Benutzer:Bauer Karl/Hauerinnung
Ein Rankgerüst (Rankgitter, Rankhilfe, Kletterhilfe) ist eine bauliche Konstruktion aus Metall, Holz oder Kunststoff, die es einer Kletterpflanze ermöglicht, artspezifisch in die Breite oder Höhe zu wachsen. Rankgerüste finden als konstruktives Element der Gartengestaltung oder an Hauswänden (Fassadenbegrünung) Anwendung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klassische, rein funktionale Rankgitter (Rechteckstruktur), die in der Regel aus Holz gefertigt wurden, zierten ab etwa Ende des 19. Jahrhunderts viele landwirtschaftlich genutzte Gebäude und Wohnhäuser. Konstruktiv unterschieden sich derartige Rankgitter wenig von Spalierkonstruktionen, wie sie heute vor allem noch im Alpenraum üblich sind. Neben den funktionalen Rechteckrastern aus Latten (teilweise zusätzlich mit Drahtbespannung) gab es besonders an "gutbürgerlichen" Wohnhäusern häufiger auch diagonal verstrebte Rankgitter aus dünneren Leisten. Diese bildeten ein Rautenmuster, das häufig ganze Fassaden bedeckte und dessen Umrahmung auch runde Formen der Fassade aufnahm. Dort wurde das Rankgitter gezielt als eigenständiges Element einer Fassadengestaltung eingesetzt.
Material
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rankgerüste können aus Holzbalken, Holzlatten, Kunststoffprofilen oder Drahtkonstruktionen gefertigt sein.
- Konstruktion
- Wenn man von einem Gerüst spricht, bezeichnet man damit in der Regel ein räumliches Gebilde zum Beispiel eine Ranksäule oder auch eine Laubenkonstruktion. Für flächige Rankhilfen trifft der Begriff „Rankgitter“ (oder gegebenenfalls auch „Ranknetz“) besser zu.
- Materialstärken
- Die verschiedenen Ansprüche, die eine kletternde Pflanze entsprechend ihrer Klettertechnik an ihre Wuchshilfe stellt, sind zu beachten. Der Stab- bzw. Lattenumfang sollte kleiner sein als die aktive Länge der Ranken.
- Ranker benötigen meist mehr oder weniger dünne Seile oder Stäbe (Clematis usw.).
- Schlinger (etwa Glyzinie, Baumwürger, Bohnen) schlingen sich am besten um Rundstäbe bis etwa 5 cm Dicke.
- Spreizklimmer (z.B. Rose, Brombeere) benötigen Quer- und Längsstäbe/-seile, da sie sich mit Trieben einspreizen und oft zusätzlich mit Stacheln (Widerhaken) einhaken.
- Berücksichtigung der Windlast
- Bei frei stehenden Rankgerüsten sollte, je nach Standort, die eventuelle Windlast nicht vernachlässigt werden. Rankgerüste an ungeschützten Standorten sollten auf etwa 50 kp/m² Horizontallast (bezogen auf die künftige vom Bewuchs gebildete Staufläche) ausgelegt werden.
- Unterstützungsgerüst für Rebstöcke:
- → siehe Hauptartikel Unterstützungsmaterialien (Weinbau)
Rankgitter, Rankgerüst, Rankhilfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Rankgitter ist eine Gitterkonstruktion, die meist zum Zwecke der Fassadenbegrünung mittels einer Rankpflanze installiert wird.
- Entsprechend dieser Verwendung bestehen Rankgitter in der Regel aus dünnen Stabprofilen (die von den Rankorganen rankender Kletterpflanzen umfasst werden können). Heutzutage werden handelsübliche Rankgitter bevorzugt aus Stahl, Holz und Kunststoffen (speziell Glasfaserverstärkter Kunststoff) gefertigt.
- Pflanzengerechte Rankgitter sollten Stababstände aufweisen, die dem Triebdurchmesser des Bewuchses Rechnung tragen und der Stab- bzw. Lattenumfang sollte kleiner als die aktive Länge seiner Ranken sein. Die entsprechende Anpassung eines Rankgitters an die konkreten Wuchsmerkmale des gewünschten Bewuchses verbessert das Begrünungsresultat und mindert den Unterhaltungsaufwand.
- Obwohl zum Beispiel der sprossrankende Echte Wein (Weinrebe) auch gut an großformatigen Rankgittern aus dickeren Profilen (beispielsweise aus Holz) emporwächst, werden sehr oft industriell gefertigte kleinfeldrig strukturierte Rankgitter aus Drähten bis etwa 6 mm Durchmesser eingesetzt. Solche Ausführungen eignen sich jedoch vor allem für krautige oder sehr dünntriebige Kletterpflanzen, die kurze Ranken bilden, beispielsweise die beliebten Clematis-Hybriden. Hölzerne Rankgitter weisen in der Praxis häufiger zu breite Latten für kurzrankige Arten auf und/oder bilden ebenfalls oft zu enge Strukturen für triebstarke Rankpflanzen.
- Klassische, rein funktionale Rankgitter (Rechteckstruktur), die in der Regel aus Holz gefertigt wurden, zierten ab etwa Ende des 19. Jahrhunderts viele landwirtschaftlich genutzte Gebäude und Wohnhäuser. Konstruktiv unterschieden sich derartige Rankgitter wenig von Spalierkonstruktionen, wie sie heute noch vor allem noch im Alpenraum üblich sind.
- Neben den funktionalen Rechteckrastern aus Latten (teilweise zusätzlich mit Drahtbespannung) gab es besonders an "gutbürgerlichen" Wohnhäusern häufiger auch diagonal verstrebte Rankgitter aus dünneren Leisten. Diese bildeten ein Rautenmuster, das häufig ganze Fassaden bedeckte und dessen Umrahmung auch runde Formen der Fassade aufnahm. Dort wurde das Rankgitter gezielt als eigenständiges Element einer Fassadengestaltung eingesetzt.
- Gitterweiten
- Gitterweiten zwischen ungefähr 10 × 10 cm und 40 × 40 cm sind für verschiedene Rankpflanzen geeignet. Je kräftiger das Holz und je länger und haltbarer die jeweiligen Ranken sind, desto größere Profilabstände sind möglich.
- Während rankende Kletterpflanzen mehrheitlich Rankhilfen benötigen, die überwiegend aus relativ dünnem Material (Profilumfang < 3 vm) in eher kleinfeldriger Anordnung (bis ca. 30 x 30 cm) bestehen, wird die Mehrheit schlingender Kletterpflanzen durch solche Abmessungen eher im Wuchs behindert. Starkwüchsige Schlingpflanzen können relativ filigrane Strukturen zerstören.
- Mit Rankgerüst bezeichnet die Umgangssprache eine bauliche Konstruktion aus Stahl, Holz, Kunststoff usw., die es einer Kletterpflanze ermöglicht, artspezifisch zu wachsen.
- In Fachkreisen spricht man allerdings von Kletterhilfen, wenn man Konstruktionen meint, die zum Bewuchs durch Kletterpflanzen - in der Regel Gerüstkletterpflanzen - gebaut werden. Hierbei sind die verschiedenen Ansprüche zu beachten, die eine kletternde Pflanze entsprechend ihrer Klettertechnik an ihre Wuchshilfe stellt:
- Ranker benötigen meist mehr oder weniger dünne Seile oder Stäbe (Wein, Clematis usw.). Ranker werden nach Art und Ursprung der Rankorgane unterschieden. Es gibt beispielsweise Sprossranker, Blattstielranker oder Blattranker
- Schlinger schlingen sich am besten um Rundstäbe bis etwa fünf Zentimeter Dicke. Ausdauernd sind etwa Glyzinie, Baumwürger, einjährig und viele andere Bohnen, Schwarzäugige Susanne
- Spreizklimmer benötigen Quer- und Längsstäbe/-seile, da sie sich mit Trieben einspreizen und oft zusätzlich mit Stacheln (Widerhaken) einhaken (Rosen, Brombeere usw.).
- Rankgerüste sind also Kletterhilfen für Rankpflanzen. Wenn man von einem Gerüst spricht, bezeichnet man damit in der Regel ein räumliches Gebilde zum Beispiel eine Ranksäule oder auch eine Laubenkonstruktion. Für flächige Rankhilfen trifft der Begriff „Rankgitter“ (oder gegebenenfalls auch „Ranknetz“) besser zu. Den Anspruch, eine Rankhilfe (also Rankgerüst oder Rankgitter) darzustellen, erfüllt eine Konstruktion nicht nur aufgrund geeigneter Stab- oder Seildurchmesser, sondern auch durch ein ausreichend großes Angebot entsprechender Profile im Bereich, den eine Rankpflanze erklettern soll. Reduziert auf eine Ebene sind Maße (Gitterweiten) zwischen ungefähr 10 × 10 cm und 40 × 40 cm für verschiedene Rankpflanzen geeignet. Je kräftiger das Holz und je länger und haltbarer die jeweiligen Ranken sind, desto größere Profilabstände sind möglich.
- Selbstklimmende Kletterpflanzen wie Efeu brauchen keine Kletterhilfe, Wilder Wein besitzt Haftscheiben, die ein Gerüst überflüssig machen.
- Bei den in der Regel freistehenden Rankgerüsten sollte, je nach Standort, die eventuelle Windlast nicht vernachlässigt werden. Rankgerüste an ungeschützten Standorten sollten auf etwa 50 kp/m² Horizontallast (bezogen auf die künftige vom Bewuchs gebildete Staufläche) ausgelegt werden.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Köhler: Fassaden- und Dachbegrünung. Ulmer, 1993, ISBN 3800150646
- FLL: Richtlinie zur Planung, Ausführung und Pflege von Fassadenbegrünungen mit Kletterpflanzen. Bonn, 2000 Bezug + Info
- Beste Birnen bei Hofe; Potsdam 2004. ISBN 3-930752-29-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kategorie:Gartenbau Kategorie:Baukonstruktion Kategorie:Obstbau Kategorie:Weinbau