Benutzer:Christian von Plessen/Bernhard von Plesse
Bernhard von Plesse (1150; † nach dem 21. April 1183) ist ein Edelfreier und entstammt nach herrschender Meinung (siehe: Rezeption) dem Geschlecht der Herren von Höckelheim (Northeim, Südniedersachsen)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bernhard von Plesse erscheint 1150 urkundlich erstmals bei Erzbischof Heinrich I. von Mainz, als dieser die Enwohner des Dorfes Angerstein aus dem Pfarrverband des Kanonikerstifts Nörten löst, sie der Seelsorge des Benediktinerklosters Mariensten (Steina) unterstellt und das Stift zu Nörten durch die Schenkung eines Gutes entschädigt, wofür die Einwohner Angersteins dem Kloster den Gemeindewald Walderla überlassen. Zugleich schenkt der Erzbischof dem Kloster den Zehnten vom Klosterbesitz in Angerstein.[1] Im Jahr 1170 ist Bernhard von Plesse Schöffe beim Erwerb von Gütern in Weende und Göttingen durch das Kloster Helmarshausen[2] Bis zur Ermordung Graf Hermanns II. von Winzenburg(1152) ist er dessen Burgmann zu Plesse und wahrscheinlich anschließend in der selben Position für Herzog Heinrich den Löwen.[3] Diese etwa dreißig Jahre dauernde Besitzposition des Welfenherzogs an Burg Plesse spielt im frühen 18. Jahrhundert nochmals eine Rolle, als Andreas Gottlieb von Bernstorff für Chur-Hannover Gebietsansprüche auf Burg und Herrschaft Plesse gutachterlich von Joachim Meier untermauern lässt.[4] Bischof Adelog von Hildesheim nennt Bernhard von Plesse jedenfalls 1183 comes - im Sinne von comes castelli - Bernhardus de Plesse. Nach der Verurteilung Heinrichs des Löwen (1180) und dessen Exil (1182-1185) wird Bernhard mit der Burg Plesse offensichtlich selber Lehnsvasall des Bischofs Siegfried von Paderborn - so wie zunächst auch seine Nachfolger.
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die herrschende Meinung nimmt an, dass Bernhard von Plesse dem Geschlecht der Herren von Höckelheim/Plesse angehört.[5][6][7][8][9][10] Sein Vater dürfte Helmold I. von Höckelheimm (1144) sein;[11] seine mutmaßlichen Söhne sind Bernhard I. von Höckelheim/Plesse (1170/1190), Stammvater der Bernhard-Linie und Gottschalk I. von Höckelheim/Plesse (1170/1190), Stammvater der Gottschalk-Linie.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Josef Dolle (Bearb.): Urkundenbuch zur Geschichte der Herrschaft Plesse (bis 1300). Hahnsche Buchhandlung Hannover 1998, Nr. 15
- ↑ Josef Dolle (Bearb.): Urkundenbuch zur Geschichte der Herrschaft Plesse (bis 1300). Hahnsche Buchhandlung Hannover 1998, Nr. 19
- ↑ Gerhard Streich: Hermann II. von Winzenburg/Plesse und sein Burgmann Bernhard von Plesse; in: Christian von Plessen (Hrsg.): Maueranker und Stier. Plesse, Plessen. Tausend Jahre eines norddeutschen Adelsgeschlechts. Thomas Helms Verlag Schwerin 2015. Band I, S. 69-81
- ↑ Joachim Meier: Origines et Antiquitates Plessenses. Das ist Plessischer Ursprung und Denkwürdigkeiten (...). Leipzig 1713
- ↑ Martin Last: Die Burg Plesse; in Plesse-Archiv, 10/1975, S. 52
- ↑ Werner Rösener: Die Herrschaft der Herren von Plesse; Aspekteeiner mittelalterlichen Adelsherrschaft; in Thomas Moritz (Hg.) Ein feste Burg - die Plesse (interdisziplinäre Burgenforschung; 1). Göttingen 2000, S. 320
- ↑ Josef Dolle: Geschichte von Burg und Herrschaft Plesse aus schriftlichen Quellen bis zur Mitte des 15. Jahhunderts; in: Thomas Moritz (Hg.) Ein feste Burg - die Plesse (interdisziplinäre Burgenforschung; 1). Göttingen 2000, S. 81
- ↑ Reinhard Wenskus: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen; 3, 93) Göttingen 1976, S. 11
- ↑ Sven Lücken: «celebrata est ⟨...⟩ in cimeterio ante castrum». Überlegungen zur Lage des Friedhofs auf der Plesse; in: Thomas Moritz (Hg.) Ein feste Burg - die Plesse (interdisziplinäre Burgenforschung; 1). Göttingen 2000, S. 144
- ↑ kritisch: Detlev Schwennicke: Zur Genealogie der Herren von Plesse; in Peter Aufgebauer (Hg.) Burgenforschung in Südniedersachsen, hg. im Auftrag des Vereins "Freunde der Burg Plesse e.V.", Göttingen 2001, S. 114
- ↑ Christian von Plessen: Die Edelherren von Höckelheim/Plesse. Stammfolge vom 12. bis 16. Jahrhundert; in (ders.): Maueranker und Stier. Plesse, Plessen. Tausend Jahre eines norddeutschen Adelsgeschlechts; Thomas Helms Verlag, Schwerin 2015, S. 575