Benutzer:Klaus Feldkircher/NONOS

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NONOS - Franziska und Mercedes Welte

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Franziska (* 4. Mai 1968 in Lustenau) und Mercedes Welte (* 29. Juni 1970) sind zwei Künstlerschwestern aus Klaus/Vorarlberg/Österreich. Sie schaffen unter dem Künstlernamen NONOS gemeinsam Skulpturen, Wandreliefs und Bilder.

Franziska Welte – Kindheit und Jugend in Klaus

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Franziska Welte wurde am 4.5.1968 in Lustenau/Vorarlberg geboren. Zwar stammen ihre Eltern Norbert und Ilse Welte aus der Rheingemeinde, aufgewachsen ist sie jedoch mit ihren beiden Schwestern im Ort Klaus in Vorarlberg. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule begann Franziska eine Ausbildung im Unternehmen ihres Vaters, wo sie drei Jahre tätig war. Anschließend fand sie eine Anstellung in einem Integrationskindergarten in Feldkirch, was ihren Vorstellungen und ihrem sozialen Engagement mehr entsprach.

Aufgewachsen sind die Welte-Schwestern in einem weltoffenen und liberalen Elternhaus, in dem die Eltern die kreativen Begabungen ihrer Töchter erkannten und im Bereich der vorhandenen Möglichkeiten förderten, sei es beim Malen, Töpfern, Zeichnen, aber auch in der Musik. Auch österreichische Künstler wie Alfred Hrdlicka wurden bei Familie Welte gesammelt.

Die jüngere Schwester Mercedes, geboren am 29.6.1970, hat das ähnlich empfunden. Auch sie entdeckte früh ihre Liebe zum kreativen Schaffen. Daneben wurde aber auch das musikalische Talent der drei Töchter gefördert: Diemut, die älteste, erlernte das Gitarrenspiel, Franziska spielte Cello und Mercedes Querflöte. Ähnlich wird dieser Einfluss in der Zeitung zu den Bregenzer Festspielen beschrieben:

„Bereits seit ihrer Kindheit fühlen die Schwestern Mercedes und Franziska Welte eine enge Verbundenheit zur Kunst, zur Musik und zum Tanz. Von ihren Eltern gefördert, besuchten sie bereits in ihren frühen Kinderjahren diverse künstlerische Kurse, welche in späteren Jahren wegweisend für sie waren. Geprägt wurden die beiden unter anderem von afrikanischer Kunst (Tribal Art), welche der Vater aus Nigeria mitbrachte, und von einer vielfältigen Kreativität der Mutter.“[1]

Mercedes Weltes Leben mit Musik

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Mercedes absolvierte ebenfalls die Volks- und Hauptschule in Klaus. Anschließend studierte sie im Landeskonservatorium in Feldkirch Querflöte. Auch sie erinnert sich gerne an die Einflüsse afrikanischer Kunst durch ihren Vater. Hier habe sich früh gezeigt, dass Franziska mehr zum Skulpturalen neige. Nach ihrer Schulzeit war es ihr großer Wunsch, als Konzertflötistin die Welt der Musik zu erobern. Sie lernte einige Jahre im Landeskonservatorium, nach unterschiedlichen Auffassungen mit ihrer Lehrerin verließ sie jedoch die Musikhochschule, um eigene Wege zu gehen.

Sie bewarb sich u.a. an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, deren Aufnahme ihr in jungen Jahren allerdings verwehrt blieb. Trotz allem ließ sie sich nicht entmutigen und arbeitete an ihrer künstlerischen Entwicklung weiter.

Franziska Weltes figuratives Schaffen

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Franziska Welte heiratete in der Zwischenzeit, 22-jährig, in der Nacht vom 3. auf den 4.5.1990. Für sie ist figuratives Schaffen etwas, das sie in sich spürt. Sie bezeichnet es als natürlichen Prozess. Bei ihr begann sich die künstlerische Arbeit in der Zeit ihrer Ehe zu entwickeln. So entstand im Jahre 2005 auch die erste Drahtskulptur, deren Leichtigkeit aus diesem Ansatz hervorgeht. Franziska Weltes Themen, die sie in ihrer Arbeit anspricht, sind Bewegung, gepaart mit dem Ausdruck der Lebensfreude.

Nach der Geburt ihrer drei Kinder und der schweren Erkrankung ihres Ehemanns musste sie ihre künstlerischen Aktivitäten etwas hintan stellen, um für ihre Familie da sein zu können. Doch trotz seiner Pflegebedürftigkeit unterstützte sie ihr Mann nach seinen Möglichkeiten. Nach dem Tod ihres Mannes schaffte sie es mit 32 Jahren, das Erlebte zu kanalisieren und in ihre Kunst einfließen zu lassen.

Mercedes Weltes Reisetätigkeiten

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Während Franziska im Land Vorarlberg ihr Leben meisterte, zog es Mercedes Welte in die Welt. Sie hat viele Jahre in Spanien gelebt, wo sie mit einem Freund zuerst in einem Auto, dann mit einem Bus das Land bereist hat. Geld sei auch in dieser Zeit nie ein Thema gewesen, so Welte. Sie lebte zu dieser Zeit u.a. im Zelt, was ihr die Freiheit gab, Neues zu entdecken. Ihren Lebensunterhalt verdienten die beiden u.a. mit Straßenmusik. Aus dieser Zeit stammt eines ihrer Schlüsselwerke, San Pedro. In Spanien lernte sie den Vater ihres Sohnes, der 1998 geboren wurde, kennen. Während all dieser Jahre beschäftigte sie sich täglich mit Malerei, Zeichnung und Farben, doch viele dieser Werke sind bis heute nicht veröffentlicht.

In den Anfangsjahren ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigte sie sich vornehmlich mit figurativen Sujets, entdeckt aber mehr und mehr die Welt der Abstraktion für sich. Auch ihre Herangehensweise ist geprägt von der genauen Beobachtung, aus der ihre Kunst fließt. Auf ihre Vorbilder angesprochen, erwähnt Mercedes Welte u.a. Pablo Picasso, Claude Monet und Wassily Kandinsky. Wichtiger, als den Vorbildern nachzueifern, sei ihr aber immer die Entwicklung ihres individuellen, eigenen Stils, den sie bis heute ausübt.

Nach ihrer Rückkehr nach Vorarlberg 2002 ergaben sich zahlreiche gemeinsame Unternehmungen mit ihrer Schwester Franziska, die ganz in der Nähe wohnte. Ist der gegenseitige Kontakt während der Auslandsjahre von Mercedes nie abgebrochen, so intensivierte er sich seit ihrer Rückkehr noch mehr. Neben ihren künstlerischen Aktivitäten besuchten sie zahlreiche Veranstaltungen, wo sie ihr Netzwerk aufbauten und ihre Kunstwerke ausstellten.

Die Schwestern entwickelten zahlreiche Visionen, doch es bedurfte noch einiger Jahre täglichen Schaffens und der Auseinandersetzung mit den Materialien, bis beide ihre Technik und ihren Stil so weit perfektioniert haben, dass sie aus dem Erlernten und Erfahrenen ihr gesamtes Werk aufbauen konnten. Durch diesen Rhythmus entwickelte sich eine Professionalität in ihrem Arbeitsprozess, der eine Schaffensfülle, wie sie sich heute darstellt, erst möglich macht. Noch heute ist für die Künstlerinnen diese Struktur von großer Bedeutung

Der Künstlername NONOS

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Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit, bei ihrer „Fusion“, waren die Künstlerinnen auf der Suche nach einem Namen für ihre Skulpturen. Nach einem längeren Findungsprozess wurde der Begriff NONOS zum Markenzeichen ihrer Kunstwerke. Wie es dazu kam, bleibt ein Geheimnis. Mit den Jahren schufen die Schwestern ein großes und breit gefächertes Werk. Der Name NONOS wurde für das Gesamtwerk übernommen und dient mittlerweile als Künstlername für die beiden Schwestern.

Ausstellungstätigkeit

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Das Projekt der Welte-Schwestern hat klein angefangen, um sich in verhältnismäßig kurzer Zeit schnell zu entwickeln. Nach anfänglich kleineren Erfolgen fassten die beiden den Entschluss, 2006 nach New York zu reisen, um dort mit ihrer Kunst zu reüssieren. Kurz zuvor gewannen sie 2005 den Westallgäuer Kunstpreis, was ihnen das nötige Selbstvertrauen gab, wie sie erzählen. Der Grund, nach New York zu reisen und ihr Glück zu versuchen, war ihre Vision.

Die Schwestern sagen von sich, dass sie Visionen verwirklichen. Sie seien „Frauen der Tat“, die immer wieder neue Wege gehen. Dadurch öffnen sich ständig Türen und neue Möglichkeiten, so ihre Überzeugung. Auch in diesem Fall seien sie ihrer Intuition gefolgt. In New York kamen sie in Kontakt mit dem Fotografen Fadil Berisha, mit dem sie bis heute freundschaftlich verbunden sind.

Außerdem lernten sie im Austrian Cultural Forum New York Christoph Thun-Hohenstein kennen, der sie bis heute mit guten Ratschlägen unterstützt. In ihren Gesprächen ging es vornehmlich um ihre Positionierung und teilweise auch um die Vorgehensweise in der Kunstwelt, der sich die Welte Schwestern verschrieben haben. Nach zwei Ausstellungen in einer Galerie und im Atelier Fadil Berisha[2] kehrten sie nach zwei Wochen wieder ins heimatliche Vorarlberg zurück. In Österreich trieben die Schwestern dann die Arbeit an ihren Kunstwerken täglich voran.

In dieser Phase verließen sich die beiden nicht auf den Zufall, sondern bestimmten ihren Weg selbst, indem sie auf verschiedenste Galerien zugingen und ein eigenes Netzwerk aufbauten. So fanden sie u.a. eine Galerie, die ihre Werke nach Amsterdam, Shanghai und zu anderen Ausstellungen mitnahm.

Kunstaktion „People’s“ 2013

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Als Highlight ihrer Ausstellungstätigkeit erwähnen sie eine Kunstaktion mit Vernissage aus dem Jahr 2013, die in einem Flugzeug einer Airline auf dem Weg nach Wien stattfand. Die Skulpturen erhielten im Flieger einen eigenen Sitzplatz und wurden nach der Landung auf dem Weg zu den Ausstellungsräumlichkeiten auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert. Begleitet wurden die Kunstwerke von den Künstlerinnen, ebenfalls in Rot gekleidet, und vom Österreichischen Rundfunk (ORF).

Ein ganz besonderes Erlebnis ergab sich im Jahr 2014, als die Schwestern eingeladen wurden, anlässlich des 50-Jahr Jubiläums im höchsten Wahrzeichen Österreichs, dem Donauturm in Wien mit einer Gesamthöhe von 252 Metern, auszustellen. Drei 2,5 Meter hohe Skulpturen, in Rot gekleidet, wurden für ein Jahr vor dem Turm platziert.  Im Inneren des Turms in 170 Meter Höhe realisierten die Künstlerinnen eine Installation, die in Interaktion mit den Besuchern trat. Anlässlich dieser Ausstellung lernten sie Frank Fleschenberg, Unternehmer und Präsident des Eagles Charity Club E.V., kennen.

Über diesen Kontakt wurden die beiden eingeladen, bei der Golf Charity des Quellness und Golfresorts Bad Griesbach zu Gunsten der Franz Beckenbauer-Stiftung auszustellen, wo sie eine Skulptur für die Versteigerung zur Verfügung stellten. Franz Beckenbauer erwarb in den Folgejahren selbst einige Skulpturen.

Eine weitere wichtige Station in ihrer Ausstellungstätigkeit waren die Biennalen Venedig 2019 und 2022. Die Verbindung zu Venedig entstand durch eine Ausstellung in Miami. Dieser Kontakt sorgte dafür, dass die Arbeiten der Schwestern dem Kuratorenteam in Venedig vorgestellt und diese daraufhin eingeladen wurden, ihre Skulpturen in den Giardini Marinaressa[3] und im Palazzo Mora[4] auszustellen. In Venedig entstanden weitere Kontakte, unter anderem nach London in die Eclectic Gallery[5].

„Auf der aktuellen 59. Biennale von Venedig gesellen sich zu den Werken namhafter internationaler Künstler auch Arbeiten der Vorarlberger Schwestern Franziska und Mercedes Welte. Unter dem Titel „Personal Structures – Reflections“[6]  bietet die zeitgenössische Kunstausstellung alle zwei Jahre eine exquisite Selektion unterschiedlicher Ausdrucksformen der Kunst mit dem Ziel, sämtliche ideologischen, politischen und geografischen Barrieren zu überwinden. Nur wenige österreichische Künstler schaffen es, mit ihren Werken an der anerkannten Ausstellung (noch bis 27. November geöffnet) teilzunehmen. Somit ist es für die Welte Schwestern – auch bekannt als NONOS – eine ganz besondere Auszeichnung mit zwei Bronzeskulpturen im Palazzo Mora und in den Giardini della Marinaressa vertreten zu sein. Die Skulptur Linda ist mit einer Höhe von zwei Metern ihre erste Bronzearbeit in dieser Größenordnung und vermittelt trotz ihres Volumens den Eindruck der Schwerelosigkeit.“[7]

Als wichtige Station in ihrer Karriere sehen Mercedes und Franziska Welte ihre erste Museumsausstellung 2018 im Leopoldsaal des Museums Stift Klosterneuburg mit der Auftragsarbeit „Agnes von Waiblingen[8]. Es folgte 2021 die zweite Ausstellung unter dem Titel „Was leid tut“, wo sie ihre erste gemeinsame Arbeit in Form einer Fotoserie aus dem Jahre 2003 präsentierten. Diese waren bis dahin noch unveröffentlicht.

Als zweites Werk wurde in der Ausstellung 2021 eine Serie gezeigt, die die Erfahrungen, die Franziska Welte mit dem Tod ihres Ehemanns gemacht hat, verarbeiten und die die beiden als eines ihrer Schlüsselwerke sehen: Es handelt sich dabei um Fotografien, die in ihrem Habitus düster wirken.

Als Modell für die Aufnahmen von Franziska fungierte Mercedes, die auch für die Farbgestaltung verantwortlich zeichnete. Die Bilder wurden im Stift Klosterneuburg erstmals gezeigt und markieren einen wichtigen Meilenstein im gemeinsamen Arbeiten der beiden Schwestern.

2015 bezogen die Künstlerinnen ein Atelier in Altach, 2019 wechselten sie in ihre aktuellen Räumlichkeiten in Lochau im Ansitz Wellenstein am Bodensee.

Vertreten sind die NONOS aktuell u.a. in der Galerie Arte Casa[9] in Port d'Andratx auf der Baleareninsel Mallorca.

  • Bonetti-Mair, Andrea in: Die Vorarlbergerin; Russmedia Verlag Gmbh; Schwarzach; April 2028; S.32
  • Deggendorfer Zeitung Nr. 130 vom 9.6.2007
  • Festspielzeitung 2022; Ausgabe 3; Russmedia Verlags GmbH; Schwarzach 2022; S.10
  • Huber, Wolfgang Christian: Agnes von Waiblingen; bisher unveröffentlichtes Manuskript anlässlich der Publikation 2024
  • Huber, Wolfgang Christian: Was leid tut; Begleitband zur Jahresausstellung 2020/21 im Stift Klosterneuburg; Stift Klosterneuburg; Klosterneuburg 2021; S.108f
  • Personal Structures. Reflections. Venice 2022 Art Biennial; Venice Italy 2022
  • Personal Structures. Open Borders. Venice 2017 Art Biennial; Venice Italy 2017
  • Traveller online; 5.9.2023
  • ZeitRaum: Lech-Zürs Magazin; Ausgabe 2029/2020; CONTUR GmbH & Co. KG; Ravensburg 2020; S.64

https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Thun-Hohenstein; 7.2.2024

https://www.extremtextil.de/lexicon/kevlar/; 8.2.2024

https://www.fadilberisha.com/biography; 7.3.2024

https://www.servustv.com/natur/v/aax2wld5cu5c52c8m4e2/?reconsent_timestamp=1711305949479; 28.3.2024

https://www.spain.info/de/natur/naturpark-cabo-gata-nijar/; 27.3.2024

https://www.stift-klosterneuburg.at/collection/markgraefin-agnes-starke-frau-und-mutter-nonos/; 7.3.2024

https://www.vaterland.li/importe/archiv/kul/zwei-schwestern-machen-lebensfreude-sichtbar-art-88403; 28.3.2024

https://www.vol.at/auch-das-laendle-ist-auf-der-venediger-kunstbiennale-vertreten/6201214

  1. Die Leichtigkeit des Seins. In: Russmedia Verlags GmbH (Hrsg.): Festspielzeitung. Ausgabe, Nr. 3. Schwarzach 2022, S. 10.
  2. Fadil Berisha. Abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
  3. NONOS in den Giardini della Marinaressa. Abgerufen am 22. Mai 2024.
  4. NONOS im Palazzo Mora. Abgerufen am 22. Mai 2024.
  5. Eclectic Gallery, London. Abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
  6. NONOS in den Giardini della Marinaressa. Abgerufen am 22. Mai 2024.
  7. Die Leichtigkeit des Seins. In: Russmedia Verlags GmbH (Hrsg.): Festspielzeitung. Ausgabe, Nr. 3. Schwarzach 2022, S. 10.
  8. Agnes von Waiblingen (NONOS). Abgerufen am 22. Mai 2024.
  9. Arte Casa, Port Andratx, Mallorca. Abgerufen am 10. Juni 2024 (englisch).