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Das Bezirksamt Endingen war eine von 1813 bis 1819 bestehende Verwaltungseinheit im Süden des Großherzogtums Baden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historischer Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im hohen Mittelalter hatte sich im nördlichen Kaiserstuhl mit den Herren von Endingen ein Adelsgeschlecht niedergelassen, das seinen Sitz auf der Koliburg hatte. Wesentliche Veränderungen brachte der zwischen 1320 und 1322 ausgetragene Kaiserstühler Krieg. Die Burg wurde zerstört, die Familie wanderte später ins westlich des Rheines gelegene Elsass ab. Auch die mit ihnen verfeindeten Üsenberger, die in dieser Gegend 1291/92 ihre Obere Herrschaft errichtet hatten, unterlagen schließlich. Letztlich fiel der Raum an das Haus Habsburg, wo er dem vorderösterreichischen Oberamt Breisgau zugeordnet wurde. Im Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde er dem kurzlebigen Herzogtum Modena-Breisgau zugewiesen, infolge des Pressburger Friedens von 1805 geriet er 1806 unter die Landeshoheit Badens. Im Sommer 1807 entstand zunächst das Oberamt Kenzingen, das auch die hier gelegenen Orte umfasste. In Umsetzung des Novemberedikts von 1809 wurde Anfang 1810 das Gebiet umstrukturiert. Es entstand das Amt Endingen, dem zusätzlich Ortschaften des altbadischen Oberamtes Hochberg zugewiesen wurden.
Zeit seines Bestehens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1813 eine einheitliche Zuständigkeit der Ämter ermöglicht hatte. wurde das Amt Endingen in das Bezirksamt Endingen umgewandelt. Bei dieser Gelegenheit wurden an das Bezirksamt Emmendingen und das Bezirksamt Kenzingen jeweils eine Ortschaft abgetreten. Dafür wurde ihm die rechtliche Zuständigkeit (die bis 1857 bei den Ämtern lag) für zwei grundherrliche Orte zugewiesen. Die im Rahmen der Verwaltungsgliederung des Landes übergeordnete Behörde war der Dreisamkreis.[1]
Ende 1819 wurden insgesamt sechs Bezirksämter aufgelöst. Darunter war auch das Bezirksamt Endingen, das gleichmäßig auf die Bezirksämter Breisach und Kenzingen aufgeteilt wurde.[2]
Orte und Einwohnerzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1814 wird für das Amt von 10.605 Einwohnern berichtet, die sich auf diese Orte verteilten:[3]
- Amoltern: 411
- Endingen: 2.706
- Forchheim: 1.604
- Kiechlinsbergen: 849
- Königschaffhausen: 794
- Leiselheim: 294
- Riegel: 1.613
- Sasbach, mit Limburg und Lützelberg: 803
- Schelingen: 310
- Wyhl, mit Wellingen: 1.221
Leiter der Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Leitung der Verwaltung hatte zunächst, wie zuvor bereits des Amtes, Joseph Benedikt Kapferer inne. Er wurde Anfang 1819 an das Hofgericht in Freiburg berufen, Nachfolger als Amtmann[4] wurde Jakob Bürkle.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historischer Atlas von Baden-Württemberg, online verfügbar bei LEO-BW:
- Blatt VII.4: Verwaltungsgliederung in Baden, Württemberg und Hohenzollern 1815–1857
- Blatt VII.5: Verwaltungsgliederung in Baden, Württemberg und Hohenzollern 1858–1936
- Gemeinsames Erläuterungsblatt, verfasst von Ulrike Redecker (Baden) und Wilfried Schöntag (Württemberg)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Beilage A: Ämtereinteilung, veröffentlicht im Badischen Gesetz- und Verordnungsblatt am 30. Juli 1813, Heft XXII, S. 133
- ↑ Entsprechender Beschluss vom 11. November 1819, veröffentlicht im Großherzoglich-Badischen Staats- und Regierungsblatt am 1. Dezember 1819, Heft XXX, S. 196
- ↑ Johann L. Büchler (Herausgeber): Das Großherzogthum Baden nach seinen Kreisen, Hofgerichtsprovinzen und Amtsbezirken topographisch dargestellt. Zweite, vermehrte und umgearbeitete Auflage 1814, S. 46.
- ↑ Entsprechende Mitteilungen, veröffentlicht am 10. Februar 1819 im Großherzoglich Badischen Staats- und Regierungsblatt, Heft V, S. 22f.
- ↑ Handbuch für Baden und seine Diener, Heidelberg 1846, S. 153.
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