Benutzer:Henkel AG & Co. KGaA/Henkel (Unternehmen)

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Henkel AG & Co. KGaA

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Rechtsform AG & Co. KGaA
ISIN DE0006048408
Gründung 26. September 1876
Sitz Düsseldorf, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Simone Bagel-Trah, Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses
Mitarbeiterzahl 52.450[2]
Umsatz 20,07 Mrd. Euro (2021)
Branche Konsumgüter, Klebstofftechnologie
Website www.henkel.de
Stand: 31. Dezember 2021

Die Henkel AG & Co. KGaA mit Hauptsitz in Düsseldorf-Holthausen ist ein börsennotiertes deutsches Unternehmen der Konsumgüter- und Klebstoffindustrie mit weltweiten Marken und Techniken in den drei Geschäftsfeldern Laundry & Home Care (Wasch-/Reinigungsmittel), Beauty Care (Schönheitspflege) und Adhesive Technologies (Klebstoffe). Im Geschäftsjahr 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 20,07 Mrd. € und ein betriebliches Ergebnis von 2,21 Mrd. €. Henkel ist mit 52.450 Mitarbeitern in 79 Ländern vertreten.[2]

Henkel ist heute mit Marken wie Persil, Pril, Purex, Weißer Riese, Perwoll, Fewa, Spee, Dixan, Vernel, Somat, Sidolin, Ata, Bref und Love Nature im Bereich Wasch-/Reinigungsmittel aktiv. Die Produktpalette reicht von Universalwaschmitteln über Spezialwaschmittel und Weichspüler bis hin zu Bad- und Glasreinigern.

Im Bereich Schönheitspflege verkauft Henkel beispielsweise Produkte der Marken Schwarzkopf, Syoss, Dial, Fa, Schauma, Taft, Gliss Kur und Diadermine und stellt Produkte für Haare, Körper, Haut und Mundhygiene her.

Klebstoffe, Dichtstoffe und Funktionsbeschichtungen von Henkel werden in einer Vielzahl von Branchen verwendet – unter anderem in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automobilbau, Elektronik und Medizintechnik. Die Produkte werden unter den fünf Marken Loctite, Bonderite, Technomelt, Teroson und Aquence verkauft. Zudem produziert Henkel Klebstoffe für Heim, Schule und Beruf. Zu den bekanntesten Marken zählen: Pritt, Ponal, Pattex, Ceresit, Metylan, Sista und Tangit.

Gesamtansicht der Henkel Fabrik in Düsseldorf-Holthausen (1913)
Hugo Henkel (1881–1952), Friedrich Karl Henkel (1848–1930) und Fritz Henkel (1875–1930) in 1916

Im Jahre 1876 gründete Friedrich Karl Henkel, allgemein bekannt als Fritz Henkel die Waschmittelfabrik Henkel & Cie in Aachen. Als erstes Produkt stellte er ein Pulver-Waschmittel auf Basis von Wasserglas her, das er Universalwaschmittel nannte. Wegen besserer Verkehrsanbindungen und höherer Absatzchancen verlegte er seine Firma 1878 nach Düsseldorf am Rhein. Im selben Jahr hatte das Unternehmen mit Henkel’s Bleich-Soda den ersten Markenerfolg: Während alle anderen Waschmittel damals lose angeboten wurden, verkaufte Henkel sein Universalwaschmittel in handlichen Päckchen. Der Absatz von Henkel's Bleich-Soda wuchs so stark, dass innerhalb eines Jahres die gemietete Fabrik nicht mehr ausreichte. Fritz Henkel beschloss, eine eigene Fabrik mit Bahnanschluss zu bauen, und erwarb an der Gerresheimer Straße 171 im Stadtteil Flingern Süd ein Grundstück. Der erhoffte und dringend erforderliche Bahnanschluss konnte jedoch aufgrund von Geländeproblemen nicht gelegt werden. Die Transportprobleme sowie Grundsätze der Unternehmenspolitik veranlassten Fritz Henkel zu einem neuerlichen Standortwechsel. Ab März 1900 produzierte Henkel in Düsseldorf-Holthausen; noch heute befinden sich dort die Firmenzentrale und der zweitgrößte Produktionsstandort des weltweit agierenden Konzerns.[3]

1903 brachte die Firma Schwarzkopf – die seit 1995 eine Tochtergesellschaft von Henkel ist – das erste Haarwaschpulver in Deutschland[4] auf den Markt und bot somit eine Alternative zu der bis dahin üblichen Haarwäsche mit Kernseife oder teuren Ölen. 1906 wurde in Minden an der Weser die Firma Cordes & Co GmbH gegründet. Sie entwickelte sich zu einem Spezialisten für Klebstoffe, später vor allem bei Kunstharzdispersionen für die Tapetenindustrie. Cordes kam 1970 zu Henkel. Im Juni 1907 brachte Henkel Persil auf den Markt. Dieses Produkt wurde als „erstes selbsttätiges Waschmittel der Welt“ beworben. 1918 wurde Sil als Wäsche-Nachspülmittel eingeführt. Zwei Jahre später erschloss Henkel mit dem Scheuermittel der Marke Ata das Marktsegment der Putz- und Reinigungsmittel.[3]

Im Jahr 1921 wurde der Grundstein für ein Zweigwerk in Genthin gelegt. Hier entstand in den Zwanzigerjahren die modernste Waschmittelproduktion in Deutschland. 1945 enteignet, wurde das Werk 1949 zu einem Volkseigenen Betrieb (VEB) der DDR. 1990 kaufte Henkel das Werk zurück. 1922 wurde mit der Produktion von Klebstoff für den Eigenbedarf begonnen. 1929 startete Henkel mit der Vermarktung von P3-Reinigern für Industrie und Handwerk. Oberflächentechnik wurde zu einem bedeutenden Geschäftsbereich bei Henkel.[3]

1930 übernahm Hugo Henkel, Sohn des Firmengründers Fritz Henkel, die alleinige Leitung des Unternehmens. 1933 trat er nach der Machtergreifung der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.266.961) und diente von 1934 an als Ratsherr der Stadt Düsseldorf.[5] Auch die anderen Aufsichtsratsmitglieder des Unternehmens wurden Parteimitglieder. Mit mehrfachen Auszeichnungen galt Henkel als Nationalsozialistischer Musterbetrieb.[6] Das Unternehmen nahm 1934 in Düsseldorf die erste Fabrik für Dextrin, einen alternativen Rohstoff für Klebstoffe, in Betrieb. 1935 übernahm Henkel die Chemnitzer Firma Böhme Fettchemie GmbH[7] und konnte hierdurch Fewa, das erste vollsynthetische Feinwaschmittel der Welt, in sein Produktprogramm aufnehmen. 1937 besaß Henkel Produktionsfirmen in elf europäischen Ländern – nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Firmen beschlagnahmt oder unter öffentliche Verwaltung gestellt. Nachdem Henkel bereits 1935 ein Patent für ein „Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten“ erhalten hatte, kamen 1938 erste Kunstharzleime in der Buchbindung zum Einsatz.

Auf Druck der Gauleitung in Düsseldorf musste Firmenleiter Hugo Henkel 1938 in den Aufsichtsrat weichen. An seiner statt wurde Werner Lüps, ältester Enkel des Unternehmensgründers Fritz Henkel, zum Führer des Betriebs ernannt. Lüps hatte sich schon vor der Machtergreifung zum Nationalsozialismus bekannt und nutzte seine entfernten Verwandtschaftsbeziehungen zu Hermann Göring für seinen beruflichen Aufstieg.[8] Unter seiner Leitung wurden insbesondere nach der Reichspogromnacht die Aktienanteile von Henkel an der Degussa AG aufgestockt.[9]

Direkt nach Kriegsbeginn 1939 musste Persil vom Markt genommen werden, da vom Deutschen Reich die Produktion eines Einheitswaschpulvers für Weiß-, Grob- und Buntwäsche verordnet worden war.[3] Während des Zweiten Weltkriegs kamen bei Henkel in Düsseldorf-Holthausen und den anderen Tochtergesellschaften jährlich hunderte Zwangsarbeiter zum Einsatz, von denen 1944 am Düsseldorfer Standort drei ums Leben kamen.[10] Am 16. April 1945 wurde das Werk in Düsseldorf durch US-amerikanische Truppen besetzt, die britische Militärregierung erteilte ab Juli die Produktionserlaubnis für Waschmittel, P3-Reiniger, Wasserglas und Klebstoffe von Henkel.[3]

1946 wurde in Düsseldorf die „Polycolor chemisch-pharmazeutische Gesellschaft mbH“ gegründet (ab 1948 TheraChemie, Ohligs). Sie führte ein Jahr später das flüssige Haarfärbemittel Poly Color auf den Markt ein. Die TheraChemie wurde 1950 von Henkel erworben. 1951 wurde das Spülmittel Pril in Pulverform durch die (ehemals Chemnitzer) Henkel-Tochter „Böhme Fettchemie GmbH“ auf dem Markt eingeführt. Drei Jahre später führte die Tochterfirma Dreiring-Werke die Feinseife Fa ein. 1956 wurde mit Werbung für Persil der erste kommerzielle TV-Spot im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.[11] 1958 wurde die Dr.-Jost-Henkel-Stiftung gegründet, anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums von Jost Henkel, einem Enkel des Firmengründers. 1962 führte der Konzern den Geschirrspülmaschinenreiniger Somat ein. Im selben Jahr ging in Hannover der schärfste deutsche Klebstoff-Konkurrent Sichel-Werke AG in den Besitz von Henkel über. 1969 kam der erste Klebestift, Pritt, auf den Markt.[12] Unter dieser Marke führte Henkel im Laufe der Zeit weitere Produkte für Papier-, Büro- und Schreibwaren ein.

1986 erwarb Henkel das Bauchemie-Geschäft von der Beecham Group mit verschiedenen Unternehmen und Marken: In Frankreich Rubson, in Großbritannien Unibond-Copydex Ltd sowie in Deutschland die 1905 gegründete Ceresit GmbH.[13] Ceresit wurde 1990 in die Henkel Bautechnik integriert. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 kaufte Henkel die enteigneten Persil-Werke in Genthin zurück. Sie wurden 2009 allerdings wieder verkauft. Ein Jahr später wurde das europäische Joint Venture Henkel-Ecolab zwischen Henkel und der US-amerikanischen Ecolab gegründet, welches das Gemeinschaftsunternehmen Ende 2001 vollständig übernommen hat. 1995 übernahm Henkel die Firma Dorus. Die Übernahme machte Henkel laut eigenen Angaben zum größten Anbieter von Klebstoffen im Bereich Bauwesen und Möbelindustrie. 1997 folgte die Übernahme des Klebstoffherstellers Loctite. 1999 wurde der Unternehmensbereich Chemieprodukte und rechtliche Verselbstständigung unter dem Firmennamen Cognis ausgegliedert und 2001 an eine Gruppe Finanzinvestoren verkauft.[3]

2002 führte Henkel erstmals ein weltweit einheitliches Corporate Design ein. 2003 trat der Konzern der Initiative Global Compact der Vereinten Nationen bei. 2004 übernahm Henkel in der bis dahin größten Akquisition der Firmengeschichte die Dial Corporation in Scottsdale/Arizona (USA). In das Jahr 2006 fiel das 130-jährige Firmenjubiläum, das unter dem Motto „Jahr der Innovationen“ begangen wurde. Dabei seien im Lauf des Jahres mehr als 80.000 Ideen von Mitarbeitern aus der ganzen Welt für neue Markenprodukte oder die Verbesserung von Produkten und Geschäftsprozessen zusammengekommen.

2008 erwarb Henkel mit der Übernahme von ICI durch Akzo Nobel die ICI-Geschäftsfelder „Adhesives“ und „Electronic Materials“ (National Starch) für rund 3,7 Mrd. Euro. Die hinzugekauften Geschäftsfelder hatten einen Umsatz von rund 1,83 Mrd. Euro.[3] Im gleichen Jahr startete Henkel ein Einsparprogramm, das den Abbau von 3.000 Stellen weltweit vorsah.[14] Im selben Jahr wurde aus der Henkel KGaA die Henkel AG & Co. KGaA, mit der Henkel Management AG als alleinige persönlich haftende Gesellschafterin. Neuer Vorsitzender wurde der Unternehmer Kasper Rorsted. Er folgte auf Ulrich Lehner.[15] Am 22. September 2009 wurde Simone Bagel-Trah zur Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Henkel AG & Co. KGaA gewählt.[16]

2011 führte das Unternehmen weltweit ein neues Corporate Design ein, verbunden mit dem Werbespruch „Henkel – Excellence is our Passion“.[17] Im darauffolgenden Jahr stellte Henkel seine Strategie und Finanzziele bis 2016 vor.[18] Henkel erwarb 2012 außerdem das Geschäft mit Hochleistungs-Haftklebstoffen von Cytec Industries.[19]

2013 eröffnete Henkel in Shanghai (China) die weltgrößte Klebstoff-Fabrik, die für das Unternehmen zur zentralen Produktionsstätte für Industrieklebstoffe in China und der gesamten Asien-Pazifik-Region wird.[20] Im gleichen Jahr wurden vier neue Forschungs- und Entwicklungszentren in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), Johannesburg (Südafrika), Pune (Indien) und Seoul (Südkorea) eröffnet.[21] Im Folgejahr erwarb Henkel alle Anteile an der Spotless Group, die hauptsächlich in den Bereichen Waschhilfsmittel, Insektenschutz und Haushaltspflege in Westeuropa tätig ist.[22] Außerdem übernahm Henkel 2014 die drei US-amerikanischen Haarpflegeunternehmen Sexy Hair, Alterna und Kenra[23] sowie das US-amerikanische Unternehmen Bergquist, einen Hersteller von wärmeableitenden Lösungen für die Elektroindustrie.[24] 2015 erwarb Henkel alle Waschmittelmarken sowie Waschhilfsmittel von Colgate-Palmolive in Australien und Neuseeland.[25] Seit Mai 2016 war Hans Van Bylen Vorstandsvorsitzender von Henkel.[26] Im gleichen Jahr übernahm das Unternehmen für 3,2 Mrd. Euro den nordamerikanischen Wasch- und Reinigungsmittelkonzern Sun Products[27] und stellte im November seine neuen strategischen Prioritäten und Finanzziele bis 2020 vor.[28] Am 24. Oktober 2019 gab Henkel bekannt, dass Hans Van Bylen das Unternehmen zum Jahresende 2019 verlässt und Carsten Knobel, zuvor Finanz- und Einkaufsvorstand von Henkel, am 1. Januar 2020 neuer Vorstandsvorsitzender wird.[29]

Ende Januar 2022 kündigte Henkel an, dass die beiden Geschäftsbereiche Wasch-/Reinigungsmittel und Kosmetik zusammengelegt werden sollen, um durch Synergieeffekte Kosten einzusparen. Als Begründung nannte das Unternehmen die während der Corona-Krise stark angestiegenen Preise für Rohstoffe und Transport. Eine Abspaltung der Klebstoff-Sparte sei nicht geplant.[30]

Nach der Invasion der Ukraine durch Russland im Februar 2022 stellte Henkel Anfang März seine Geschäftstätigkeit im Bereich Werbung und Sponsoring in Russland ein,[31] hielt jedoch zunächst an seinem Russland-Geschäft fest.[32] Am 19. April 2022 gab das Management des Unternehmens bekannt, die Geschäfte in Russland aufzugeben. Rund 2500 Mitarbeiter von Henkel in Russland würden weiterbeschäftigt und bezahlt.[33]

Die Henkel GmbH wurde 1975 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt und zur Dachgesellschaft von Henkel. Diese umfasste zu dieser Zeit rund 70 Töchter und angeschlossene Unternehmen. Die Rechtsform KGaA ermöglichte 1985 den Gang an die Börse.[3] Dabei wurden rund 178 Millionen Vorzugsaktien für 50 DM angeboten. Diese Vorzugsaktien wurden 1996 auf 5 DM abgewertet. Seitdem sind auch die Stammaktien an der Börse.[34] Stand 2018 ist das Grundkapital der Gesellschaft aufgeteilt in rund 260 Millionen Stammaktien und rund 178 Millionen Vorzugsaktien.[35] Von den Stammaktien (ISIN DE0006048408) sind 61,2 % über einen Aktienbindungsvertrag in den Händen der Familie Henkel (141 Mitglieder).[36] Die übrigen Stammaktien befinden sich im Streubesitz. Die Aktien des Unternehmens sind seit 1. Juli 1988 bis heute ununterbrochen im DAX vertreten (Vorzugsaktien aktuell unter der ISIN DE0006048432).

Geschäftszahlen

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Jahr Umsatz Ergebnis vor Steuern Jahresüberschuss Mitarbeiter
2001 9.082 Mio. Euro 734 Mio. Euro 426 Mio. Euro 47.362
2002 9.656 Mio. Euro 664 Mio. Euro 431 Mio. Euro 47.203
2003 9.436 Mio. Euro 768 Mio. Euro 530 Mio. Euro 48.328
2004 10.592 Mio. Euro 808 Mio. Euro 551 Mio. Euro 49.947
2005 11.974 Mio. Euro 1.042 Mio. Euro 770 Mio. Euro 51.724
2006 12.740 Mio. Euro 1.176 Mio. Euro 871 Mio. Euro 51.716
2007 13.074 Mio. Euro 1.250 Mio. Euro 941 Mio. Euro 52.303
2008 14.131 Mio. Euro 1.627 Mio. Euro 1.233 Mio. Euro 55.513
2009 13.573 Mio. Euro 885 Mio. Euro 628 Mio. Euro 51.361
2010 15.092 Mio. Euro 1.552 Mio. Euro 1.143 Mio. Euro 48.141
2011 15.605 Mio. Euro 1.610 Mio. Euro 1.191 Mio. Euro 47.265
2012 16.510 Mio. Euro 2.058 Mio. Euro 1.556 Mio. Euro 46.610
2013 16.355 Mio. Euro 2.172 Mio. Euro 1.625 Mio. Euro 46.850
2014 16.428 Mio. Euro 2.195 Mio. Euro 1.662 Mio. Euro 49.750
2015 18.089 Mio. Euro 2.645 Mio. Euro 1.968 Mio. Euro 49.450
2016 18.714 Mio. Euro 2.775 Mio. Euro 2.093 Mio. Euro 51.350
2017 20.029 Mio. Euro 3.055 Mio. Euro 2.541 Mio. Euro 53.700
2018 19.899 Mio. Euro 3.116 Mio. Euro 2.330 Mio. Euro 53.450
2019 20.114 Mio. Euro 2.899 Mio. Euro 2.103 Mio. Euro 52.650
2020 19.250 Mio. Euro 2.019 Mio. Euro 1.424 Mio. Euro 52.950
2021 20.066 Mio. Euro 2.213 Mio. Euro 1.629 Mio. Euro 52.450

Öffentliche Wahrnehmung

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Seit den 1980er Jahren verpflichtete sich Henkel in den „Grundsätzen und Zielen zu Umweltschutz und Sicherheit“ zu Arbeitsschutz, Ressourcenschonung und Emissionsminderung.[37]

1992 veröffentlichte das Unternehmen seinen ersten Umweltbericht.[38] 1997 wurden integrierte Managementsysteme und konzernweit verbindliche Standards zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SHE) eingeführt, außerdem wurde mit der Durchführung weltweiter SHE-Audits begonnen.[39] Henkel ist Gründungsmitglied im „World Business Council for Sustainable Development“ (WBCSD)[40] und hat sich im Jahr 1995 der internationalen Initiative „Responsible Care“ der chemischen Industrie angeschlossen. Im Jahr 2003 ist Henkel dem Global Compact der Vereinten Nationen beigetreten und hat sich damit zur Einhaltung der dort heute festgelegten zehn Prinzipien bekannt.

Henkel wird regelmäßig von Nachhaltigkeitsanalysten und Fachinstituten bewertet. 2022 wurde das Unternehmen von Corporate Knights als eines der 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt ausgezeichnet.[41] Im September 2013 wurde das Unternehmen zum siebten Mal in Folge Gewinner im Welt- und Europa-Index des Dow Jones Sustainability Index in der Kategorie „Kurzlebige Konsumgüter“. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2010 belegte das Unternehmen Platz 61 in der Liste der 100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit.[42]

Die von Henkel gefahrene Nachhaltigkeitsstrategie ist allerdings auch umstritten. Henkel setzt zwar bei der Produktion von Wasch- und Reinigungsmitteln nachwachsende Rohstoffe wie Palmöl ein. Allerdings sind die Anbaumethoden der Ölpalme problematisch, weil teilweise Regenwaldgebiete gerodet oder Torfmoore trockengelegt werden, um weitere Anbauflächen zu gewinnen. Um sicherzustellen, dass Henkel nur solches Palmöl bezieht, das ökologisch verträglich und sozial verantwortlich hergestellt wurde, engagiert sich das Unternehmen in der Organisation RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil). Sie hat unter anderem ein Zertifizierungsmodell für Palmöl aus nachhaltigem Anbau verabschiedet. Die RSPO besteht jedoch zum Großteil aus Industrievertretern (von 303 Mitgliedern sind 282 Wirtschaftsunternehmen gegenüber 21 Umwelt- und Sozialorganisationen).[43] Selbst die eigenen, minimalen Richtlinien scheint die RSPO nicht strikt durchzusetzen. Greenpeace berichtete beispielsweise im November 2008, dass ein Palmöllieferant und Mitglied der RSPO massiv gegen Zertifizierungskriterien verstößt und gesetzeswidrig Regenwald in Indonesien zerstört.[44]

Im September 2018 verkündete Henkel neue Ziele für die globale Verpackungsstrategie, um die Entwicklung hin zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.[45] Im Februar 2022 hat das Unternehmen verkündet, dass es seine weltweite Produktion bis 2030 klimapositiv gestalten möchte. [46]

Gesellschaftliches Engagement

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Henkel hat sein gesellschaftliches Engagement in der Fritz Henkel Stiftung gebündelt und in vier Bereiche gegliedert. Dazu gehören die Förderung des ehrenamtlichen Engagements von Mitarbeitern und Pensionären (MIT-Initiative: Miteinander im Team), gesellschaftliche Partnerschaften, Markenengagement und die schnelle Soforthilfe bei Katastrophen.[47] Seit Beginn der MIT-Initiative im Jahr 1998 haben sich nach eigenen Angaben Mitarbeiter und Pensionäre von Henkel in über 100 Ländern in mehr als 16.800 Projekten engagiert.[48] Henkel betreibt unter anderem Nachwuchsförderung durch die Mitgliedschaft als Förderkreisteilnehmer der Bonding-Studenteninitiative.[49]

Während der COVID-19-Pandemie änderte der Chemiekonzern in Düsseldorf seine Produktion und stellte Handdesinfektionsmittel her. Dieses ging als Spende an Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen in der Region. Damit wollten sie nach eigenen Aussagen einen Beitrag zur Bekämpfung des SARS-CoV-2-Virus leisten. Innerhalb der ersten Woche konnten so bereits 25.000 Liter hergestellt werden.[50]

Zwischen 2002 und 2005 bestand nach Erkenntnissen der Europäischen Kommission ein Kartell mehrerer internationaler Waschmittelhersteller in den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Portugal und Griechenland. Es wurde zu systematischen Absprachen bei der Preisgestaltung für Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche genutzt. Gegen Henkel wurde aufgrund der umfassenden Zusammenarbeit mit der Kartellbehörde kein Bußgeld verhängt.[51]

Auch in dem Verfahren um Absprachen mit Reckitt Benckiser zu illegalen Preiserhöhungen von Spülmaschinentabs blieb Henkel straffrei. Das Unternehmen hatte sich selbst angezeigt.[52]

Vermeidung der EEG-Umlage

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Henkel führte über Jahre Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht ab. Henkel griff dabei auf ein sogenanntes Scheibenpachtmodell zurück, das eine Gesetzeslücke ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.[53]

Verwandte Themen

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  • Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger: Menschen und Marken: 125 Jahre Henkel, 1876–2001. Hrsg.: Ernst Primosch und Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA. Henkel KGaA, Düsseldorf 2001, ISBN 978-3-923324-79-8 (404 S., henkel.de [PDF]).
  • Bernd Kaiser: Die Implikationen wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen für die Rohstoffbeschaffung internationaler Industrieunternehmen und sich hieraus ergebende Unternehmensstrategien am Beispiel der Henkel-Gruppe. Dissertation. Nürnberg 2009 (PDF-Datei; 4,94 MB).
  • Rüdiger Liedtke: Wem gehört die Republik? 2007. Die Konzerne und ihre Verflechtungen in der globalisierten Wirtschaft. Namen, Zahlen, Fakten. Eichborn, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-8218-5658-2, S. 213–219.
  • Manfred Schöne: Henkel 70 Jahre in Holthausen. (= Reihe Schriften des Werksarchivs Nr. 1.) Henkel GmbH, Düsseldorf 1969.
  • Ulrich Viehöver: Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co – Wer in Deutschland Geld und Macht hat. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-404-60587-3, S. 192–217.
Commons: Henkel AG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Henkel Management Board, abgerufen am 23. Februar 2021.
  2. a b Henkel AG & Co. KGaA: Henkel Geschäftsbericht 2021. (PDF) Abgerufen am 23. Februar 2022.
  3. a b c d e f g h Henkel: Unternehmensgeschichte
  4. Henkel: Chronik 130 Jahre Henkel, S. 28 (PDF; 8,4 MB).
  5. Ulrich Viehöver: Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co - wer in Deutschland Geld und Macht hat. Campus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-593-37667-9, S. 208 (google.de [abgerufen am 24. April 2020]).
  6. Wulf D. Hund: Wie die Deutschen weiß wurden: Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus. Springer Verlag, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-476-04500-3, S. 152 (google.de [abgerufen am 24. April 2020]).
  7. Henkel Haushaltschemie/Körperhygiene aus Düsseldorf in der Firmendatenbank wer-zu-wem.de. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
  8. Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger: Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001. Hrsg.: Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA. Düsseldorf 2001, ISBN 3-923324-79-0, S. 69 (henkel.de [PDF; abgerufen am 24. April 2020]).
  9. Peter Hayes: Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52204-1, S. 77 (google.de [abgerufen am 24. April 2020]).
  10. Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger: Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001. Hrsg.: Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA. Düsseldorf 2001, ISBN 3-923324-79-0, S. 94–98 (henkel.de [PDF; abgerufen am 24. April 2020]).
  11. SPIEGEL ONLINE: 50 Jahre Fernsehwerbung: Wenn Xaver kleckert, hilft Persil
  12. Geschichte. Abgerufen am 6. Oktober 2021 (deutsch).
  13. Alfons Oebbeke: 100 Jahre Ceresit - Henkel Bautechnik feiert Geburtstag ihrer ältesten Marke. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
  14. FAZ: Sparprogramm: Henkel streicht 3000 Stellen
  15. W&V: Kasper Rorsted neuer Henkel Vorstandsvorsitzender
  16. sueddeutsche.de: Simone Bagel-Trah – Die erste Chefin deutscher Aufsichtsräte
  17. horizont.net: Henkel will mit neuem Corporate Design Marke stärken
  18. morgenpost.de: Konzern stellt Wachstumsstrategie und Finanzziele bis 2016 vor (16. November 2012)
  19. focus.de: Henkel verstärkt Klebstoffgeschäft (11. Mai 2012)
  20. faz.net: Henkel eröffnet größtes Klebstoffwerk der Welt in China (13. September 2013)
  21. Henkel: Geschäftsbericht 2013, S. 15 (PDF; 9,1 MB).
  22. handelsblatt.com: Spotless: Henkel kauft französisches Waschmittel (5. Juni 2014)
  23. focus.de: Henkel kauft drei US-Hersteller für Profi Haarprodukte (2. Juni 2014)
  24. handelsblatt.com: Milliardeninvestition: Henkel setzt Übernahme-Reigen fort (18. September 2014)
  25. boerse-online.de: Henkel setzt Einkaufstour fort – Übernahme in Australien (12. Mai 2015)
  26. Henkel: Hans Van Bylen ist neuer Vorstandsvorsitzender von Henkel (1. Mai 2016)
  27. Handelsblatt: Henkel kündigt Milliarden-Zukauf an (24. Juni 2016)
  28. Henkel: Henkel 2020+: Wachstum, Digitalisierung und Agilität im Fokus (17. November 2016)
  29. Van Bylen hört auf. Henkel bekommt neuen Vorstandschef. Spiegel Online, abgerufen am 24. Oktober 2019.
  30. Benedikt Müller-Arnold: Konsumgüter. Krise im Reich von Schwarzkopf und Persil. In: Süddeutsche Zeitung. 28. Januar 2022, abgerufen am 29. Januar 2022.
  31. Horizont.net: Henkel stellt Werbung und Sponsoring in Russland ein. 7. März 2022, abgerufen am 20. März 2022.
  32. tagesschau.de: Henkel hält an Russland-Geschäft fest. 7. März 2022, abgerufen am 5. April 2022.
  33. tagesschau.de: Henkel gibt sein Russland-Geschäft nun doch auf. Abgerufen am 19. April 2022.
  34. Shares. In: henkel.com. Abgerufen am 11. März 2017 (englisch).
  35. Henkel: Aktien. Abgerufen am 17. Dezember 2018.
  36. BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG). Abgerufen am 12. August 2022.
  37. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen nachhaltigkeitsbericht.
  38. Berichte & Publikationen. In: henkel.de. Abgerufen am 11. März 2017.
  39. Henkel: Umwelt, Sicherheit, Gesundheit (SHE Report 1998; PDF; 2,18 MB).
  40. World Business Council for Sustainable Development: About the WBCSD – Membership & governance (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive)
  41. The 100 most sustainable corporations of 2022. corporateknights.com, 19. Januar 2022, abgerufen am 18. November 2022.
  42. Henkel: Externe Bewertungen
  43. Für das angebliche Bio-Produkt Terra-Aktiv wird Regenwald für Palmkernöl zerstört (Memento vom 12. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  44. Etikettenschwindel bei Palmöllieferung nach Europa. Greenpeace, 11. November 2008, abgerufen am 11. März 2017.
  45. CIRCULAR ECONOMY: HENKEL COMMITS TO 100 PERCENT RECYCLABLE, REUSABLE OR COMPOSTABLE PACKAGING BY 2025. Global Cosmetics News, 5. September 2018, abgerufen am 2. Oktober 2018.
  46. Henkel will schon 2030 klimapositiv in der Produktion werden. markenartikel-magazin.de, 23. Februar 2022, abgerufen am 18. November 2022.
  47. Henkel: Corporate Citizenship
  48. Henkel: Nachhaltigkeitsbericht 2021, Seite 114
  49. Förderkreis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. März 2017; abgerufen am 21. März 2017.
  50. Christoph Schroeter: Corona-Krise in Düsseldorf: Henkel spendet 50.000 Liter Desinfektionsmittel. In: rp-online.de. Abgerufen am 2. April 2020.
  51. Werner Mussler: Hohe Strafe für Waschmittel-Kartell. In: FAZ.NET vom 13. April 2011, abgerufen am 28. April 2011
  52. Mitteldeutsche Zeitung: Verbraucher zahlten zu viel für Calgonit und Somat, 24. November 2011
  53. Frank Dohmen: Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+). In: Der Spiegel. 29. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. November 2021]).