Benutzer:Dr.Ohropax/Science Fiction

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Geschichte der Science Fiction

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Cyrano de Bergerac beim Schreiben

In allen Kulturen ist ein sagenhaftes, märchenhaftes und phantastisches Erzähl- und Literaturgut vorhanden.Die Science Fiction im engeren Sinne konnte erst mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik im Europa der beginnenden Neuzeit entstehen.

Nach der Entwicklung des Fernrohrs wurde der Mond als ausgedehnter Himmelskörper erkannt, und im Zeitalter der Entdecker wurde sogleich von Mondreisen geträumt Johannes Kepler: Somnium, dt. Der Traum, 1634;

Cyrano de Bergerac: L’histoire comique contenant les états et empires de la lune, 1656).

Voltaire führte seine Leser im Micromégas (1752) in den weiten Weltraum, während

Jonathan Swift in Gullivers Reisen (1726) fremde Völker und Kulturen auf der Erde erkundet.

1877 meinte der Italiener Schiaparelli Marskanäle gesehen zu haben.

Im 19. Jahrhundert finden sich Elemente der SF bei Autoren wie Edgar Allan Poe, Nathaniel Hawthorne und Fitz-James O'Brien.

Ein deutscher Vertreter war E.T.A. Hoffmann.

Im 19. Jahrhundert begann in Europa die Zeit der eigentlichen Science Fiction. Als Gründerin des Genres gilt Mary Shelley mit ihrem Roman Frankenstein. Bekannte Vertreter sind Jules Verne mit seinen wissenschaftlich-romantischen Abenteuern und H. G. Wells mit technisch-gesellschaftskritischen Werken. Ein deutscher Vertreter dieser Periode ist Kurd Laßwitz, nach dem ein Preis für deutsche Science-Fiction-Literatur benannt ist. Mit seinen technisch-wissenschaftlichen Werken wird Hans Dominik als der deutsche Jules Verne bezeichnet, er ist einer der wichtigsten Pioniere der Zukunftsliteratur in Deutschland. Viel gelesen wurde Mitte des vorigen Jahrhunderts auch Paul Eugen Sieg mit seinen technischen Zukunftsromanen.

Amazing Stories mit Buck Rogers,August 1928

In den USA trat die Science Fiction vorwiegend in der Kurzgeschichte vor ihr Publikum. Das bekannteste periodisch erscheinende SF-Magazin (Pulp)dieser Zeit war das von Hugo Gernsback herausgegebene Amazing Stories, das sich seit 1926 ausschließlich der Veröffentlichung von SF-Geschichten widmete.Hugo Gernsback wählte die Bezeichnung scientifiction, und danach wird diese Periode auch „scientifiction“ genannt.

Olaf Stapledon schrieb völlig unbeeinflusst durch die Pulps in den 30ern seine beiden Hauptwerke Last and First Men und Star Maker. Die in diesen teilweise sehr trocken zu lesenden Werken vorkommenden Konzepte sollten für Jahrzehnte einen Steinbruch an Ideen für viele SF-Autoren bilden.

Eine Aufwertung der SF begann, als 1937 John W. Campbell, Jr. der Herausgeber von Astounding Science Fiction wurde. Während Gernsback mehr auf technische Beschreibungen und einen eher einfachen Stil Wert legte, bevorzugte Campbell Geschichten, die auch Themen wie Soziologie, Psychologie und Politik behandelten. Von ihm favorisierte Geschichten mussten auf einer verblüffenden Annahme beruhen oder zumindest eine erstaunliche Wendung nehmen. Er brachte Erzählungen später bekannter und erfolgreicher Autoren wie

Isaac Asimov,

Arthur C. Clarke und

Robert Heinlein heraus. Insgesamt ist die SF weltweit stark von US-Autoren dieser Zeit beeinflusst.

Isaac Asimov 1965

Aber auch eine Reihe von Autoren, die nur bedingt der SF zuzurechnen sind, versuchten sich im Genre und brachten der SF ein seriöseres Image

(Karel Čapek,

Aldous Huxley,

Franz Werfel,

Clive Staples Lewis,

Ray Bradbury,

Kurt Vonnegut,

George Orwell,

Gore Vidal).

In der Philosophie wurde das Problem des möglichen Selbstbewusstseins von Robotern (einem Begriff, den Karel Čapek 1920 in seinem SF-Schauspiel „R.U.R.“ erstmals gebrauchte) als Problem der Logik von Gotthard Günther behandelt, der darüber sogar in Astounding Science Fiction publizierte, was A. E. van Vogt seinerseits in Die Welt der Null-A aufgriff.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Die Nachkriegszeit sah insbesondere in den USA eine wachsende Popularität der SF. In immer neuen Magazinen fanden die Schriftsteller eine Plattform für ihre Geschichten. Mit dem Aufkommen des Kalten Krieges machten es sich viele Autoren der SF zur Aufgabe, die Ängste vor der Atombombe zu benennen, da das Thema ansonsten tabuisiert wurde. Die Autoren wurden inspiriert, über Paranoia und Diktaturen im Weltall zu schreiben.

Das Kino entdeckte die Möglichkeiten der SF. Populär waren die am Sonntagvormittag stattfindenden Doppelvorführungen, in denen Kindern Filme wie Der Tag, an dem die Erde stillstand,

Das Ding aus einer anderen Welt (nach John W. Campbell),

Alarm im Weltall,

Metaluna 4 antwortet nicht oder

Die Dämonischen (nach einer Vorlage von Jack Finney) gezeigt wurden. Filme, die als Mahnmal gegen Atombomben oder – je nach Standpunkt – den Ausschuss von McCarthy oder aber den Kommunismus gesehen werden können. Das Interesse an den Büchern wurde dadurch wach gehalten.

In den 1960er Jahren debütierten so unterschiedliche Autoren wie John Brunner oder Frank Herbert und auch der bis dahin vor allem als Verfasser zahlreicher Kurzgeschichten hervorgetretene Philip K. Dick erfreute sich einer zunehmenden Popularität.

Moderne Science Fiction

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1957 startete der Sputnik als erster von Menschen geschaffener Satellit, kurz darauf folgte Sputnik 2 mit der Hündin Laika an Bord; 1961 reiste Juri Gagarin als erster Mensch ins All. Die USA waren geschlagen, weshalb Präsident John F. Kennedy verkündete, der erste Mensch auf dem Mond müsse US-Amerikaner sein.

Das Interesse an der SF bekam wieder einen Schub, zumal in Folge des Weltraum-Wettlaufs eine Reihe technischer Errungenschaften gemacht wurden, die bald darauf in den Wohnzimmern der Bevölkerung standen. Aber diese Fortschritte zogen nicht, wie erhofft, Frieden nach sich.

SF wurde erstmals ernst genommen, denn jeder potentielle Leser der Geschichten meinte, dass ihr Inhalt über kurz oder lang Realität werden könne. James Graham Ballard und Anthony Burgess stehen für eine SF, die der Gegenwart näher war, als ihr lieb sein konnte. Harry Harrison schrieb New York 1999, Philip K. Dick verfasste Das Orakel vom Berge über die USA, die den Zweiten Weltkrieg verloren, Thomas Michael Disch Die Feuerteufel.

Frank Herberts Wüstenplanet (Dune) war der Beginn eines mehrbändigen Zyklus, der ihm eine ähnlich fanatische Leserschaft einbrachte wie Tolkien mit Der Herr der Ringe. Herberts SF mit seiner Betonung von Regierungsformen, Menschen und weniger der Technik wurde deshalb als Soft-SF betrachtet.

Auch Raumschiff Enterprise, im Original Star Trek, dessen Debüt 1966 auf dem Höhepunkt des Weltraumfiebers erfolgte, kann als solche Soft-SF angesehen werden. Obwohl großer Wert auf die technischen Details und deren Stimmigkeit gelegt wurde (Asimov als Wissenschaftler fungierte einige Male als Berater), sind die Handlungen der Folgen nicht sehr SF-typisch. Speziell die 1987 gestartete Nachfolgeserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Original: Star Trek: The Next Generation) griff in der Tradition des Vorgängers immer wieder brisante gesellschaftskritische Themen auf, wobei pazifistischen und humanistischen Elementen stärkeres Gewicht beigemessen wurde. Das gleiche gilt für einige der Star-Trek-Kinofilme.

In Deutschland liefen Mitte der 1960er sieben Folgen der Raumpatrouille mit dem Raumschiff Orion und seiner Crew, die eine vergleichbare Zusammensetzung aufwies.

Die bisher langlebigste SF-Serie Doctor Who startete 1963 in Großbritannien und wurde dort eine der beliebtesten Fernsehserien überhaupt. Es ist die Geschichte eines Zeitreisenden und seiner Begleiter. Seit 2005 erscheinen nach mehrjähriger Unterbrechung wieder neue Folgen.

Eine Weiterentwicklung im Film brachte die SF einem weiten Publikum näher: 2001: Odyssee im Weltraum (Regie: Stanley Kubrick, geschrieben von Arthur C. Clarke) und Planet der Affen (nach Pierre Boulle, beide 1968) zeigten, dass die ‚bösen Außerirdischen‘ das Publikum nicht mehr reizten. New Hollywood begann seine Revolution und erreichte auch das SF-Kino, nicht zuletzt mit Blockbustern wie Krieg der Sterne. Zwischen diesem „Space-Märchen“ und der Unheimlichen Begegnung der dritten Art (beide 1977) liegen, auch im Stil und der Art, bereits Welten. Gleiches gilt für Alien (1978) und seinen ersten Nachfolger Aliens – Die Rückkehr acht Jahre später.

Die meisten folgenden SF-Filme waren bunte, teure Actionfilme.

Siehe auch: Science Fiction im Fernsehen, Science-Fiction-Film

Stanisław Lem (1966)

Eine zunehmend gedanklich und gesellschaftlich geprägte SF fand sich seit den 1960ern auch außerhalb der USA. Insbesondere in den Ländern des Warschauer Pakts konnte die SF eine verdeckte Gesellschaftskritik üben. Bekannte Autoren sind beispielsweise der auch auf Deutsch schreibende Pole Stanisław Lem, der die ganze Bandbreite vom ernsthaften Zukunfts-Sachbuch über unwirkliche, teils kafkaeske Gegenwelten und satirische Weltraumromane bis zu Computermärchen und witzigen Eigenparodien des SF-Genres (Pilot Pirx, Professor Tarantoga) abdeckt, sowie die Brüder Arkadi und Boris Strugazki aus Russland.

Literarischer Anspruch

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Mitte der 1960er Jahre trat mit der New Wave eine neue Strömung auf, die sich zum Ziel gesetzt hatte, mit den etablierten Konventionen der Gernsback- und Campbell-SF zu brechen. Die New Wave war am stärksten in Großbritannien von 1963 bis Anfang der 1970er Jahre. Zentrales Organ dieser Strömung, deren Name sich an die französische Nouvelle Vague des Kinos anlehnte, war die britische SF-Zeitschrift New Worlds; die beiden wichtigsten Protagonisten waren Michael Moorcock, der vor allem als Herausgeber und Propagator fungierte, und J. G. Ballard, die literarische Leitfigur der Bewegung; William S. Burroughs diente beiden als großes Vorbild. Viele aber stammten aus den USA. Wichtig war auch die amerikanische Sammlung Dangerous Visions (herausgegeben von Harlan Ellison in 1967). [1] Als Vorläufer können Alfred Bester, Ray Bradbury, Algis Budrys, Fritz Leiber, Catherine Lucile Moore und Theodore Sturgeon gelten.

Die New Wave legte eine experimentellere Haltung bezüglich Form und Inhalt der Science Fiction an den Tag, verbunden mit einer sich selbstbewusst von der Groschenliteratur abgrenzenden, hochliterarisch ambitionierten Haltung. Die Exponenten der Strömung kritisierten die bestehende SF als konservative Literatur, die sowohl inhaltlich als auch formal im Stillstand verharrte. Gefordert wurde eine Erneuerung der SF-Literatur, die formal mit der „ernsthaften“ Literatur gleichziehen sollte. Hatten Gernsback und Campbell die SF stets inhaltlich definiert und formale Fragen fast vollständig ausgeblendet, bezog sich Moorcock auf ästhetizistische Positionen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Experimentellere Formen

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Tatsächlich zeichnen sich die Texte der New Wave durch eine für die SF bis dahin unbekannte Experimentierfreude aus.Zahlreiche stilistische Mittel, die der SF bis anhin fremd waren, fanden Eingang in den Modus: Montagetechnik, stream of consciousness, Ironie, multiperspektivisches und assoziatives Erzählen, unzuverlässiger Erzähler, eine stark rhythmisierte Sprache und typographische Spielereien. In den meisten Fällen handelte es sich dabei freilich nicht um genuine Neuerungen der SF, sondern um stilistische Mittel der avantgardistischen Literatur der Jahrhundertwende und des frühen 20. Jahrhunderts. Die SF holte mit der New Wave also vor allem allgemeine literarische Entwicklungen nach.

Inhaltliche Neuerungen

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Mindestens ein Teil der New-Wave-Autoren strebte aber nicht nur eine formale, sondern auch eine inhaltliche Erneuerung an. Die New Wave distanzierte sich deutlich von der optimistischen, prinzipiell technikbejahenden SF des Golden Age. Der Hoffnung, dass sich die Natur durchschauen und beherrschen lasse, wurde eine klare Absage erteilt; die Grundstimmung der New Wave ist meist pessimistisch und introspektiv. Die Autoren waren weniger an großartigen technischen Neuerungen interessiert, stattdessen thematisierten sie bis anhin tabuisierte Bereiche wie Sex und Drogen; statt der Eroberung des Weltalls war die Erforschung des "inner space" der Seele angesagt.

Andere Erzählungen rankten sich um die Funktionsmechanismen der Massenmedien bzw. ganzer Gesellschaftssysteme, oder behandelten dystopische Themen wie Entropie-, Krisen- und Weltuntergangsszenarien. Ein politischer Subtext lässt sich u. a. bei Brian Aldiss, Thomas Michael Disch ausmachen, der sich teils von marxistischen und sozialistischen Traditionen beeinflusst gegen die Hegemonie der amerikanischen Kultur sowie die Technikgläubigkeit der John W. Campbellschen Science Fiction richtete. In den USA wurde die New Wave daher auch in engem Zusammenhang mit der politischen Linken und der Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg gesehen.

Wichtige Schriftsteller der New Wave

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Wichtige Schriftsteller der New Wave waren Brian Aldiss, James Graham Ballard, John Brunner, Samuel R. Delany, Philip K. Dick, Thomas Michael Disch, Harlan Ellison, Philip José Farmer, M. John Harrison, Ursula K. Le Guin, Michael Moorcock, Robert Silverberg, Norman Spinrad, Roger Zelazny.

Eine relativ neue Richtung der SF ist der Cyberpunk, in welchem insbesondere die Idee der durch Computer ermöglichten virtuellen Realität verfolgt wird. Als Begründer dieser Richtung sind vor allem William Gibson (Neuromancer, Count Zero (dt. Biochips), Mona Lisa Overdrive) und Bruce Sterling zu nennen. Weitere Vertreter sind u. a. Pat Cadigan und in jüngster Zeit Neal Stephenson (Snow Crash, Diamond Age Cryptonomicon). Filmische Werke meist dystopischer Lesart sind zum Beispiel Matrix oder Dark City.

Einer der ersten originär filmischen Beiträge zum Thema Virtuelle Realität war – neben Rainer W. Fassbinders zweiteiligem Fernsehfilm Welt am Draht (1973) – der Film Tron (1982). Repräsentativ für den visuellen Stil des Cyberpunks ist allerdings eher Blade Runner (1982), die Verfilmung des Romans Träumen Androiden von elektrischen Schafen?.

Alternative Realität

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Eine Unterart der Science Fiction ist die „Alternative Realität“ (von der engl. „Alternate Reality“, siehe auch Parallelwelt, Paralleluniversum, sowie insbesondere Alternativweltgeschichte). Diese Geschichten beschreiben eine Welt, in der die Geschichte einen anderen Verlauf als in der uns bekannten Realität genommen hat. International bekannt wurden dabei der Science-Fiction-Roman Pavane von Keith Roberts, in dem eine Welt nach dem Sieg der spanischen Armada geschildert wird, sowie die Romane Das Orakel vom Berge von Philip K. Dick und Vaterland von Robert Harris, welche die Welt nach einem Sieg des nationalsozialistischen Deutschlands im Zweiten Weltkrieg zeichnen. Im deutschsprachigen Raum brachten die Autoren Oliver Henkel, Marcus Hammerschmitt und Christian von Ditfurth (Die Mauer steht am Rhein – Deutschland nach dem Sieg des Sozialismus) die „Alternative Realität“ voran.

Science Fiction in Deutschland

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Bekannte aktuelle SF-Autoren aus Deutschland sind Andreas Eschbach, dessen Bücher Das Jesus Video und Eine Billion Dollar große Erfolge sind, und Frank Schätzing, der in seinem Roman Der Schwarm Elemente aus dem Wissenschaftsthriller mit SF-Elementen zu einem apokalyptischen Szenario vermischt. Auch andere Thrillerautoren haben sich des Themas angenommen, etwa Peter Schmidt, der auch unter dem Pseudonym Peter Cahn schreibt.

Als „prominentester deutsch-sprachiger Autor“ (Zitat aus Die Zeit) gilt der Österreicher Herbert W. Franke.

Science Fiction in der Sowjetunion

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Die sowjetische Literatur verfügte über eine eigene sehr reichliche Auswahl an Science-Fiction-Werken, welche, anders als dies in der westlichen Literatur getan wurde, sofort zu der dortigen Literatur gezählt wurde. Die meisten Science-Fiction-Werke lieferten utopische Entwürfe für eine zukünftige Gesellschaft, wie zum Beispiel in dem Roman Andromedanebel, von Iwan Antonowitsch Jefremow, aus dem Jahr 1957, welches mit über 20 Millionen Exemplaren das wohl wichtigste und erfolgreichste Buch dieses neuen Genres in der Sowjetunion war. Der rote Planet von Alexander Alexandrowitsch Bogdanow (erschienen 1908) beschreibt eine kommunistische Gesellschaft auf dem Planeten Mars. Das Genre der Science Fiction entwickelte sich rasch zu einer Art Sprachrohr für liberale, religiöse und politische Kritiker an der sowjetischen Regierung und deren Weltanschauung.

Später wurden auch Science-Fiction-Filme gedreht, welche wiederum dazu dienten, den sowjetischen Materialismus herauszufordern. So wird zum Beispiel in Andrei Tarkowskis Film Solaris aus dem Jahre 1972 die Konfrontation einer Besatzung eines Raumschiffes mit einer absolut fremden Lebensform dargestellt, welcher für sie zur metaphysischen Reise in die Innenwelt ihrer eigenen Kultur, Selbsterkenntnis, Liebe und Geduld wird.

Science-Fiction-Serien

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Die größte SF-Serie in Literaturform und im allgemeinen Umfang das größte ‚SF-Universum‘ stellt die wöchentliche erscheinende Serie Perry Rhodan dar. Die Hauptserie hat dabei vielfältige Spin-Offs in Form von eigenständigen Serien, Computerspielen oder Comics erzeugt. Ebenfalls sehr umfangreich ist das Universum von Star Trek, das sowohl durch die verschiedenen Fernsehserien und Kinofilme, aber auch durch Romane, Comics und Computerspiele gebildet wird. Auch beim Star-Wars-Universum hat ausgehend von den Filmen in den letzten Jahren ein umfassendes Merchandising eingesetzt.


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Einzelnachweise

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  1. Clute, John und Peter Nicholls (Hrsg.), 1993, The Encyclopedia of Science Fiction St. Martin’s Griffin: New York, S. 378.
  • Alpers,Fuchs,Hahn,Jeschke:Heyne Lexikon der SF-Literatur 1987. ISBN 3-453-02453-2.
  • Wolfgang Jeschke, Sascha Mamczak (Hrsg. Stand 2005): Das Science Fiction Jahr. Jährlich erscheinender Band, Heyne Verlag.
  • Hans Joachim Alpers: Reclams Science-fiction-Führer. Reclam, Stuttgart 1982, ISBN 3-15-010312-6.


  • John Clute, Peter Nicholls: The Encyclopedia of Science Fiction. St. Martins Press,

Nachdruck 1995, ISBN 0-312-13486-X.

  • David Pringle: Das ultimative Science Fiction Lexikon. Stories, Filme, Fernsehserien, Biografien, Helden und Bösewichter, Magazine. (OT: The Ultimate Encyclopedia of Science Fiction.) Battenberg (Weltbild), Augsburg 1997, ISBN 3-89441-363-8.
  • Edward James: The Cambridge companion to science fiction. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-01657-6.
  • Georg Ruppelt: „Der große summende Gott“ Geschichten von Denkmaschinen, Computern und Künstlicher Intelligenz. Mit einer Dok. der Ausstellung von Uwe Drewen u. a. (Reihe: Lesesaal, 7) Historische Übersicht anlässlich einer Ausstellung, Kurzbeschreibungen von klassischer Literatur, von Modellen u. a. Hrsg. Niedersächs. Landesbibliothek Hannover. Niemeyer, Hameln 2003, ISBN 3827188075.
  • Nessun Saprà (Hrsg.): Lexikon der deutschen Science Fiction und Fantasy 1870–1918. Utopica, Oberhaid 2005, ISBN 978-3-938083-01-7.
  • Nessun Saprà (Hrsg.): Lexikon der deutschen Science Fiction und Fantasy 1919–1932. Utopica, Oberhaid 2007, ISBN 978-3-938083-02-4.
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