenfalls eine kurze Rede. 19
Gemeindereform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten Wochen war ich mehrheitlich mit der albanischen Gemeindereform beschäftigt: aus 373 wurden 61. Dutzende von Ortsartikeln, Artikeln über Kreise und Qarks mussten angepasst werden, einige neue Artikel über Gemeinden erstellt werden. Jeder Artikel mit einem geographischen Bezug bis hin zur Politikerbiographie musste überprüft werden. Eine gute Gelegenheit, viele Artikel mal wieder anzuschauen und zu aktualisieren. Das meiste ist jetzt geschafft – aber es werden wohl immer wieder Kleinigkeiten auftauchen … (Projektseite) 18
Juden in Albanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Besa-Ausstellung in der Schweiz hat mich vor ein paar Wochen motiviert, die Geschichte der Juden in Albanien niederzuschreiben. Im Zentrum des Artikels Judentum in Albanien steht somit natürlich die Rettung der Juden während des Zweiten Weltkriegs durch Albaner anderer Religionen, die ihr Leben riskierten, um der albanischen Gastfreundschaft gerecht zu werden. 17
Lengarica[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]«Ein so schönes Bild braucht natürlich auch einen eigenen Artikel,» dachte ich mir und machte mich an die Arbeit, auch wenn das Bild leider nicht von mir stammt. 15.000 Zeichen kamen zusammen – zu erzählen gab es also auch über das kleine Flüsschen Lengarica einiges, das Durchforsten der Quellen war jedoch recht aufwändig. Mal schauen, ob die anderen Wikipedia-Sprachen nachziehen … 16
Albanische Städte komplett[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Manza (Albanien) und Ura Vajgurore verfügen auch die beiden letzten der 65 „Städte“ Albaniens (bashkie) über einen eigenen Artikel. Bei den Gemeinden gibt es aber noch viel zu tun … 15
Geisterflughäfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mal in einem ganz anderen Bereich tätig gewesen: Investitionsruinen. Da gibt es zahlreiche Flughäfen auf dieser Welt, und keiner geht hin. Und keiner fliegt hin. Die Gebäude stehen leer und warten auf Benutzer. Wie in einer verlassenen Geisterstadt warten Investoren und Entwicklungsplaner hier auf bessere Zeiten oder träumen diesen hinterher. Die im neuen Artikel Geisterflughafen erstellte Übersicht von mehr oder weniger stillstehenden Flughäfen ist meines Wissens einzigartig. 14
Autorenfrustration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da will man den verregneten Tag nutzen, um einen neuen Artikel zu schreiben über ein besonderes Gebäude, Albaniens älteste erhaltene Moschee, die Königsmoschee (Elbasan). Und wie so immer, wenn man zu albanischen Themen schreibt, entdeckt man rasch, dass sich die verschiedenen Autoren in Widersprüche verstricken. Die Moschee ist sicherlich eine der ältesten Albaniens, ihr genaues Baujahr ist aber nicht bekannt. Andere Moschee stammen ebenfalls aus dieser Zeit und könnten somit älter sein. Zudem ist auch dieses Gebäude von den Kommunisten stark zerstört worden und musste deshalb in weiten Teilen neuerichtet und komplett restauriert werden – mit grosser Sorgfalt zumindest, wie ich im Oktober beim Bildmaterialsammeln feststellen konnte. 13
10 Jahre Wikipedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heute vor zehn Jahren hat der Benutzer Albinfo seinen ersten Edit in der Wikipedia gemacht – nicht, dass ich mich noch daran erinnern könnte, aber zum Glück gibt es Log-Files. Die haben in dieser Zeit auch ca. 27.275 Bearbeitungen gezählt. 12
Noch mehr Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaum ein Element dominiert die albanische Landschaft so fest wie das Skanderbeggebirge, doch kaum Literatur dazu ist zu finden. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, zusammenzutragen, was es gibt, und einen neuen Artikel dazu zu verfassen. 11
Vandalismus in Albanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Spiegel über Vandalismus im Albanien-Artikel und mein Kommentar zu Ahnungslosigkeit von Journalist und Pressesprecherin der Wikimedia. 10
Ein altes Kastell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis Bashtova habe ich es leider noch nicht geschafft, aber die Festung hat es jetzt in die Wikipedia geschafft. Mein neuster kurzer Artikel.
9 Fotos von Selca e Poshtme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Artikel über die Königsgräber von Selca e Poshtme zu vielen Bildern verholfen.
8 Neuster Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bitumen prägte die Geschichte vom albanischen Städtchen → Selenica und ist auch heute noch Brötchengeber vor Ort.
7 Das Matterhorn des Bleniotals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wieder einmal einem Berg zu einem Wikipediaeintrag verholfen, wenn auch kein allzu ausführlicher. Diese schöne Spitze im Bleniotal hatte es mir einfach angetan. → Sosto
6 Neues Foto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein neues hübsches Foto aus der Masoala-Halle hochgeladen. --Lars 00:00, 23. Mai 2013 (CEST)
5 Neue Übersetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Biographie eines Kämpfers für die Demokratie, Napoleons Großmachtgelüste und die griechische Unabhängigkeit, der als ehemaliger Priester nie seine Lebensgefährtin heiraten konnte, die dieses Bild von ihm gemalt hatte.
4 Bunker interessieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der von mir erstellte Artikel Bunker in Albanien wurde anfangs Februar auf der Hauptseite in der Box schon gewusst? vorgestellt. Kein anderer SG?-Artikel hat im Februar 2012 mehr Leser angezogen. Fürs ganze Jahr 2012 reichte es noch für Platz 2. Da scheinen sich noch andere für albanische Betonpilze zu interessieren …
3 Steinharte Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit langem arbeite ich am Artikel über die Albanischen Alpen. Immer mehr Quellen und Widersprüche sind nicht gerade förderlich, hier bald einen Abschluss zu finden. Aber es macht Spass, sich in etwa zu vertiefen. Und einige Unklarheiten konnten endgültig aus der Welt geschaffen werden.
2 Weilen beim Spitzmeilen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neustes Werk nach einem schönen Ausflug in die Berge – kann dies als Ziel guten Herzens weiterempfehlen. Die Hüttenwarte haben sich sehr angenehm um die Gäste gekümmert, die Landschaft ist grossartig. → Spitzmeilenhütte
1 Affe geflüchtet – Bild gefunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Foto auf Blick online kam mir bekannt vor – hatte ich hier mal hochgeladen. |