Benutzer:Crocodoris/Bernd Schmidt (Journalist)

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Bernd Schmidt (* 25. August 1951 in Bergneustadt) ist ein deutscher Journalist und Universitätsprofessor für Journalistik

Bernd Schmidt wurde 1951 in Bergneustadt geboren. Ab 1972 studierte er – jeweils im Hauptfach – Anglistik, Amerikanistik, Publizistik, Soziologie und Europäische Ethnologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, an der Philipps Universität in Marburg und am Centre for Mass Communication Research der University of Leicester in England. Während des Studiums sammelte er erste journalistische Erfahrungen als Pressefotograf, absolvierte mehrere Praktika im Bereich der empirischen Sozialforschung und arbeitete als Lehrer in der Erwachsenenbildung. In den Jahren 1979 und 1980 folgte eine rundfunkjournalistische Ausbildung beim Hessischen Rundfunk. Für diesen Sender war Bernd Schmidt anschließend als Regionalkorrespondent und Moderator des Hörfunkmagazins Nordhessenjournal tätig (einem ARD-Pilotprojekt der Regionalisierung). Er arbeitete daneben als Reporter für den Frankfurter Zeitfunk und für diverse andere Sender der ARD.

1981 wurde Bernd Schmidt an der Philipps-Universität Marburg zum Dr. phil. promoviert – mit der Dissertation Das linguistische Werk Bronislaw Malinowskis. Die später prämierte Arbeit erschien 1984 unter dem Titel Malinowskis Pragmasemantik[1] als Buch (im Carl Winter Universitätsverlag Heidelberg). Es war die erste linguistische Publikation in der renommierten Reihe Britannica et Americana[2]. 1982 wechselte Bernd Schmidt zum Zeitfunk des Hessischen Rundfunks und übernahm die programmverantwortliche redaktionelle Betreuung der landesweiten Hörfunksendung Unterwegs in Hessen. In der Folge arbeitete er als Redakteur, Reporter und Moderator regionaler und überregionaler/weltpolitischer Hörfunkmagazine des HR. Er hatte immer wieder auch ARD-weite Einsätze als Reporter. Parallel zur journalistischen Arbeit nahm Schmidt Lehraufträge an der Universität Marburg und an der Universität Siegen wahr. 1985 spielte er unter der Regie von Alexander Kluge eine Filmrolle an der Seite von Armin Müller-Stahl im dritten Teil des Episoden-Films Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit.

1985 begann Schmidts Fernseharbeit als Reporter, Redakteur und Moderator politischer wie unterhaltsamer Sendungen (u. a. des Live-Magazins Tele-Treff). 1986 wechselte er vom Hörfunk des HR in die Fernseh-Hauptabteilung Politik und Zeitgeschehen[3]. Dort war er vor allem als Programmplaner und Sendeverantwortlicher der Hessenschau tätig und war zudem regelmäßiger Moderator der Sendung. 1988 folgte die Berufung zum Universitätsprofessor an das Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung[4]“ der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Schmidt war bis 1999 maßgeblich am Aufbau und der steten Neuorientierung des Studiengangs Journalistik beteiligt. Daneben arbeitete er als freier Journalist – u. a. als Fernsehmoderator für SAT.1 und als Filmkritiker im Hörfunk. In den Jahren 1999 bis 2001 war Bernd Schmidt als Gast an der Fachhochschule Hannover tätig und war mit dem Aufbau des Modellprojekts der Bachelor-Studiengänge Journalistik[5] und Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)[6] als erster grundständiger deutscher Studiengang dieser Fachrichtung betraut. 2001 folgte die Berufung an die Georg-August-Universität Göttingen zum Aufbau des Zentrums für interdisziplinäre Medienwissenschaft. Neben der Lehr- und Forschungstätigkeit arbeitete Schmidt weiter als freier Journalist mit den Schwerpunkten Literaturkritik und Filmkritik (u.a. im Rahmen kontinuierlicher Festival-Berichterstattung von den Internationalen Filmfestspielen in Venedig und der Berlinale für den HR und den NDR).

2006 kehrte Bernd Schmidt auf eigenen Wunsch nach Hannover zurück. Er ließ seine Universitätsprofessur an die Fachhochschule Hannover anbinden, um seine Arbeit an den neu gegründeten Studiengängen Journalistik[5] und Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)[6] fortzusetzen. Parallel lehrte er bis 2009 weiter an der Universität Göttingen und nahm dort noch zahlreiche Examensprüfungen ab. 2013 verabschiedete sich Bernd Schmidt aus dem Hochschulbereich mit dem Buch Wegmarken des Fernsehdokumentarismus[7]. Das Buch entstand in Zusammenarbeit eines früheren Doktoranden Christian Hißnauer.

Bernd Schmidt trat 2014 in den Ruhestand ein.

Ehrenamtliche Tätigkeiten (Auswahl)

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Bernd Schmidt ist Sachverständiger für das Land Niedersachsen in den Bewertungs- und Hauptausschüssen der „Deutschen Film- und Medienbewertung“[8] und ist Mitglied der Jury für den Niedersächsischen Medienpreis[9], für den Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung, für den Medienpreis der Deutschen Rheuma-Liga und ist Mitglied des Programmsrats für das Bürgerradio der Region Hannover.

Bernd Schmidt wirkt in den Auswahlausschüssen der Studienstiftung des deutschen Volkes mit und ist stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Sir-Hugh-Carleton-Greene-Stiftung (SHCGS).

Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), Gründungsmitglied der Gesellschaft für Filmstudien (GFS) und Redaktionsbeirat für das Evangelische Medienhaus GmbH in Stuttgart.

Publikationen (Auswahl)

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  • Bernd Schmidt und Christian Hißnauer, 2013: Wegmarken des Fernsehdokumentarismus. Die Hamburger Schulen. / Universitätsverlag Konstanz; Schriftenreihe Close-up – Haus des Dokumentarfilms / Europäisches Medienforum, Stuttgart, ISBN 978-3-86764-387-0[10]
  • Bernd Schmidt, 2011: Die überfällige Grundierung. Leit-Linien für eine Theorie des Fernsehdokumentarismus. (Vorwort als Doktorvater - zur Buchveröffentlichung der Dissertation von Christian Hißnauer: Fernsehdokumentarismus. Theoretische Näherungen - Pragmatische Abgrenzungen - Begriffliche Klärungen. Universitätsverlag Konstanz, Schriftenreihe Close-up – Haus des Dokumentarfilms / Europäisches Medienforum, Stuttgart)[11]
  • Bernd Schmidt mit Joanna Jambor und Christian Hißnauer, 2011: Horst Königstein: Wagemutiges Fernseh-Spiel. Eine Betrachtung im Spektrum überkommener und aktueller Formen. - Ein Beitrag zum Themenheft Fernsehspiel - In: Rundfunk und Geschichte, 37, Heft 3-4, S. 60-75[12]
  • Bernd Schmidt und Christian Hißnauer, 2011: Die Geschichte des bundesdeutschen Fernsehdokumentarismus. Forschungsdefizite und Forschungstrends. Ein Überblick. - Ein Beitrag zum Themenheft Fernsehspiel - In: Rundfunk und Geschichte, 37, Heft 3-4, S. 87-97[13]
  • Bernd Schmidt mit Christian Hißnauer und Joanna Jambor, 2011: Horst Königstein: Ein erfindungsreicher Grenzgänger. Online-Veröffentlichung: www.ndr.de am 7.11.2011])[14]
  • Bernd Schmidt, 2007: Die neue Autorenschaft. In: Christian Hißnauer und Andreas Jahn-Sudmann (Hrsg.): [15]. Beiträge des 19. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums. Marburg: Schüren, S. 10-11, ISBN 978-3-89472-434-4 [16]
  • Schmidt, Bernd und Christian Hißnauer, 2007: Peter Zimmermann/Kay Hoffmann (Hrsg.): Dokumentarfilm im Umbruch. Kino - Fernsehen - Neue Medien. [Rez.] In: Publizistik 52, S. 443 – 444[17]
  • Bernd Schmidt, 2002: Sind wir im Bilde? Fernsehen näher betrachtet. - Die vielfältigen Ursachen mangelhafter Information. Eine Gesamtschau.
  • Bernd Schmidt, 1997: HIV-Virus, AIDS-Test, Schwulenseuche… Journalistische Fehlleistungen im Themenbereich HIV und AIDS. Online-Publikation: Deutsche AIDS-Stiftung, Bonn
  • Bernd Schmidt, 1994: Die Kunst im Spagat voranzuschreiten. Medienmarkt und Journalistenausbildung – nach 10 Jahren dualen Rundfunks. Eigendruck
  • Bernd Schmidt und Klaus Schönbach, 1989: Betrifft: „Dudelfunk“ - Eine Entgegnung. Das Abendland geht nicht unter. Das neue Radio ist besser als sein Ruf. In: DIE ZEIT, 35, S. 43[18]
  • Bernd Schmidt, 1984: Malinowskis Pragmasemantik. Heidelberg: Carl Winter-Verlag, ISBN 3-533-03217-5 (kart) und ISBN 3-533-03218-3 (Ln)[19]

Journalistische Publikationen (Auswahl)

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Parallel zur Tätigkeit als Hochschullehrer: ca. 300 Veröffentlichungen im Hörfunk – vornehmlich bei Sendern der ARD (darunter viele Filmkritiken und Festivalberichte).

  • Die verzerrende Darstellung des Reporters Egon Erwin Kisch.
  • Die Geschichte der Babelsberger Filmstudios.
  • Joachim von Schwarzkopf – ein unbekannter Vorläufer der Medien- und Kommunikationswissenschaft.
  • Der Komponist Charles Spencer Chaplin. Die unbekannte Seite des Filmregisseurs. - Porträt anlässlich der Wahl zum Filmregisseur des 20. Jahrhunderts.
  • Politisches Kabarett in Deutschland. Eine Zeitreise.
  • Das Comeback der Raumpatrouille Orion
  • Kultstatus und Wandel des Grand Prix Eurovision.
  • Die Kreation von Starphänomenen – früher und heute. Beispiel Sportstars.
  • Wegbereiter der Moderne: Karl Schmidt-Rottluff. Ein Porträt anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Künstlervereinigung `Die Brücke`.
  • Wegbereiter der Moderne: Emil Nolde – und seine zwiespältige Haltung zu den Nationalsozialisten. Ein Porträt anlässlich des 50. Todestages.
  • Wegbereiter der Moderne: Paul Cézanne – und sein gebrochenes Verhältnis zur Sexualität. Ein Porträt anlässlich des 100. Todestages.
  • FarbLichtSpiele. Ein Porträt des Bauhaus-Studenten und Bildhauers Kurt Schwerdtfeger.
  • Niedersachsen und das Bauhaus. Eine Spurensuche.

Einzelnachweise

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  1. Malinowskis Pragmasemantik. Britannica et Americana. In: https://www.zvab.com/. Zvab, 28. Oktober 2009, abgerufen am 21. November 2022.
  2. Britannica et Americana. In: winter-verlag.de. Wolfram R. Keller und Andrew James Johnston, abgerufen am 21. November 2022.
  3. Politik & Zeitgeschehen. In: www.ardmediathek.de. Hessischer Rundfunk, abgerufen am 21. November 2022.
  4. Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung. In: https://www.ijk.hmtm-hannover.de/. Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Januar 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  5. a b Journalistik (BJO). In: https://f3.hs-hannover.de/. Hochschule Hannover / University of applied sciences and arts – Fakultät III Medien, Information und Design, 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  6. a b Public Relations (BPR). In: https://f3.hs-hannover.de/. Hochschule Hannover / University of applied Sciences and Arts – Fakultät III Medien, Information und Design, 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  7. Wegmarken des Fernsehdokumentarismus. In: https://www.halem-verlag.de/. Herbert von Halem Verlag, 2013, abgerufen am 15. November 2022.
  8. Jurymitglieder. Abgerufen am 15. November 2022.
  9. Die Sieger stehen fest. In: https://www.pressebox.de. Niedersächsische Landesmedienanstalt, Pressemitteilung – Pressebox, 2. Dezember 2016, abgerufen am 15. November 2022.
  10. Monika Weiß: Christian Hißnauer, Bernd Schmidt: Wegmarken des Fernsehdokumentarismus. Die Hamburger Schulen. In: MEDIENwissenschaft: Rezensionen | Reviews. Nr. 1, 2014, ISSN 2196-4270, S. 93–93, doi:10.17192/ep2014.1.2508 (uni-marburg.de [abgerufen am 15. November 2022]).
  11. Fernsehdokumentarismus: Theoretische Näherungen, pragmatische Abgrenzungen, begriffliche Klärungen. In: https://www.zvab.com. ZVAB, 2011, abgerufen am 15. November 2022.
  12. Christian Hißnauer: Horst Königstein: Wagemutiges Fernseh-Spiel (2011). (academia.edu [abgerufen am 15. November 2022]).
  13. Die Geschichte des Fernsehdokumentarismus in der Bundesrepublik Deutschland. | Studienkreis Rundfunk und Geschichte. In: https://rundfunkundgeschichte.de. Studienkreis Rundfunk und Geschichte, 2011, abgerufen am 15. November 2022.
  14. Horst Königstein: Ein erfindungsreicher Grenzgänger (Seite 1). In: https://www.ndr.de/. NDR, 2011, abgerufen am 15. November 2022.
  15. medien – zeit – zeichen
  16. Bernd Schmidt: Die neue Autorenschaft. Einführende Anmerkungen. In: medien – zeit – zeichen, Dokumentation des 19. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums 2006. Christian Hißnauer, Andreas Jahn-Sudmann, 1. Januar 2009, abgerufen am 15. November 2022 (deutsch).
  17. Andrea Nolte: Peter Zimmermann, Kay Hoffmann (Hg.): Dokumentarfilm im Umbruch. Kino-Fernsehen-Neue Medien. In: MEDIENwissenschaft: Rezensionen | Reviews. Band 24, Nr. 3, 2007, S. 361–363, doi:10.17192/ep2007.3.1174 (mediarep.org [abgerufen am 15. November 2022]).
  18. "Dudelfunk" – Eine Entgegnung : Das Abendland geht nicht unter Das neue Radio ist besser als sein Ruf. In: https://www.zeit.de. Die Zeit, 1989, abgerufen am 15. November 2022.
  19. Bernd Schmidt: Malinowskis Pragmasemantik. Britannica et Americana. In: https://www.zvab.com. ZVAB, 1984, abgerufen am 15. November 2022.


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